Hinterrad ausbauen RC50

    Hallo Leute,


    ich bin die Ulrike, komme aus Hamburg und bin 39 Jahre alt. Über 10 Jahre bin ich kein Motorrad gefahren. Vorher hatte ich eine CBR600 an der ich die eine oder ander Kleinigkeit selber gemacht habe.
    Nun hat mich der Virus doch wieder erwischt und nun fange ich diesen Frühling wieder mit dem "biken" an.
    Ich bin hier zufällig auf dieses Forum gestoßen und möchte mich für die vielen informativen Beiträge bedanken. Das lesen eurer Zeilen macht echt Laune.


    Nun habe ich doch mal eine Frage, wo mich die SuFu hier nicht weiter gebracht hat.
    Ich möchte zwecks Reifenwecksel mein Hinterrad ausbauen. Dazu ist ein hydraulischer Chopperheber vorhanden. Nur wie bekomme ich es raus? Ich möchte nicht unbedingt den Auspuff abbauen.
    Hat das schonmal einer von euch gemacht?
    Vorstellen könnte ich mir, die Federbeine zu lösen, nur lässt sich das Hinterrad soweit absenken, das der lange Bolzen am Auspuff unten vorbei geht? Ich habe ein bissel Bange, das da was am Kardan rausrutscht. Möchte nichts kaputt machen. An meiner 750er Shadow ist alles noch original.


    Würde mich über eine Antwort freuen.


    Gruß


    Ulrike

    Einmal editiert, zuletzt von Ulrike ()

    Salü Ulrike,


    Erstmal herzlich willkommen on Board.
    VT-Treiber(innen) sind mir von Vornherein sympathisch und mit einer RC 50 liegst Du genau auch auf meiner Welle. :wink1: :oops:


    Nun zu deinem Thema


    Zitat von Ulrike

    Ich möchte nicht unbedingt den Auspuff abbauen.


    Das wird dir aber leider nicht erspart bleiben und es wäre gut wenn Du am Einbautag einen entsprechenden neuen Auspufftopf-Dichtring griffbereit hättest. Bestimmt über den Boardshop http://www.my-bikeshop.de/ erhältlich.


    Also in einzelnen Schritten:


    1. Die rechte Fussraste abmontieren.
    2. Die Auspufftopfhalteschrauben entfernen.
    3. Die Auspuffrohrverbindungsmuttern entfernen.
    4. Den Topf abnehmen.
    5. Die "Knattermutter" am Ende des Bremsstängelchens entfernen. Feder nicht verlieren.
    6. An der Bremsankerstange musst Du den Splint rausziehen und dann die Mutter entfernen. Die Stange kannst Du dann mit Gefühl runterdrücken.
    7. Die Achshalteschraube am rechten Ende der Schwinge ganz herausdrehen.
    8. Die Achse auf der rechten Seite festhalten und linke Seite die Mutter abschrauben.
    9. Achse rausziehen und die Distanzhülse nicht davonrollen lassen.
    10. Rad nach rechts drücken, dass es vom Kardangetriebe getrennt wird. Es wäre gut wenn der Hydraulikheber hierbei soweit runtergelassen wird, dass das Rad fast auf dem Boden steht. Dann knallts nicht runter und verkratzt nicht die Bremsplatte. (oder Backstein drunterstellen)
    11. Hydraulikheber maximal hochpumpen und Rad herausziehen ohne den Heckfender am Rand auszubeulen.


    Nach dem Reifenwechsel die Bremstrommel im Rad entstauben und ausblasen oder mit Bremsenreiniger ausspülen.
    Ich nehme hierbei noch ein 80-100-er Schleifpapier und raue die Trommel ein bisschen an für bessere Bremswirkung.
    Die Bremsplatte mit den 2 halbmond-Belägen reinige ich auch von Bremsstaub und fette den kleinen Drehhebel.
    Bitte Beläge auf Risse und Belagsstärke kontrollieren und im Bedarfsfalle ersetzen. Ich fahre sie bei der RC 14 auf ca. 2 mm runter aber wenn ich bei der RC 50 schon mal das Rad draussen habe ersetze ich sie auch bei 3 mm.


