CRF250L Gepäck

  • Ich mach das nun ein paar Jahre, und halte mich von Anfang an aus dem Unterholz raus. Da hat ein Moped nix verloren - meine Meinung. Aber ich nutze alles an Wegen und Pfaden. Die wiederum werden ja zum einen von Wirtschafter genutzt und zum anderen von von Freizeitlern beansprucht. Je nach Gegend kommt es dann eben zu Konflikten.


    Ich wohne in der Nähe von Frankfurt am Main. Hier direkt fahren? Völlig Blödsinnig. Die Wälder sind überlaufen. Konflikte vorprogrammiert. Wozu sollte man das dann machen, hab ich doch auch keinen Spaß dran. Es gibt Ecken etwas weiter hinten raus, da kann man das mal machen - mit abgedeckten Nummernschild, denn wenn es einer sieht, gibt es eine 50/50 Chance das es zu Problemen kommt. Generell ist die Toleranz-Schwelle bei vielen hier sehr niedrig angesetzt - bei allem.


    Aber kommen tue ich aus einer benachbarten Gegend, wo die Welt ganz anders aussieht. Natur ist hier eh keine, alles stark bewirtschaftet. Hier kann ich die Feldwege langknallen wie ich lustig bin, die Bauern grüßen noch. Nummernschild ist offen, wozu soll ich es verdecken? Man toleriert mich. Aber, es ist eben sowieso weniger los hier, da macht ein Clown nix aus. Fahren eh nicht besonders viele Leute Enduro. Würden es mehr machen, könnte die Stimmung auch kippen. Machen es mehr, gibt es auch mehr Idioten die sich nicht an die Rahmenbedingungen halten: Langsam an Mensch und Tier vorbei fahren, Notfalls anhalten; Wirtschaftlicher Verkehr hat Vorrand; keine Unnötige Zerstörung oder Krach; Privatgrund ist Privatgrund; Naturschutzgebiet ist Tabu.


    Das Wenige was es an "Naturräumen" in DE gibt, denn richtige, wilde Natur ist das eh nicht, ist halt Ruhezone - für Mensch und Tier. Je mehr Menschen es sind, und je weniger Räumlichkeiten zum Rückzug es gibt, desto aggressiver wird denke ich auch die Stimmung.
    Enduro in Deutschland bedeutet viele Einbussen und Kompromisse, man muss gezielt Orte finden wo man es machen kann. Für richtige Sport-Enduristen wird es daran vermutlich scheitern.


    Nur mal so meine Gedanken dazu

  • Diesen Gedanken kann ich gut beipflichten, denn sie sind teils deckungsgleich mit Meinen.
    Für "richtige" Sport-Enduristen gibt es in meinem Lebensbereich sogar ein Vereins-Gelände.


    Die Krux liegt aber in der beschriebenen aggressiven Stimmung der Menschen untereinander.
    Egal wie deeskalierend das eigene Betragen ist,
    in einer Wochenend-Ausfahrgruppe von E-Fahrradfahrern Ü70 gibt es immer mindestens einen ehemaligen Oberlehrer,
    der heute noch einen imaginären "Atomkraft - Nein danke"-Sticker im HIRN mitführt
    und alleine um seinem Selbstverständnis gerecht zu werden,
    gegenüber Anderen dumme Bemerkungen absondert.


    Es ist nahezu gleichgültig, wenn es trifft.


    Motorradfahrer sowieso, aber auch fahrradfahrende Familien:


    "Können ihre Blagen nicht in der Reihe bleiben?"


    "Es gibt doch Spielplätze für Kinder!"


    U.s.w. und so fort.

    Scheiß drauf, ich probiers!

    :hehe:

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  • Ich denke es auch hier ein Geben und ein Nehmen. Wenn ich bei uns auf dem Radweg jogge machen mich die Radfahrer dumm an. Wenn ich selbst Rad fahre, machen mich die Fußgänger dumm an. Und wenn ich den landwirtschaftlichen Weg mit dem Traktor meines Schwiegervaters befahre weil ich da was zu arbeiten habe, dann machen mich alle dumm an.


    Fazit: ich könnte jeden Tag, egal wie ich unterwegs bin, 10 vorlauten Menschen eine in die Fresse hauen... Gegenfrage: was denkt ihr wie viele mir eine ballern möchten? Wie oben bereits erwähnt fahre ich mit dem Trecker auf dem Seitenstreifen, muss ich nicht, ich lasse aber die Mutter mit Kinderwagen halt die komplette Straße benutzen. Ich könnte auch auf mein Recht beharren, tue ich aber nicht. Bin ich nun dumm oder noch dümmer als gedacht? Egogesellschaft ist angesagt, wiederstrebt mir aber...


