Pc38 Kaltstart mit Choke

  • Bei einem Unterschied von 1/4 Umdrehung kann man kaum von "Überfettung" sprechen und auch der Mehrverbrauch lässt sich damit eher nicht erklären.

    Du siehst es richtig, dass die Einstellungen der Leerlaufschrauben sich auf eben den Leerlauf beziehen, aber mit steigender Drehzahl und damit zunehmender Auswirkung von Drosselklappenstellung und Düsennadel wird der Leerlaufsprit auch zunehmend überlagert, der wird ja nicht abgestellt. Aber der Anteil ist dann so gering, dass minimale Unterschiede der Schraubeneinstellung kaum etwas ausmachen kann.

    Viel wichtiger ist die Synchronisation der Vergaser, denn die bestimmt im mittleren und oberen Drehzahlbereich das Benzin-Luftgemisch der einzelnen Vergaser. Und das ist nicht zwangsweise so, dass die Vergaser alle die gleiche Einstellung haben. Nur in der Grundeinstellung vor dem Synchro stellt man sie so gut es geht gleich ein, bei der Snchro zählt der Master-Zylinder (2) und der Unterdruck-Unterschiede der anderen Vergaser zu ihm

    Schau Dir dazu mal die YT-Videos vom ZAM Channel an, der hat eine CBF600 in der Mache gehabt, da kannste was von lernen. Vor allem Auswahl und Verteilung der Düsen.


    Der Choke "überfettet" natürlich das Gemisch im kalten Leerlauf, das muss sein, sonst läuft der Bock im kalten Zustand nicht richtig. Liegt an der Temperatur und der dadurch ausgelösten Kondensation des Benzins an den Zylinderwänden. Das Betätigen des Chokes öffnet die Seitenkanäle und der Unterdruck zieht entsprechend seiner Ausprägung das zusätzliche Benzin rein. Bei Transalp u Co ist der einzelne Chokekolben selbst federbelastet und kann hängen bleiben, bei der CBF sehe ich das nicht so. Da ist das Gestänge, das alle Kolbenstößel gleichmäßig betätigt, federbelastet ist diese Stange und die kann natürlich auch hängen bleiben oder schwergängig sein, ebenso wie der Bowdenzug, der von links nach rechts und 180° um die Ecke geht. Und wenn die Chokeeinrichtung der Vergaserbank auch nur geringfügig geöffnet bleibt, gehen da schon nenneswerte Menge unnötig durch. Ist so wie der ständig tropfende Wasserhahn, da kommt auch gewaltig was zusammen.
    Wichtig ist das Innenleben der Vergaser mit den Unterdruckkammern und Membranen und die Durchgägigkeit der kleinen Kanäle, von den Düsen usw mal ganz abgesehen. Wenn die Reinigungsaktionen jetzt nicht wirklich zum Erfolg führen, ist Ultraschall angesagt.

  • Zu Erst dank dir horst.w für deine ausführliche Antwort! :sdanke:

    Das diese 1/4 Umdrehung nicht viel ausmacht dachte ich mir.
    Und das Video von Zams Channel hab ich gesehen, aber frage mich ob man das einfach so performa machen sollte also die Inneren eine Nr größer und die von Innen nach außen zu tauschen, denn ich hab so eigentlich keine Probleme.

    Wie gesagt wundert mich nur das Startverhalten, denn ich kenne es auch noch aus der Rollerzeit, dass die Drehzahl bei Choke-Start direkt hoch ist und nicht so langsam steigt.
    Ich denke ich muss die Gaserbank dann wohl jetzt im Winter mal ausbauen und schön reinigen. So länger ich drüber nachdenke und deinen Kommentar lese denke ich dass da wirklich ein Kanal zugesetzt ist weshalb der Bock nur langsam auf die Drehzahl kommt, weil er vllt einen Zylinder mitschleppen muss der nicht so wie die anderen "richtig" versorgt wird. Das der Vergaserreiniger etwas geholfen hat stärkt diese Meinung.
    Die neuen Zündkerzen sind heute gekommen. Ich denke die baue ich dann besser auch erst nach der Reinigung ein, oder?

