Reifen?

  • Hi Rastaman,
    ich zitiere grundsätzlich ganz gerne Sätze auf die ich Bezug nehmen möchte... ist zwar nicht wirklich nötig, macht das Lesen aber einfacher ohne dann ständig zwischen Bezugsbeiträge hin und her scrollen zu müssen!


    Allgemein sind Aussagen von vielen in der Tat eher unbrauchbar, wenn sie "schwammig" gehalten sind... wie bereits gesagt, das war für mich auch ein Grund und Ziel selbst heraus zu finden, wieviel Grip ein Reifen (warm gefahren) tatsächlich bis zum Grenzbereich/ nahe Grenzbereich bietet.
    U.a. brachten mir tatsächliche Aussagen von erfahrene "Racer" viel... so z.B. hatte ich auch schon den Mut damals, den Pilot Power nach diversen Nass-Vollbremsung-Erfahrungen, im leichtem Sommer-Regen in einer engen Kurve auf Knieschleiferkontakt-Schräglage zu fahren (Kurvenspeed war so um die 60-70km/h bei rellativ noch fast neuwertigen Profil).


    Gerade viele unterschiedliche Aussagen über den Nass-Grip war hierbei mein Anlass, da selber auch genauer das aus zu testen, zumal ich damals anfänglich auch ein ganz,ganz großer Angsthasenfahrer im Regen war und vom Gefühl immer meinte, etwas zuviel gebremst, etwas zuviel Schräglage, und WEG ist man...


    Nun, mit alten Rus-Mischung Reifen ala Pirelli MT75 & Co, mag dem dann auch fast so sein... aber seit der Silika-Reifenmischtechnologien, geht da im Nassen viel,viel mehr!
    Die wenigsten trauen sich, gerade die geliebte, teuere Supersportmaschine, im Nassen halbwegs normal zu bewegen... ja selbst für Notbremsungen im Nassen, haben manche Sportler-Typen die Hose voll weil sie wissen, wenn das Vorderrad überbremst wird bzw. weg rutscht, kann das fatal teuere Folgen mit sich bringen... von daher, wird das bei einigen auch nie richtig ausprobiert!


    Und hier liegt der Hase in Bezug zum Nass-Grip begraben... denn, auch wenn viele im Regen keinen Fahrspaß mehr finden und dann on Tour mit Sommerregen überrascht, plötzlich auf ihre Maschine daher fahren, wie man auf rohe Eier sitzt, dann wäre man froh zu wissen, wie gut der vorhandene Nassgrip tatsächlich ist... :roll:
    Zum Glück haben die meisten aktuellen Reifen für 600er Mschinen und größer, ausreichend genug Nassgrip anstehen, viel mehr, als die meisten Fahrer denken, voraus gesetzt, die Straße ist vom Belag sauber und besitzt keinen "Schmierfilm" mehr, wie es meist in der erste Zeit nach einsetzenden Regen ist! (Bitumen-Flecken / Ölflecken etc., sei mal alles ausgeschlossen!!!)


    Wenn das der Fall ist, kann ich im Regen problemlos "normale" Trocken-Schräglagen von "normale Tourenfahrer" fahren, i.d.R. fährt man damit sogar fast allen Autos regelrecht davon... so kann biken dann auch im leicht-normalen Sommerregen Spaß machen! :eek:


    Grundsätzlich ist bester Nassgrip für Vielfahrer sehr zu empfehlen, denn je besser der Nassgrip, desto besser ist die Bremsleistung im Falle einer Notbremsung:!:
    - D.h., auch wer im Regen kein Gefühl für machbare Schräglagen hat und sehr ängstlich daher fährt, hat im Notbremsungsfall trotzdem die besten Karten dabei... und das ist meiner Meinung nach, ein sehr wichtiger Entscheidungsgrund, den man bedenken sollte!


