Honda cb 250 g schwinge

  • Das kann 20 Jahre gut gehen, die Lager können aber auch völlig verrotten.
    Grund ist die Abdichtung - was drin ist kann nicht mehr raus - und der i.d.R. weggesparte Schmiernippel.


    Nö, das Problem ist, dass sie keine Nadellager verwenden, sondern meist Nadelhülsen, und diese, insbesondere bei starken Belastungen nicht ordentlich belastet, sondern überlastet werden. Die werden ab Werk schon oft mit ziemlich viel Spiel zusammen gebaut, haben im Regelfall keine gehärteten und geschliffenen Laufpartner, und sind generell falsch dimensioninert. Inbesondere die Gehäuse der Nadellager (also die Schwinge) ist meist zu dünnwandig ausgeführt.

  • Hallo,
    nachdem ich die erste Schwinge meiner CB250G rausflexen musste, weil nicht mal mehr der Schraubbolzen raus ging, und sich bei der zweiten die durchgehende Innen-Hülse nur unter der 12kN Presse dazu zu bewegen lies, die Schwinge zu verlassen, kommt jetzt die bekannte Frage: Was kommt danach? Die Kunststoff Außen-Hülsen sind draußen und zum Glück sind sie kaputt, ich kann also nicht auf dumme gedanken kommen.
    Gibt es jetzt in der Bucht Bronze Außen-Hülsen, die von den Toleranzen ok sind und das Spiel zur durchgehenden Innen-Hülse einhalten, oder ist das alles Schrott.
    Nein, ich habe keine Drehbank, mit der ich mir die Hülsen selber machen kann und ja, ich halte auch nichts von Nadellagern (die sich nicht drehen). Oder kommen doch wieder Kunststoffteile zum Einsatz?
    Das mit den zwei Löchern und den Schmirnippeln kann ich mir ja dann noch überlegen, aber erst mal brauche ich zwei Außen-Hülsen.
    Viele Grüße heiha

    RD350YPVS 31k --> 07/1988 - 05/1991 | GPZ900R A1 --> 05/1991 - 08/1997 | VTR1000F --> 09/2014 - 07/2015

    CB250G '75 --> seit 03/2018 | CJ360T '77 --> seit 08/2020

  • Ich habe mal fuer eine XS400 gedacht ich kaufe einfach die angebotenen Broncebuchsen bei Ebay... war das eine nervige aktion die dem Händler mit Kostenrückerstattung zurückzusenden, ich hab bestimmt einen ganzen Tag damit verbracht denen zu erklären, dass ich den Schrott nicht in eine Schwinge einbaue, wenn der Außendurchmesser 1mm Untermaßig gegenüber der Schwinge ist. Die Erfahrungen mit diversen Teilehändlern sind also eher meiner Vorsicht zuträglich gewesen.


    Ich fertige mir die Buchsen entsprechend immer selbst an. Wenn du das nicht kannst, gibt die Schwinge jemandem der es kann, und bezahl ihn dafür. Da bist zu mehr als 20 Euro los, dafür passt das aber hinterher.

  • Hallo ricardo,
    da hätte ich mal die Frage zu dem Bronze Material. Welches genau soll man für die Buchsen verwenden? Aluminium-Bronze CuAl10Ni5Fe4, Zinn-Bronze CuSn12-C o. CuSn8, Blei-Bronze CuSn7Pb15-C oder Rotguss RG7? Bei denen im Netz angebotenen wird keine Materialangabe gemacht.
    Viele Grüße heiha

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  • Da hänge ich mich hier mal dran.
    Müssen zum Pulvern die Buchsen raus? Und wenn ja, kann man sie demontieren und wieder montieren? Es scheinen in meiner K Bronzebuchsen dr8n zu sein und es macht alles noch einen guten Eindruck.

    Beste Grüße


    Wolfgang

  • Bei der K-Schwinge können sie drin bleiben, die k-Buchsen sind original aus Stahl, vielleicht Grauguss. Bei dem G-Modell sind afaik. Kunststoffbuchsen verbaut, die verbrennen beim Einbrennen des Pulverlacks.. Zum Ausbau mache ich sie einfach mit Propan heiß, dann lassen sie sich leicht herausschlagen.

  • Hallo bswoolf,
    wie ricardo gesagt hat, ob die Buchsen drin bleiben können, hängt vom Material ab. Wenn aus Kunststoff, dann müssen sie raus und in die Tonne. Unabhängig davon sollten die Buchsen und auch die Aufnahmen für die Stoßdämpfer beim Sandstrahlen geschuützt werden. Schöne große Unterlegscheiben und Schrauben/Gewindestange vor dem Strahlen eindrehen. Gute Beschichter machen den Schutz vor dem Beschichten wieder raus und verwenden ein spezielles temperaturbeständiges Klebeband. Dann ist das Risiko für Risse und Abplatzer beim Entfernen der Unterlagscheiben nicht gegeben. Wenn der Beschichter keine Lust hat, kannst Du die Teile nach dem Strahlen abholen und ganz in Ruhe abkleben.
    Bei der G-Schwinge sind noch zwei kleine Löcher hinten bei der Radaufnahme innen. Die auch zu machen, sonst geht der ganze Sand dort rein. Weiß nicht, ob K-Schwinge die Löcher auch hat?
    Ich habe bei mir auch die Dämpfer für die Stoßdämpfer gleich entfernt und nach dem beschichten erneuert. Kosten nicht viel und: Wenn schon, denn schon! Allerdings ist das Rausmachen der alten kein Spaziergang? 44 Jahre können sich ganz schön festbeißen.
    Grüße heiha

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  • Allerdings ist das Rausmachen der alten kein Spaziergang? 44 Jahre können sich ganz schön festbeißen.


