Hier ist ein neuer VF-Sanierer mit Fragen und Mitgift

  • Meine Meinung: Wenn du die Flansche nicht abbekommst obwohl die Muttern weg sind kriegst du die Stehbolzen erst recht nicht raus. Schau dass du die Flansche mit Gewalt wegbekommst, wenn die Muttern offen sind haut das schon hin, notfalls mit Autogen erhitzen, oder wenn der Motor läuft den heizen lassen. Mit Geduld und rumspielen kommen die schon würde ich schätzen....

    "Du redest mit deinem Motorrad? Findest du das nicht merkwürdig?"
    "Wieso? Ich finde die Gespräche mit manchen Menschen viel merkwürdiger!"

  • Fröhlichen Advent verehrte Gmeinde,
    höret die Botschaft: die Krümmer sind ab.
    In der Woche kam mir die Idee, entlang der Krümmerbolzen ein dünnes Loch zu bohren, dieses mit WD40 zu fluten, mit Karosseriekitt abzudichten und dann bis zum WE einwirken zu lassen.
    So habe ich also am Mittwoch je ein 2,5mm Loch entlang der festen Bolzen ins Alu gebohrt, was zügig ging und mich nur zwei abgebrochene Bohrer kostete (wenig Platz durch Krümmerrohr). Das Schöne war, dass man die abgebrochenen Bohrer ganz leicht aus dem halbfertigen Loch jeweils wieder heraus bekam.
    WP_20161213_21_23_26_Pro.jpgWP_20161213_21_22_27_Pro.jpg
    Die WD40-Zugabe habe ich dann am Do. nochmal wiederholt und heute morgen voller Erwartung zwei frische Muttern auf die bereits mehr oder weniger stark mitgenommenen Bolzen gekontert, alles schön mit dem Föhn erwärmt und - die Bolzen drehten mit. Ohne großen Widerstand und Knarzen, das Sprühöl hatte seine Aufgabe bestens erfüllt.
    Die inneren Bolzen waren beide etwas krumm, das hat man beim Rausdrehen deutlich gemerkt - sie eierten. Wer weiß, wie das passiert ist. Die Alu-Flansche waren zugesetzt mit irgendwas, obwohl die Bolzen noch gut aussahen, wird also irgendein Aluminiumoxid gewesen sein, das die Bohrung hat zuwachsen lassen.
    Die M6 Bolzen werde ich mir neu anfertigen lassen, ist ja keine Wissenschaft, zur Not geht auch eine gute passende M6 Schraube mit abgesägtem Kopf.
    Die Kraft, die 1 cm Gewinde im Alu des Motorblocks aufnehmen kann, hält ein Stahlbolzen doch allemal. Frische Kupferringe als Dichtung hab ich.


    Wo ich so schön dabei war, habe ich auch gleich Federbein und Schwinge demontiert und habe somit so ziemlich alles ab, was dafür vorgesehen war. Den Motor lass ich im Rahmen, das ginge sonst zu weit und muss nicht sein.
    Nun wird nach Restaurierung der Einzelteile, Einstellung und Pflege langsam wieder zusammengesetzt.
    Die Schwinge ist übrigens super, völlig leichtgängig und ohne Spiel.
    Das neue Wilbers Federbein sieht auch so aus, als würde es reinpassen:
    WP_20161217_19_15_05_Pro.jpg


    In der Motorrad stand beim VF1000-Umbau von Mini Koch, dass das neue Federbein nur die Hälfte wiegt vom alten: das ist stark übertrieben. Das Neue ist zwar leichter aber lange nicht um die Hälfte.
    Habe auch eines mit Höhenverstellung genommen und werde es schön lang drehen :) Leider wird man von der Schönheit nicht viel zu sehen bekommen, aber funktionieren wird es sicher besser als das Alte, bei dem die Gummimanschetten schon kaputt sind.


