CB 250 N Vergaserproblem

  • Hallo,
    ich habe heute an meiner '79er 250er die Vergaser zerlegt und gereinigt, Schwimmernadelventile erneuert, Schwimmerhöhe eingestellt und die Dichtungen und O-Ringe erneuert.
    Nach dem Synchronisieren habe ich einen leichten Benzinaustritt am Überlauf der Schwimmerkammer (linker Vergaser) festgestellt. Nach dem Einbau des alten Schwimmernadelventils ergab sich keine Änderung. Auch ein Absenken des Schwimmerniveaus hat leider nichts gebracht.
    Beim Einstellen der Schwimmerhöhe habe ich bemerkt, daß der Schwimmer in sich etwas verdreht ist. Ich habe ihn zwar etwas gerichtet, wollte aber auch nicht zu viel daran herumbiegen.
    Könnte es am etwas verdrehten Schwimmer liegen? Oder ist wohl eher der Sitz des Ventils defekt?
    Ich will mich natürlich vor einem erneuten Ausbau drücken und hoffe auf einen Tipp von euch.


    Das Benzin tritt eigentlich nur aus dem Überlauf aus wenn man mit dem Finger über das Röhrchen streicht. Dann tropft es etwas, hört aber sofort wieder auf.


    Danke für eure Antworten.

  • Die Schwimmernadeln, besonders aber auch die Sitze sind bei den Keihins sauempfindlich. ein Schmutzteilchen reicht aus, damit der Sitz nicht dicht ist, besonders nach einer Zerlegung ist das nicht selten.


    Vielleicht ist auch das Ventil leicht verkantet.


    Aber ich würde erstmal den Sprit ablassen aus der Kammer und dann nochmal testen....


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    .....mal verliert man, mal gewinnen die anderen......und nennt mich nicht RumTreiber!

  • Danke dir. Werde morgen noch mal nachsehen. Zum Glück läßt es sich an der alten CB sehr gut arbeiten.

  • Ein ähnliches Problem hatte ich bei mir auch mal. Auch nachdem neue Nadeln verbaut wurden.
    Ich hab das damals in den Griff bekommen, indem ich den Sitz der Schwimmernadel nicht nur gereinigt sondern auch mit feiner Polierpaste auf nem Wattestäbchen bearbeitet habe. Sind seitdem einwandfrei dicht.

    Wissen ist Macht. Nichts wissen macht auch nix :p

  • Ein ähnliches Problem hatte ich bei mir auch mal. Auch nachdem neue Nadeln verbaut wurden.
    Ich hab das damals in den Griff bekommen, indem ich den Sitz der Schwimmernadel nicht nur gereinigt sondern auch mit feiner Polierpaste auf nem Wattestäbchen bearbeitet habe. Sind seitdem einwandfrei dicht.



    Mit einem Wattestäbchen habe ich vorgestern ebenfalls den Ventilsitz gereinigt, allerdings ohne Politur. Das Wattestäbchen war anschliessend schwarz, gebracht hat es allerdings nichts.
    Sollte ich dafür die normale Chrompolitur nehmen oder lieber etwas ganz ohne Schleifmittel?

  • Ich habe ganz feine Metallpolitur genommen, diese "Wachsplatten" die es im Set mit Polierscheiben für die Bohrmaschine gibt. Die Schleifmittel darin sind wirklich sehr fein, eigentlich kaum zu erkennen. Aber für den Ventilsitz genau das richtige.

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  • Besten Dank, probiere ich aus.


    Offtopic: taugen diese Polierscheiben für die Bohrmaschine etwas? Ich würde gerne an der 250er die Seitendeckel am Motor wieder etwas aufarbeiten.

  • Offtopic: taugen diese Polierscheiben für die Bohrmaschine etwas? Ich würde gerne an der 250er die Seitendeckel am Motor wieder etwas aufarbeiten.


    Man kann sie nutzen. Beim Polieren sollte aber ein Teil feststehend sein. Beim Bohrmaschinenaufsatz muss also der Decken fest sein. Einfacher ist eine feststehende Schleifmaschine bei der man den Decken bewegt.

    Vergiss das Pferd - echte Ritter kommen auf dem Motorrad.


    Das Internet is nur ein Hype - Bill Gates 1993

  • Decken = Deckel? :gruebelx:


    Du kannst mit der Bohrmaschine polieren, aber nicht mit den Spielzeugscheiben von Tante Lou und Co.
    Das braucht schon größere Scheiben, vernünftige Wachse und etwas Ahnung. Einfach dranhalten und freuen is nich.


    Ach ja, und nen vernünftigen Bohrständer......weil da hat Paul recht: Eins muß fest sein, und die Bohrmaschine ist da besser, dann kannst du den Deckel vernünftig führen.


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  • Ich schon wieder.
    Nach mehreren Versuchen tropft es immer noch aus dem Überlauf. Komischerweise auch dann wenn das Schwimmerniveau nicht bis zum Überlaufrohr reicht. Besteht eine Verbindung zwischen der Kammerablassschraube und der Austrittsöffnung des Überlaufs? Entdeckt habe ich da nichts, aber es scheint fast als wäre die Ablassschraube die Ursache. Sobald ich sie auch nur geringfügig lockerer drehe, tropft es schneller aus dem Überlaufrohr.
    Gereinigt habe ich den Sitz der Schraube bis zum Umfallen und auch die Schraube selbst glänzt nun wie aus dem Laden. Haarriss?


