CBF und/oder Transalp

  • ...so ist es!

    Trage meine Schuhe und gehe meinen Weg, erst dann vermagst du über mich zu urteilen.

    Gruß Jürgen
    :bb:

  • aha, so ist es...


    fachleute unter sich.


    was man darf und was gut ist sind zwei paar stiefel.


    der fachmann, was ihr beiden kapazitäten ja nicht seid, weiß, dass der reifen beim motorrad ein wesentliches element des fahrwerks ist, das sehr grossen einfluß auf das fahrverhalten hat.


    der im hochgeschwindigkeitsbereich auch recht ungut sein kann.


    weil die reifenindustrie ahnungslos ist, erstellt sie freigaben für moppeds, die gar keine freigaben bräuchten.


    und weil händler noch ahnungsloser sind, beraten sie dahingehend, sich nur reifen anzuschnallen, die für das ensprechende mopped auch ausgetestet sind.


    das hat mit sachlich richtiger beratung zu tun und natürlich auch mit haftung.



    ein händler wird sehr traurig sein, wenn ein klugschwätzender laie ihn belehrt, er berate falsch und er werde dort nicht montieren lassen.....

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  • Mullibulli,


    fachmann für inkompetenz und falsche vorsicht:


    wenn es genügt, dass ein reifen in größe, speed-index und traglast stimmt, warum entwickelt die reifenindustrie - und zwar alle renommierten hersteller - immer noch sonderkennungen bei denen alle drei von dir genannten merkmale plus das profil bzw. die typenbezeichnung übereinstimmen, die jedoch trotzdem konstruktiv anders sind?


    sind die auch inkompetent und bürden sich zum spass doppelte entwicklungskosten und lagerhaltung auf?
    oder welchen vorteil sollten die davon haben?


    merkst du eigentlich, was du für unsinn absonderst?

    2 Mal editiert, zuletzt von mart!n ()


  • merkst du eigentlich, was du für unsinn absonderst?


    Naja, kompletter Unsinn ist das nicht.


    Klar ist, dass nicht alle Reifen auf allen Mopeds gleich gut funktionieren.
    Klar ist auch, dass die RD13 faktisch keine Reifenbindung hat (kannst gern in der Betriebserlaubnis nachlesen, falls du Zugang dazu hast....).


    Wenn jemand Reifen montieren läßt die keine UBB haben, hat er halt das Risiko dass diese nicht mit dem Moped harmonieren, und kann deswegen auch niemanden haftbar machen.
    Ob ein Reifen geeignet ist, hängt dazu noch vom eigenen Fahrstil und Einsatzzweck ab. Ich hab auch schon Reifen gefahren die trotz UBB nichts getaugt haben.....


    Wenn eine Werkstatt sich weigert mir Reifen zu montieren, die ganz klar StVZO-Konform sind, muss ich halt zur Konkurrenz gehen....

    Tom
    ______________________________


    NTV 650 Revere 242.000 km :D
    XL 700 V Transalp 55.000 km :cool:

  • jau, die hat keine reifenbindung.


    so kann der halter z.b. wegen reifen ohne UBB nicht belangt werden.


    leider ist aber die rechtssprechung so, dass der konsument den fachmann verklagen kann und sehr gute aussichten auf erfolg hat, wenn der reifen probleme macht.


    was ich z.b. bei gleichen reifen mit je nach kennung runder oder spitzer kontur auf ner PC31 schon erlebt habe.


    unfahrbar mit dem falschen typ.


    in der rechtspraxis gewinnen fast immer die endverbraucher.


    von mir wird beratungskompetenz erwartet.


    auch bei moppeds mit reifenbindung schleppen kunden immer wieder reifen aus dem netz an, die sie gar nicht fahren dürfen.


    egal ob vom kunden falsch angelieferter reifen oder wunschreifen ohne UBB bei moppeds ohne reifenbindung, die verantwortlichkeit des händlers ist nicht geklärt und wird in jedem einzelfall ggfs. neu verhandelt, es gibt da keinerlei rechtssicherheit für den ausführenden betrieb.


    deshalb wird ein fachmann montieren, was erwiesenermaßen sicher ist und gut funktioniert.


    vernünftige beratung wird durch forenschwätzer ziemlich erschwert, gibt halt immer wieder leute, die halbwissen der fachleute für die inkompetenz der händlerschaft ernst nehmen :-)

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  • tom,


    ein echter fall aus der praxis, dürfen & dürfen betreffend:


    kunde bringt ein rad. und einen neuen reifen.
    also einen ungefahrenen reifen.
    ich schmeisse das ding auf den boden und der scheppert richtig.
    fühlt sich an wie hartplastik.
    uralt, total ausgehärtet.