    Hat meine Werkstattpresse bisher nicht interessiert.


    Löcher abkleben mache ich nicht mehr, das Hitzefeste Klebeband gast immer aus und erzeugt dann lustige Blubblerblasen an den Übergangskanten. Ich lasse meinen Beschichter über Gewinde einfach drüber beschichten (die entsprechen dann fast wieder der Toleranz ;) notfalls mit Gewindebohrer nachschneiden), bei Bohrungen zumeist ebenso. Die mache ich mir hinterher selber wieder sauber. Normalerweise tragen die das Pulver eh kalt auf (es geht beides, kaltes Werkstück pulvern, oder warmes Werkstück), dann kann man einfach mit dem Finger durchwischen, schon hat man fast kein Pulver in Bohrungen für z.b. Lenkkopflager oder Schwingenlagerung.

  • Danke für die vielen tollen Tips.
    Allerdings bin ich bei Paßbohrungen schon etwas skeptisch. Wie machst Du die unfallfrei sauber?
    Naja, und das Feingewinde vom Fußbremshebel mag ich auch nicht nachschneiden.
    Aber die Hinweise helfen mir echt weiter.
    Beim Pulvern des W650 Rahmens gab es zwar mehr Gewinde aber nicht so spezielle Ecken.

    Beste Grüße


    Wolfgang

  • Paßbohrungen schon etwas skeptisch. Wie machst Du die unfallfrei sauber?


    Naja, allem voran hat so ein Rahmen im normalfall keine Passbohrungen nach meinem Verständnis, sondern eher nach Indischem, ergo Wurfpassungen zur Fertigungstoleranzkompensation. Weiter nehme ich bei Bohrungen die ich unbedingt freihalten muss Korken und setze diese so ein, dass nichts aus der Bohrung hienaussteht - im Gegenteil, ich versenke die Korken sogar um 2-3mm. Gute Pulverlackierer haben dazu sogar Silikonstopfen die Temperaturfest sind.
    Hypothetisch gesprochen - wenn mal etwas beschichtet wurde, was wirklich eine Passbohrung hat, mache ich die mit einer Reibahle sauber falls sie sehr klein ist, ansonsten überwiegend mechanisch, oder mit Beize.

  • Noch mal Danke! Beize ist wohl das, was, wenn man es heutzutage kauft, nicht mehr funktioniert, oder?:|

    Beste Grüße


    Wolfgang

  • Da hab ich andere Erfahrungen gemacht. Ich habe mal versucht, einen Kunststoff-LuFi-Deckel mit diesem Grüneck Power Abbeitzer zu entlacken. War keine gute Idee! Zum Glück hatte ich es erst mal an einer nicht so sichtbaren Stelle probiert. Ergebnis war, dass ich anschließend das aufgeweichte Kunststoffmaterial entfernen, anschließend nachschleifen und spachteln durfte. Ob das Zeug auch das Pulvermaterial angreift, weiß ich aber nicht.

    Grüße

    Emil


    Der Worte sind genug gewechselt, Laßt mich auch endlich Taten sehn! Indes ihr Komplimente drechselt, Kann etwas Nützliches geschehn.

    (Johann Wolfgang von Goethe: Faust: Eine Tragödie)

  • "Grüneck Power" als vielseitig belobten Entlacker habe ich auch einmal probiert. Fand der Lack ganz lustig, aber wirklich gestört hats ihn nicht. Also ja: Beize die man als Zivilist kaufen kann, kann man sich sparen zu kaufen. Das gute Zeug haben die Werften und Flugzeug-Aufbereiter, und es ist nur noch an Gewerbe verkäuflich. Aber es gibt spezielle Beizen für Pulverlacke, und die funktionieren auch. Alten Pulverlack holt Euer Pulverlackierer nicht mit Strahlgut vom Werkstück, sondern mit richtigem Entlacker. Die Leute die das Zeug auftragen sind also zugleich auch diejenigen, die Euch verraten können, wie Ihr es wieder entfernt bekommt, so ihr denn müsst.

  • Also an meinem MZ-Tank (den müsstest Du ja kennen:wink:) hat das Zeug wahre Wunder gewirkt, kann aber auch an dem DDR-Lack gelegen haben. Man muss dem Zeug nur genügend Zeit zum Einwirken geben. Am besten dick einpinseln, mit Klarsichtfolie umwickeln und mindestens einen Tag warten. Aber ob es auch bei Pulver wirkt?:nixweiss:

    Grüße

    Emil


    Der Worte sind genug gewechselt, Laßt mich auch endlich Taten sehn! Indes ihr Komplimente drechselt, Kann etwas Nützliches geschehn.

    (Johann Wolfgang von Goethe: Faust: Eine Tragödie)