Ein paar Fragen zur CMX 250

  • Hallo liebe Forengemeinde,


    Ich habe mich frisch bei euch angemeldet, da ich ein paar Fragen zur 250er Rebel habe.

    Kurz und Knapp zum Hintergrund der Fragen:

    Seit über 10 Jahren fahre ich jetzt kein Motorrad mehr und hatte das bislang auch nicht mehr vor (aufgehört habe ich hauptsächlich aus Zeitmangel), jetzt ist es jedoch so, dass sich meine Lebensumstände etwas geändert haben und ich große Lust habe, einen unerfüllten Jugendtraum in die Tat umzusetzen, eine ausgedehnte Motorradtour in Skandinavien, freilich mit Besuch des Nordkaps:D

    Für diesen geplanten Trip muss ich mir natürlich wieder ein Mopped anschaffen und ich habe dabei an die CMX 250 gedacht.

    Hauptsächlich aus nostalgischen Gründen, den mein erstes Motorrad war eine CMX 450, an die ich gerne zurückdenke aber auch aus ökonimoschen.

    Sinn und Unsinn einer solchen Tour mit einem solchen Mopped kann man freilich diskutieren, aber ich denke mir; mit einem fetten Tourer kann es jeder.


    Nun zu meinen Fragen:

    Ist diesem Bike eine solche Tour generell zuzutrauen, was Haltbarkeit angeht?

    Ich denke zwar ja, denn wenn man sich mal diverse US Youtubekanäle anschaut (wo das Mopped im Gegensatz zu DE ja sehr gängig ist), wird es dort ja über den grünen Klee gelobt, aber trotzdem.


    Wie ist denn die Ersatzteilversorgung für das Mopped? Gerade was spezifische Teile wie Dichtungen etc. angeht?

    Ich bin hier Laie und habe mich schon öfters gefragt, wie die Leute ihre teilweise Uralten Moppeds am laufen halten, insbesondere wenn es Exoten sind..


    Gibt es typische Probleme mit dem Bike, die ggf. schwierig zu beheben sind, weil es zum Beispiel an Teilen mangelt?


    Natürlich freue ich mich auch über sonstige Tipps zu dem Themenkomplex.

  • Ich kenne das genannte Modell nicht, hab aber mit einer Honda Einzylindermotor 250 ccm aus den Achtziger schon ne 1200 Kilometer Tagestour gemacht, als das Ding seinen dreißigsten Geburtstag schon hinter sich hatte.

    Von den Spanientouren in Achtzigern mit 400/500ccm Hondas will ich gar nicht erst reden.


    Vorausgesetzt, dass Mopped ist gründlich gewartet worden, erwarte ich keine Probleme mit der Maschine - viel eher vom Fahrer.


    Meine Wahl wäre weder son Chopperdingens noch würde ich zum Nordkap eiern, weil das ein Klischee ist, für das ich mir zu schade bin.


    Aber jeder darf nach seinen Träumen Taten folgen lassen.


    In diesem Sinne gutes Gelingen!


    Übrigens „begleiten“ dich viele Member gerne, wenn du hier während der Reise Bilder und Texte postest.

    Scheiß drauf, ich probiers!

    :hehe:

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  • :wink1:


    Meine (mehr oder weniger zuverlässige) Statistik weist 33 Urlaubstouren mit insgesamt ca. 142.000 Kilometern mit meinen alten 400ern aus - von 1078 (ein paar Tage in den Vogesen) bis 7859 (Frankreich/Spanien/Portugal) Kilometern. Ein einziges Mal bin ich nur mit fremder Hilfe nach Hause gekommen, und auch im Alltag haben es meine Moppeds bis jetzt imer mit eigener Kraft geschafft, mich heimzubringen.


    Einmal im Urlaub 'nen Zündkerzenstecker ersetzt (durch Unachtsamkeit zerbröselt - Kabel direkt auf das Gewinde der Kerze gesteckt und weitergefahren, bis ich in einer Werkstatt Ersatz gefunden hab) und einmal 'nen gerissenen Kupplungszug geflickt (am Strassenrand in der Nähe von Biarritz - mit dem Bordwerkzeug und dem schon jahrelang immer mitgeführten Ersatznippel-Set).