    ich habe mich geweigert den zu montieren.






    der kunde meinte, auf "seine verantwortung".
    völliger blödsinn.
    ein laie kann mich nicht von meiner verantwortung als fachmann entbinden, jeder hinweis dieser art auf einer rechnung o.ä. ist wirkungslos.


    der kunde dürfte den reifen ganz klar fahren.
    steinhart, aber keine risse.
    ohne risse kann das ding uralt sein, polizei und TÜV haben keine handhabe, es gibt keine entsprechende vorschrift.


    trotzdem kann der kunde mich belangen, wenn ich das ding montiere und er damit abfliegt.
    denn ich als fachmann muss schließlich wissen, dass das fahren mit dem hartplastikring lebensgefährlich ist.
    versetze ich das fahrzeug des kunden durch montage eines solchen bauteils in einen potentiell gefährlichen zustand, bin ich im zweifelsfall dran. die rechtspraxis ist so.
    die StVZO ist nur ein kleiner teil des rechts.
    von daher ist der reifen unangreifbar.
    passiert was damit, bin ich trotzdem dran.



    deshalb darf der kunde, was ich nicht darf. der darf sich den reifen montieren. ich ihm nicht. nicht wenn ich ein wenig verstand habe.
    wenn ein anderer fachmann das anders handhabt, darf er das gerne tun.
    gibt ja nicht nur dumme kunden, sondern auch dumme mechaniker und monteure.....


    und ein kunde, der das nicht versteht, darf gerne woanders hingehen, den lasse ich mit freuden ziehen.
    im zweifelsfall hafte ich mit allem was ich habe, wohnung, vermögen, fuhrpark.


    wegen 14,50 euro für eine montage.
    für einen von der sorte mullibulli?
    da müßte ich schön blöd sein.



    nicht anders verhält es sich mit reifen ohne UBB.
    mittlerweile gibt es hier auch reifen aus china und anderen kram.


    kein mensch weiß, ob das bei top-speed funktioniert, ob ein mopped damit eine kick-back-neigung, die auch zum sturz führen kann, oder andere eigenheiten entwickelt.
    im zweifelfall ist der fachmann dran, der montiert hat.
    gerichte unterstellen in 98% von haftungsstreitigkeiten zurecht, was auch hier offensichtlich ist:
    laien wie jürgen und der andere held können mangels wissen das risiko nicht einschätzen, also haftet der fachmann.

    Einmal editiert, zuletzt von mart!n ()

  • ...da sind wir aber sowas von froh, dass wir hier wenigstens einen Fachmann haben!

    Trage meine Schuhe und gehe meinen Weg, erst dann vermagst du über mich zu urteilen.

    Gruß Jürgen
    :bb:

  • @Jürgen


    Ich bin es - und jeder, der es nicht ist,schneidet sich ins eigene Fleisch.
    Wirkliches Know how und Erfahrung sind eben durch nichts zu ersetzen.

    Eins der größten Vergnügen im Leben besteht darin, das zu tun, von dem die Leute sagen, du könntest es nicht.
    WaB.


    Mut erobert alle Dinge.

  • Ich gehe halt lieber auf Nummer Sicher. Schon die kontroverse Diskussion hier im Forum zeigt mir m.E., daß das Thema alles andere als glasklar und eindeutig ist. Selbst wenn der TÜVer oder der Polizist zu einem Reifen in der passenden Dimension, aber ohne UBB nix sagen würde, möchte ich es im Falle eines Unfalls nicht drauf ankommen lassen, daß ein windiger Anwalt einer Versicherung mir aus dem Nichtvorhandensein einer UBB zumindest versucht, einen Strick zu drehen. :(


    P.S.: Der TÜVer bei meiner Transalp wollte zumindest die UBB für die damaligen Metzeler Tourance auf meiner RD13 sehen...

  • Martin mich als Kunden willst Du nicht wollen und ich Dich als Dienstleister auch nicht, son einen unverfrohenen unfreundlichen Sack da würde ich sicher nicht hingehen auch wenn ich manches was Du loslässt schon nachvollziehen kann, es ging hier aber weder um verhärtete Reifen noch um Reifen mit Sonderkennung, sondern um ein ganz normales Mopped das keine 200 Sachen fährt und auch nicht gerade einen Hochleistungsmotor besitzt und deshalb keine besonderen Reifen benötigt und deshalb auch keine Reifenvorgaben vom Hersteller benötigt.
    Dass Du für Dich manchen Auftrags verweigerst weil er für Dich keinen Sinn macht ist gut in Anbetracht mancher Sparfüchse die keinerlei technisches Verständnis aufbringen können.
    Wenn man jedoch einen völlig intakten zugelassenen Reifen montiert bekommen möchte, sehe ich keinen Grund das anzuzweifeln. Es würde nichts passieren, aber wenn doch, kann ich mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass dem Reifenmonteur irgendwas anzulasten ist, wenn er einen solchen Reifen montiert ausser er hat ihn beim Montieren beschädigt...

