Wie fährt man die CBF sportlich? Geht das?

  • Hallo.


    Ich bin neu und habe zugegebermaßen noch nicht sehr lange den A Führerschein (das 3. Jahr jetzt). Mit meiner CBF 600 SA (2006er) bin ich insgesamt 22TKm gefahren und dachte bisher ich hätte es gut im Griff. Schnelle Kurven und sportliches Fahren hielt ich bis heute Morgen auf der CBF nicht für "möglich", da ich meine, daß die CBF sich im Grenzbereich unsicher fährt.
    Jedenfalls überholt mich heute Morgen in der 90 Grad Kurve am Intscheder Weserwehr (Kreis Verden) eine andere schwarze CBF 600 auf der Innenseite. Ich würde mal sagen der Freak war doppelt so schnell wie ich. Vor der 2. 90 Gradkurve die kurz danach kommt sehe ich nur noch die Funken sprühen. Die CBF lag fast waagerecht auf dem Asphalt. Als ich die Kombination hinter mir hatte - ich versuchte dranzubleiben, war nach der 3. Kurve Richtung Daverden auf der langen Geraden schon nichts mehr von der anderen CBF zu sehen.
    Muß man die CBF irgendwie umbauen oder tunen oder was auch immer, um damit so fahren zu können, oder bin ich einfach zu schlecht und habe das erste Mal einen Könner auf der CBF gesehen ??? Ich kanns immer noch nicht richtig glauben, daß man mit der CBF so dermaßen abziehen kann. Vielleicht ist der Fahrer hier im Board zu finden. Kennzeichen endete auf MP 8.


    Jürgen

  • Hi!


    - Fährt sich im Grenzbereich unsicher
    Reifen? Du müsstest schon beim zweiten oder dritten Reifensatz sein. Vielleicht ungleichmäßig abgefahren.


    -Kurventechnik?
    Spät in die Kurve einlenken und dann sehr stark einlenken um am Innenrand der Kurve rauszukommen (wird beim ADAC gelehrt, sehr empfehlenswert)
    EDIT: Stützgas geben und aus der Kurve rausbeschleunigen


    -Blicktechnik?
    In die Kurve hineinsehen etc.


    -Gedrosselt oder offen?
    Ich lehne mich mal weit ausm Fenster und sage wer gedrosselt angefangen hat ist deutlich schneller unterwegs weil er anfangs die fehlende Leistung durch gute Kurventechnik ersetzen musste (Mein Motto: Mangelnde Leistung wird durch Wahnsinn ersetzt :P).


    -Maschine technisch in Ordnung?
    Lenkkopflager, Schwinge, Vorspannung richtig eingestellt, Reifenluftdruck, Vergaser justiert, Luftfilter frei?


    -Sitzhaltung?
    Fußballen auf die Rasten, Absätze hinten auf die kleinen Vorsprünge zwischen Rasten und Soziusrasten stellen
    Leicht nach vorn beugen, Schultern leicht hängen lassen, Nach vorn an den Tank setzen, Beine an den Tank drücken, Arme nicht durchstrecken sondern gebeugt lassen.


    -Fahrerfahrung?
    Ich fahre jetzt seit einem Jahr und bin schon vielen Leuten davongefahren die ne offene Maschine haben. Hab beim Eifeldiplom schon Komplimente bekommen wie schön ich mich in die Kurve lege. Beim Fahrsicherheitstraining hab ich manche Kurven "perfekt" (Zitat Fahrlehrer) angefahren.
    Wenn du drei Jahre fährst müsstest du mir was voraus haben. Fährst du im Winter oder musst du dich jedes Frühjahr neu an die Maschine gewöhnen? Ich fahre durch soweit ich kann. Da verlernt man nicht so viel.


    Wie du siehst gibt es verdammt viele Gründe warum man langsamer als andere ist. Die meisten spielen sich im Kopf ab (wie man sich denken kann wenns 2 gleiche Moppeds sind).
    Ich würde dir zu Fahrsicherheitstrainings raten, die haben zumindest mir enorm viel gebracht. Ich hab allerdings direkt beim Intensivtraining angefangen (und zum Schluss auch vom Fahrlehrer gesagt bekommen wie toll ich mitgefahren wäre obwohl ich nur 4000km Fahrerfahrung hatte), das Grundtraining war mir zu langweilig.


    Ich will hier nicht angeben sondern nur erläutern dass man noch nicht lang aufm Bock sitzen muss um gut zu fahren. Beim Fahrsicherheitstraining hab ich Leute gesehen die in ner Kurve komplett auf der Gegenspur hingen weil die richtig Angst hatten schnell in die Kurve zu fahren. Eine junge Frau mit ner CBR600 hat sogar in der Kurve ausgekuppelt (und ist dadurch richtig in die Kurve reingefallen). Und die hatten alle schon deutlich über 5 Jahre, 2 Männer sogar schon über 30 Jahre Erfahrung. Die haben ihre eigenen Fehler so lange eingeübt bis es fast unmöglich wurde noch was neues zu lernen.