    Aber so gut aktuelle Reifen auch schon im Nassen grippen können, Faktoren wie Grippverlust duch kühleren Reifen (im Regen sind die nun mal kühler gehalten...), Diesel/ Ölfilm / Schmutz-Schmierfilm oder glatte Bitumenflecke etc. sind und bleiben weiterhin große Sturz-Faktoren, wenn man es im Regen übertreibt... aber wie gesagt, es geht i.d.R. auch im Regen viel,viel mehr, als die meisten nur annähernd vermuten werden!
    - Aussagen was manche los lassen, von wegen z.B. "der Reifen machte im Regen einen guten Eindruck/ oder fühlte sich gut an" sind meines Erachtens keine gute Aussagen... eher schon ein Reifenbild von einem PilotPower eines Biker-Kollegen, der diesen bis zum Rand hin franselig im Regen auf der Rennstrecke gefahren hatte... klar, ist der Grip einer RS besser als auf Landstraße, aber es zeigt vorab einen schon mal, was der Reifen dort hin bekommt und vom Grundsatz her tatsächlich gute Nassgrip-Qualitägen besitzt!


    So ähnlich gut war dann auch der Sport-Tourer Z6, dessen Nassgrip hatte ich auch in der o.genannten engen "Low-Speed"-Kurve (leicht bergauf) bei gut 60-70km/h mit kurzzeitigen Kniekontakt am Boden und konnte ohne Rutscher leicht, aber schon deutlich spürbar mit der Speed einer 80ccm, aus der Kurve hinaus beschleunigen...
    Ebenso war es mit dem Z6 (mit noch rellativ viel Profilstärke!) auch möglich, bei 50 km/h Notbremsung das Heck auf der nassen Fahrbahn hoch steigen zu lassen, ohne daß gleich das Vorderrad blockierte:!: - Der guten Nassgrip fand sich ebenso wieder beim starken Beschleunigen im 1. Gang, mit fast neuwertigen, satten Profil, merkte ich kein Durchdrehen des Hinterrades beim Nassen... alleine mit diesen Übungen erkennt man schon in etwa, wie real gut der Nassgrip eines Rreifensatzes ist :!:
    Doch Hand auf's Herz... wer traut sich diese schon groß zu machen... die nur bei Sonnenschein-Sport-Fraktionen, interessiert das eher nicht... und auch nicht alle anderen Schönwetter-Biker, die kein Bock auf dreckiges Möp haben... so bleibt dann nur noch ein Rest aus Alltags-Bikern, die i.d.R. anständig daher fahren und den Nassgrip dafür um so mehr schätzen... die haben dann auch bei Regenfahrten Spaß, zumal dann die Fahrbahnen meist von den ganzen Sonnenschein-Fraktionen wie leer gefegt ist... keine private Heitzernasen, keine Cabrio-Schnarchnasen, keine Pferdekutschen und überwiegend bis auf auch nur wenige Rennradfuzzis unterwegs... wie gesagt, Regenfahrten können schon Spaß machen... :wink:


    Zum Abschluss meines Romanes nur noch soviel, für Dich mag das bestimmt auch kein Neuland mehr sein (so schätze ich Dich jetzt mal ein! :wink:) doch sei für Neueinsteiger noch mal der eine oder andere Punkt hier benannt, wo evtl. der eine oder andere sich mal doch Gedanken darüber machen... im Grunde, steht das alles schon irgendwo hier im Forum nieder geschrieben... aber doppelt gemoppelt, hält vielleicht besser! :D:wink:

    Ja-Nee, is klar, ne?!!

  • Ist schon klar dass du jemanden zitierst, wenn du auf seinen Beitrag antworten willst...in meinem Fall war das aber unsinnig da ich zu den Reifen eigentlich gar keine Meinung gesagt habe. Zumindest nicht in dem Absatz, den du zitiert hast.

