Cm 400 rechter Zylinder bekommt zuviel Sprit Fehlzündungen

  • Liebes Forum.


    Seit einiger Zeit ärgere ich mich mit meiner cm 400 custom von 1981 rum.

    Der rechte Zylinder bekommt irgendwie zu viel Sprit. Es kommt nämlich manchmal vor allem wenn sie kalt ist zu Fehlzündungen auf der rechten Seite, so schlimm manchmal, dass der rechte Zylinder gar nicht mehr zündet. Ich habe gemerkt wenn ich dann wenn sie auf der rechten Seite nicht zündet den Benzinhahn abdrehe, so dass das restliche Benzin das in den Vergasern noch drin ist verbrennen kann, dann kommt irgendwann Qualm und dann läuft sie normal wenn sie warm genug ist. Deswegen drehe ich immer schon ein paar hundert Meter bevor ich zu meiner Einfahrt komme den Benzinhahn ab, damit fürs Anstarten der rechte Zylinder eben nicht absäuft. Wenn ich das mache, dann kann ich sie ganz normal ohne Fehlzündungen starten. Beide Vergaser hab ich neu abgedichtet, auch neue Oringe in den ansaugstutzen, sämtliche düsen neu in den Vergasern. Synchronisiert sind sie wirklich gut. Wo könnte das Problem liegen? Kann man irgendwie die Menge an Sprit die in den rechten Vergaser bzw Zylinder kommt vermindern? Ein Experte bin ich nicht, darum bin ich für jeden Tipp sehr dankbar. Man sieht es auch an den Zündkerzen. Die linke sieht schön trocken und weiß/leicht rehbraun aus, die rechte ist komplett feucht und total verrußt. Wenn ich neue Zündkerzen Einbau läuft sie eine Zeit lang komplett fehlerfrei, aber nach kurzer Zeit fangen die Probleme dann immer wieder an. Wenn ich den Ruß auf der rechten Zündkerze wegputze geht sie auch wieder normal. Darum mein Gedanke dass die rechte Seite einfach zu viel Sprit bekommt... Ach und wenn sie schön warm ist und einmal läuft dann läuft sie Wirklich gut hat ordentlich Dampf und raucht auch überhaupt nicht. Nur wenn sie kalt ist und es zu Fehlzündungen kommt.


    :confusedx:

  • :wink1:


    Wenn der rechte Zylinder permanent zuviel Sprit bekommt, solltest Du mal prüfen, ob der Gummistöpsel im Loch zwischen den beiden Düsen richtig sitzt. Wenn der fehlt oder nicht dichthält, läuft der Motor zu fett.

    Es könnte auch das Spritniveau zu hoch sein - wenn Du die Schwimmer mit Blechträger hast, die können verbiegen bzw. sind einstellbar, oder wenn Du aus dem Aftermarket (warum heisst das Aftermarket? Die Teile sind für'n A**** :roll1:) 'ne falsche Schwimmernadel drin hast.

    Wenn Du an die Ablaufnippel durchsichtige Schläuche dranmachst, diese in die Höhe hältst und die Ablaufschrauben aufdrehst, siehst Du wie hoch der Sprit steht. Sollte (Maschine auf dem Hauptständer) knapp unter der Vorderkante der Schwimmerkammer sein.






    :wavey:

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    Meine Maschinen sind alt genug, um selbst zu entscheiden, das macht es manchmal etwas anstrengend, mit ihnen unterwegs zu sein.
    Wenn meine Fähigkeiten nachlassen und ich meine CM 400T nicht mehr fahren kann, dann hole ich mir 'n Motorrad - und wenn's damit nicht mehr geht, 'n Lanz Bulldog.

  • das sind ja ungeahnte Möglichkeiten für meine Spritfressende four! Danke Dir auch wenns ein doppel twin ist...

    Alteisenfahrer

  • Lieber Olaf!


    Das war genau des Rätsels Lösung - > Trick 17!

    Ich habe zwei durchsichtige Schläuche dran gemacht, die Ablaufschrauben aufgedreht und den Benzinhahn geöffnet.

    Links hat sich sofort das Niveau richtig eingestellt, und zwar ein bisschen unterhalb der Oberkante der Schwimmerkammer.

    Rechts ist es schwallweise angestiegen, bis es sich ein paar Milimeter oberhalb der Oberkante eingependelt hat!!

    Darum rechte Schwimmerkammer runter, und der Gummistopfen hat sich ganz leicht rausnehmen lassen.

    Leider konnte ich ihn so nicht tiefer reindrücken, weil der ja eine Kante hat, bis wohin man ihn reinschieben kann.

    Darum habe ich mit einer Rasierklinge rundherum die Kante vom Gummistopfen etwas abgetragen.

    Und siehe da, ich konnte ihn um etwa 1mm tiefer reindrücken sodass er jetzt wirklich fest hält.

    Schwimmerkammer wieder drauf, und zur Überprüfung nochmal mit den Schläuchen und Ablaufschrauben das Niveau kontrolliert: nun hat es sich auch auf der rechten Seite sofort etwas unterhalb der Oberkante eingestellt! Perfekt! Vielen Dank dafür!

    Jetzt hat sich aber dadurch ein anderes Problem ergeben.

    Das Standgas hat vorher genau gepasst.

    Jetzt nachdem der rechte Zylinder die korrekte Benzinmenge bekommt, ist das Standgas viel zu niedrig.

    Kalt ging sie ohne gas geben sofort aus.

