Restaurierung Honda CB 125 J: kein Leerlauf möglich

  • Korrigiert wird die Höhe des Schwimmers in dem man die Zunge in die gewünschte Richtung nachbiegt.


    Viel Spaß!


    P.S


    Letzte wochenende war ich im Hamburg, König der Löwen gucken :o und auch auf St.Pauli.


    gruß Darius

    Dateien

    • IMG_3222.JPG

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  • ...so ähnlich, mit einem Pappstreifen hatte ich es auch gemacht.
    24mm hatte ich für die Honda CB 125 J gefunden, aber es finden sich unterschiedliche Angaben; ich hatte den Schwimmer auch mit durchsichtigem Schlauch über das Ablassventil auf Höhe der Schwimmerdichtung eingestellt.
    Das Ergebnis war immer dasselbe: Kein Standgas.
    Ich glaube nicht, dass 2-3 mm mehr oder weniger Schwimmerstand mein Problem lösen, dafür habe ich schon zu viele Schwimmerstände ausprobiert. Ich werde das neue Schwimmernadelventil natürlich einbauen.


    Aber irgendwie glaube ich, dass ich noch etwas völlig übersehe/falsch zusammengebaut habe oder etwas fehlt. Ich sehe den Wald vor lauter Bäumen nicht, so ein Gefühl beschleicht mich bei dem hartnäckigen Standgasproblem.


    Zur Erinnerung: Die Ganze Antreterei, die dann das Kickstarterritzel vollends in den Ruin trieb, habe ich ja nur gemacht, weil die Maschine kein Standgas hatte. Die Motoröffnung und die damit zusammenhängenden Fragen kam erst bedingt durch das defekte Kickstarterritzel dazu.
    Also: Seit dem ersten Geknatter nach 25 Jahre Stillstand läuft sie nicht im Standgas.

  • Die Grundeinstellung am Vergaser hast du vorgenommen. Nehme ich an.
    Ist der Gasschieber richtig eingebaut? Dein Motor bekommt zuviel Sprit und zuwenig Luft. deshalb auch die verrusste oder nasse Zündkerze.

  • der Schieber kann nicht falsch herum eingebaut werden, die angeschränkte Stufe am Schieber zeigt zur Anschlagschraube, gegenüber ist ein kleiner Bolzen im Vergasergehäuse als Führung für den Schieber.
    Der Gasschieber sitzt auf Anschlag unten auf dem Vergaserboden auf, ich habe das mehrfach getestet, weil dies für das Leerlaufsystem wichtig ist.
    Im Leerlauf bekommt der Motor nur Luft aus der Leerlauf-Luftdüse (tatsächlich sind da aber zwei Öffnungen luftfilterwärts zu sehen) und das Benzin aus der Leerlaufdüse (40er).
    Die Luftzufuhr regelt die Luftschraube (auch als CO-Schraube bekannt).
    Reindrehen bedeutet fetteres Gemisch, weil der Luftkanal verengt wird, rausdrehen bedeutet mageres Gemisch.
    Standardeinstellung sind 1 1/4 bis 1 1/2 Umdrehungen rausgedreht, nachdem vorsichtig ganz reingedreht wurde.
    Die Anschlagschraube (auch Leerlaufschraube genannt) hebt den Schieber auf den letzten Umdrehungen ganz leicht an und öffnet das Hauptsystem. Das kann ich auch sehen, funktioniert also.
    Die Anschlagschraube komplett rein oder rausgedreht macht bei mir überhaupt keinen Effekt.
    Wenn ich die Luftschraube deutlich (1-2 volle Umdrehungen) rausdrehe wird der Motorlauf unruhiger und sie hängt schlechter am Gas. Da ist dann also so ein Minimaleffekt feststellbar.
    Die Drehzahl kann ich aber weder über die Anschlagschraube noch über die Luftschraube verändern. Minimaler Gaszug, nur ein Hauch gewissermassen und sie läuft auf 1000 bis 1500 /min.
    Läßt man los, geht sie aus und die Kerzen sind schwarz. Keine Verfärbung aus dem Auspuff (der ist übrigens neu).