    Beim wieder Zusammensetzen erst mal die Radnabe und die Verzahnung am Kardan und am Rad abwischen und frisch fetten.
    Nach dem Einführen des Rades unter den Fender, den Heber wieder soweit runterlassen, dass man bequem die Verzahnungen an Rad und Getriebe ineinanderschieben kann. Mit der Distanzhülse kontrollieren ob die Zähne sauber ineinandergreifen. Falls ja, die frisch gefettete Achse von rechts mit Gefühl durchstecken.
    Wenns hakt bitte nicht hämmern!!!! Nur wackeln und ev. leicht klopfen.
    Beim Zusammenbau der Bremstopfseite einen neuen Splint nehmen für die Bremsankerstange.
    Beim Zusammenbau des Auspuffes einen neuen Dichtring einsetzen.
    Am Schluss Hinterradbremse mit der "Knattermutter" wieder justieren


    Das wars.


    Viel Spass und auch Erfolg
    Schöne Grüsse George


    Ach ja, die korrekten Anzugs-Drehmomente der verschiedenen Schrauben und Muttern solltest Du unbedingt einhalten. Falls Du hierbei noch Angaben oder einen Drehmomentschlüssel benötigst, melde dich doch nochmal.

    Schützt die Wälder - Esst mehr Biber!

    Einmal editiert, zuletzt von Hippo ()

    Danke für eure zwei Antworten. Das Fett habe ich mir schon besorgt und die Anzugsdrehmomente sind mir soweit auch klar, wollte mir nur halt das abbauen des riesigen Ausbuffs ersparen, da er ja glaube nur aus einem Teil besteht und ich ihn an den Zylintern lösen müsste. Neue Dichtungen, ist denn auch alles danach wieder dicht??? ect. ... Daher war meine Überlegung nur die Beiden Stoßdämpfer zu lösen und die Schwinge soweit abzulassen ... das ich mit dem Bolzen unten durch komme. Wäre in meinen Augen das einfachste gewesen ... hätte ja sein können, das es schonmal jemand versucht hat und die Schwinge geht doch soweit runter ...


    Da werde ich wohl in den sauren Apfel beißen müssen ...

    Achtung Ulrike, falls der Topf original ist, lässt er sich von den "vereinigten" Krümmerrohren sauber abziehen.
    Du solltest die Krümmer an den Zylindern belassen sonst brauchst Du 2 neue Dichtringe und zwar andere. Zudem sollte man die Stehbolzen an den Zylindern und die Flansche an den Krümmern so wenig wie möglich "stören".


    Die Schwinge geht nur minimal runter weil da noch der Kardan am Kreuzgelenk dran/drin hängt.

    Schützt die Wälder - Esst mehr Biber!

    2 Mal editiert, zuletzt von Hippo ()

    die Schwinge geht nicht weit runter, der Weg wird durch den Kadan begrenzt,


    außerdem musst du aufpassen, dass das ganze Karden-Schwingengewicht dann auf dem Kardangelenk lasten. Das könnte evtl. anschließend beleidigt sein!



    Die richtige Paste zum Schmieren hast Du? Ich hab da zu Hause einen "Plan". sieht aus wie ein Medikamentenbeipackzettel :D



    Edit, der George war schneller:wow:
    :D

    Mitglied 221 im Bol d'or Club e.V.
    Turtle-Hilfe
    "Monty Burns" made by Terpi :)

    lach ... den "Schmierplan" habe ich hier im Forum schon gefunden ... danke aber trotzdem, wusste aber nicht, das der Auspuff zweigeteilt ist. Zum glück kann ich ja hier fragen und mich vor meinem "handeln" schlau machen. Also ist es keine große sache, den "Topf" einfach abziehen,... nur welche Dichtung brauche ich da? Denn die habe ich noch nicht. Habe da irgendwie keine Vorstellung, wenn ich mir das so anschaue ... 1. wo der "Topf" Auspuff gezweiteilt wird und vor allem wie? Bin ja schon echt froh, das ich die Krümmer nicht abschrauben muss.

    Also das Baujahr meiner RC50 ist 2004. Der Auspuff ist original. Du ich bin da genau Deiner Meinung, will so wenig wie möglich an den Krümmerrohren und Stehbolzen rumschrauben. Die waren denke noch nie abgeschraubt gewesen, meine VT hat jetzt gerade mal ca. 14000km drauf, aber die Reifen sind auch noch die ersten, aber ich will se einfach runter haben.
    Habe schon überlegt, ob man den Radbolzen nicht über den Auspuff rausgeschoben bekommt, also Stoßdämpfer ab und vorsichtig das Hinterrad hochdrücken, bzw Motorrad mit dem Hydrauloikheber langsam ablassen. Der Radbolzen schaut ja eh schon mehr oben rüber als unten. Sozusagen im oberen drittel, wenn ich die Maschine aufgebockt habe.
    Kann es irgendwie nicht fassen, das der Auspuff beim Hinterradwechsel runter muss.

