Restaurierung Honda CB 125 J: kein Leerlauf möglich

  • liegt das vielleicht doch am Vergaser? wenn die Kerze ständig schwarz ist tippe ich auf viel zu fett.
    Mach doch mal den Luftfilter ab und teste mal ob die dann besser läuft.
    Da der Funke ja jetzt wohl besser bis gut ist, bleibt da ja nicht mehr viel übrig, Steuerzeiten stimmen
    ja wohl auch.

  • Habe die Zündkerzen jetzt in Benzin und mit Zahnreinigungsbürsten bis tief in den Isolatorfuß hinunter gereinigt.
    Und siehe da: Kräftiger regelmässiger Zündfunken jetzt auch an der Kerzenspitze.
    Anspringen ist trotzdem nicht. Zündung nochmal überprüft. Hat sich etwas in Richtung Früh verstellt, obwohl die Platte sehr fest angezogen wurde (danach natürlich immer noch mal den Zündungszeitpunkt überprüft). Das ist jetzt schon das zweite Mal, dass sie sich leicht verstellt hat, obwohl die Honda ja kaum gelaufen ist, alles in allem vielleicht 10 Minuten. Merkwürdig.
    CMX450: Der Luftfilterstutzen ist schon längere Zeit nicht drauf. War praktischer bei dem ewigen Rein und Raus des Vergasers. Also das behebt mein Problem leider auch nicht.

  • Heute ist die doch noch mal angesprungen, aber wieder kein Standgasleerlauf. 2 x in den letzten Wochen hatte sie ja Standgasleerlauf. Warum heute wieder nicht ist mir rätselhaft.
    An den Batteriepolen gemessen liefert die LIMA 6,48 Volt bei 3000-4000 U/min. Sollen doch > 7 Volt sein, oder ?
    Nach kurzem Hin und Herfahren (unruhige Gasannahme, war alles schon mal besser) wieder ausgegangen, wieder pechschwarze russige Kerze.


    Irgendwas stimmt weiterhin überhaupt nicht. Ich denke, den entscheidenden Fehler habe ich noch nicht gefunden.
    Was ist eigentlich mit diesem Widerstand am Frontscheinwerfer. Habe da noch nicht so richtig was zu gefunden, scheint ein Spannungsbegrenzer sein. Was passiert, wenn der ausfällt ?


    Frust.

  • Heute Motor wieder ausgebaut weil der Steuerkettenspanner klemmt und sie am Zylinderkopfdeckel etwas Öl schweisst.
    Den Bolzen des Steuerkettenspanners mit Schmirgelpapier leichtgängiger gemacht, der Mechanismus ist immer noch nicht gut leichtgängig , aber die Spannung lässt sich nun mit einiger Fummelei von aussen verstellen. Dichtungsmasse zwischen Zylinderkopf und Zylinderkopfhaube
    aufgetragen.
    Ich habe mir noch einmal die Lichtmaschine genauer angesehen. Die Schleiferflächen des Stator waren stark korrodiert (siehe Bild), immerhin hatten die ja 25 Jahre im alten Ölbad gestanden.
    Ich verstehe nicht viel von Magnettechnik, aber ich dachte, das könnte die niedrige Lichtmaschinenleistung von nur 6,48 Volt erklären. Die Flächen mit Schmirgelpapier und Dremel gesäubert, die Korrosion ging teilweise ziemlich tief. Alles sorgfältig wieder montiert, Zündung, Kontaktabstand etc. neu eingestellt. Sie sprang dann jedoch nur mit Anschieben an, lief dann aber einigermassen. 7,6 Volt (8,04 Volt bei 4000/min) an den Batteriepolen gemessen; die Säuberung scheint also die LIMA -Leistung auf Normalniveau gebracht zu haben.
    Ansonsten: Unruhiger Lauf; wenn Licht / Blinker an droht sie auszugehen. Weiter kein Standgas. Und natürlich nach 5 Minuten: Total schwarze, verrusste Kerze.
    DSCN5200.jpg

