Steuerkette spannan CB350K

  • :gruebelx:


    Das geht aber nur, wenn zumindest bei einem Ventil das Ventilspiel auf max. gestellt wird, weil sonst immer ein Ventil durch einen auf- oder ablaufenden Nocken leicht gedrückt wird.


    Die "Rampe" ist höher als 0,05mm, was bedeutet, dass da bei korrekt eingestelltem Ventilspiel eine leichte (kaum merkbare) Anhebung stattfindet.


    Man beachte die in den Sätzen versteckten "wenn - dann"-Bedingungen ...


    Wenn das Ventilspiel auf die zulässigen Maximalwerte eingestellt ist, dann gibt's eine Stellung in der alle Ventile unbelastet sind.
    Wenn das Ventilspiel auf die zulässigen Minimalwerte eingestellt ist, dann gibt's diese Stellung nicht, weil ein Kipphebel auf der auflaufenden oder ablaufenden Flanke noch aufliegt und auf's Ventil drückt.



    Also haben alle mal wieder recht oder auch nicht :wink1:


    Für's Spannen der Steuerkette ist das aber unerheblich - hier ist wichtig, durch manuelles Vorwärtsdrehen der Kurbelwelle sicherzustellen dass die Kette auf der Zugseite auch wirklich straff ist.





    :wavey:

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    Meine Maschinen sind alt genug, um selbst zu entscheiden, das macht es manchmal etwas anstrengend, mit ihnen unterwegs zu sein.
    Wenn meine Fähigkeiten nachlassen und ich meine CM 400T nicht mehr fahren kann, dann hole ich mir 'n Motorrad - und wenn's damit nicht mehr geht, 'n Lanz Bulldog.

  • So leid es mit tut, Olaf, Nein!


    Die Ventile dürfen nicht leicht gedrückt sein. Da muss ein Minimalspiel sein und ist auch da.
    Wenn Sie auch nur ganz winzig leicht gedrückt werden würden, würden die Auslassventile unweigerlich verbrennen oder verglühen.


    Im übrigen war das einer der absoluten Haupschäden bei den alten Käfermotoren, zu knappes Ventilspiel auf dem dritten Zylinder Auslassventil.
    Nicht so dass man es an der Kompression gemerkt hätte aber ein permanentes "leichtes drücken" sorgte dafür dass die Ventile die Wärme nicht mehr abgeben konnten und verbrannten. Und es war meist der dritte zylinder weil man da am schlechtesten dran kam zum Ventileinstellen. Thomi als 70er Spezialist kennt das vielleicht noch.


    mfg GS_man

    Backup not found:
    A>bort R>etry P>anic?


    PS: Ich nehme mich selbst nicht ernst, Du bist selbst schuld, wenn Du es tust!

  • Doch.


    So leid es mit tut, Olaf, Nein!


    Die Ventile dürfen nicht leicht gedrückt sein. Da muss ein Minimalspiel sein und ist auch da.


    Das "leicht gedrückt" bezieht sich nur auf genau die Nockenwellen-Stellung, wo scheinbar alle Ventile entlastet sind. Kurz vorher hat das auflaufende Auslassventil Spiel so wie es sein soll und kurz nachher hat das ablaufende Einlassventil Spiel so wie es sein soll. Bei (im Rahmen der zulässigen Toleranzen) eng eingestellten Ventilen sind an dieser scheinbaren "alle Ventile entlastet"-Stellung eben nicht alle Ventile entlastet. Das bezieht sich aber nur auf genau diese Nockenwellenstellung und nichts anderes.


    Und wenn das Ventilspiel auf das Maximum eingestellt ist, haben sogar alle Ventile bei der Nockenwellen-Stellung ein Minimum an Spiel.



    Es war hier nirgendwo die Rede davon, dass irgendein Ventil permanent "leicht gedrückt" sein sollte ... :wink:



    :wavey:

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    Meine Maschinen sind alt genug, um selbst zu entscheiden, das macht es manchmal etwas anstrengend, mit ihnen unterwegs zu sein.
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  • Folgendes steht im Handbuch:


    Steuerkette


    Eine lose Steuerkette verursacht Verstellung des Zündzeitpunktes, wodurch die Motorleistung verschlechtert wird. Außerdem treten übermäßige Motorgeräusche auf.