    4 Mal editiert, zuletzt von Ulrike ()

    Zitat von Ulrike

    Habe schon überlegt, ob man den Radbolzen nicht über den Auspuff rausgeschoben bekommt, also Stoßdämpfer ab und vorsichtig das Hinterrad hochdrücken, bzw Motorrad mit dem Hydrauloikheber langsam ablassen.


    Wenns nur das wäre, müsstest Du die Federbeine gar nicht abmontieren sondern könntest die Schwinge über dem Soziussattel mit einem Spannset/Zurrgurt hochspannen.
    Aber glaub mir auch da geht nicht viel denn die RC 50 ist ja dafür berüchtigt, dass sie hinten recht steif ist und das liegt nicht primär an den Federbeinen sondern an der Art des Kardans.
    Aber ich will dir keineswegs die Experimentierfreude nehmen und wäre dir dankbar wenn Du einen einfacheren Weg finden würdest das Rad zu wechseln. :D


    Du musst wissen, dass ich meine (auch 04-er) Shadow auch erst seit ein paar Wochen habe und bisher erst vier mal damit ausgeritten bin.
    Meine hat auch knapp 11'000 km (also eben eingefahren) und auch noch die ersten Holzreifen drauf.
    Also ist der Reifenwechsel für mich auch der nächste Schritt.


    Meine ersten Erfahrungen mit VTs habe ich mit 2 Stück RC 14 gemacht (Grossmutter der RC 50) aus denen ich eine funktionierende Originalshadow zusammenschraubte.


    Jetzt juckt mich nur noch eine Frage: welche Farbe hat deine? :oops:
    (meine ist schwarz und heisst Rosi, Kürzel von Rosinante)

    Schützt die Wälder - Esst mehr Biber!

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    Lach ... meine ist Weinrot ... einen Namen habe ich ihr noch nicht gegeben, werd aber mal darüber nachdenken.
    Ein paar Kilometer habe ich schon raufgefahren, soweit es die Sonne zuließ, so ca. 200 vielleicht, muss mich erstmal daran gewöhnen aber ich finde es ist ein sehr gutmütiges Bike. Bevor es allerdings richtig los geht, wollte ich alles tip top machen. Öl, Kühlwasser, Kardanöl und diverse Kleinigkeiten habe ich schon gemacht. Das alles ist auch nicht so schwer.


    Ich freue mich darüber total, das der Vorbesitzer sie im absoluten Originalzustand gelassen hat. So bleibt sie sicher auch bei mir. Durch dieses Forum habe ich durchs lesen viele hilfreiche Tips bekommen.


    Nur das Hinterrad bereitet mir Kopfschmerzen, da ich mich noch irgendwie sträube, den Auspuff abzunehmen.
    Experimente wollte ich eigentlich keine machen, denn wenn ich was nicht 100% weiß, fahre ich lieber in die Werkstatt. Aber das habe ich wegen Reifenwechsel noch nie getan. :roll:

    Mist, ich weiss nun, dass deine Bedenken doch berechtigt sind und ich Mist erzählte.
    Ich hatte heute früh Feierabend und bin mal um die Rosi geschlichen. Ich habe die Muffe gesucht welche den Topf mit den Krümmern vereint.


    Da ist aber keine.


    Des weiteren habe ich überlegt, warum man die rechte Raste abmontieren müsse. Klar, weil man den Topf mit den Krümmern runternehmen soll.
    So ein Kack.
    Ich habe auch alles im www nach dem Auspuffdichtungsring durchforstet und habe überall nur die Krümmerdichtungen gefunden.


    Du hattest absolut Recht!


    Ich kleide mich in Sack und Asche, bereue meine Lügengeschichte und behaupte nun das Gegenteil.




    So, nun bin ich gespannt ob man/Frau nun das Rad mit deiner Methode rausholen kann (Schwinge nach oben). Allerdings werde ich das erst im April machen können denn für den März habe ich mein Spassgeld schon in andere Töffteile angelegt.


    Zerknirschten Grusses
    George

    Schützt die Wälder - Esst mehr Biber!

    Moin Ulrike


    Wo biste denn in Hamburg zu Hause?


    Wenn nicht zu weit weg, könnte ich ja mal einen Blick auf die Angelegenheit werfen.

    Liebe Grüße


    Harald
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    Nie schneller fahren, als der Schutzengel fliegen kann :!: