Hallöchen Ihr Honda-People,
ich bin xridah und noch recht neu hier. Mein Anliegen: Ich brauche Hilfe. Entschuldigt bitte falls ich im falschen Bereich poste, bitte verschiebt den Fred dann.
Die Story:
Mit 18 Jahren kaufte ich mir eine bissl ältere Dame, 'ne Honda Lead 50. Schraubertechnisch: gar keine Ahnung zu dem Zeitpunkt.
Alles in allem richtete ich den Zweitakter auf und verpasste ihm mithilfe eines Forums + Werkstatthandbuchs eine Generalüberholung, und fuhr ihn über ein Jahr lang. Da mir an meiner Fahrerlaubnis lag, jedoch trotzdem etwas schnelleres her sollte, machte ich ca. ein Jahr später (diesen Sommer) meinen Lappen Klasse A.
Noch während der Führerschein in der Mache war, war bereits klar: es wird wieder eine Honda. Nicht zuletzt auch wegen der geringen Anschaffungskosten sollte es doch was Älteres sein, bei dem ab und zu auch selbst Hand angelegt werden kann. Da mein Führerschein dieses Jahr nur die 34 PS, nächstes die 48 PS zulässt, war die Auswahl recht beschränkt. Zur Wahl standen: CB 500, CB400 und die CB 450 N. Da ich nach etwas auch optisch ansprechendem suchte, erfuhr ich auch schnell dass Honda das Schmuckstück mit 450ccm auch in der Sportvariante auf den Markt brachte.
Nun war klar: es wird definitiv eine CB 450 S.
Gesucht, gefunden. Leider alles weiter als 400km entfernt von mir, und die meisten ohne TÜV, was dann auch die Überführung problematisch machen würde.
Nachdem der Führerschein fertig war, musste unbedingt innerhalb der nächsten Wochen so eine Maschine ins Haus. Zwei Moppeds kamen in Frage, eins kam nicht durch den TÜV, das andere zwar optisch bissl ramponiert, aber noch ein halbes Jahr TÜV. Gleich hingefahren, Probefahrt gemacht und gekauft. Es gab viele Anzeichen dafür es nicht zu kaufen (zu geringe Kompression (8 und 4 Bar), Zündaussetzer, viele Vorbesitzer (9), Zündkerze weiß...) aber die Euphorie siegte. Für stolze 600 Euros fuhr ich das Ding bei Nacht und Regen knapp 400km zu mir: ohne Probleme.
Eine Erkältung war die Folge, aber die nahm ich mit Freuden in kauf für dieses tolle "Schnäppchen". Sofern die Lady technisch in einwandfreiem Zustand ist, dachte ich, war es das wert.
Promt wurde die Lady umgemeldet und nach einer Stunde Wartezeit beim Amt und einem anschließendem Mittagessen, machte ich gestern meine Tour (ca. 50-70km hin, und dann nochmal soviel zurück).
Der Hinweg gestaltete sich problemfrei, Fahrzeugkolonnen von 6-7 Autos/Brummis auf der Landstraße waren kein Problem. Die Freude war grenzenlos
Doch dann kam es wie es kommen musste. Ich machte mich auf den Rückweg und dachte, gönnste der kleinen doch ein bisschen Autobahn. Draufgefahren, Gas bis zum Anschlag und ab geht die Luzi. Begeistert war ich nicht gerade, bei Nacht und Regen kam das Ding auf seine 145-150 (leicht Berg runter), esseidenn einer der Zylinder setzte kurz aus, dann waren es knapp 120.
Und dann die böse Überraschung: Ich fahre mit meinen 130-135 auf der Autobahn bei 30°C draussen, und wie ich es auch vom Roller kannte, wurde ich plötzlich rapide abgebremst. Ein Zylinder setzte aus!! Kolbenklemmer. Die Geschwindigkeit ging auf 100km/h runter, und sank weiter. Der zweite (verm. linke) Zylinder fing nun auch an zu bremsen, der Motor ging aus, das Öllämpchen leuchtete. Flink ausgekuppelt, Blinker rechts und ausrollen lassen. An einer Notrufsäule kam ich zum Stehen, und versuchte das Ding zu starten per E-Starter: Pustekuchen. Ausser bissl rasseln kam nichts. Ich hoffte nur dass es kein Kolbenfresser sei, sonst kann ich die Lady gleich in die Tonne kicken. Außerdem würde ich nicht nach Hause kommen, dieses war 34km entfernt. Und 34km lang knapp 200kg schieben, ist kein Spaß. Zumal ich in knapp 2 Stunden zur Arbeit musste (Nebenjob, bin noch Schüler).
So lies ich die Dame abkühlen und wollte erneut starten: aber der E-Starter wollte nicht so wie ich.
Also machte ich mich daran das Baby zur nächsten Ausfahrt zu schieben (1,5km entfernt). Und fing an mich zu erinnern, wie wir früher mal bei meinem Onkel seine Traktoren angelassen haben, wenn die Batterie alle war: Gang rein, schieben und Kupplung losreisen. Nach zwei Versuchen lief das Ding. Zur nächsten Ausfahrt runter, auf die Landstrasse Richtung Heimat. Stellte sich aber nicht als so einfach heraus, nach ca. 2 km starb das Ding bei 100km/h im 6ten Gang wieder ab. Bei ca. 70km/h versuchte ich im 5ten Gang einzukuppeln: definitiv ein Fehler. Ich habe mit dem Getriebe gelitten....
Nun denn, wieder angeschoben, gestartet und bis zum nächsten Dorf gefahren. Nach 6-7 Dörfern war ich ziemlich kaputt, zumal meine Schutzkleidung noch an war (bei immer noch 30°C im Schatten), und ich bin wirklich nicht so unsportlich...
Nundenn, nachdem die Lady mir auch mal an der Ampel im Standgas nen Kolbenklemmer erlitten hat, führte ich sie in den Schatten und gönnte ihr 'ne halbe Stunde. Der E-Starter wollte immer noch nicht, angeschoben, bei ca. 3,5k Umdrehungen immer hochgeschaltet, bis ich mit ca. 4k Umdrehungen im 6ten Gang bei knapp 80km/h "stabil" war, keine Klemmer mehr. So bin ich permanent (egal ob Dorf/Stadt/Landstrasse) meine 80km/h gefahren, bis ich letztendlich zu Hause war. Vor der Haustür war der Sprit seeehr günstig (Super, 1,53€) gleich vollgetankt, und wieder angeschoben.
Ab in die Garage mit dem Möpp, und heute wieder besucht die Lady.
Die aktuelle Lage: Mit E-Starter springt sie nicht mehr an, er dreht anscheinend durch. Ich hoffe inständig dass nur die Batterie zu schwach ist
Die Zündkerze ausm rechten Zylinder (vorher weiß), hat nun die Farbe verölt schwarz, und ist auch verölt. Die linke Zündkerze hat leicht helles Braun mit weißen Flecken.
Anspringen tut die Lady auch wieder nur mit Anschieben im 2ten Gang.
Habe nun die Schrauben unter und an den Vergasern jeweils eine Halbe Umdrehung rausgedreht, in der Hoffnung das Gemisch ein bissl fettiger gestellt zu haben.
Habe von dem Vorverkäufer noch den kompletten Originalmotor mit ca. 50.000 Kilometern, aktuell sollte ein Austauschmotor mit ca. 35.000 km verbaut sein (der nun ein paar Klemmer hinter sich hat). Soll angeblich der Vorvorbesitzer verbaut haben.
Mein Problem, bei dem ich Hilfe benötige:
Es müssten nun ja die Kolben + Zylinder gewechselt werden, evtl. Ventile. Dazu muss der Motor ja raus, das traue ich mir nicht zu.
Weiterhin müssten dann ja die Ventile eingestellt, sowie Vergaser gesäubert (würde ich machen) + eingestellt und synchronisiert werden (traue ich mir auch nicht zu).
Ich hoffe hier findet sich jemand aus meinem Umkreis (wohne in Braunschweig, also + ca. 200km), der mir das alles erledigen würde. Natürlich werde ich auch gerne dabei helfen, auch bin ich bereit Geld dafür zu zahlen.
Nur leider habe ich als Schüler nicht wirklich viel Geld, kann daher nicht alles in der Werkstatt erledigen lassen. Für die Kosten könnte ich mir dann noch eine weitere CB 450S kaufen...
Und selber würde ich beim Motorausbau mehr kaputt als heile machen (mit Viertaktern kenne ich mich gar nicht aus), und die Uhren fürs Synchronisieren kosten ja auch wieder Geld.
Ich hoffe dass sich hier jemand findet der über Werkzeug und Erfahrung, vllt. sogar über Ersatzteile für meine Lady verfügt und mir helfen kann.
Vielen Dank schonmal im Vorraus und dafür, dass Du Dir die Mühe gemacht hast Dir meine Geschichte durchzulesen
LG und ein angenehmes Wochenende Euch allen
PS.: Ratschläge an welche Werkstatt ich mich wenden könnte (die das vllt. zum günstigen Festpreis machen) sind auch herzlich willkommen. Zur Verfügung hätte ich leider nur max 150 €, schön wäre es wenn alles mit 100 € gegessen wäre. Die Teile (kpl. Austauschmotor) stehen natürlich auch zur Verfügung.
Ahja, Spritverbrauch liegt bei Sparsamer Fahrweise bei ca. 7l/100km, also definitiv zu viel... Evtl. zieht er ja auch Falschluft, aber mit defektem Zylinder + Kolben rumbasteln ist auch nicht das wahre, zumal die Ventile kaputt/nicht eingestellt sein könnten...