werkstattauflösung

  • ein reihenmotor hat durchaus seinen reiz - wenn er drei zylinder hat.....
    triples machen eigentlich alle spass.


    R4? naja. da gibt es wenig was mich reizt. die schon erwähnte Z650 vielleicht. R4 hat einen entscheidenden vorteil: man kann vier wunderschöne offene ansaugstutzen nebeneinander anbauen und ein recht übersichtliches und luftig
    es mopped gestalten.


    im fahrbetrieb finde ich V4 einfach faszinierender, die zwei gesichter des antriebes, im unteren und im oberen drehzahlbereich, das hat was.
    motore mit asymetrischem zündabstand sind mir einfach deutlich sympathischer als welche mit symetrischem.


    allein schon der triebling der morini 3 1/2. ein gedicht, ein spassbolzen ohne ende. da kann eine 350 four daheimbleiben.


    XL_Twin:
    die airbox wird wohl bleiben wie sie ist. für wenige hundert km im jahr muss das gerät schön aber nicht zwingend schnell sein - also so wie ich sein :-)

  • manchmal macht man dinge die man besser nicht tun sollte - zum beispiel einen roller zur reparatur annehmen.


    der kleine mann im linken ohr flüstert einem ein, dass man dem kunden weiterhelfen sollte.
    der kleine mann im rechten ohr sagt einem, dass mit der schüssel wohl nix verdient sein wird bzw. ein erbärmlicher stundenlohn dabei rauskommen wird.
    meistens hat der im rechten ohr recht.



    gestern bin ich anderen einflüsterungen erlegen.
    eine bimota DB-2 wurde zwangsversteigert. abgehetzt, weil eine stunde verschlafen, erreiche ich den ort der besichtigung.
    weia, da hat mal einer die kunststoffteile zerstürzt und aus der bimota einen cafe-racer gebaut.
    das ist im vorderen bereich sehr gut gelungen, rundscheinwerfer, stummel, spiegel von rizoma, nur die billigen, aber orginalen blinker stören, das könnte man besser machen.
    der hintere bereich ist nicht schön geworden, die freigelegte underseat-auspuffanlage ist so nicht wirklich schön. aber das orginal montierte monocoque über tank und heck gibt es günstig als nachbau.


    der umbau ist natürlich wertmindernd. aber der rest des motorrades ist gepflegt und sehr gut in schuss.
    406 exemplare wurden gebaut. und bimota ist eben bimota.


    "eine bimota läßt man sich nicht entgehen" sagt der mann im linken ohr - "nicht noch eine baustelle" sagt der im rechten.
    wie meistens sagt der im rechten das richtige, wie meistens höre ich nicht auf ihn.


    nach ein wenig hin und her gehört die bimota mir. nachdem ich mir bei einem mitinteressenten noch kurz geld ausgeliehen habe, ich hatte nicht genug dabei.....
    dann zur werkstatt gefahren, anhänger geholt, aufgeladen.
    unglaublich wie leicht das ding ist.


    dann bin ich lange davorgestanden und habe überlegt was ich damit mache.
    über das motorrad ist wenig bekannt weil der vorbesitzer wohl nicht recht kooperativ war, der hat die pfändung wohl übel genommen.
    also bekommt sie jetzt erst mal neue zahnriemen und die desmondromisch gesteuerten ventile werden eingestellt, öl, kerzen etc.


    mal sehen was draus wird. früher oder später wird sie verkauft werden müssen, so viele moppeds kann ich mir nicht leisten.
    wobei der 900-kubik-ducati-twin in einem so leichten chassis mit sicherheit gewaltig spass macht.
    ob ich sie noch verkaufen will nachdem ich das erste mal mit ihr gefahren bin?
    man wird sehen....

    Einmal editiert, zuletzt von mart!n ()

  • Klasse Story :topX:




    Gratulation zum Neuerwerb, auch wenn dessen Zukunft nicht vorhersehbar ist.:wink:

    Scheiß drauf, ich probiers!

    :hehe:

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  • Es heisst ja: Wer eine Bimota hat, der hat sie nicht lange! Entweder man gibt sie schnell wieder weg, oder sie bleibt nicht lang allein :D


    ..und rast nicht so! :wink:

  • nein, lange habe ich sie nicht gehabt.....


    ich habe sie gerade einem feund verkauft - blutenden herzens.
    aber irgendwann wird der fuhrpark zu groß, die baustellen zu viel. und von was anderem wollte ich mich für die bimota auch nicht trennen.


    so hat mein spezl seine freude an dem teil und ich einen zweiten wintergroßauftrag, paßt!


    manche sachen sind schon sehr edel an dem teil......

  • rückblende zum jahresende 2008:


    die dreizylindrige laverda 1000 C3 benötigt dringend neue dichtgummis für die ansaugstutzen.
    sie hat einen kopf der allerersten serie und keiner kann helfen, keiner der angesagten laverda-spezialisten kann was liefern.


    die schläuche die man über die rohrstutzen schieben muss kann der industriebedarf nicht liefern, alles in der größe ist zu dickwandig.
    so wird das halbzerlegte trumm in die ecke gestellt. wir müssen über den kauf eines zylinderkopfes der späteren ausführung nachdenken.



    viele jahre später.....



    der einkäufer eines maschinenbauers treibt die schläuche auf, eine maßanfertigung, extra für uns. zu horrenden kosten - eine flasche guten rotweins wechselt den besitzer.


    der schlauch ist da, aber noch geht das tagesgeschäft vor. ein projekt nach jahren wieder anzugehen ist schwer.
    ich überlege ernsthaft den eimer so wie er ist einem bekannten laverda-spezialisten in der nähe auf den hof zu stellen.


    dann, irgendwann, macht der innere schweinehund grad ein nickerchen und ich nütze seine momentane unaufmerksamkeit um der mächtigen brocken schnell auf die hebebühne zu wuchten.


    um kaum steht die kiste auf der hebebühne sind alle zweifel, alle unlust verflogen.
    ein projekt vor sich herzuschieben kostet weit mehr energie als es anzugehen, es ist immer wieder das gleiche.


    der aufschrieb mit dem gemessenen ventilspiel findet sich noch, die einstellung der steuerzeiten ist noch nachvollziehbar.
    alle teile der halbzerlegten vergaser sind noch da.
    der tank geht zum beschichten, keine lust auf wasserspiele um diese jahreszeit.
    zwischendurch gibt es viel zu polieren. tauchrohre, gabelbrücken, motordeckel, borrani-hochschulterfelgen. was im laufe der jahre angelaufen ist sieht nach kurzer zeit wieder schön aus.
    dabei verwende ich luster-pads die schneller zu einem guten ergebnis führen als nevr-dull.


    samstag lag der letzte shim in der post, heute werden die nockenwellen eingebaut.
    am samtag wurden die vergaser gebadet und mit neuen dichtungen und schwimmernadelventilen zusammengebaut.
    jetzt müssen wir noch über den einbau einer stärkeren lichtmaschine mit integrierter elektronischen zündung nachdenken.
    kostet viel, wäre aber sicher ein schritt in die richtige richtung.


    bald wird der tank zurück sein, dann kann der triple seinen unnachahmlichen sound aus den tüten rotzen. untermalt vom hörbaren einatmen durch offene ansaugtrichter die optisch wie akustisch ein echter genuss sind.


    das schrauben an solchen ikonen der motorradgeschichte macht enorm spass....