Wiederaufbau/Wiederinbetriebnahme Honda CB200 75'

Der Kipphebel links oben scheint auch nicht mehr gut zu sein. Die Nockenwelle hat soweit erkennbar die besten Tage ebenfalls hinter sich.

Wichtig ist zu schauen, ob irgendwo abplatzungen auf der Lauffläche der Nocken sind. Das sind Stellen, wo kurzzeitig der Nocken mit dem Kipphebel zusammengeklebt sind und dann beim weiterdrehen das Material herausgerissen ist, oder aber durch Härtung der Lauffläche im Laufe der Zeit im Betrieb das Material so hart geworden ist, dass es unter Belastung absplittert.

Das ist der schnelle Tot, idr. platzt das Material im weiteren betrieb dann exponentiell schneller ab, da die tragene Fläche immer kleiner wird.

Ansonsten gibt es noch den eingelaufen Fall, d.H. das Material ist zu weich und verschleißt einfach das erkennt man daran, dass sich Absätze und Grate an dem Bauteil bilden. Das ist die weniger schlimme Variante, sprich der "schleichende Tot" so eine Welle kann man noch einige tausend Kilometer weiterfahren, die Leistung des Motors reduziert sich nur mit laufendem Verschleiß.

Ich gehe jetzt einfach mal davon aus, dass so Extremsachen wie Nw krumm nicht auftreten...

Bei den Kipphebeln sieht es ähnlich aus. Entweder sie arbeiten sich ein, oder es platzen Teile aus der Lauffläche heraus.

Hier hab ich schon mit viel aufwand die obere Schicht plan abgeschliffen und im Anschluss per Tragbild Kontrolle plan geschabt, um ein mit Härteausbrüchen behafteten Kipphebel weiter nutzen zu können. Es gibt auch Betriebe, die spritzen dir auf die NW Material auf und schleifen dann die Konturen nach ( wird 0.1-0.2 mm aufgebracht und plangeschliffen)

Auf dem Bild erkennbar sind auf dem 2 Nocken links die Ausbrüche aus der Lauffläche ( dunkelgrau auf der sonst hellen Nockenwelle)

Die Herkunft des vertikalen Spiels des rechten Kolbens solltest du genau eingrenzen. Wackelt der Kolben auf dem Bolzen? Wenn ja, ist noch nicht alles

verloren. Zylinder aufbohren und neue Kolben ist sowieso nötig, die Lauffläche im Bild ist nicht mehr brauchbar. Wenn aber nach dem Entfernen des

Kolbens der Bolzen im Pleuelauge Höhenspiel aufweist, ist die Kacke am dampfen, ebenso wenn du das Pleuel anheben kannst, die Lagerung auf

dem Hubzapfen also Höhenspiel hat. Einzelteile der Kurbelwelle gibt es nicht, neue Welle schon, ca. 3000 Stutz. Ein anderer Motor könnte da schon

überlegenswert sein, angesichts der unbekannten Laufleistung aber reichlich Risiko.

Und wenn sich das Pleul nach rechts und links Kippen lässt ist auch doof.

Das da so viel Dreck in der Zentrifuge ist, ist normal, wenn die Vorbesitzer nicht wussten, dass man die reinigen muss. (Gebrauchsanweisung nicht gelesen)

Ab einer gewissen Füllhöhe trennen die Zentrifugen leider nicht mehr Öl und Schmutz voneinander dann verschleißt alles direkt viel schneller...

Zitat von Lupaxy

... könnte ich einen ... überholten Motor ... für 350€ kaufen.

Macht sowas Sinn? Laufleistung nicht bekannt...

Hast du die "üblichen Verdächtigen" schon kontaktiert?

ebay ist nicht alles.

Bei bike-teile.de wird auch einer zu diesem Preis angeboten.

Und Motorrad-Schrottplätze haben meist nicht den gesamten Bestand bei ebay.

Zitat von Lupaxy

... (sonst per PN)

Was meinst du mit "üblichen Verdächtigen "?

Ein paar Adressen habe ich dir per PN geschickt.

Kannst du die "Konversation" nicht öffnen?

Damit hast du auf einen Streich 'ne Menge Probleme gelöst.

Viel Glück mit dem Teil.

Nein, wenn du nach der Durchdrehphase alles als ordnungsgemaß empfunden hast, kannst du den Motor mittels Anlasser etwa 1/2 Minute durchdrehen.

Ohne Zündkerzen und nicht viel länger, das schmeckt dem Anlasser nicht so sehr. Danach hat die Ölpumpe aber genügend Öl in den Kopf gepumpt,

daß Schäden nicht zu erwarten sind. Den Deckel würde ich auf jeden Fall drauf lassen, abmachen und neu abdichten kannst du immer noch, sollte sich

tatsächlich ein Leck bemerkbar machen.

Viel Erfolg!!