    1.
    Die Eistellung hat bei geschlossenen Ventilen (Ein und Auslaßventile beider Zylinder) zu erfolgen. Alle Ventile sind 90 Grad nach dem oberen Totpunkt der Kompressionstaktes des linken Zylinders geschlossen. Den Rotor der Lichtmaschine entgegen dem Uhrzeigersinn drehen, bis die am Stator angebrachte Bezugsmarke auf 90 Grad A.T.D.C. (90 Grad nach der "LT"-Marke zeigt. Falls die Ventile in dieser Position geöffnet sind, ist der Rotor um 360 Grad zu drehen.
    2.
    Nun die Kontermutter und die Arretierschraube des Steuerkettenspanners lösen. Sobald diese Schraube gelöst wurde, stellt sich der Steuerkettenspanner automatisch ein und gewährleistet richtige Spannung der Steuerkette.
    3.
    Arretierschraube und Kontermutter festziehen. (Abschrift Ende)



    Das gilt für den 360ger Motor und wird beim 350ger auch so sein.


    Gruss


    Peter

    In den Lederjackentaschen,
    dicke Feuerwasserflaschen,
    und zwischen den Knien,
    ein Tank voll Benzin, U.L.

  • Hi


    Danke, das Handbuch besitze ich leider nicht, diesen Beleg konnte ich deswegen nicht bringen.
    Also hier jetzt nach Beleg aus dem Handbuch: Wenn bei der genannten Motorstellung die Ventile nicht frei sind dann ist das Ventilspiel nicht am unteren Ende des Bereichs eingestellt sondern zu eng.


    Im übrigen wird die sogenannte "Rampe" auch als Vornocken in der Literratur bezeichnet, wenn man mal danach googelt findet man ebenfalls einige gute Seiten in denen erklärt wird warum sie existiert und was ihre Aufgabe ist.


    mfg GS_man

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    PS: Ich nehme mich selbst nicht ernst, Du bist selbst schuld, wenn Du es tust!

  • Naja, es ging hier um etwas anderes GS_man, Du und Olaf bietet ein wundervolles Beispiel dafür dass man aneinander vorbeireden kann.


    Im ursprünglichen, und das war das was Olaf an meiner Erklärung bemängelt hatte, sagte ich dass das eingestellte nominale Ventilspiel auf BEIDEN Zylindern, also bei allen vier Ventilen in einer Position die zwischen den Zündzeitpunkten der beiden Zylindern liegt eingestellt werden kann. Doch dem ist nicht so, daher muss man zum Ventilspiel einstellen die Kurbelwelle um ein paar Grad in die eine, oder andere Richtung verdrehen, damit jeweils einer der Zylinder bei beiden Ventilen das maximal anliegende Ventilspiel hat, also keiner der Kipphebel sich irgendwie noch in einer Erhebung befindet (was nicht gleichzusetzen ist mit Ventil offen.). Beispiel: Es gibt eine Position in der alle vier Ventile geschlossen sind - Fakt.
    Aber es gibt keine Position in der bei allen 4 Ventilen das maximale Ventilspiel (maximal im Sinne des komplett unbelasteten Kipphebels durch die Nockenwelle) anliegt.


    Will heißen: eines der Ventile, - ich bin mir gerade nicht 100%ig sicher welches, ich glaube aber das Auslassventil vom Linken Zylinder hat in dieser Position ein messbares Ventilspiel von 0.6mm, - 5 Kurbelwellengrade weitergedreht jedoch 0.10mm, also das erlaubte Ventilspiel was eingestellt wurde.
    Jedoch sind in jeder der beiden Positionen natürlich alle Ventile geschlossen, - sonst wäre wie von GS-man beschrieben ein Ventil permanent am zukoken, oder noch schlimmer, würde am Ventilsitz verbrennen.


    Die Rampe kann man als Vornocken bezeichnen, aber wir reden hier nicht unbedingt vom Vornocken, sondern allgemein von einer Rampe, - was absolut korrekt ist, denn sonst müssten wir unterscheiden ob es im konkreten fall eine Anlauf- oder eine Ablauframpe ist, - entsprechend benötigt um das Ventilspiel zu verkleinern um das Ventil anzuheben, - oder eben als Ablauframpe um das Ventil sanft auf den Sitz zu setzen und ein Ventilspiel wieder herzustellen um Ventilflattern entgegenzusteuern.