    Dann bin ich eine Runde auf einen Hügel raufgefahren, nachdem sie dann warm wurde blieb sie knapp am Leben wenn ich kein gas gegeben habe.

    Trotzdem viel zu niedrig.

    Bergab hat sie dann plötzlich Fehlzündungsartige Knaller von sich gegeben wenn ich vom Gas komplett runtergegangen bin und sie einfach laufen ließ, ich denke weil sie jetzt da zu wenig Sprit bekommt.

    Was genau muss ich jetzt machen, dass das Standgas wieder passt?

    Die Synchronisierung der Vergaser blieb durch diese Aktion hoffentlich unbeeinflusst - ich muss sagen wenn man gas gibt bergauf zb zieht sie ordentlich an und läuft genau so gleichmäßig wie davor, drum denke ich das man eben nur das Standgas einstellen müsste, damit alles wieder passt.

    Weiß aber nicht wie ich das richtig mache, und bevor ich irgendwas rumdreh, frag ich lieber nach ^^

  • nein hab ich nicht, ich will jetzt bloß noch das Standgas einstellen, dann sollte es passen. Nur weiß ich nicht wie ich das mach!

  • :wink1:


    Doch, Du hast was falsch verstanden. Der Gummistopfen hat keinen Einfluss auf den Spritpegel, dass der jetzt stimmt, ist Zufall. Vorher war irgendwo bei Schwimmer und Schwimmernadel Murks oder Dreck drin oder sonstwas, dass das Ventil nicht richtig geschlossen hat, dadurch dass Du am Schwimmer gewackelt hast und mal schwungvoll Sprit durchgelaufen ist, hat sich das glücklicherweise gegeben.

    Wenn der Stopfen nicht richtig sitzt, liefert der Vergaser permanent zu fettes Gemisch, auch wenn der Spritpegel stimmt.Und der Stopfen wird von einem Pin unten in der Schwimmerkammer angedrückt, festsitzen muss der nicht, er muss nur richtig gerade sitzen.


    Wenn ein Zylinder vorher zu fett lief und jetzt nicht mehr, hat das natürlich Einfluss auf das Standgas. Mit der dicken Schraube vorne unten zwischen den Vergasern kannst Du die Standgasdrehzahl hochdrehen - wenn die Vergaser synchron sind (mechanisch synchron, dass die Drosselklappen exakt parallel laufen, und mit den beiden kleinen Standgasgemischregulierschrauben vorne unten an jedem Versager richtig eingestellt), sollte dann alles ok sein.






    :wavey:

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  • Danke für die Antwort! :sdanke:

    Also ich hab sie jetzt warm gefahren, und dann das Standgas ein bisschen hochdgedreht, sodass es bei circa 900 Umdrehungen bleibt.

    Allerdings kommt mir vor, also ob sie irgendwie stottert im Stand, und sich ein bisschen verschluckt.

    Was mir aufgefallen ist als ich gerade damit gefahren bin, dass wenn man vom Gas runter geht, also im Leerlauf bergab zb rollen lässt, dass es jetzt komischerweise länger dauert, bis die Motordrehzahl abfällt, und mir kommt vor als hätte sie Fehlzündungen bzw Auspuffpatscher wenn man sie bergab rollen lässt.

    Aircut Ventile sind neu übrigens.

    Ich denke mit dem Leerlaufgemisch vom rechten Vergaser stimmt auch etwas nicht oder?

    Wenn sie vorher immer viel zu fett gelaufen ist, ist sie vll jetzt im Leerlauf etwas zu mager.

    Du hast von den Standgasgemischregulierungsschrauben vorne unten an jedem Vergaser gesprochen.

    Was muss ich jetzt machen? etwas reindrehen oder rausdrehen?

  • :wink1:


    900 ist etwas wenig - aber wenn der Motor damit anbleibt, ist die Einstellung schon recht gut.


    Ob die Maschine im Leerlauf bergab rollt oder vor der Garage vor sich hin tuckert, sollte keinen Unterschied machen - wenn Du vor der Garage keine Fehlzündungen und kein Patschen hast, vergiss die Geräusche, die Du beim Rollen zu hören glaubst. Wenn der Motor im Schiebebetrieb (Motorbremse) patscht oder knallt, ist das Standgasgemisch zu fett. Aber Motorbremse solltest Du nach Möglichkeit vermeiden - dabei zieht der Motor unsinnig viel vom sowieso etwas fetteren Standgasgemisch, das treibt nur den Spritverbrauch hoch. Möglichst früh Kupplung ziehen und rollen lassen (dabei die hinter Dir nicht allzusehr behiondern :o ).


    Wenn Du sicher bist, dass Deine Drosselklappen exakt parallel stehen, mit den Standgasgemischregulierschrauben (jeden Versager einzeln) die höchste Drehzahl einregeln, dabei über die "Dicke" wieder runterregeln auf 1000/min. Wenn Du die höchste Drehzahl gefunden hast, die Standgasgem... langsam reindrehen, bis die Drehzahl einbricht, Viertelumdrehung wieder raus. Wenn Du das nacheinander bei beiden Versagern in Ruhe einmal durch hast, sollte alles gut sein.

    Wenn die Drosselklappen nicht parallel stehen, bringt das nicht viel - Unterdruckdosen und Schieber weg (geht bei eingebauten Vergasern) und mit der Einstellschraube im Verbindungsgestänge justieren (grauslige Fummelei :mad:). Bezugspunkt ist das kleine Loch unter der Drosselklappe - da müssen sie beim vorsichtigen Zug am Gas exakt gleich drüber weg gehen.





    :wavey:

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