Bei einer Helmberatung oder -diskussion wird besonders gern die eigene, persönliche Sicht vorgetragen und weniger gern nach Anforderungen und Budgets anderer gefragt. Auch von mir.
Ralfr hat hier aber in #15 das Richtige gesagt:
ZitatKurzum: der eigene Kopf diktiert das Richtige / Passende
Das ist das Wesentliche!
Das kann im Zweifel auch ein billiger Helm sein, aber ich würde unbedingt Helme anprobieren und miteinander vergleichen.
Mich stört es bspw., wenn ein Helm beim Weiten zum Aufsetzen knackt, auch deshalb habe ich eher hochpreisige Helme. Aber auch die haben Schwächen und ich zahle das ganze Marketinggedöns von denen kräftig mit. Mein GT-Air bspw. hat die genannte gute Belüftung am Oberkopf, aber das Visier ist komplett untauglich, da es keine geöffnete zugfreie Stellung gibt: Auf kleinster (richtig) geöffneter Stufe zieht es voll in die Augen.
Als Jethelm habe ich nun einen Arai, der ist ganz ohne Visier und vorwiegend als Stadthelm gedacht, zumal er innen auch etwas zur kurz für mich ist. Übrigens auch ganz ohne Belüftung, aber dennoch wesentlich besser, gerade im Stau. Da ist gerade im Sommer die Frischluft unter einem Integralen eingeschränkt, die Suppe läuft mir in die Augen ,das kann und will ich nicht mehr. Andere Menschen sind hitzeverträglicher, da ist das anders.
Bei Tempo 100 (schneller war ich damit noch nicht) tun aufprallende Insekten allerdings speziell auf der Lippe schon ganz schön weh, das ist quasi ne integrierte Bremse und bringt neben der besseren Sicht auch wieder was in puncto Sicherheit. Er hat nen Doppel-D - im Gegensatz zum Shoei - den ich am Helmhaken des Motorrads befestigen kann und ist auch nicht so sperrig zum Rumschleppen.
Wenn ich weiter/schneller/länger fahren mag, möchte ich auf den Komfort und die Sicherheit eines Integralen nicht verzichten.
Aber das muss jeder selbst für sich überlegen - ein S-Pedelecfahrer wird bspw. einen anderen Helm wählen als ein Motorradrennfahrer. Ein Rollerfahrer als ein Motocrosser. Usw..
Zu den genannten Helmen bzw. dem gekauften, kann ich nix sagen. Ich bin und bleibe aber ein Freund des Filialkaufs, ich habe aber auch die Infrastruktur hier. Kaufen und zurückschicken ist aber (leider) nicht nur jwd ein inzwischen gängiges Einkaufsverhalten. Gerade beim Helmkauf würde ich aber lieber von Filiale zu Filiale laufen und mal recht viele Helme durchprobieren und ne (Vor)auswahl treffen. Der 24. Helm ist dann immer Käse, weil die Ohren schon glühen, aber man bekommt einen Eindruck, was eher passt und was nicht. Vorsicht vor Verkäufern, die einem passformunabhängig den teuren Markenhelm aufquatschen wollen, weil da eben das Futter beim Absetzen nicht mit rauskommt, der Lärm erträglich ist, Belüftung gut und das Visierscharnier ewig hält: Erst einmal zählt die Passform, dann die Passform und dann die Passform.
Ich habe btw vor ein paar Jahre am Ende dann doch nicht den Helm mit der für mich besten (einzig passenden) Passform gewählt (ein Nexx), sondern am dann gekauften Shoei innen was von der schützenden Innenschale weggeschliffen (an der Druckstelle Stirn, etwa 1mm), beim Nexx löste sich einfach neu schon ein Innenpolster beim Absetzen - das hätte man sich zurechtbasteln können, wollte ich aber nicht.
Von 50 Helmen passen mir aber mind. 45 gar nicht, vier sind erträglich bei Änderungen, einer geht. Billighelme hatte ich schon auf (Lidl, Probiker), passte auch gar nicht.
Richtig klasse als erste Auswahl ist auch folgende Tabelle (runterscrollen):
https://www.webbikeworld.com/m…eviews-by-internal-shape/
Jemand mit einem schmalen, länglichen Schädel passt natürlich ein anderer Helm besser als Quadratschädeln.