  • schlesier, ich habe noch einen nagelneuen Vergaser hier rum liegen,
    denn kannst du gerne haben, der war noch nie eingebaut, der ist von einen 125er
    Skyteam Motor.
    Da ist zwar die Kaltstratbetätigung etwas anders, das dürfte aber wurscht sein.

  • Hallo CMX 450,
    danke für das Angebot. So stelle ich mir echte Hilfe vor. Das wäre natürlich noch mal eine Möglichkeit, auch einen Defekt am zweiten Vergaser auszuschliessen. Die sind ja beide mindestens 25 Jahre alt.
    Du kannst mich über eine PN erreichen, ich würde mich dann telefonisch melden. Bin dieses Wochenende in Berlin ohne Netz und nicht in HH.

    Einmal editiert, zuletzt von acybergogo ()

  • Moin erstmal
    Ha!! den Trick mit dem Blech kannte ich auch noch nicht!
    Danke schlesier


    Mach einfach mal volgendes: Nimm den Versager auseinander soweit es geht- dann nimmst du einen alten Topf und packst unten 2 Kukident oder so rein- den Versager mit der Schwimmerkammer nach unten drauf platzieren und mit Wasser auffüllen bis alles bedekt ist. Das ganze stellst du auf den Herd und bringst es zum kochen!! Abkühlen lassen und reinigen!
    Ich hatte das gleiche Problem und DAS hat geholfen!!!!
    Der Sauerstoff machts!!


    Viel Erfolg


    Tunichgut

    Für Rechtschreibfehler haftet die Tastatur


    Irren ist menschlich, aber wenn man richtig Fehler machen will, braucht man Computer


    Nicht Wissen ist keine Schande, Wohl aber nicht Lernen zu wollen (Sokrates)

  • @ acybergogo:


    Wenns geht, schick mir ne PN mit deiner Adresse, ich wohne in Eimsbüttel- also ca 5Km entfernt.
    Da kann ich nächsten Freitag mal Nachmittag bei dir reinschneien und mir das mal ansehen!


    Gruß


    Tunichgut

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  • Es gibt Neuigkeiten.
    Tunichgut war bei mir und "mäkelte" gleich an der Elektrik rum. Als Vorführeffekt sprang die Honda dann prompt auch gar nicht an, u.a. mieser Zündfunke. Irgendwann zog er dann am Zündkabel direkt an der Zündspule und konnte das Zündkabel ohne große Kraft von der Spule abziehen.
    Offensichtlich, so sah es aus, war es direkt an der Zündspule gebrochen. Der hohe Widerstand an der Bruchstelle könnte dazu führen, dass die Honda im Standgasbereich keinen ausreichenden, bzw. unregelmässigen Zündfunken bekommt und deshalb nicht im Leerlauf läuft. Soweit seine Theorie.
    Ich habe die Zündspule aufgesägt und mit dem Zündkabel neu verlötet, danach alles mit Heisskleber wieder wasserdicht verschlossen. Batterie wieder geladen. Kräftiger Zündfunke an der Zündkerze bei manueller Auslösung an den Kontakten.
    Nach etwas Antreten sprang sie dann an und lief sofort spürbar anders; sie hielt zum ersten Mal seit 3 Jahren das Standgas !!! Auch konnte ich die Drehzahl mit der Anschlagschraube regeln. Nach ca. drei Minuten ging sie dann doch mal wieder aus; sie sprang dann zwar mehrfach wieder an, aber der stabile Leerlauf war wieder verschwunden, fast so, als sei alles nur ein Traum.gewesen.
    Dennoch: Tunichgut hatte den richtigen Riecher, es liegt an der Elektrik/Spannungsversorgung.


    Tausend Dank dem Tunichtgut !