    Optimistisch grüßt
    Micha

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  • Da über die Feiertage ordentlich Zeit war um in der Garage abzutauchen, hat sich auch einiges getan.
    Nachdem der Auspuff runter war konnte ich gut sehen, dass der Sammler schon gut an- und durchgerostet war. Eigentlich nur an der Rückseite zum Hinterrad hin war die ganze Wand ziemlich dünn, dazu gab es dort 5 ziemlich symmetrische Durchrostungen. Habe mir dann über Ebay Kleinanzeigen einen sehr viel besseren Sammler samt den Krümmern erstanden und obwohl der so gut aussah, hatte auch der schon zwei kleine Durchrostungen an der gleichen Stelle. Und zwar sind das Punktschweißungen, die offenbar zuerst durchrosten. Bei dem "neuen" Sammler waren sie aber noch so klein, dass ich sie gut hartlöten konnte.
    Wer also mit einer älteren VF zu tun hat und sie erhalten will, sollte sich den Sammler angucken.


    Nach dem Einstellen der Ventile und dem Entrosten und Pinseln des Rahmens konnte ich dann so langsam daran gehen, die Gute langsam wieder zusammen zu setzen. Viel war ja auch nicht mehr dran:
    WP_20161230_18_13_34_Pro.jpg


    Der Zusammenbau in umgekehrter Reihenfolge, deshalb zuerst der Sammler wieder dran. Als Ersatz für die abgenagten Krümmerbolzen habe ich mir 4 ausreichend lange hochfeste Schrauben besorgt und nach Absägen der Köpfe ergaben sie schöne Krümmerbolzen:
    WP_20170102_16_02_13_Pro.jpgWP_20170102_18_13_26_Pro.jpg


    Dann der edle Arbeitsgang des Einbaues des Wilbers Federbeins, zu Neujahr war es drin!
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    Passte sehr gut rein, die Montage war kein Problem. Habe es maximal in der Höhenverstellung rausgedreht. Die Federvorspannung wird schon ab Werk so eingestellt, dass sie zum angegebenen Fahrergewicht, gewünschtem Soziusbetrieb und Einsatzzweck passt. Die habe ich nicht geändert.


    Heute habe ich das schöne Federbein mit den ganzen Eingeweiden wie Elektroplatte, Kurbelgehäusentlüftungsbehälter und Batteriekäfig wieder zugebaut sodass leider nicht mehr viel davon zu sehen ist.
    Aber beim Fahren wird man es merken.


    Morgen kommen der Ansaugkasten und die Ansaugstutzen wieder auf die Vergaser. Wie ich Ende November schrieb, war ja einer dieser Ansaugstutzen sehr stark ausgehärtet, so habe ich mir alle 4 neu besorgt bei http://www.cmsnl.com/ für 11,50 pro Stück und deren fürstlicher Versandgebühr. Aber es klappt wenigstens und sie haben schon noch eine Menge Teile.
    Werde sehen wie das Gefriemel mit den Ansaugstutzen dann funktioniert und berichten.
    Es grüßt
    Micha

    Einmal editiert, zuletzt von MichaR ()

  • Schöne Arbeit ! Die Teile hättest sicher mit weniger Versand hier im Shop auch bekommen.
    Weiter so .

    Mein Humor ist so schwarz, damit kann man heizen ! :devil:

  • Moin Bummiflitzer,
    wo ist denn das "hier" bei "hier im Shop"? Bräuchte nämlich noch die Hartgummischiene, auf der die Kette auf der Schwinge läuft. Ist an einer Stelle fast durch und die hat CMS nicht. Und ist als typisches Verschleißteil wohl auch nicht so erfolgreich auf dem Gebrauchtmarkt zu kriegen.
    Und danke für das Lob!

  • Ganz oben ca. in der Mitte gibst nen Punkt Onlineshop. Einfach draufklicken....

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  • Ach gucke, den Laden kenn ich aber der Link hier war mir noch nicht aufgefallen. Die haben aber nicht viel, die Ansaugstutzen hatten sie nicht. Aber wenn ich was brauche (nun bin ich ja fast durch, hoffe ich) habe ich da auch immer gesucht.

  • Für Honda-Orginalteile musst du leider die Artikelnummer des Teils eingeben, sonst siehst du nur was es im Zubehör gibt....