    Grüße Gerry :)

  • ... bau sie gleich ein, die haben ja mit Vergaser wie auch immer nichts zu tun.


    Ich habe so ca im Juni einen Beitrag hier im CBF-Forum geschrieben, weil ich mit der 600er eines Bekannten selbst nicht mehr weiter gekommen bin.

    Alle Ratschläge hier aus dem Forum liefen auf Vergaser und Umfeld raus. War es aber nicht und die Maschine ist dann zum Freundlichen in KA gegangen, der den Fehler zunächst auch nicht finden konnte. Aber dann hatte er als Rettungsanker die "zündende" Idee, auf Verdacht neue Zündspulen einzusetzen - und der Fehler war weg.

    Das ist jetzt in keiner Weise mit Deinem Problem vergleichbar (eigentlich genau das Gegenteil, kalt 1a, heiß im unteren Drehzahlbereich eine Katastrophe, nicht fahrbar). Ich will Dir nur klar machen, dass selbst die dicksten Indizien für einen bestimmten Fehlerbereich in die Irre führen können. Wobei ich mir recht sicher bin, dass es doch an den Vergasern liegt.

  • UPDATE:
    So Zündkerzen sind gewechselt!
    Ich habe mal versucht alle ansatzweise vernünftig aufzunehmen. (auf den Bilder erscheinen aber alle Kerzen viel dunkler als in der Realität )
    Trotzdem Zündkerze 1 ist schon ziemlich auffällig finde ich im Vergleich zu den anderen.
    Nunja jedenfalls lief der Bock mit den neuen Kerzen viel ruhiger fand ich obwohl das natürlich auch Einbildung sein kann(es ist etwas neu also ist es besser :D).
    Der Kaltstart verlief aber nach dem Wechsel ziemlich gleich.
    Start-> Drehzahl im Keller -> steigt dann auf ca.1800U/min . Ich muss aber sagen, dass die Drehzahl mit den neuen Kerzen schneller gestiegen ist als vorher.
    Um die Vergaserreinigung komme ich wohl nicht drumherum.

    Gruß Gerry

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  • ... kommt aber immer auch darauf an, nach welchem Betriebszustand Du die Kerzen raus holst. Nach 200 km heißem Autobahnritt sehen sie bestimmt anders aus als nach einem Kaltstart.

    Und dann noch der Kerzentyp. Die für den "Normalbetrieb" oder die "Hochtemperaturkerzen".

    Aber egal, das Verbrennungsbild der Kerzen insgesamt ist leicht krottig und sie sehen nach "Überfettung" aus (wenn sie nie richtig frei gebrannt wurden durch entsprechende Betriebtemperatur, ist es aber fast normal).

    Nur wenn überfettet, dann woher? Man kann richtige Menge Sprit mit zu wenig Luft haben oder die richtige Menge Luft mit zuviel Sprit oder ein Mix aus Beidem.


    Was nun wirklich anliegt, wird man erst nach einer Vergaserreinigung und Synchro feststellen können - geht dann ordentlich oder auch nicht.

    Ich habe schon Vergaser gehabt, da hat der Schieber so festgesessen, dass er sich nicht mehr bewegen konnte. Den Siff bekommste halt mit einem Benzinzusatz nicht raus, weil da gar kein Benzin unmittelbar hinkommt und somit auch kein Reinigungszusatz. Trotzdem würde ich einem Zusatz nochmal eine Chance geben. Eine der üblichen Dosen reichen für mindestens 3 Tankfüllungen - und dann ist Winter

  • Die letzte Fahrt vor dem Ausbau, war eine knapp 2stündige Ausfahrt in der Eifel. Dann bin ich zurückgekommen aber mit Standgas in den Garagenhof gerollt.
    Und die „alten“ sowie die „neuen“ Zündkerzen sind die vorgeschriebenen NGK CR9EH-9.


