Honda CB250g - Aufbereitung

Zitat von waweiss

Die Zündkerzen wären neu - also 100km drauf!

Aber - ja - kann ich mal erneuern.
2x neue Membrane ist aber auf jeden Fall nötig.

Zum Thema Kompression messen - wie macht man das genau?

- Kickstarter oder E-Starter?
- mit oder ohne Gas?

- beide Zylinder Kerze raus und messen?

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Bei zu Fett ist es den NGKs leider manchmal egal, ob sie spontan sterben oder nicht. Ich hatte welche die haben reinschrauben, Startversuch, rausschrauben und kaputt gezeigt, ohne das der Motor überhaupt lief. Die mögen es nicht, wenn sie nass werden, dann sucht sich der Funke irgendwie ein anderen Weg, selbst ohne Ablagerungen.

Hab aber auch schon erfolgreich welche wiederbelebt, mit dem Gasbrenner richtig heiß gemacht, das Ruß und Anhaftungen abgebrannt sind, bzw. das Benzin und anschließend nochmal mit Schmirgelpapier um die Isolatorspitze herum.

Für Kompressionsmessung mit Vergasern immer Vollgas, der Motor kann sonst nix ansaugen.

Ohne Vergaser ists egal. Vergiss nicht die Zündkerzen auf Masse zu legen, oder aber den Killswitch rein zu machen, Spannung in der Höhe suchen sich sonst irgend ein Weg, im ungünstigsten Fall geht irgendwas kaputt, was wichtig war.

Verdichtungsverhältniss ist nicht gleichzusetzten mit Kompressionsdruck! Alles unter 8 bar ist tot. 12-13 bar ist Neuzustand. Also sind gemessene ca. 8 bar nicht mehr der Renner. Ventileinstellung ist dazu nicht der Grund. Ist halt normaler Verschleiß an Zylinder und Kolben. Undichte Ventile sind seltener und dann auch ungewöhnlich, dass gleichmäßig auf beiden Zylinder.

Schleif‘ mal VORSICHTIG (Messing ist weich) mit ganz feinem Schleifpapier 1000-2000er über die obere Fläche der Düsen. Dann müsste sich die Beschriftung dunkel abzeichnen.

Wenn das nicht reicht, mache ein Foto mit dem Handy und vergrößere es.

Die Düse putzt du am besten mit dem Dremel und einer Drahtbürste. (Am besten Messing) Ebenso auch alle anderen Teile. Den Hauptdüsenstock musst du nochmal von oben Ausbauen, sonst wird sie immer zu fett bleiben, da dort nochmal dünne Luftbohrungen sind, die warscheinlich genau so zugekrustet sind wie der Rest des Vergasers.

Der Hauptdüsenstock sitzt wenn man von oben in den Vergaser guckt, Blickrichtung Motor oberhalb der Mitte.

Die Düsen sind, von oben nach unten in deinem Bild: 35, 95 und 60, einfach äußerlich sauber machen und weiter benutzen.

Das Werkstatthandbuch sagt " Wenn der Komperssionsdruck zwischen 12 Bar und 10,5 Bar liegt ist alles in Ordnung, überhalb von 12 Bar hat sich im Zylinderkopf eine Rußschicht gebildet, unterhalb 10.5 Bar sind entweder die Ventile undicht, die Kolben, Kolbenringe oder aber der Zylinderblock verschlissen.

8.3 Bar sind nicht mehr viel, gerade wenn die Vergaser ab sind.

Kopf hoch, selbst wenn eine Motorrevision kommen sollte ist das nicht der finanzielle Untergang, mich hat es das letzte mal ca. 250 Euro fürs Bohren gekostet und rund 100 für die Kolben, plus Kleinteile und Dichtung gesamt ca. 400 Euro, vorrausgesetzt man bringt dem Instandsetzer kurzerhand die Zylinder und neue Kolben.

Ventile einschleifen geht entspannt in Eigenregie mit einer modifizierten Schraubzwinge zum Ventilkeile lösen.

Ich möchte hier mal feststellen, dass ricardo mit seinem Thread Wiederinbetriebnahme CB Twins 60/70 er jahre

komplett recht hat, und dort so ziemlich alles für den fast baugleichen 250/350 K Motor beschrieben ist. Einzig die Ölpumpe und Nockenwellenkonstruktion unterscheidet sich, soweit ich weiß, zum G Motor,

Lege die Messing Düsen in Essigessenz, dann werden die wieder schön sauber. Wenn die Vergaser und Membranen wieder richtig zusammen hast und sie immernoch nicht richtig will, kommt der Benzinhahn dran. Ich vermute deinen Fehler bei der Benzinzufuhr. Wenn sie nach 2-3 km nicht mehr will, ist die Schwimmerkammer bei einem leer und es kommt nicht genug nach. Die aftermarket Benzinhähne mit Doppelauslass sind schwierig, die funktionieren gerne nicht richtig. Die Schlauchlängen zu den Vergasern muss exakt sein, aber selbst dann funktionieren die nicht immer.

Es ist immer die Frage, wofür der Motor dienen soll. Gelegentliche Ausflüge, Arbeitsweg oder sogar Urlaubsreisen.

Ein Motor mit zu wenig Kompression muss nicht unbedingt schlecht laufen, für ersteres reichts oftmals, wenn er noch einen stabilen Leerlauf hat und nicht räuchert wie ein Zweitakter.

Wenn er ansonsten mal richtig läuft und so 120 schafft, dann würde ich nichts machen, fahren und den Ball flach halten, dh mich mit 100 bescheiden.

Ich habe einen 50er 4takt Roller, der hat so wenig Kompression, dass man es kaum beim Durchdrehen fühlen kann. Trotzdem läuft er 60 und macht Spass beim Fahren.

Bis jetzt hattest du ziemliches Schrauberglück. Das Ding läuft und sieht gut aus. Vergasermembranen kann man auch flicken, wenn sie nur ein kleines Loch haben und ansonsten noch schön weich sind. Das wäre meine erste Reparatur gewesen.

Wenn Du in diesem Tempo weitermachst, solltest Du aufpassen, ob zwischen den ganzen Rechnungen und Fahrzeugpapieren nicht plötzlich auch noch Scheidungspapiere auftauchen!!?

Als Tipp kann man noch den Benzinhan etwas verdreht einschrauben, dass die beiden Leitungen ein horizontalen Abgang an der niedrigsten Stelle des oberen Kreises haben.

Ich hatte es sonst, dass spontan mal ein Zylinder kein Sprit bekommen hat.

Die Bedienfläche müsste dann ca. 45 Grad verdreht in Fahrtrichtung stehen.

Das die Kompression mit Vergaser dran etwas höher ist liegt am Benzin, was die Kolben etwas gegen die Zylinderwände abdichtet.

Du könntest nochmal mit einem Teelöffel Öl testen, wenn du unbedingt wissen möchtest, ob es Kolben/ Kolbenringe sind oder aber Ventile.

Wenn es mit Öl besser wird sinds die Ringe/ Kolben

Hab ich gar nicht eingedichtet, Honda hat da mitgedacht und eine Lippe eingebracht, die über einer Wulst liegt und dann in Kombination mit dem Deckel alles etwas quetscht, sprich einsetzen und fertig, funktioniert...