Hallo Leute, suche eine Reparaturanleitung (zum runterladen) oder gute Tipps zum Keilriemenwechsel,
der alte hat jetzt bald 50.000 km drauf, der neue liegt schon lange bei mir rum.
Der Honda-Service ist nicht in der Lage die ungefähre Riemenslebensdauer anzugeben.
Wie üblich redet man sich damit heraus, dass man ja nicht wissen kann, wie der
Kunde mit dem Rollerchen fährt (außer Beschleunigen, Fahren und Bremsen
kann man ja nichts damit anfangen!).
Wie zeigt sich die absolute Verschleißgrenze? Reißt er oder rutscht er durch?
Falls er reißen sollte, blockiert durch irgendein Herumwickeln evtl. das Hinterrad?
Auch hierfür keine Angaben von der HONDA-Werkstatt!
FAHRTBERICHT(für diejenigen die sich dafür interessieren; ich hoffe auch
Honda):
Rollertyp : @125
EZ : Sept. 2001
Standort : immer im Freien
Verbrauch : 3,3 - 3,8 l /100 km (5 l bei Autobahnvollgas)
Ölverbrauch : ca. ein Liter/5.000 km
Ölsorte : billiges 5W-40, dazu immer Molybdändisulfid (MoS²)
Motorzustand : Leistung und Drehmoment absolut neuwertig, trocken
Fahrwerk : alles spielfrei, leider pendeln beim freihändig fahren
Reifen : Serie Dunlop, viel zu hart, schlechte Nässehaftung,
warum keine weichen Pirellies wenn dat Ding doch in
Italien zusammengeschraubt wird?
Betrieb : täglich-ganzjährig, meistens mit zwei Personen,
1/3 Stadt, 2/3 Autobahn
"Betriebshandbuch": Steht viel drin, aber wichtige Anleitungen fehlen, wie:
Ventilspieleinstellung,
Vorderrad Aus- und Einbau,
Hinterrad Aus- und Einbau mit Auspuff- und
Schwingendemontage,
wechseln des Gabelöls,
wechseln des Getriebeöls am Hinterrad,
wechseln der vorderen Bremsbeläge,
wechseln der hinteren Bremsbacken,
wechseln des Antriebsriemens mit Überprüfung
der Fliehkraftkupplung uvm.
Wartung : mache ich selbst
Reparaturen : dito
Was bisher repariert bzw. getauscht werden musste:
- Lenkkopflagerabdichtung verbessern wg. Wassereintritt
und festfrieren der Lenkung (Garantie)
- Neubefestigung des Lenkergehäuses wg. klappern
(Garantie)
- Uhrausfall wg. Feuchtigkeit und Schnee (Bemängelung
als Garantiefall, HONDA hat es nicht abstellen können)
- Auspuffblende abvibriert (Garantie)
- dito, zweimal (Motorvibrationen zu stark bei 100 km/h)
- Auspuff defekt
Auspuffinnenrohr quer durchgerissen, dadurch extremer
Leistungsabfall, Fahren fast nur mit Standgas, neuer
Auspuff sollte 369,- € kosten, war mir zu blöd, Auspuff
ringsum mit dünnem Handsägeblatt aufgesägt, irgend-
wie auseinander gezogen, Bruch des inneren dünn-
wandigen Rohres (ca. 25 mm Durchm.) festgestellt,
schwere dickwandige Hülse drübergesteckt (dadurch
Verringerung der Schwingungsamplitude), alles wieder
ordentlich mit MIG zusammengeschweißt, hält bis
heute.
- Verbindung Thermostatgehäuse-Zylindergehäuse un-
dicht, Grund war das trotz Druckgussverfahren poröse
und nicht mechanisch nachbearbeitete Thermostatge-
häuse sodaß der kleine O-Ring nicht den
geringen Kühlwasserdruck abdichten konnte, Gehäuse
mit Schmirgelleinen geglättet bis alle Poren verschwan-
den, neuen Ring (8 € !!!!) mit Dichtungsmasse mon-
tiert, dicht.
- Motor ging sehr häufig im Leerlauf aus, extrem ge-
fährlich im Stadtverkehr, mehrere Vergaserreinigungen
erfolglos, es war überhaupt kein Schmutz (wie z.B.
Lacksplitter, Korrosionsprodukte, Ablagerungen,
Härchen etc.) zufinden, irgendwann ist der Motor
von alleine nicht mehr ausgegangen, Erhöhung der
Leerlaufdrehzahl hatte vorher auch nichts gebracht.
- Kerzenstecker innen am Messingstück ausgeschlagen,
steckt nur noch lose auf der Kerze, ihr nach altem
Bikerwissen mit einigen Lagen dünnem Kupferdraht
wieder ordentlichen Kontakt verschafft (war vorher
aber nicht der Grund für das Absterben).
- Hinterradspritzschutz stark eingerissen, wurde mit
Metallhalterung verstärkt
- Schwinge rechts, die untere Schraube M 10x ca.80
riss beim lösen ab, im Alu-Gewinde unlösbar (trotz
Caramba) festkorrodiert, musste ausgebohrt
und durch eine Durchgangsschraube mit Konter-
mutter ersetzt werden ( warum hat denn der Ober-
konstrukteur in Old Nippon hier kein Sackgewinde
vorgesehen oder meint er, dass so ein Roller nur
im Sommer und bei Trockenheit bewegt werden
darf?)
- Luftfilter, dieses kleine Ding soll fast 18 € kosten;
meine Lösung ist, den alten Papiereinsatz heraus-
zuschneiden und einen entsprechend auf festen
Sitz zugeschnittenen Autoluftfilter einsetzen,
natürlich akribisch darauf achtend, dass keine
freien Spalten außenherum ungefilterte Luft durch-
lassen, das mache ich schon von Anfang an so und
konnte so meine ungebrauchten alten E-Rekordfilter
aufarbeiten.
- Hinterradreifen, vorne ist noch der Erste, ohne
Risse und noch ca. 4 mm Profiltiefe
- Bremsbeläge vorne (zwei Klötzchen 35 € !!!!)
- Abblendlichtbirnchen
FAZIT nach 6 1/2 Jahren und bald 50.000 km mit dem @125:
Den Kleinen möchte ich nicht mehr missen, das bißchen Schrauben
ist angesichts meiner Motorrad-Erfahrungen (K100, K1100, KS 601,
DB 200, MB 250 Sprinter u.v.a.m.) kaum der Rede wert. Er ist sehr
zuverlässig, springt auch bei -12 °C sofort an. Auch sind die
Unterhaltskosten durchs Selbermachen extrem niedrig. Die verwendeten
Plastikmaterialien der Verkleidung sind nicht verprödet oder eingerissen,
die Lackierung (Silbermetallic) ist ohne Wachsen noch wie neu.
Die Mechanik, Schalter, Armaturen, Bremsen, Dämpfer, Lager etc.
in einwandfreiem Zustand und das bei Regen, Schnee,Eis, Salzwasser,
Wind, Wetter und 180 kg Beladung!
Ich kann den HONDA @125 guten Gewissens weiterempfehlen und
wer ein bißchen praktisch veranlagt ist hat damit ein extrem günstiges
Fahrzeug.