    Dreimal Hinterreifen auf französischen Landstrassen runtergeschruppt und zweimal keinen Ersatz in der (heute exotischen) Originalgröße der CM bekommen - aber fahrbare Reifen waren kein Problem. Kein Reifenschaden auf bis jetzt ca. 447500 Kilometern - aber immer auf korrekten Luftdruck geachtet mit meinem eigenen Druckprüfer, der auch im Urlaub dabei ist (die Tankstellendinger schwanken trotz Eichung zu viel, und im Ausland ist oftmals ein Tritt gegen den Reifen genauso aussagefähig wie die Anzeige frei verfügbarer Druckluftgeräte).


    Andere sind mit 50er Mopeds ans Nordkap oder über die Alpen nach Italien gefahren - daran gemessen wirkt Dein Vorhaben locker machbar.



    Wenn Du also mit einem gut gewarteten und technisch einwandfreien Motorrad fährst und dieses artgerecht bewegst ('ne CMX 250 ist nicht für 10 Stunden mit 120 auf der Autobahn gemacht :wink1:), sollte das Urlaubsgenuss pur sein. Einzig für Ölwechsel und neue Zündkerzen und Luftfilter solltest Du nach 7500 Kilometern 'ne Werkstatt suchen.

    Natürlich musst Du den Ölverbrauch Deines Motorrades kennen und regelmäßig nachfüllen (manche dieser alten Motoren brauchen zwar sehr wenig Öl, aber selbst mein Chopper ist nach 7500 Kilometern am Minmum und braucht - wenn ich die Tour ohne Ölwechsel weiterfahren will - etwas Nachschub). Und das rein mineralische Motoröl für die alten Motoren ist nicht überall zu bekommen, solltest also angemessen Vorrat mitnehmen wie auch Kettenspray.



    Das wichtigste ist aber genügend Zeit - zwei Tage für 1400 Kilometer und Du musst am zweiten Tag nachmittags rechtzeitig an der gebuchten Fähre sein sind schon vor der Abfahrt fast zum Scheitern verurteilt. Vor allem wenn Du nicht vorher schon viele große Touren gefahren bist, sondern grad erst wieder auf dem Mopped sitzt.






    :wavey:

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    Meine Maschinen sind alt genug, um selbst zu entscheiden, das macht es manchmal etwas anstrengend, mit ihnen unterwegs zu sein.
    Wenn meine Fähigkeiten nachlassen und ich meine CM 400T nicht mehr fahren kann, dann hole ich mir 'n Motorrad - und wenn's damit nicht mehr geht, 'n Lanz Bulldog.

  • Wenn ich so etwas mit einem kleinvolumigen Moped vorhätte, würde ich keinen OIdtimer wählen, der nicht seit vielen Jahren mit bekannter Historie im eigenen Besitz ist. Unbekannte Vorgeschichte, erhebliche Investitionen für tadellosen technischen Zustand und nicht zuletzt der hohe Vebrauch solcher alten Vergaser-Kisten.


    Die Geschichte mit "da kann ich alles selbst auf Strecke reparieren" ersetze ich persönlich lieber mit "da geht eh nichts kaputt", mir gefällt das besser.


    Bei einer 250er für eine ernsthaft weite Fahrt denke ich als allererstes an eine Suzuki Inazuma.

  • Afrikaans

    Das so ein Chopperdings (gerade so ein kleines) nicht das geeignetste Mopped für so eine Tour ist, ist mir wohl bewusst.

    Deshalb will ich es ja damit machen:wink:

    Dass das Nordkap ein Klischee ist, ist auch klar, allerdings wäre das ja Beifang.

    Ich bin ein großer Fan von Nordeuropa und habe bereits weite Teile Lapplands zu Fuß bereist (Trekking).

    Mit dem Mopped habe ich es aber zu meiner aktiven Zeit nicht dorthin geschafft, von meinen damaligen Kumpels hatte keiner Interesse und alleine hatte ich Schiss.

    (Jetzt aufgrund meiner Erfahrungen in der Gegend nicht mehr)

    Mit welcher Maschine aus den 80ern bist du denn damals gefahren?


    olaf-frankfurt

    Deine Erfahrungen hören sich ja vielversprechend an. Die CM 400 dürfte aus der gleichen "Motorenfamilie" stammen?

    Ich sage mal kleinere Reperaturen wie Züge wechseln etc. kann ich unterwegs machen, habe ich früher auch (Hatte schon ältere Maschinen, aber damit halt nicht solche Touren gemacht, da war Südfrankreich oder Österreich das höchste der Gefühle), wenn mir aber mitten in der Pampa der Motor um die Ohren fliegt oder andere essenzielle Teile den Geist aufgeben, ist natürlich over.

    Des halb frage ich auch explizit nach der Ersatzteilversorgung für das Mopped, da ich schon plane, das soweit wie möglich vorher auf Vordermann zu bringen.


    Tordi

    Es ist ja der Reiz des Unternehmens es mit einem relativ alten, einfachen, kleinen Mopped zu machen.

    Wenn nichts kaputtgeht ist es mir auch am liebsten, das ist einer der Gründe warum ich auf dieses Modell gekommen bin.

    Ob das wirklich so ist, dass das Mopped derart zuverlässig ist, versuche ich ja rauszufinden.

  • Es ist ja der Reiz des Unternehmens es mit einem relativ alten, einfachen, kleinen Mopped zu machen.

    Wenn nichts kaputtgeht ist es mir auch am liebsten, das ist einer der Gründe warum ich auf dieses Modell gekommen bin.

    Ob das wirklich so ist, dass das Mopped derart zuverlässig ist, versuche ich ja rauszufinden.

    Meine Erfahrung mit alten Mopeds (die ich sehr mag, keine Frage!) zeigt halt, dass bei aller möglichen mechanischen Zuverlässigkeit (wofür Honda nicht die schlechteste Idee ist) die Details halt eine permanente Frickelei verlangen. Mal zickt irgendwas in der Zündung, mal der Laderegler, mal kotzen die Vergaser oder irgendein 30 Jahre altes Kabel bricht einfach ab.


    Und denk dran, dass vor einer solchen Unternehmung bei einem so alten Fahrzeug eine Totalrevision ansteht, inkl. alle Bremsleitungen neu, Gabel- & Federbein-Service.


    Meinen Segen haste, liest sich ja eh, als suchst Du nur nach Absolution :)-

  • Tordi

    Nee Absolution suche ich nicht, sondern eben Erfahrungen mit der Kiste bzw. Teileversorgung der selben.

    Völlig klar, dass es objektiv betrachtet zig bessere Alternativen gibt um so eine Tour zu machen.

    Wie ich ja im ersten Post schon schrieb, kann man den Sinn dieses Unternehmens (zumindest auf diese Art) freilich in Zweifel ziehen.

    Da hast du ja absolut recht.

    Wenn es mir nur darum ginge, diese Tour zu fahren, würde ich mir ein x beliebiges modernes Mopped kaufen, die Tour fahren und fertig.

    Würde sicherlich Spaß machen, aber eben nicht soviel Spaß wie das ganze auf etwas unkonventionelle Art zu machen.

    Ich habe für das ganze Unterfangen auch noch andere Modelle in der Erwägung (allerdings keine Honda`s), wo es aber ähnliche oder andere Unwägbarkeiten gibt.

  • Hi,


    der CMX-Motor stammt nicht aus der gleichen Familie wie der CM 400T-Motor.

    Die CMX hat eine Weiterentwicklung des älteren Motortyps - von CM 185T über CM 200T zu CMX 250 und weiter bis zur CB TwoFifty, wenn meine Informationen stimmen - also über viel mehr Jahre gebaut und weiterentwickelt als die Motorenfamilie, die 1978 dazukam und 1988 wieder verschwand.

    Nur zwei Ventile pro Zylinder, keine Ausgleichswellen zur Vibrationsdämpfung (CB 250T/N, CB 400T/N, CM 400T, CB 450N/S hatten von 1978 bis 1988 den anderen Motor mit drei Ventilen pro Zylinder und zwei Ausgleichswellen).


    In der 250er Klasse waren hier nur die 70er-Jahre-250er (CB 250G/K) nd in der ersten Hälfte der Achtziger die CB 250N weit verbreitet - Gebrauchtteile für die CMXen (250er wie 450er) gibt es in den USA wohl deutlich mehr als hier, da die CMX 250 aber bis 2001 gebaut wurde, sollte die Neuteile-Versorgung über Honda noch besser sein als z. B. für meine CMs aus den frühen Achtzigern.



    Aus meiner ganz persönlichen und absolut unmaßgeblichen Sicht ist so ein "Chopperdings" besser für solche langen Touren als viele glauben. Mit der aufrechten Sitzhaltung, bei der ich locker den Lenker führe und mich nicht daran festhalte, komme ich besser zurecht als mit einer vorgebeugten Haltung, bei der ich mich am Lenker abstütze. Diese Softchopper sind von der Haltung was anderes als Hardcore-Chopper, bei denen man in der Senke hängt wie 'n Sack Wasser und am Apehanger Klimmzüge machen muss, um nicht vom Sitz zu rutschen :wink1:

    Und bei geruhsamer Herangehensweise (eher gemächliches Tempo und keine irre "da muss ich heute noch hinkommen"-Etappenplanung) ist es ziemlich egal, wieviel Kubikzentimeter und Kilowatt in den Papieren stehen.