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  • Ah, tatsächlich! Allerdings für 17,80€ (!) das Stück zzgl. 5€ Versand. Dann war Holland doch noch günstiger. Aber gut zu wissen.
    Die Verschleißschiene für die Schwinge hat er aber auch nicht, schade.

  • Also das Unterteil des Luftfilterkastens mit den 4 Schnüffelstücken brauchte dann doch einen zarten Hammerschlag (mit Holz dazwischen), damit die Zentrierstücke und die passenden Bohrungen sich fanden. Die Ansaugtrichter hatte ich mit etwas Silikonöl gleitfähig gemacht und die fügten sich gut in ihre Nuten hinein wo sie hingehören.
    Dann hab ich auch die hässliche Kühlerlandschaft vorne wieder montiert - gut dass ich ne Vollverkleidung zum Moped habe...
    WP_20170108_15_55_22_Pro.jpgWP_20170108_17_17_38_Pro.jpg


    Ein Frage habe ich: wo kommt der auf dem folgenden Foto markierte Schlauch hin? Er beginnt an einem schwarzen Verbindungsrohr zwischen den beiden hinteren Vergasern. Die vorderen Vergaser haben auch so ein Rohr und beide Rohre sind mit einem weiteren Schlauch miteinander verbunden. Ich kann mich an nix erinnern, dass der Schlauch irgendwo angesteckt gewesen wäre und es findet sich auch nichts passendes in der Umgebung. Dient der Schlauch zur Belüftung irgendwelcher Vergaserteile und kann offen bleiben?
    WP_20170108_18_38_54_Pro.jpg


    Dann wünsch ich eine schöne Woche und bis demnächst.
    Micha

  • Moin Gemeinde des Chopper-Forums,
    die Frage von voriger Woche habe ich mir mittlerweile selbst beantwortet: Es ist die Vergaserbelüftung. Man muss nur drauf achten dass der Schlauchstummel nach unten zeigt damit die edleren Benzinbestandteile nicht so schnell im Stand verdampfen.


    Der Stand der Dinge ist wieder mal dadurch gekennzeichnet, dass zusammenwächst was zusammen gehört. Übrig geblieben ist bisher noch nichts, aber eine Schraube fehlt mir. Ist aber nix Ernstes, M10 Imbus 20mm für die Befestigung der Fußrastenträger.
    Guck ich morgen mal beim freundlichen Schraubenhändler.
    Der Berg an ausgebauten Mopedteilen ist deutlich geschrumpft, auch Neuteile sind kaum noch da, seit heute auch die Bremsleitung der Hinterradschwinge verbaut wurde.


    Die Verkleidung ist bei einem befreundeten Karbonfritzen (http://www.lt-partzsch.de) zur Reparatur. Gut, dass das alte deutsche Nachrüst-Teil noch aus Glasfaser besteht, da kann er was machen. Bei der Reparatur des japanischen Kanzeloberteils hat er schon die Stirn gerunzelt, da normale Plastik. Aber die deutschen Nachrüster waren damals noch nicht so weit.
    Habe mir 3 MOTORRAD-Zeitschriften aus 1984 und 1985 besorgt, in denen es um die VF750 geht, und habe dabei mit Gänsehaut die Annoncen der damaligen Verkleidungs-Nachbauer wie Pichler usw. gesehen. Furchtbar barocke 4Mannzelte auf Rädern.
    Da ist meine noch zu ertragen. Die MOTORRAD habe ich dann etwa ab 1994 auch für ein paar Jahre gelesen, das waren Pichlers und Konsorten auch noch vertreten. Hatte auch eine solchermaßen vollverkleidete NTV als 2. Moped nach der Wende, bis auf das sehr schlappe Vorderlicht war die Verkleidung dort auch ganz ok.
    Folgend die Fotos zum Iststand.