  • Vor allem geht es die Werkstatt absolut nichts an ob der Reifen, welchen ich montiert haben möchte sich gut auf dem Motorrad fährt oder nicht.
    Bedenken oder Empfehlungen darf ja jeder immer äußern die Montage ablehnen auch. Wir leben ja in einem zumindest teilweise freiem Land.


    Es geht ja darum ob der ERLAUBT ist.......selbstverständlich würde ich auch nichts montieren oder montieren lassen was z.B. 100Jahre alt oder defekt ist.

    Manchmal muss man auch ein Auge zu drücken:o


    Am Ende wird alles gut...ist es nicht gut...ist auch nicht das Ende

    Gruß einer vonni Michels

  • dance, deine nachvollziehbare und weit verbreitete ansicht zeigt, dass das, was in foren verbreitet wird, und das, was richtig ist, sehr oft sehr weit auseinander klafft.


    natürlich geht das die werkstatt was an.
    weil sie haftet, wenn was passiert.
    so schaut's aus....


    wir haben gerade erst einen fall diskutiert, notreparatur auf eigenes risiko des kunden und ohne gewähr, so auf der rechnung vermerkt.
    der kunde hat geklagt, der vermerk war für's ors, 25.000.- schaden für die werkstatt.
    ab sofort kriegt dort jeder, der eine rep. nicht genau nach leitfaden des herstellers macht, eine abmahnung.


    ich kann auf eine rechnung an warnungen schreiben was ich will - im zweifelsfall bin immer ich dran.
    dazu muss man keine werkstatt betreiben.
    es genügt schon, wenn ich einem freund in meiner freizeit unentgeltlich helfe. wenn der kein mechaniker ist und ich schon.


    die gerichte entscheiden fast immer zugunsten des kunden.
    sie gehen davon aus, dass der kunde trotz warnungen etc. das risiko als laie ja gar nicht richtig einschätzen kann.
    ich muss das wegen meiner ausbildung können.


    für die haftung des fachmannes spielt es keine rolle, ob etwas ERLAUBT ist.


    beispiel:


    du stellst mir ein mopped ohne reifenbindung hin.
    sagst, wie vieler meiner kunden, einen satz reifen bitte, aber eher was günstiges.


    also montiere ich was günstiges. china oder sonstiger kram.


    du holst dein mopped ab, stellst fest, ab 140 pendelt die karre fürchterlich, keine haftung bei nässe, extrem schmaler grenzbereich (so auch aufgetreten im letzten reifentest der XY).


    du reklamierst bei mir, das zeug sein unfahrbar.


    meine antwort: das material entspricht der StVZO, du darfst die fahren. größe, speed- und loadindex, alles paßt, ciao!


    wärst du damit als kunde zufrieden?


    wohl eher nicht.
    ich hafte ja auch für die qualität der verkauften ware.


    und jetzt denken wir eins weiter, ein potentes mopped schaukelt sich mit dem no-name-reifen richtig auf oder der fahrer verliert bei 160 auf der bahn durch kick-back die kontrolle über sein fahrzeug und stürzt.


    was glaubst du, hilft mir vor gericht der hinweis, den reifen dürfe man schließlich fahren?



    es ist unfachmännisch, einen reifen ohne UBB aufzuziehen, also bin ich dran.
    ohne wenn und aber.


    und ob mir irgenein stammtischler das glaubt oder für übervorsicht hält oder für inkompetent, ist mir sowas von wurscht, das kannst du dir gar nicht vorstellen....

  • Dein Einwände habe ich sehr wohl verstanden und ich bin auch in der Regel der Typ, wo sich bisher immer nur gescheite und getestete Reifen hat montieren lassen. Da ich bei solchen Sachen niemals "das billigste" nehmen würde.....


    Dennoch finden sich Reifen wo man manches trotz vorhandener UBB nicht das genaue Fahrverhalten kennt oder andere deutlich besser im Verhalten sind.
    Dann findet man auch Reifen welche wohl eine UBB haben womit sich das Moped grottig fahren lässt, aber Leute nicht mehr Geld ausgeben wollen/können.


    Da ist man als Werkstatt vielleicht auf der sichereren Seite aber der Kunde der es so gewollt hat nicht....solch Sachen wird es immer geben.


