Lastwechselproblem, Ruckeln VT 600

  • Liebe Shadow-Freunde,


    ich bin neu hier und fahre seit 2010 eine 91er Shadow 600er.


    Ich mag das Motorrad wirklich sehr, aber wie es der TÜV mal so will, kam mit einem neuen TÜVer en Problem hinzu, denn die Abgaswerte haben nicht gestimmt.


    Es stellte sich heraus, dass irgendjemand mal am Vergaser gespielt hatte und die Führung der einen Luftschraube so vergurkt war, dass er sie irgendwie darin festgeklebt hat, aber lief natürlich offiziell nicht richtig, obwohl die Mascheine top gelaufen ist von der Fahrleistung her.


    Habe dann einen anderen Vergaser eingebaut und dachte es wird alles gut, aber auf der Heimfahrt von der Werkstatt fing sie auf einmal an, Mucken zu machen:


    - Gas setzte auf einmal ein, nicht allmählich wie vorher, sondern mit einem Ruck und Fehlzündungen. Erst ab 80 km/h oder so wird es wieder angenehm, mit ihr zu fahren, obwohl es sich auch da anfühlt, als würde ich manchmal mit einem Gummiband zurückgehalten.


    Habe dann mit einem Freund noch einen anderen Vergaser besorgt, alles umgebaut und auf Dichtigkeit etc. geprüft, aber es wurde nur marginal besser. Schläuche neu, Dichtungen neu, Zündkerzen neu. Glaube sogar die Ansaugstutzen neu.


    Jetzt fahre ich eben damit rum, weil ich mich bisher nicht dazu durchringen konnte, nach Weinheim zum Händler zu fahren, weil ich befürchte, dass hunderte von Euro in die Fehlersuche fließen werden und doch nix bei rauskommt.


    Ein anderer Freund, der sich an sich verdammt gut auskennt, meinte, es sei ein Lastwechselproblem und könnte an vielen Dingen liegen inklusive Nockenwelle.


    Hat das schonmal jemand erlebt? Kann man sowas vielleicht mit einer Synchronisierung der Vergaser und Ventilspiel einstellen beheben? Die Vergaser wurden aber nicht getrennt und es trat bei zwei Vergasern hintereinander in gleicher Weise auf.


    Bin für alle Hinweise dankbar!

  • Sie fährt wie gesagt zuverlässig, geht nicht aus oder so. Aber man merkt, dass etwas nicht stimmt und sie bockt. Ab 80 fährt sie relativ frei bis fast zur Höchstgeschwindigkeit, aber man merkt alle paar Sekunden, dass sie sich leicht zurücklehnt, fühlt sich echt wie ein Gummiband an, das kurz vor mich gespannt wird.

  • Klemmende Schieber oder defekte Membranen der Schieber (feine Risse). - Oftmals kommt Dreck wegen überzogener Wartungsintervalle oder poröse Ansauggummis (die zum Luftfilter) in den Vergaser und dieser mag das nicht wirklich.


    Eine weitere Möglichkeit ist ein teilverstopftes Mischrohr und oder Leerlaufdüsen.


    Das einzige, was meiner Meinung nach wirklich hilft, ist eine komplette Reinigung des Vergasers (Ultraschall) und komplette Neueinstellung, wobei das bei dem Vergaser keine Kunst ist. Danach noch Synchronisation und fertig ist. Vergaserstutzen sollten natürlich in Ordnung sein...


    Die "Gedenksekunde" beim plötzlichen Aufreißen vom Gas ist fast normal. Die Schieber sind aus Alu und recht schwer und sprechen verzögert an. Andererseits beruhigt ihre schiere Masse durch Trägheit. Leichtere Schieber (von der VFR zum Beispiel) sorgen für ein direkteres Ansprechen, fangen aber im V2 unter Umständen an zu flattern.


    Wenn man es richtig man, braucht man für Vergaser Ein- und Ausbau keine Stunde und die Ultraschallreinigung mit Zerlegen ist in einer weiteren Stunde erledigt. - Das sollte Dich, auch in einer Fachwerkstatt, nicht arm machen! ;)


    Sven

  • klingt für mich nach Falschluft, kontrollier mal die Verschraubug der Vergaser mit Starthilfespray, :)

  • Salü Kai,


    Ist noch der Originalauspuff dran?

    Schützt die Wälder - Esst mehr Biber!

  • Erstmal danke sehr für die Antworten. Sven, denkst du, das könnte trotz der bereits zwei verschiedenen verbauten Vergaser der Fall sein? Wäre mir natürlich eine gute Lösung, klar. Aber ich bin mir nicht sicher, ob es realistisch ist, dass derselbe Fehler in exakt gleicher Ausprägung bei zwei Vergasern auftritt...


    Das mit der Falschluft werde ich aber tatsächlich nochmal prüfen, das kann nicht schaden.


    Hippo: mit dem ursprünglichen Vergaser, der vergurkt war, hab ich irgendwann einen BSM V-Line verbaut und sie lief nach wie vor super. Der hat sich dann als offen, also ohne Flöten, rausgestellt irgendwann. Aber nach dem zweiten Umbau der Vergaser hab ich den dann vorerst abgemacht und das Problem bestand weiterhin.

  • O.k. danke!


    Hat man beim Vergasertausch die gleiche Bedüsung verwendet wie beim Ersten? Oder hat man angenommen, dass die Bedüsung original sei, ohne reinzugucken?


    Falls es nicht daran liegen sollte, tippe ich auch auf ein wenig Falschluft.

    Schützt die Wälder - Esst mehr Biber!

  • Sind genau die gleichen Düsen drin wie beim ersten (der vergurkte), wir haben sie immer in den anderen übertragen, so weit ich weiß. Zu Anfang war lediglich der unveränderte Originalauspuff verbaut. Die Maschine hat wohl nebenbei bemerkt diese Tuningmaßnahme mit dem geöffneten Loch im Ansaugtrakt verpasst bekommen, muss irgendwas mit dem Folgemodell sein, wo nur das geändert wurde und 2-3 PS mehr rausgesprungen sind. Ansonsten...ja, mit dem Latein am Ende haha...Falschluft hatten wir mehrfach kontrolliert, zum Mäuse melken...

  • Naja, man sieht ja, dass jeder Zylinder zwei hat, folglich haben wir alle getauscht. Ich meine wir hätten sogar die Stecker erneuert :O

  • Noch ein Tipp: Schwergängiger Choke-Zug, der den Choke quasi nicht komplett schließt...


    Sven

  • Hmm das mit dem Choke ist interessant, ich überprüfe es auf jeden Fall mal...wobei ich auch hier denke: bei zwei Vergasern unabhängig voneinander dasselbe Problem? Vertrackt...