    Ich werde mich also auf die Suche nach dem Spannungsverlust machen. Natürlich hatte ich in den letzten 2 Jahren alle Kabel soweit einsehbar geprüft und alle erreichbaren Kontakte angeschliffen und mit Kontaktspray bearbeitet.
    Der Kabelbaum sieht eigentlich gut aus, aber es scheint einen Kriechstrom zu geben. Dafür spricht auch, dass ich die Batterie häufiger nachladen muss. Ausserdem verändert die grüne Leerlauf-Kontrolllampe ihre Helligkeit, je nachdem, ob sie Kontakte offen oder geschlossen sind.
    Dumm nur, dass ich einen Kriechstrom messtechnisch nicht erfassen kann !
    Also: Steuerzeiten, Vergaser reinigen usw. ...alles richtig, aber es scheint die 6 V-Elektrik der alten Honda zu sein, das geflickte Zündkabel hat uns auf die richtige Spur gebracht. Das nun intakte Zündkabel löst das Problem z.Zt. noch nicht, verbesserte aber die Zündspannung/den Zündfunken soweit, dass die Maschine im Standgas vor sich hintuckerte.


    Noch eine Frage: Die Kleine schwitzt jetzt schon etwas Öl zwischen der Zylinderkopfabdeckung (Ventildeckel kann man das ja nicht nennen; sie hat zwei runde, mit Dichtungen versehene Ventildeckel) und dem Zylinderkopf aus.
    Wie soll das werden, wenn sie jemals mal richtig laufen sollte ? Da war auch keine Dichtung dazwischen gewesen und lt. Handbuch gehört bei der 1-Zylindermaschine da auch keine Dichtung hin. Im Dichtungsset (ich hatte 2 Sets von unterschiedlichen Anbietern) war auch keine dabei.
    Hat auch dazu jemand eine Idee ?


    Danke allen Forumsmitgliedern für die Hilfe bis hierhin ! Wer gute Ideen für die weitere Fehlersuche hat, möge sich bitte weiterhin melden.


    Gruß
    acybergogo


    DSCN5172.jpg

  • Wegen der schwitzenden Zylinderkopfhaube - Du kannst da entweder Hylomar-Dichtmasse (blaue, gelartige Dichtmasse) zwischen machen oder von Dirko die graue Dichtmasse ( ähnelt von der Konsistenz ein wenig Silikon) nehmen. Normal sollte die Hylomar aber ausreichen und man muß sie nicht so dick drauf tun - wir haben die früher in unseren Mofas anstelle der originalen Kopfdichtungen verwendet um noch minimal mehr Verdichtung rauszuholen.

    Im Durchschnitt fahre ich 3-Takter........

  • Moin erstmal
    @acybergogo:
    Na klar kann man Schleichstrohm messen!


    1. Schritt: Du klemmst den minus an der Batterie ab . Dann klemmst du ein Ampeeremeter dazwischen, daran kannst du den Strohm messen, der bei Ausgeschalteter Zündung Fliesst! Minus deshalb, weil du dann den Minus wieder Anschliessen kannst, und dann vom Massepunkt ( neben der Batterie, wo die Masseleitungen auf dem Zentralpunkt liegen) nach der gleichen Metode die einzelne Leitung rausmessen kannst.


    2. Schritt: du hast doch die Sicherungen- die nimmst du raus,ALLE! Und misst wie unter Schritt1 den Strohm, der eigentlich über die Sicherung fliesst.
    Dann weisst du, welche Leitung den Kriechstrohm zieht!


    Die 2 Schritte deshalb, weil du sowohl über Pluss wie auch über Minus einen Schleichstrohm haben kannst!!


    Also immer zwischen Batterie und der Leitung den STROHM Messen, nicht die Spannung!


    Das ALLES bei AUSGESCHALTETER Zündung!!!!!!!!!!!!! (sonst kann dein Messgerät Schaden nehmen)


    Bei einer 6V Anlage können kurzzeitig bis zu 20A fliessen!