  • moin erstmal
    Aaaaaalllsoooo:
    1) Du hast den Stator der Lima gereinigt, dabei Material abgetragen! Dadurch hast du den Abstand zwischen Rotor und Stator VERGRÖßERT!!!!
    Die Magnetkraft fällt ab- dadurch weniger Strohm!
    2) Der Versager ist zu "fett" eingestellt- schwarze Kerze! An dem Gasschieber hast du eine Nadel, die unten rauskukt,die hat 3,5,oder7 "Einschnührungen". Du solltest die Nadel eine "Einschnührung " tiefer setzen- meine weiter raus--weniger Benzin. Die Nadel steuert die Benzinzufuhr im Gemisch beim Gasgeben. Zudem solltest du die "StandgasgemischSchraube" ( die ist unten am Versager) mager einstellen ( weiter rein)


    MACH DICH VON DEN HONDA-ANGABEN FREI!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!


    Wie hast du die Ventile eingestellt??


    Honda schreibt 0,05mm


    Ich sage 0,15mm einlass
    0,10mm auslass


    ich habe Recht, weil ich mit der Einstellung meine 125er zum laufen gebracht habe.


    gruß


    Tunichgut

    Für Rechtschreibfehler haftet die Tastatur


    Irren ist menschlich, aber wenn man richtig Fehler machen will, braucht man Computer


    Nicht Wissen ist keine Schande, Wohl aber nicht Lernen zu wollen (Sokrates)


  • Die Einstelldaten, die im Honda-Handbuch stehen sind schon richtig. Ein nach den Angaben eingestellter Motor muss laufen.
    Alles andere (vor allem das, was der Kollege da oben schreibt) ist Mumpitz!
    Und ich habe Recht, weil ich meine Honda nach den Handbuch Angaben eingestellt habe und sie läuft.

  • @ schlesier
    Wenn du die Ventile mit 0.05mm eingestellt hast, und der Motor läuft, Glückwunsch-- bei mir ging nix!! KaLT EINGESTELLT HABEN DIE vENTILE 2WARM2 NICHT GESCHLOSSEN11
    Warm eingestellt, haben sie "kalt nicht geöffnet!!
    sorry


    gruß


    tunichgut

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  • Tunichgut
    Sicher ist der Abstand zwischen Polrad und Stator an einigen Stellen jetzt etwas größer. Aber die Erregung des rotierenden Polrades auf die Spulen scheint durch die Widerstandserniedrigung besser zu sein. Immerhin liefert die LIMA jetzt ca. 1,5 Volt mehr Spannung.
    Meine Philipps Elektronik Baukasten Kenntnisse aus den Siebzigern sagen mir zwar, dass Magnetfeldinduktion und korrodierte Statorflächen nichts miteinander zu tun haben... aber es geht jetzt eindeutig besser.


    Zu den Tipps für den Vergaser: Tieferhängen der Düsennadel, habe ich schon mehrfach dran gedacht. Ist ja eher was Exotisches für Fahrten in die Berge. Ich werde es versuchen, auch wenn ich nicht glaube, dass das Problem dadurch gelöst wird. Sie lief ja auch im Stand mit dieser Düsennadelposition bereits 2x. Nein, nein, Tunichtgut, es ist nicht der Vergaser. Du hast mich doch selbst auf die Idee gebracht, dass es ein vertracktes Elektrikproblem ist. Die unzureichende Zündung des Gemisches führt zu den schwarzen russigen Kerzen, das denke ich.
    Und: Magereres Gemisch bedeutet beim hier verbauten Keihin Vergaser die Leerlaufluftschraube weiter rausdrehen, weil dann mehr Luft über die Leerlaufluftdüse eintreten kann.DSCN5204.jpg

  • CMX450, es ist ja schon einige Zeit seit Deinem Beitrag vergangen, aber:
    du hast geschrieben…Zur Lima:
    "Die Lima hat 3 Wicklungen, 1x geht direckt zum Licht und 1x über einen Gleichrichter zu Battterie
    die 3. Spule ist die Ladespule für die Zündspule, dieser Stromkreis hat nix mit der Batterie zu tun.
    Der Motor muss... wenn die Lima ok ist auch ohne Batterie laufen."