    EDIT: Hier gibts 2 Forenmitglieder die mit mir gefahren sind und richtig erstaunt waren dass ich so schnell unterwegs bin ;)
    Sag mal grob wo du wohnst, vielleicht können wir ne Runde zusammen drehen.


    Gruß, Sascha

    2 Mal editiert, zuletzt von Rastaman ()

  • Hier gibt es zu viele Unsicherheiten, um dir die Frage sicher beantworten zu können. Wahrscheinlich ist es von allem ein bisschen: fahrerisches Können, andere Reifen, überarbeitetes (Wilbers)-Fahrwerk und und und.
    Oder der Andere war einfach nur wahnsinnig und endet demnächst als "Organspender", während du deine Runden entsprechend deinem MOP und deinem Können noch drehst.


    Also. fahre weiter nach deinem Gefühl und gut ist! Oder besuche mal ein Renntraining, wenn es denn unbedingt sein muss!


    Gruß


    Volkmar

  • Moin Sascha,


    ich habe den 2. Satz Reifen drauf (gebrauchte offene Maschine) - seit April ca. 2500 Km mit MPR2. Beim SHT war ich schon.
    Ich dachte halt bis heute morgen, daß ich es ganz gut hinbekomme und war der Meinung die CBF hat nunmal eine Grenze über die es nicht geht und dann sehe ich einen auf ner CBF, der damit schrotet wie nix. Ich meine das kann doch serienmäßig gar nicht mehr angehen? Gibt es Reifen und Fahrwerksteile, die die CBF besser machen?
    Ist so ne Mischung aus totalen Erstaunen und Neid, so mit der CBF umgehen zu können.


    Jürgen

  • Volkmar: Sah verdammt elegant aus für einen Organspender aber im Grundsatz hast Du ja recht.


    Sascha: In der Nähe von Verden (liegt bei Bremen). Nach Deiner Plz scheint's etwas weit für ne Feierabendtour.


    Jürgen

  • Hallo Ensi,


    am Wichtigsten bei der Diskussion ist, wie schon angesprochen, dass du dich sicher fühlst. Punkt.


    Ich hab ein Sicherheitstraining und ein spezielles Kurventraining beim ADAC gemacht. Seitdem läufts wesentlich besser/flüssiger.
    Mit richtigen Reifen (bei mir sinds die Roadsmart von Dunlop) kannst du die CBF locker mit kratzenden Fussrasten bewegen. ABER wichtig dabei: ich kann die Kurve gut einsehen (oder ich kenn sie schon ewig lange), die Strasse ist trocken und ohne Verunreinigungen. Aber auch wenn du die Kurve aus dem eff-eff kennst, kann irgendwo irgendein Mist liegen, der dich rausbringen kann. Also immer schön vorsichtig sein.
    Bei mir ist es aber auch Tagesform abhängig. Mal fühlt man sich steif und nicht so richtig fit. Dann ists halt hackelig und man lässt das "farzen" sein und schaut sich auch mal die Landschaft an.


    Ich bin letztens mit alten Hasen, und wesentlich stärkeren Maschinen im Westerwald und Bergischen unterwegs gewesen. Ich konnte gut dranbleiben. Ich muss zwar höher drehen und beim Rausbeschleunigen aus den Kureven wird die Lücke etwas größer, dass konnte ich aber beim Anbremsen gut wieder reinholen. :-)


    Viele Grüße
    Ralf

  • Gut, man müsste den anderen Fahrer kennen...aber man kann an jedem Möp so lange rumschrauben bis es ne Rennmaschine ist. Kommt halt auf die Knete an. An Leistung mangelt es der CBF600 sicher nicht.
    Wenn du schon ein SHT gemacht hast und den MPR2 fährst (super Reifen, hatte ich auch) sollte das eigentlich schon alles in Ordnung sein.
    Fährst du bis runter auf die Rasten oder traust du dich das nicht? (Keine Beleidigung aber gibt halt Leute die haben Angst davor so weit runterzugehen)
    Dann könnte man nämlich ziemlich sicher sagen dass du ein Kopf-Problem hast. Denn die CBF600 auf die Rasten zu drücken ist nicht besonders schwer ;)


    EDIT: Ich meine damit ob du allgemein schon mal angeschliffen hast, nicht ob du das innerorts aufm Zebrastreifen genauso tust wie auf der Autobahn ^^


    Dein Ort ist echt n bischen weit weg. Wäre schon n kompletter Urlaub, 460km Autobahn. Landstraße noch weiter (und vor allem 2 Tage statt einem).