    Noch was: Die Zündspule kannst du ins Nirwana schicken!! die hat einen "Wicklungskurzschluss"! Wenn die Warm wird entsteht ein Kurzschluss in der Wicklung, der wieder für den Zündausfall sorgt! Für den 1, Versuch war die aber noch gut.


    Diese Ratschläge habe ich von meinem Mentor Peter, der mir das erst Beigebracht hat! Auch das was ich dir schon bei meinem Besuch gesagt habe!!


    Ich habe diesen Thread an Peter weitergeleitet was Ihn gefreut hat!


    beste Grüße


    Tunichgut

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  • So, nach einiger Wartezeit nun meine Erfahrungen mit der neuen Zündspule.
    Vorweg: Ich kann mit meinem Meßgerät keinen Kriechstrom messen. Bis in den Microvoltbereich hinunter fliesst da kein falscher Strom. Hatte ich auch im Frühjahr schon ausgiebig gemessen. Danach habe ich fleissig neue Massekabel verlegt und die Elektrik soweit gebracht, dass alle Teilnehmer (bis auf die Zündung wie es scheint) wieder funktionierten, d.h. es blinkt, es hupt, die Lampen gehen alle, alles was Strom braucht ging wieder ohne dass der Motor lief.
    Aber: Die Batterie musste ständig nachgeladen werden und wenn sie etwas schwach auf der Brust ist, dann führt ein geschlossener Zündkontakt dazu, dass das Blinkrelais nicht mehr anzieht und der Blinker stehenbleibt. Bei offenem Unterbrecherkontakt blinkt es dann wieder.


    "Wicklungskurzschluss" der Zündspule schien also irgendwie da reinzupassen. Neue 6V Zündspule von Honda bestellt und eingebaut; die Kleine springt nach 5 x Kicken an und.... läuft problemlos im Standgas. Also doch die Zündspule ?
    Mache das Licht an, geht sie stotternd sofort aus. Danach das alte Spiel, sie springt gut an, hat aber kein Standgas. Auch wenn das Licht nicht an ist geht nun wieder gar nichts mehr mit Standgas.
    Soweit der heutige frustige Nachmittag.
    Comments ?

  • Hallo erstmal


    Miss mal den Ladestrohm der Lichtmaschine!!
    Das Liest sich so, als wenn die Batterie nicht geladen wird!


    Gruß


    Tunichgut

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  • Habe den Ladestrom trotz ständiger Versuche noch nicht messen können: Sie springt nun nur sehr schwer an.
    Neue Batterie besorgt, da ich den Verdacht hatte, dass sie einen Zellenschluss hatte. Mit der neuen Batterie blinkt es zumindest deutlich länger.
    Bekomme sie aber nur schwer und nur kurz zum Laufen, die Zeit reicht nicht aus, das Messgerät anzuschliessen.


    Der Zündfunke am Zündkabel ist kräftig und bläulich, wenn ich den Zündkontakt von Hand öffne und schliesse tobt da ein super Zündfunken ca. 1cm von Masse entfernt. Zündkabel und Zündspule sowie Kondensator und Unterbrecherkontakt sind ja auch neu.
    Die Zündspule direkt am Pluspol der Batterie angeschlossen (um Stromverlust auf dem Weg zur Zündspule auszuschliessen) verbessert diesen kräftigen Zündfunken nicht.
    Mit Kerzenstecker und Zündkerze ist dann da jedoch nur wenig zu sehen, meistens springt der Zündfunke nur seitlich über und nicht zwischen dem oberen Pol und der Mittelelektrode. Es sind drei Kerzenstecker und zwei Zündkerzen im Einsatz.
    Die beiden Kerzen waren ja zwischendurch ziemlich verrußt (immer wieder gebürstet, saubergepult und gebacken), ich werde also als ultima ratio eine dritte Zündkerze besorgen und es mit dieser erneut versuchen. Berichte dann weiter...