    Könnte es sein, dass zwei der Wicklungen meiner LIMA defekt sind ? Das würde erklären, warum ich Ladestrom messen kann, der Motor beim Anschalten des Lichts aber droht auszugehen.
    Die Zündung würde in einem solchen Fall von der Batteriespannung leben, der Ladestrom des einzigen intakten Spulenpaars reicht gerade nur aus, sie mit Gas am Laufen zu halten, im Stand reicht es aber nicht.
    Ich werde die Lichtmaschine durchmessen.

  • CMX450, es ist ja schon einige Zeit seit Deinem Beitrag vergangen, aber:
    du hast geschrieben…Zur Lima:
    "Die Lima hat 3 Wicklungen, 1x geht direckt zum Licht und 1x über einen Gleichrichter zu Battterie
    die 3. Spule ist die Ladespule für die Zündspule, dieser Stromkreis hat nix mit der Batterie zu tun.
    Der Motor muss... wenn die Lima ok ist auch ohne Batterie laufen."


    Betrachte den Stromlaufplan auf Seite 2 und du kommst selber auf die richtige Antwort.



    Könnte es sein, dass zwei der Wicklungen meiner LIMA defekt sind ? Das würde erklären, warum ich Ladestrom messen kann, der Motor beim Anschalten des Lichts aber droht auszugehen.
    Die Zündung würde in einem solchen Fall von der Batteriespannung leben, der Ladestrom des einzigen intakten Spulenpaars reicht gerade nur aus, sie mit Gas am Laufen zu halten, im Stand reicht es aber nicht.
    Ich werde die Lichtmaschine durchmessen.


    Bei einer intakten Batterie "MUSS" der Motor im Normalfall laufen. Die Zündspule bekommt den Strom über den Zündschloss von der Batterie
    Betrachte bitte genau den Stromlaufplan :wink:

  • Die Widerstandswerte der LiMa scheinen ok. zu sein. Gegen Masse kein Kurzschluss, die LiMa-Ausgänge untereinander alle so gegen 1,2 - 1,5 Ohm.


    Zündfunke ist jetzt sehr gut, kräftig und hell blitzend. Das Reinigen der verrussten Kerzen mit Interdentalbürsten und Benzin scheint sehr effektiv zu sein.
    Leider springt sie jetzt schlechter an als mit einem schwachen Funken. Heute mehrfach angeschoben, brauchte ewiges Anschieben, um dann stotternd langsam in Gang zu kommen.
    Ca. 10 Minuten gelaufen mit minimalstem Gaszug am Griff, keine Drehzahlreaktion auf Drehen an der Leerlaufluftschraube. Sobald die Hand den Gasgriff verlässt geht sie sofort aus.
    Mit abgehängter LiMa kein Unterschied im Laufverhalten. Mit kurzgeschlossenem Zündschloss auch keine positive Veränderung. Zündung erneut kontrolliert, Ventile auch (0,05-0,10).
    Kompression nach 3-5 x Ankicken bis 11bar. Positiv: Ich kann nun Blinker und Licht anmachen ohne dass sie schlechter läuft (wenn sie denn läuft).
    Aber selbst mit Startpilot direkt in den Vergaserstutzen bei kräftigem Zündfunken im Moment keine Zündung beim Antreten. Will angeschoben werden.


    Was ist hier nur los ?