  • war mit nem Pirelli Angel in Urlaub gefahren, war sehr komisches Fahrgefühl die ersten 100km. dann jedoch sehr gut. Der Hinterreifen hat 4000km gehalten (Bei sehr heissen und sandigen Strassen) , der Vorderreifen hat jetzt 8000km drauf und immer noch gut Profil. Hab Mitte Urlaub hinten einen Pirelli diablo strada draufmachenlassen, welcher jetzt auch schon wieder 4000km draufhat und kam Profilschwund zu sehen ist. Bin mit ihm sehr zu frieden. Nach 50 Kilometern kratzten schon wieder die Fussrasten, und das auf einer eher schmierigen Strasse (Sardinien). Auch auf nasser Strasse hat er sehr guten Halt bewiesen. Alle suchen immer nach einem Reifen mit gutem Grip, ich bin der Meinung dass auf trockener Strasse heutzutage jeder Reifen genug Haftung hat für die Leistung einer CBF. Anfang Jahres liess ich zwei Metzeler z6 durch, werde den so schnell nicht wieder draufmachen lassen. Laufleistung und Nassgrip finde ich eher schwach.

    Wer schneller fährt hat länger rot. :naund:

  • Hi weichei36,


    Dein Roman war interessant zu lesen und ich kann Dir auch in allem zustimmen. ABER: Der Knackpunkt bei Regenfahrten ist einfach die viel schlechtere Erkennbarkeit von irgendwelchen "Sauereien" auf der Straße (Öl, Bitumen, und was noch so vorkommt). Deshalb würde ich den Nassgrip nur dann nutzen, wenn ich ganz genau über die Sauberkeit der Straße Bescheid weiß. Und das kommt wiederum im Alltag eigentlich NIE vor. Deshalb fahre ich bei Regen deutlich vorsichtiger als bei Trockenheit!


    Gruß, Jürgen

  • Auch wer eine cbf prügelt wird um einen Sportreifen nicht rumkommen. Aber jeder Reifen hat sein Temperaturfenster wo er optimal funktioniert. Es gibt keinen Reifen für alles!!!
    Beim Nassgrip kommt so gut wie keiner an seine Grenze, da Faktor Mensch die größte Schwäche ist und auf der Schnauze liegen will auch keiner.
    Muß halt jeder für sich probieren was passt, auf Meinung anderer ist immer schwierig.

  • Wenn ich mal bei dir in der Gegend bin fahre ich mal mit dir...mal sehen ob du dann immer noch sagst dass man nen Sportreifen braucht ^^ (Vorrausgesetzt, bei dir sind die Straßenbeläge in Ordnung)

  • Würde mich schon mal interresieren wie weit du mit mit nen Tourenreifen mithalten kannst.
    Auf jeden Fall hat ein Kollege von mir mit der 600 CBF den Reifen richtig bis zur Flanke hin abgearbeitet und auch in schnelleren Kurven hatte ich schon immer wieder Rutscher wo er vor mir noch ruhig auf der Straße heizte, obwohl ich den Conti Sport Attack sehr gerne fuhr war der letzte Satz doch ungewohnt rutschig. Jetzt mit den BT 016 Pro habe ich keine Mühe mehr zum mitkommen, im Gegenteil, wenn der Reifen ab gemessene 50°-60° aufwärts geht ist der Grip echt Hammer.
    Bei Außentemperaturen um ca. 10° ist der Reifen auch noch akzeptabel und problemlos zu fahren, wie auch bei Nässe wo aber mein Fahrkönnen seit einigen Jahren zurückhaltent ist.
    Würde mich aber auch bei Gelegenheit eines besseren belehren lassen, denn Laufleistung bei Tourenreifen wär natürlich ein gutes Argument.

  • Es ist ein Tourensportreifen, der MPR2. Der 3er soll noch besser sein, schnitt aber bei Trockengrip schlechter ab als Conti oder Metzeler.