    Ausgetauscht habe ich nun Luftfilter, Nebenluftfilter und Zündkerzen.

    Ich beobachte nun weiter und nehme mir wohl bald mal den Vergaser richtig vor :)


    Die gestrige Ausfahrt lief problemlos und ich habe immer noch das Gefühl sie läuft geschmeidiger. Ein befreundeter Biker der vor seiner aktuellen Triumph ebenfalls eine PC38 fuhr meinte gestern er hätte das selbe Kaltstartverhalten gehabt.

  • Ich kann dazu nur sagen, dass die CBF, die ich im Juni in Händen hatte, kalt wie eine Eins gestartet und gelaufen ist. Choke entweder gar nicht oder so ca halb und das nur kurze Zeit. Und bei der gabs auch keine verrusten Kerzen. Dafür hatte sie eine andere, massive Krankheit wenn warm.


    Den Choke sollte man eh mit Bedacht verwenden, denn die Überfettung verändert auch das Zündverhalten.

  • Hi Gerry, sorry dass ich deine Nachfragen erst jetzt lese.


    Horst hat schon alles beantwortet und ich würde den Punkt mit den Zündspulen gerne unterstreichen.


    Bei meiner zweiten CBF hatte ich bei blitzsauberen, synchronen Vergasern, übrigens haargenau das gleiche Kerzenbild. Bei mir war es ein Sammelsurium von Fehlern in der Elektrik. Spannungswandler, Zündspule, Zündkerzenstecker und Korrosion. Was es am Ende genau war, weiß ich bis heute nicht, allerdings war alles mit einem Multimeter und Zams Videos einfach ausfindig zu machen.

    Kein Vergleich mit dem Aufwand der Vergaserreinigung.


    Übrigens hatte ich zwei CBF, beide brauchten Choke. Die erste lief tendenziell mager und über 6l. Die zweite tendenziell fetter und unter 6l. Beide waren aus 2004 und Original. Erklären kann ich es mir nicht. Beide liefen klaglos und machen wohl heute noch ihre Besitzer glücklich.


    Viel Erfolg!

  • Ohje das macht mir bisschen Angst :|
    Weil wie gesagt die Gute läuft ganz gut und hat nur das "Problemchen" mit dem Kaltstart. Und ich mein eigentlich ist es doch garnicht so schlimm wenn der Motor langsamer auf touren kommt, oder? Die Krümmer werden ja auch alle 4 direkt heiß.
    Naja aber die Zündspulen mal durchmessen wird ja sicher mal drin sein.
    Hoffe nur dass ich da nichts zu Tage förder, was mega ins Geld geht.

    Gruß Gerry

  • Sorry,


    Ich wollte genau auf das Gegenteil heraus.

    Die Dinger sind so robust, dass sie selbst mit diversen Baustellen, wie in meinem Beispiel noch laufen.


    Im Prinzip ist es bei deiner nicht anders. Sie läuft ohne dich im Stich zu lassen. Der Rest ist jetzt Kür. Den Zündfunken würde ich trotzdem prüfen. Ist simpel und du kannst einen Bereich abhaken.


    Rein aus Interesse: ich konnte meine "Fette" CBF ohne Choke starten, wenn ich nach dem Start mit dem Anlasser sofort etwa 1/4 Gas gegeben habe. Ging aber nur, wenn sie nicht länger als zwei Tage stand.

    Hast du das Mal ausprobiert?

  • Gäbe es dir Möglichkeit das jemand evt ein Foto von der Gemisch Schraube hier rein stellt? Oder beschreibt wo diese zu finden ist?
    Würde mich mal interessieren welche das ist.

  • Gäbe es dir Möglichkeit das jemand evt ein Foto von der Gemisch Schraube hier rein stellt? Oder beschreibt wo diese zu finden ist?
    Würde mich mal interessieren welche das ist.

    Die ist am Vergaser und zeigt in Richtung Ansaugstutzen. Die untere seitlichen Schrauben sind die Ablassschrauben für die Schwimmerkammern.