  • moin erstmal
    Warscheinlich nebenluft.
    Wir kommen morgen mal längs, peter und ich.
    Später nachmittag


    Gruß


    Tunichgut

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  • Nebenluft schrieb Tunichtgut.
    Die Dichtung zwischen Motoreinlass und Stutzen sah gut aus, da war am Hartgummi nichts spröde oder verzogen. Mit blossem Blick war da nichts Auffälliges. Das hatte ich mir natürlich auch immer angesehen, die Flächen waren gesäubert und gereinigt worden.
    Habe heute dennoch den Ansaugstutzen mit Bremsenreiniger abgesprüht während sie lief.
    Und siehe da: promptes Standgas. Offensichtlich lag hier der Fehler, nach dem ich seit Monaten gesucht habe. Alles mit Dichtungsmasse bestrichen und neu montiert. Nun läuft die Kleine auch von alleine im Stand !!


    Dennoch ist noch nicht alles gut. Sie läuft nur sauber, wenn ich vorher Benzin aus der Schwimmerkammer entfernt habe, bzw. wenn ich den Benzinhahn schliesse. Kurz vor Verbrauchen des Benzins in der Schwimmerkammer dreht sie dann hoch bis 5000/min (bekommt dann wohl im Verhältnis zuviel Luft), wenn ich den Benzinhahn wieder öffne, geht sie wieder runter mit der Drehzahl und geht dann leider auch im Stand wieder aus.
    Ich denke, ich muss den Schwimmerstand/Schwimmernadelventil noch mal prüfen. Da jetzt der neue gebrauchte (der zweite) Vergaser eingebaut ist mit einem neuem Schwimmerventil scheint es da noch nicht so ganz zu passen. Das hatte ich mit dem neuen Vergaser bisher noch nicht gecheckt. Wenn jemand eine andere Idee zu diesem Verhalten ausser Schwimmerstand hat, bitte melden.


    Dennoch scheint das Problem im Wesentlichen endlich gelöst zu sein: Es war Nebenluft am Einlassstutzen. Daher lief sie auch nie seit drei Jahren alleine im Stand.
    Die Elektrik (Zündspule, Zündkabel, Kondensator und Unterbrecherkontakte) tat ihr Übriges.
    Die Maschine hatte halt 25 Jahre vor sich hin gestanden.


    acybergogo dankt allen Forumsmitgliedern für ihre Hilfe bis hierher.

  • Moin erstmal


    Vielen Dank für die Blumen!
    Schau mal nach ob die Bedüsung überhaupt stimmt- ich meine von den Größen her.
    schwarze Kerze ist zu fett!
    notfalls mal den Versuch machen und die Schiebernadel eine Raste nach unten ( raus) = weniger Benzin.
    Sonst einfach mal den Schwimmerstand verringern- meine- den Schwimmer so hinbiegen, das der Pegel einfach niedriger ist-.
    Dann noch was; hast du eine "Standgasgemischschraube"? (ist meistens unter dem Versager). Wenn ja- mach den Versuch an der zu Drehen, wärend sie im standgas läuft- bis sie höher dreht- ich weiss ist fummelig-- ich meine NICHT die Standgas Schraube an der Seite.


    Der Vorgang ist -- Gemisch mager bis sie hochdreht, dann an der Seite runterdrehen bis ca 1000 u/min


    viel Spass und Gruß


    Tunichgut

    Für Rechtschreibfehler haftet die Tastatur


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  • Ende vom Lied nach 6 Monaten:
    Sie läuft jetzt zwar im Stand, aber geht nun wieder aus, wenn ich Blinker oder Licht anmache. Ständig diese super verrussten schwarzen Kerzen. Die Düsennadel 2 x tiefer gehängt, dachte ich wäre damit auf dem richtigen Weg.
    Scheint aber das Problem nicht wirklich zu lösen. Zumindest reagiert sie jetzt auf Standgas und Leerlaufschraube. Wenn ich über 6000/min aufdrehe säuft sie auch ab. Dieses Jahr wird es nichts mehr mit der Vollabnahme. Ich berichte weiter....