Bremsen Schräglage

  • HI. Bremsen bei Schräglage mit ABS möglich???????
    Habe beim Sicherheitstraining den Ausbilder gefragt.
    Antwort ja, aber nur kurz mit der Hinterbremse.
    Habe ich gemacht, voll auf die Bremse, ABS zweimal klack
    Bremse gelöst alles OK.


    MFG Dieter

  • Mit oder ohne ABS.... wenn du volle Schräglage hast (45 Grad) kannst du genau Null Bremskräfte übertragen.... ansonsten gilt der Kammsche Kreis bzw. die Kammsche Theorie


    Manfred

  • hi ho...


    mit oder ohne ABS kannst du bei schräglage bremsen. ist nur eine frage des fuß - feingefühls. bei ABS wird dir dabei natürlich die arbeit etwas erleichtet.


    wenn der reifen quer rutscht wird das vom ABS allerdings auch nicht erfasst (denke ich).


    NULL bremskraft hat man bei starker schräglage auch nicht. man hat solange bremswirkung bis irgendwas rutscht. natürlich ist die mögliche bremskraft bei schräglage geringer als wenn das mopped gerade steht, das stimmt schon.


    kommt aber eben auf schräglage (grad) und auf die reifenbauform bzw. auf die felgen und reifenkombination an.


    mfg

    "Holt das Pferd Rein" (König von Troja) - Es ist immer gut zu wissen was einen erwartet

  • Hi,


    genau, nur wenn man 100% der Reifenhaftung in der Kurve aufbraucht (was bei 45° noch nicht der Fall ist) hat man keine Resthaftung mehr für's Bremsen.


    ABS kann halt leider nur erfassen wenn der Reifen in seiner Laufrichtung anfängt zu blockieren/rutschen, durch den Vergleich mit dem Vorderrad und negative Beschleunigungswerte etc. Ein schräges rutschen wie in Kurven/Schräglage kann das System noch nicht verarbeiten, es soll aber schon Prototypen geben (bei Bosch) die auch Querbeschleunigung etc. mit einrechnen.


    Gruß Thomas

  • Du kannst mit dem gefühlvollem Fuß die Hinterradbremse leicht belasten , dadurch wird das Motorrad physikalisch in die Länge gezogen, was wiederum Stabilität bring. Das kann man aber nur bis zu einer gewissen Schräglage anwenden , ansonsten machst Du den Jump.

  • Ich habe die Worte meiner Honda-Trainerin noch recht knackig im Ohr: Natürlich kann man in der Kurve bremsen aber bitte: vorn! Warum? Wenn man anbremst, gleich wo, wird das Vorderrad be- und das Hinterrad entlastet (oder hat jemand schonmal ein Heck beim Bremsen eintauchen sehen?) Damit ist es wohl nur logisch, dass ich dem Rad mehr Kräfte zumute, dass mit dem höheren Anpressdruck unterwegs ist und folglich auch mehr Kräfte (Führungs- und Bremskräfte) übertragen kann.


    Im Übrigen kann man dass gut mal in einem nassen und verkehrsfreien Kreisel probieren. Bremst man hinten, schwänzelt die Maschine sofort, bremst man vorn, so versucht sie zwar sich aufzurichten, aber da hält man ja gegen.


    Aber ich gebe gern zu, dass die meisten Leute eher hinten bremsen, dass muss so eine Art Instikt sein, der sich beim ersten Ausflug mit dem Fahrrad in zartem Alter einbrennt. Fahrphysikalisch ist es aber Blödsinn.


    An dieser Stelle sei etwas uneigennüztige Werbung erlaubt: Das von ADAC und Honda angebotene "Wiedereinsteigertraining" hat trotz Sch..wetter richtig Laune gemacht und war jeden einzelnen Cent wert. Und man kann was lernen - siehe oben.


  • 45° ist die Theoretische grenze


    wenn du einen super Sport(Renn)reifen hast, die richtige Reifentemperatur (die du beim normalfahren nie erreichst) kannst du mit viel glück 50° erreichen, aber das ist dann auch alles
    bei 45° sind die gewichtskraft und die fliehkraft im gleichgewicht, darüber nimmt die fliehkraft zu und man rutscht weg
    je nach Straßenbelag kann das ein wenig früher sein, selten aber etwas später

    ..............

  • Zitat

    Original von falkm2000


    Aber ich gebe gern zu, dass die meisten Leute eher hinten bremsen, dass muss so eine Art Instikt sein, der sich beim ersten Ausflug mit dem Fahrrad in zartem Alter einbrennt. Fahrphysikalisch ist es aber Blödsinn.


    Sehe ich nicht so: Ich kenne viele Leute, denen es wie mir gegangen ist und über viele Jahre hinweg fast ausschließlich mit der Vorderbremse gebremst haben, da wesentlich mehr Bremswirkung ... Ich musste erst mühsam im Rahmen eines Sicherheitstrainings lernen, die Hinterbremse richtig zu benutzen...Wenn es nämlich um das Stabilisieren geht, ist ein Bremsen hinten unumgänglich (Vollbremsung: 80% vorne, 20% hinten - geradeaus, wohlgemerkt!). Wie Hondasven schon geschrieben hat, wird das Motorrad zwar minimal aber dennoch spürbar, in die Länge gezogen. - Wie sinnvoll oder positiv das in der Schräglage ist, sei dahingestellt. Gut ist dieses Wissen z.B. beim Fahren in engen Gassen, Schrittgeschwindigkeitsfahren und bei engen Kehren bergabwärts (Serpentinen in den Alpen!).Hier sollte man ausschließlich hinten leicht mitbremsen; nicht als Vollbremsung sondern lediglich um eine Stabilisierung zu erreichen und ein zu schnell werden rechtzeitig zu vermeiden.
    Wie ich in der Schräglage bremsen würde, weiß ich nicht; das versuche ich auf jeden Fall zu vermeiden. Wenn ich aber daran denke, dass man selbst bei trockener Fahrbahn bei ordentlicher Schräglage merkt, wie das Motorrad über das Vorderrad nach außen rutscht, selbst wenn man bloß vom Gas geht (drum soll man die Maschine ja auch immer schön auf Zug halten...), würde ich niiiiiieee auf die Idee kommen, in Schräglage, noch dazu bei Nässe absichtlich vorne zu bremsen :shock:. Das geht höchstens dann, wenn man kaum schräg ist und man sehr sehr sachte bremst. Dann sollte es aber egal sein, ob vorne oder hinten... Also: Vor der Kurve bremsen, in die Kurve fahren und soweit abwinkeln wie nötig. Wenn es eng wird, lieber noch weiter abwinkeln als bremsen (wenn nicht aus Blackout die Hand die Bremse reflexartig zieht....) - Es ist immer besser hinter dem gestürzten Mopped nachzurutschen als auf dem Motorrad sitzend geradeaus in den Gegenverkehr (Rechtskurve) oder zum Kurvenrand zu fahren oder einen Highsider zu riskieren, bei dem das Mopped nachkommt.... Siehe auch die viel zitierten Bücher "Die obere Hälfte des Motorrads" und "Alles im Griff" (Lee Parks)!!!

  • Egal ob ABS oder nicht, wenn man zu stark bremst (egal vorne oder hinten) rutscht das Teil weg.....


    Leichtes Anbremsen zum Stabilisieren ja, ein wenig langsamer wird man dabei auch....

    Wer später bremst ist länger schnell!