Alles anzeigenMoin,
ich bin der Idee von Nerlchen mal nachgekommen und hab an Vergaser 1 die Umdrehungen gezählt.
2 1/2 Umdrehungen konnte ich sie reindrehen.Und 2 1/4 wäre Standard, oder? Die anderen Schrauben stehen ungefähr alle gleich weit heraus(Augenmaß).
Soweit so gut. Heißt zumindest Vergaser 1 ist etwas fetter eingestellt als die Standardeinstellung.
Diese Einstellung bezieht sich ja aber nur auf den Leerlauf. Teillast und Vollast wird ja von Nadelstellung und Hauptdüse geregelt. Kann ein erhöhter Verbrauch schon durch die Einstellung der des Leerlaufgemisches zustande kommen ?
Für mein Verständnis würde es ja nur mein "Startproblem" dahingehend erklären, dass wenn ich den Choke ziehe das Leerlaufgemisch noch fetter wird.
Oder liege ich da falsch?
Grüße aus Aachen
Bei einem Unterschied von 1/4 Umdrehung kann man kaum von "Überfettung" sprechen und auch der Mehrverbrauch lässt sich damit eher nicht erklären.
Du siehst es richtig, dass die Einstellungen der Leerlaufschrauben sich auf eben den Leerlauf beziehen, aber mit steigender Drehzahl und damit zunehmender Auswirkung von Drosselklappenstellung und Düsennadel wird der Leerlaufsprit auch zunehmend überlagert, der wird ja nicht abgestellt. Aber der Anteil ist dann so gering, dass minimale Unterschiede der Schraubeneinstellung kaum etwas ausmachen kann.
Viel wichtiger ist die Synchronisation der Vergaser, denn die bestimmt im mittleren und oberen Drehzahlbereich das Benzin-Luftgemisch der einzelnen Vergaser. Und das ist nicht zwangsweise so, dass die Vergaser alle die gleiche Einstellung haben. Nur in der Grundeinstellung vor dem Synchro stellt man sie so gut es geht gleich ein, bei der Snchro zählt der Master-Zylinder (2) und der Unterdruck-Unterschiede der anderen Vergaser zu ihm
Schau Dir dazu mal die YT-Videos vom ZAM Channel an, der hat eine CBF600 in der Mache gehabt, da kannste was von lernen. Vor allem Auswahl und Verteilung der Düsen.
Der Choke "überfettet" natürlich das Gemisch im kalten Leerlauf, das muss sein, sonst läuft der Bock im kalten Zustand nicht richtig. Liegt an der Temperatur und der dadurch ausgelösten Kondensation des Benzins an den Zylinderwänden. Das Betätigen des Chokes öffnet die Seitenkanäle und der Unterdruck zieht entsprechend seiner Ausprägung das zusätzliche Benzin rein. Bei Transalp u Co ist der einzelne Chokekolben selbst federbelastet und kann hängen bleiben, bei der CBF sehe ich das nicht so. Da ist das Gestänge, das alle Kolbenstößel gleichmäßig betätigt, federbelastet ist diese Stange und die kann natürlich auch hängen bleiben oder schwergängig sein, ebenso wie der Bowdenzug, der von links nach rechts und 180° um die Ecke geht. Und wenn die Chokeeinrichtung der Vergaserbank auch nur geringfügig geöffnet bleibt, gehen da schon nenneswerte Menge unnötig durch. Ist so wie der ständig tropfende Wasserhahn, da kommt auch gewaltig was zusammen.
Wichtig ist das Innenleben der Vergaser mit den Unterdruckkammern und Membranen und die Durchgägigkeit der kleinen Kanäle, von den Düsen usw mal ganz abgesehen. Wenn die Reinigungsaktionen jetzt nicht wirklich zum Erfolg führen, ist Ultraschall angesagt.