    Gruß, Sascha

  • jemand der viel fahrerfahrung hat, fährt auch mit ner 10 jahre alte 400er mit genauso alten reifen so, wie andere leute ne nagelneue maschine mit klebereifen.
    so gravierende unterschiede, wie du sie beschreibst, lassen sich nich durch fahrwerk oder reifenwahl erreichen... das macht sich erst bei den kleinen unterschieden bemerkbar.


    hab nen freund (mitlerweile 35), der fährt seid er 5 is moppet (inkl. rennen). wenn wir mal ne runde zusammen drehen, nimmt er schonmal gerne den vorführer aus dem laden (ne transalp mit stollenreifen) und brennt mich dann schön her... *schäm*


    also fahren fahren fahren und sich nich unter druck setzen lassen... schon garnich von typen, die dich auf der landstrasse innen in der kurve überholen... alter, manmanman.

  • also ich kenne jemanden der war beim Getting Started vom Speer und der Instruktor hat alle mit ner Varadero hergebrannt ^^ und das geht auch....

  • Erst mal, klar dass die schneller ist, die war ja schwarz :-)
    Nein mal im ernst, ich hab schon CBF auf der Rennstrecke bei Fahrtrainings unw gesehn.
    Man kann die dinger locker mitm knie am boden rumschieben...
    Bspw. mein Vater war mit einer komplett serienmäßigen CBF600 als "instruktor" (Fahrtrainer) damit am Pannoniaring unterwegs. Wenn ich nur wüsste wo das Foto ist... wie er den Sportlern davon zieht :-)


    alles eine frage der Technik - Fahrtechnik...

    Wer später bremst, fährt länger schnell...

  • @ ensi: Hmm ... weiß nicht, ob du nicht falsche Prioritäten setzt - zumindest wenn der Zweck des Postings ist, es dem 'Racer' nachzimachen.
    Du bist 22T km in 3 Jahren gefahren, ergo macht dir das Mopedfahren wohl richtig Spaß! Und zwar offensichtlich auch ohne Hirnreduziert bis ans Limit des Motorrades zu gehen!
    Warum willst du jetzt durch einen offensichtlichen 'Schwachmaten' inspiriert den Ehrgeiz entwickeln vermeintlich 'sportlich' zu fahren? Ist doch auch 'ne Sache aus welcher Sicht man 'sportlich' definiert ... Vielleicht fährst du ja schon recht sportlich - aus MEINER Sicht betrachtet als inzwischen ruhiger und 'vernünftiger' Fast-Grufti.
    Will damit sagen: Mach dich nicht verrückt wenn andere schneller sind, denn: Wer weiß wie lange ...!!!

  • Also, ich habe bei meiner CBF auch noch nie die Rasten schleifen lassen. Ich weiss, dass es tiefer geht, aber ich bin froh, dass ich nicht tiefer muss. Dafür habe ich vielleicht noch etwas Reserve, wenn vorher ein Gaul auf die Straße (Ihr wisst schon was) hat. :D


    Und außerdem, ich wiederhole mich: Wenn ich's eilig habe nehme ich das Auto und gehe auf die Autobahn.

  • An alle die schonmal so ein Kurventraining gemacht haben - wieviel bringt das auf der Straße wirklich?

  • Viel. Ich bin vorher schon nicht langsam gefahren. Allerdings wird einem vor Augen gehalten was man alles falsch macht - und dann kann man diese Schwächen auch gezielt verbessern.

  • Also bei mir macht die Sitzhaltung ganz extrem einen Unterschied. Lasse ich mich nach einem langen Tag am langen Arm haengen, rutsche nach hinten auf der Sitzbank, dann fuehle ich mich unsicher und falle in den Kurven fast um.
    Ganz vorne am Tank, den Lenker mit leicht ausgestellten Ellenbogen fest im Griff (und am besten noch im Spaetherbst das dicke Futter in der Hose damit ich noch weiter ueber dem Lenker bin) geht es schon viel besser (deswegen habe ich mir jetzt auch die Sitzbank hinten ein wenig hoeher machen lassen, damit ich automatisch die Haltung einnehme)...


    Ein strassenbezogenes Kurventraining macht total Sinn - und ich meine damit nicht ein Renntraining, sondern eben was alltagstaugliches. Ein Freund von mir ist Instruktor, und der 'trainiert' mich bei Ausfahrten den ganzen Tag ueber... und bin so mit der richtigen Linie schneller und gleichzeitig sicherer (gefuehlt und tatsaechlich!) unterwegs.


    'Versaegt' werde ich am Ende aber trotzdem von fast jedem (mein kleiner Bruder auf der RD250, meine Freunde auf ihren 1200er GSen und mein Papa mit seiner Muench), aber das ist mein persoenliches Angstlimit, dem ich gerne vertraue.

    :perfekt: Wo Oel rauskommt, ist auch noch Oel drin.