    Ich fahre zwar mit meinen CMs im Urlaub auch schonmal 800 Kilometer am Tag, wenn's gut läuft - aber wenn's nicht so gut läuft, ist das auch egal, und wenn ich nach 150 Kilomtern keine Lust mehr habe, suche ich mir 'nen Campingplatz. An schönen Orten bleibt das Zelt (und gelegentlich auch das Mopped) auch mal einen oder mehrere Tage stehen. Soll Urlaub sein - ich bin ja nicht auf der Flucht.


    Heisst aber auch: nimm viel Zeit mit oder nimm Dir weniger vor.






    :wavey:

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    Meine Maschinen sind alt genug, um selbst zu entscheiden, das macht es manchmal etwas anstrengend, mit ihnen unterwegs zu sein.
    Wenn meine Fähigkeiten nachlassen und ich meine CM 400T nicht mehr fahren kann, dann hole ich mir 'n Motorrad - und wenn's damit nicht mehr geht, 'n Lanz Bulldog.

  • Wink1:

    ... halt eine permanente Frickelei verlangen. Mal zickt irgendwas in der Zündung, mal der Laderegler, mal kotzen die Vergaser oder irgendein 30 Jahre altes Kabel bricht einfach ab.

    Auf den meisten meiner Touren beschränkte sich die "Frickelei" auf Kette fetten, ggfs. mal nachspannen, und Öl nachfüllen. Die CDI-Zündungen (ist ja keine kontaktgesteuerte 70er-Jahre-Maschine) sind wartungsfrei und sehr zuverlässig, LiMa sollte auch die typische "selbstregelnde" Drehstrom-LiMa der neueren Hondas sein, die Gleichdruck-Vergaser ebenso zuverlässig, wenn nicht grad die Membran gerissen ist (Zustand sollte man natürlich vor einer solchen Tour mal checken), und selbst die Kabelbäume meiner 40 Jahre alten CMs fallen noch nicht auseinander (einziges Problem: Korrosion an den Sicherunghaltern).


    Permanente Frickelei hast Du vielleicht mit 'ner Honda von '69, nicht mit einer von '96 ...






    :wavey:

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    Meine Maschinen sind alt genug, um selbst zu entscheiden, das macht es manchmal etwas anstrengend, mit ihnen unterwegs zu sein.
    Wenn meine Fähigkeiten nachlassen und ich meine CM 400T nicht mehr fahren kann, dann hole ich mir 'n Motorrad - und wenn's damit nicht mehr geht, 'n Lanz Bulldog.

  • Jooh,


    meine 250er entstammten der XL-Baureihe,

    Ebenso wie die FT500 für die Spanienreisen.

    Die Maschine, die unter mir die größten Strapazen ertragen musste, war eine CM400T.

    Son Chopperdings eben. Hat mich auf den Gipfel des Pico de Valeta getragen (höher geht es in Europa nicht) und offroad wieder runter.

    Eine Enduro wäre die weniger strapaziöse Wahl für den Reiter gewesen.

    Aber dann wären halt auch die Erlebnisse ganz andere gewesen.


    Ernsthaft ausgebremst durch Ausfall wurde ich erst einmal:

    Motorschaden am Vernunftsmotorrad KTM.

    Ursache mutmaßlich ein Wartungsfehler meinerseits und zum Glück auf der Heimreise 40 Kilometer vor der Zielflagge.


    Will sagen:

    Des Menschen Wille ist sein Himmelreich (In westlichen Demokratien sogar noch staatlich garantiert).

    Also machen statt ausreden lassen.


    Wenn das Nordkap lediglich Beifang und nicht Primärziel ist, hört sich die Reisebeschreibung für mich weniger klischeehaft an.

    Aber auch das ist jedem Menschen freigestellt.

    Jeder darf überteuerten Kaffee und fiese Snacks da runterwürgen, wo es ihm passt!


    In diesem Sinne:

    Zockel los, solange es noch möglich ist.

    Scheiß drauf, ich probiers!

    :hehe:

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