    Ganz kleine Rutscher hab ich grad auch, aber der Vorderreifen ist halt schon recht abgefahren. Leider lässt der MPR2 gegen Ende des Profils doch nach, das muss ich lassen.
    Liegt natürlich auch etwas am Wetter, manchmal hab ich das Gefühl dass die Straßen zwar trocken aussehen, es aber nicht komplett sind.
    Und die Reifentemperatur...gerade Sportreifen reagieren da empfindlich drauf, Tourensportreifen nicht. Die sind ja dazu gedacht, auch einfach mal irgendwo hinfahren zu können ohne dass sich der Fahrer über sowas Gedanken machen muss. Auf nasser Strecke kommt sowieso keine Temperatur zustande.


    Ich hab einfach mal Fotos gemacht. Die Kratzer am Hitzeschutzblech kommen nicht von einem Sturz. Weis'se Bescheid!


    IMAG0144.jpgIMAG0145.jpg


    Gruß, Sascha

  • oh da wird bald auch ne neue Raste fällig ... so schlimm sieht meine noch nicht aus.


    also ich glaube echt das man schon den unterschied (sollte es einen geben) von MPR2 auf MPR3 nicht mehr mit der CBF feststellen kann, weil der MPR2 schon so hammer an der CBF ist und man damit locker bis an den Grenzbereich gehen kann,
    vielleicht fühlt man sich auf dem MPR3 rein durch den Kopf her etwas sicherer ...

    Gruß Henny


    Wenn man rechts dreht wird die Landschaft schneller!
    [SIGPIC][/SIGPIC]

  • Also ich konnte bisher noch nicht vergleichen weil ich den MPR3 immer noch etwas zu teuer finde. Ich weiss gar nicht ob ich den überhaupt ausprobieren will. Interessant wäre es natürlich, aber einen direkten Vergleich habe ich dadurch immer noch nicht.


    Bei Mopedreifen.de gibts bis Ende September noch die 20€ Tankgutschein Aktion, allerdings muss man dafür 2 Reifen kaufen. Ich brauche aber bis nächstes Jahr nur einen.
    Finanziell lohnt sich das (gegenüber den Zinsen aufm Bankkonto), nur ist es sinnvoll einen Reifen ein halbes Jahr liegen zu lassen? Schlimmstenfalls ein Jahr? Vermutlich nicht...


    Gruß, Sascha

  • Ich finds immer wieder geil. Da kommt jemand mit nem Supersportler und erzählt dann den Allrounderfahrern, dass sie Sportreifen nutzen müssen.


    Nochmal: Bei der CBF ist die Schräglagenfreiheit geringer, als bei einem Supersportler. Bevor ein guter Tourensportreifen aufgibt, gibt das Moped auf, weil etwas aufsetzt (Sascha hats ja ganz nett demonstriert mit den Fotos).
    Ein Sportreifen wäre auf der CBF schlicht unterfordert und ist unnötig rausgeworfenes Geld. Nur auf der Rennstrecke würde ein Sportreifen sinn machen, weil er dort auch richtig auf Temperatur gebracht wird und ein Tourensportreifen da schon zu warm sein könnte. Im Landstraßenbetrieb ist das normalerweise absolut nicht der Fall.

  • Fahre zur Zeit ja auch eine Nackte und dabei kommt es doch auf Wendigkeit und Kurvengeschwindigkeit drauf an und nicht auf maximale Schräglage?
    Aber werde vielleicht trotzdem mal einen Tourenpneu probieren.

  • Zitat: Grau ist alle Theorie !!!
    Wie ich das sehe hat jeder einen etwas anderen Fahrstil. Da ich viele kenne die Rasten schleifen mit relativ wenig Geschwindigkeit und der nächste mit gleichwärtigen,.... die Kurven sehr viel schneller fährt, bei gleicher Linie.
    Auch glaube ich daß von uns "normalos" die theoretische Schräglage keine große Rolle spielt, weil auch noch zusätzlich Schwerpunkt, trägheit bewegter und unbewegter Teile, LUFTDRUCK, Reifenaufbau,........................von jeden unterschiedlich ist und anders bewältigt wird.
    Das Grundprinzip von solchen Theorien ist in ordnung, aber in der Praxis,..??
    Selbst in der Königsklasse der Moto GP sind die Schräglagen deutlich unterschiedlich.