    Ich persönlich habe schon seit längerem einen Traum: eine Wohnung/ein Haus welches an ein Feld angrenzt. Das Feld würde ich dann kaufen/pachten und einfach liegen lassen. Nicht mähen, nicht düngen, nicht betreten. Dem Imker um die Ecke würde ich anbieten das er seine Kolonien dort aufstellen darf, im Gegenzug möchte ich ein Glas "echten" Honig. Und dann möchte ich einfach nur auf der Terasse sitzen und die Wildwiese beobachten und drauf hoffen das ich ein Reh sehe. Klingt komisch, das soll aber mein "Beitrag" sein. Klar, meine Ölobilanz wird nicht neutral (für Handy, PC und TV müssen in anderen Ländern ganze Landstriche dran glauben), ich fühle mich aber besser.

    Instagram: travel.lovers_de
    Spritmonitor: oliwei

  • Mein verehrter Oliwei,


    die Zahl Zehn in deinem Posting sagt mir, dass du in einem relativ intaktem Umfeld lebst! Gratuliere.


    Diesen Wert erreiche ich, wenn ich im November gegen 22 Uhr auf dem Erftuferweg bei Regen spazieren gehe.
    Dann, und nur dann begegne ich dort kaum Hundeauskackern, Joggern, Wegeharkern (Nordic Walking), Fahrradfahrern, Reitern, Kanuten und Nutten
    (Fischwilderer und Rollerteile-Entsorger hätte ich jetzt fast vergessen)
    Das Altenheim hat keinen Ausgang mehr, sodass man auch nicht gegen Barrieren von unbeleuchtete Rollatoren und Rollstühle laufen kann.


    Kommt vor, dass mir dann auch Gedanken über Blumen und Bienen einfalle. :D

    Scheiß drauf, ich probiers!

    :hehe:

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  • Mein verehrter Oliwei,


    die Zahl Zehn in deinem Posting sagt mir, dass du in einem relativ intaktem Umfeld lebst! Gratuliere.


    ...nicht wenn ich 10 Leute hauen will, aber nur mit dreien Kontakt habe :D

    Instagram: travel.lovers_de
    Spritmonitor: oliwei

  • ...nicht wenn ich 10 Leute hauen will, aber nur mit dreien Kontakt habe :D


    Dabei ist Würzburg doch eigentlich noch ertragbar... Na gut, ich kenn es nicht so gut, fand die Gegend aber eigentlich recht nett. Zumindest entspannter als Frankfurt, Wiesbaden & co. Oder Südhessen, da ist es ganz schlimm.


    Die Feld-Idee find ich auch schön. Gestern mit Freunden getroffen, da meinte der eine er will ja jetzt ein Haus mit Garten, aber halt ohne Natur weil die macht Arbeit und Geld für den Gärtner hat er nun wirklich nicht übrig. Sowas belämmertes.
    Solche verwilderten Felder finde ich klasse. Kann man sich hinstellen und die Tiere beobachten. Entspannt auch, man muss sich nur öffnen und etwas Zeit nehmen.


    Dabei bin ich ja der blöde Endurist...



    Aber was du ansprichst, das fällt mir immer auf wenn ich im Berufsverkehr nach Frankfurt rein tuckere. Je näher man Frankfurt kommt, desto aggressiver wird es. Und weil die anderen aggressiver werden, wirst auch du aggressiver. Und schon bald regst du dich nicht nur über andere auf, sondern bringst selbst durch unnötige Aktionen andere dazu sich aufregen zu müssen. Das pusht sich so gegenseitig in die Höhe. Ich zumindest hab da echt so meine Probleme mit wenn alle nur noch auf den eigenen Vorteil bedacht sind und keine Sau Platz machen will - ach im Gegenteil, lieber etwas Gas geben damit du ja nicht reinkommst.


    War heute anner Tanke, da hat einer seinen Golf nicht anbekommen. Und dann steig ich von meinem Moped ab und helf der armen Sau seine Karre von der Tanke wegzuschieben, damit das ganze Geschnösel drumherum in Ruhe tanken kann. Wieso hat von denen eigentlich keiner geholfen? Alle so selbstfixiert, sitzen dann im Auto und regen sich über alles auf - statt einfach mal zu helfen. Wenn man hilft geht's schneller und man fühlt sich gut weil man geholfen hat, denn helfen tut halt echt gut, ist besser als sich aufzuregen.