SELBSTVERSTÄNDLICH kommt auf die Frage nach "nicht angepasster Geschwindigkeit" dann ein JA.
Sehe ich anders. Die Statistik des statistischen Bundesamtes (das ist die Polizeistatistik) ist in der Tat oberflächlich, da als Unfallursache das festgehalten wird, was der Polizeibeamte vor Ort oder anschließend als Hauptunfallursache ankreuzt. Viele milde Alleinunfälle gehen gar nicht ein.
Allerdings wird damit zu selten "nicht angepasste Geschwindigkeit" statistisch erfasst: Bei Glätteunfällen wird eben die Straßenglätte angekreuzt, verunfallt jemand an einem Knotenpunkt, finden wir Vorfahrtmissachtung angekreuzt vor, nicht Geschwindigkeit. Letzteres könnte erst ein Gutachter feststellen, ist eben nicht eindeutig für den Beamten vor Ort.
Nur bei eindeutiger Geschwindigkeitsmissachtung, sofort dahingehend aussagender Zeugen, kommt Geschwindigkeit als Hauptursache rein.
seutedeern: Ganz toller Link zur 2009er Studie. Teils will sie etwas zu viel Details rausarbeiten, wie ich meine - dann krankt es dann am Datenbestand der genau untersuchten Unfälle. Ich habe aber mal eine Aussage herausgesucht, die hier interessant ist, unter Punkt 6.2:
ZitatDer Einfluss des Leistungsgewichts auf die Verletzungsschwere ist in der Stichprobe hochsignifikant und mit 16 % genauso hoch wie der Einfluss der Unfallart, die jedoch nicht beeinflusst werden kann. Dabei sind nicht nur die reine Leistung und Masse zu betrachten, sondernn auch jene Faktoren, die ein hohes Beschleunigungsver-mögen ermöglichen. Ist die Verkehrsdichte außerorts geringer, so kann in kürzerer Zeit eine höhere Geschwindigkeit erreicht werden. Auch hier sind im Mittel die Verletzungsschweren höher.
Nicht Leistung, sondern Leistungsgewicht wurde hier als Parameter herausgearbeitet.
Einen Aufruf zum schnellen Fahren sehe ich daher fundierterweise kritisch in Sachen Sicherheit.