    DSC_2045_out.JPGDSC_2051_out.jpgDSC_2035_out.jpgDSC_2055_out.jpgDSC_2059_out.jpgDSC_2060_out.jpg

  • Am vorigen WE habe ich im Wesentlichen nur mal einen Startversuch probiert um zu bestätigen, dass alles grundsätzlich richtig herum montiert wurde und nix tropft. Dieser Versuch war erfolgreich.
    2017-01-29-10h10m57s640.jpg2017-01-29-10h11m24s138.jpg


    Dann hab ich mal einen Gang eingeworfen und es war gut, dass sie auf Schnee stand, denn das Hinterrad drehte sofort auch bei gezogener Kupplung. Man kennt das ja, dass ein Hinterrad mal ein bisschen mitkriecht wenn sie auf dem Hauptständer steht, aber hier lag volle Kraft an. Alle weitere Versuche ergaben dann auch, dass die Kupplung nicht auskuppelt.
    Habe nochmal entlüftet (hatte vorher die Bremsflüssigkeit schon gewechselt aber man weiß ja nie) aber es kam keine Luft. Man hat am Hebel auch ordentlich das Gefühl, dass die Kupplungsfedern zusammengedrückt werden. Habe mich belesen und gefunden, dass nach langer Standzeit und zumal bei kaltem Motor die Kupplung kleben kann. Fand auch ein Rezept zum Kupplungslösen:
    "Lass sie etwas warm laufen, damit sie sofort anspringt. Dann Motor aus, 1. Gang einlegen und mit gezogenem Kupplungshebel und dem Anlasser anfahren. Den Kupplungshebel gezogen halten. Sobald die Fuhre rollt kräftig in die Bremse. Normalerweise gibts dann einen Ruck und die Kupplung ist wieder frei."
    Das klingt zwar abenteuerlich aber ich werde es probieren.


    Hier noch ein paar Fotos von der Abendstimmung in der Garage.
    DSC_2082.jpgDSC_2093.jpgDSC_2095.JPGDSC_2112.jpg

  • Kann gut funktionieren bei Kupplungen. Die von unserem altem Fendt funktioniert zwar etwas anders, aber als der Tank durchgerostet war und Diesel in die Kupplung gelaufen ist war es dasselbe Problem. (ob es Zufall war mit dem Diesel, keine Ahnung, aber ich denke nicht)


    Wurde einige Male während der Fahrt mit Gewalt geschalten und seitdem gehts wieder, schon einige Jahre her.

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  • Ja manchmal klappt auch was. Habe heute den Kupplungs-Tipp befolgt und es hat beim zweiten Bremsen geklappt. Danach hat die Kupplung kurz noch etwas geschliffen, aber nach dem zweiten Anfahren war alles gut. Da ich nun einmal unterwegs war, bin ich gleich mal ins Dorf (guter km) und wieder zurück gedüst und habe somit die ersten zwei Kilometer auf diesem Moped absolviert. Sehr historischer Moment. Mehr wollte ich ihr aber nicht antun, denn hier liegt die Straße noch voller Salz. Habe sie laufen lassen bis die Lüfter einsetzten und weiß nun, dass sowohl der neue Thermoschalter im unteren Kühler (Toyota glaub ich) als auch die wieder montierten Lüfter korrekt funktionieren.


    So, dann habe ich sie per Killschalter ausgeschalten. Nach einer Weile wollte ich sie nochmals anwerfen - Schweigen, keine Zündung, Anlasser ging natürlich. Sie war noch schön warm, zuvor ist sie warm auch zuverlässig angesprungen.
    Klasse, evtl. hat sie was mit dem Killschalter. Beim Anlassen Killschalter schnell an und ausschalten brachte auch keine Reaktion. Na mal sehen, es gibt immer was zu tun.


    Die Bildchen zeigen meine perfektionierte Spritversorgung, es ist die Säurepulle der neuen Batterie - sehr gut geeignet.
    WP_20170129_16_33_23_Pro.jpgWP_20170129_16_34_03_Pro.jpg


    Wünsche eine schöne Woche!
    Micha

  • Schau ob sie nen Zündfunken hat. Ob bei dem Modell der Anlasser mit abgeschalten wird über den Killschalter kann ich dir leider nicht sagen, aber der Funke würde sicher abgeschalten werden. Wenn ja, kannst du den Schalter aussschließen. Dann versuch mal mit Vollgas zu starten einige Sekunden falls sie abgesoffen ist und dann wieder normal.

    "Du redest mit deinem Motorrad? Findest du das nicht merkwürdig?"
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