    Reifen welche von der Sicherheit grenzwertig und gefährlich sind, da sollte wirklich JEDER die Finger von lassen.


    bei der Reifenwahl sollte ja auch immer der Einsatzzweck eine Rolle spielen..... Am besten sind die Grobstollenfahrer, welche niemals feste Strassen verlassen und diese nur haben weil man ja eine Reiseenduro fährt

    Manchmal muss man auch ein Auge zu drücken:o


    Am Ende wird alles gut...ist es nicht gut...ist auch nicht das Ende

    Gruß einer vonni Michels

  • wir haben gerade erst einen fall diskutiert, notreparatur auf eigenes risiko des kunden und ohne gewähr, so auf der rechnung vermerkt.
    der kunde hat geklagt, der vermerk war für's ors, 25.000.- schaden für die werkstatt.
    ab sofort kriegt dort jeder, der eine rep. nicht genau nach leitfaden des herstellers macht, eine abmahnung.


    Wenn das tatsächlich so ist, kann ich Deine Einstellung dazu verstehen, aber ganz glauben kann ich es nicht dass wenn Du als Mechaniker einen zugelassenen Reifen montierst, auf einem Bike ohne Reifenbindung und der Moppedfahrer dann auf die Fressluke fliegt, weil angeblich der Reifen mit dem Fahrzeug nicht harmoniert, dass dann Du als Reifenmontierer für den Schaden vom Sturz haften musst. Und erst Recht nicht wenn Du ohne Beratung den vom Kunden mitgebrachten Reifen montierst.
    Wo kann man das nachlesen dass das wirklich so ist? Wir sind schliesslich nicht in den USA mit ausgeprägten Produkthaftungsgesetzen, wo aber der Hersteller haftet, nicht der Händler.

  • es gibt kollegen, denen wurde nach dem tunen eines rollers ein verfahren wegen beihilfe zum fahren ohne fahrerlaubnis angehängt. geil, oder?


    wenn etwas passiert, kommt ein kunde der sich blöd stellt, fast immer vor gericht damit durch.


    ich empfehle den besuch einer meisterschule.


    unterricht von praktikern, von meistern mit berufserfahrung, von rechtsanwälten, mitarbeitern der schiedsstellen etc.



    fakt ist:
    fährst du "auf eigene verantwortung" z.b. mit einer nicht funktionierenden hinterbremse vom hof, müßte ich dir eigentlich die cops nachschicken um auf der sicheren seite zu sein.
    auf die rechnung kann ich schreiben was ich will, das ist kpl. für'n hugo.


    die realität in der beamtenrepublik deutschland.


    funktionieren von mir verkaufte reifen nicht, bin ich als dein vertragspartner erst mal der, der das ausbaden muss.
    passiert was ernstes, bin ich pleite prozessiert bevor ich versuchen kann, meinerseits den hersteller in regreß zu nehmen.


    der reifen wird aber in der regel i.O. sein.
    ICH habe den auf ein fahrzeug montiert, für das keine UBB vorliegt.
    ICH weiß, dass das schief gehen kann. der kunde müller, vom beruf bäcker, weiß das nicht. oder behauptet das zumindest vor gericht.
    wer hat dann den schwarzen peter?


    allgemein anerkannt und empfohlen ist, reifen mit UBB zu verbauen.


    mache ich auf kundenwunsch was anderes, wird es heikel.
    75% der moppedfahrer wissen nicht, was kick-back ist. 95% haben es noch nie erlebt. wie soll ich dann einen kunden wirksam warnen?
    und genau so argumentieren gerichte: der kunde weiß eigentlich nicht, was er unterschreibt, welches risiko er eingeht.


    im weitesten sinne wird von mir verlangt, den kunden vor seiner eigenen blödheit zu schützen. unwissenheit klingt netter, o.k.....


    da wo ich werkstattleiter bin, ist der chef studierter jurist.
    der hält die haftungsfrage bei angelieferten reifen, die nicht zum fahrzeug passen, für zumindest heikel und risikobehaftet.
    gerichte entscheiden ja nicht einheitlich.



    ich habe neulich auf eine CBR125 einen neuen kotflügel montiert.


    vier wochen später kommt der kunde, der reifen streift am kotflügel, er wolle einen neuen.
    fein!
    habe ihm erklärt, dass es nicht mein fehler sei, wenn er sich breitere reifen montieren lasse als serienmäßig.


    der kunde, nicht dumm:
    ach so. dann muss der pneuxxxx (der reifenverkäufer und monteur) den kotflügel zahlen :-)


    so sind nicht alle, aber viel kunden drauf. sobald es um geld geht, wird versucht die folgen der eigenen blödheit abzuwälzen, ganz wurscht auf wen.
    nicht schlimm bei nem kotflügel.


    sehr schlimm bei nem personenschaden, da wird mit allen mitteln gearbeitet.