    Grüße.

  • ...und schon wieder ich...


    Habe heute die Vergaser nochmal demontiert und komplett zerlegt. Morgen werde ich sie nochmals gründlich reinigen. Am Überlaufen der linken Schwimmerkammer hat sich nichts geändert.
    Einer der Vorbesitzer hat bereits an den Vergasern geschraubt und das nicht besonders schonend. An einem Schwimmer habe ich einen Haarriss gefunden und die Schraubendreherschlitze der Düsen sind ziemlich verhunzt. Leider gibt es von Honda so gut wie keine Teileunterstützung für die gute alte CB 250 N.


    Außerdem läuft die 250N auf Betriebstemperatur im Standgas auf 3000-4000 1/min wenn man z.B. an einer Ampel anhält. Die Drehzahl läßt sich zwar bei eingelegtem Gang mit der Kupplung "bändigen", dreht man den Motor anschliessend auf über 3000 1/min dann geht das gleiche Spiel von vorne los. Komischerweise macht sie das nur wenn sie richtig warm ist, beim Übergang von kalt auf warm läuft sie normal.
    Vielleicht lag es an der Ventileinstellung, habe sie heute nochmals kontrolliert und die Einlassventile waren etwas stramm eingestellt. Ein 0,10er Blatt liess sich nur schwer durchziehen.
    Leider habe ich keine 0,12er und 0,16er Fühlerlehre. Daher habe ich die Ventile auf 0,15 eingestellt. 3/100 bzw. 1/100 sollten doch sicher kein Problem sein, oder?

    Macht es überhaupt Sinn die Vergaser zu überholen oder soll ich mir lieber in der Bucht andere besorgen? Leider weiß man dann auch nie was man bekommt.


    Mal was anderes: im Rep.-Handbuch steht wie man die Ausgleichgewichte der KW einstellt, leider fehlt an meiner CB die große Schlitzschraube für die Einstellung. Muß ich dazu den rechten Seitendeckel demontieren oder sind an meiner 250er die Gewichte nicht einstellbar?
    Falls doch, ist die Vorgehensweise die Gleiche wie im Bucheli beschrieben?


    Danke nochmals.


    Grüße.

  • tausche mal die rechte und die linke Schwimmerkammer und schau ob der Fehler mitwandert.

    jede Umdrehung ist schädlich

  • Also mal von Anfang an:
    Der Gaser scheint ja ein paar Probleme zu haben. Wenn das Standgas nur langsam zurückgeht, kann das an klebenden Gaszügen liegen, aber auch an schwergängigen Gaserkolben. Manchmal sind die Kolben eingelaufen. Teste mal. Was die Düsen anbelangt: Das Material ist ziemlich weich. Falls du Teile brauchst, ich hätte noch einiges da, auch einen Gaser als Teileträger.


    Zur Ausgleichswellenkette: Du hast den Deckel der CB250T dran, da fehlt die Kontrollschraube, also Deckel runter. Wird allerdings sowieso fällig sein, denn wenn nach dem Lösen der Schraube das Einstelldreieck am Anschlag ist, dann mußt du da eh dran. Bei Fragen melden.


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  • Danke erstmal für die Tipps.
    An den Zügen kann es nicht liegen, die habe ich letzte Woche erneuert. Bleiben dann also die Kolben. Die werde ich morgen genau nachsehen.
    Die Schwimmerkammern werde ich ebenfalls probeweise tauschen, sollte nach der Reinigung keine Besserung in Sachen Benzinverlust auftreten. Melde mich dann morgen abend noch mal.
    Übrigens konnte ich in der Bucht zwei Vergaser erstehen, von denen ich die besten Teile verwenden möchte. Dann hätte sich der Haarriss im Schwimmer sicher schon mal erledigt.


    Was die Gewichte angeht muß ich erst eine Dichtung besorgen. Wollte auch nur schon mal wissen, wie es geht. Denke nicht daß einer der Vorbesitzer die Gewichte jemals kontrolliert hat.


    Grüße.

  • Status:
    Beide Vergaser zerlegt, Kolben und Laufbuchsen mit Hartwachs poliert, alles gereinigt und geschallt, Schwimmerhöhe eingestellt, neue O-Ringe für die Ansaugstutzen verwendet.
    Die Kolben sind jetzt einwandfrei gängig. Die Gemischschraube ist um 2 1/4 Umdrehungen geöffnet.
    Ich habe sie anschliessend warmgefahren und der Leerlauf scheint jetzt zu stimmen.
    Leider besteht das Problem mit der überlaufenden linken Schwimmerkammer immer noch. Morgen oder übermorgen werden sicher die ersteigerten Vergaser ankommen, dann tausche ich zur Probe den Schwimmer des linken Vergasers.
    Kann ja jetzt eigentlich nur noch eine Kleinigkeit sein.