Ruckdämpfer, Spiel des Zahnkranzes, Antriebsstossdämpferspiel

  • Hallo.
    Nachdem ich das Hinterrad Zwecks Reifenwechsel demontiert habe, stellte ich fest, dass sich der Zahnkranz etwa 2 mm hin und her bewegen läßt. Auch das seitliche Spiel liegt (im ausgebauten Zustand) bei etwa 2 mm. Ist das so normal oder sollten die Ruckdämpfer bzw. weitere Teile ersetzt werden?:gruebelx:
    Vielen Dank schon jetzt.
    Grüsse Carsten.

  • Moin,


    wenn das Kettenrad in Drehrichtung Spiel hat, hilft es, die Ruckdämpfergummis zu erneuern.
    Wenn das Kettenrad seitlich Spiel hat, kann das auch durch neue Gummis geringer werden. Aber es kann auch durch Verschleiss an der Nabe kommen. Wenn die Nut für den Sprengring deutlich breiter ist als der Ring, ist das schlecht, weil dadurch die Kante die den Sprengring hält immer dünner wird. Original ist die Nut 0,2mm breiter als der Sprengring.
    Wenn das Kettenrad Spiel auf der Nabe hat hilft nur noch Basteln. Innendurchmesser des Kettenrades ist 65mm, Neumaß der Nabe ist nur ein paar Hundertstel Millimeter geringer. Die Stelle ist aber verschleissanfällig, ich habe schon Naben gesehen die auf 63mm "runtergearbeitet" waren. Regelmäßig reichlich Fett zwischen Nabe und Kettenrad mindert den Verschleiss deutlich.


    Ich habe bei stärker verschlissenen Naben(*) Ringe aus dünnem Blech (Konservendose) zwischen Kettenrad und Nabe geschoben. Wenn man jedesmal beim Fetten der Kette da auch Kettenspray reinbläst, hat das durchaus brauchbare Haltbarkeit. Der Blechring muss aber rundrum gehen, damit das Kettenrad zentriert bleibt. Ist 'ne arge Fummelei :mad:



    * wenn der Rand für den Sprengring noch gut war




    :wavey:

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    Meine Maschinen sind alt genug, um selbst zu entscheiden, das macht es manchmal etwas anstrengend, mit ihnen unterwegs zu sein.
    Wenn meine Fähigkeiten nachlassen und ich meine CM 400T nicht mehr fahren kann, dann hole ich mir 'n Motorrad - und wenn's damit nicht mehr geht, 'n Lanz Bulldog.

  • Ich habe jetzt das Hinterrad soweit zerlegt, dass ich den vermeintlichen Fehler doch noch gefunden habe. Im Zahnkranz ist (ich nenne es hier) ein Zentrierring verbaut. Dieser ist bei mir einmal, genau an der Kante des Zahnrades gebrochen, nicht auf der gesamten Breite, wohl aber über den gesamten Umfang. allerdings hat Olaf recht, es lagen auch schon zwei Scheiben unter dem Sprengring und der Durchmesser der Nabe liegt bei etwas über 63.
    Mal schaun, ob sich die Situation mit einem neuen "Zentrierring" bereits bessert.
    Kann mir jemand sagen, wie der tatsächlich heißt, oder hat gar jemand einen solchen zum Verkauf liegen?
    Viele Grüße
    Carsten

  • Viel Glueck bei der Suche. Die Dinger sind selten.

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  • Moin,


    diese Buchse zu bekommen, sollte kein allzu grosses Problem sein - der mir mein 33er Kettenrad gefertigt hat, hat es gleich mit eingepresster Buchse versehen. Adresse kann ich bei Bedarf geben ...


    Ich habe ein paar davon auch gebraucht liegen (brauche die auch, weil neue Kettenräder die meistens nicht haben) - die haben alle Innendurchmesser 65mm. Ich hab ein Rad, da hat die Nabe nur noch 64mm, da ist auch der Rand für den Sprengring auf 64 abgedreht (der bleibt nämlich normalerweise mit 65 stehen), so dass 'ne Buchse mit 64mm Innendurchmesser draufgeht. Hab ich schon so gekauft, habe die 64er Buchse auch schon in ein anderes Kettenrad gesetzt, aber wo die her ist :nixweiss:
    Weiss auch nicht, wo der Sprengring her ist, angeblich gibt's die in der Grösse nur in 5mm-Schritten, also keinen mit 64mm. Kettenrad hält aber ...


    @ Carsten: Wenn die Nabe schon unter 64 ist, bleibt Dir nur die Variante mit "Blech dazwischenschieben und viel fetten" oder Du baust ein anderes Rad ein. Das Kettenrad wird immer schiefgezogen, das ruiniert Dir auch recht schnell neue Gummis und die Kette.



    :wavey:

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  • Foto 3.jpgFoto 1.jpgFoto 2.jpgFoto 4.jpg


    Ich hoffe, die Bilder taugen etwas.
    Sollen anderen helfen und ggf. auch mir, bei weiten Ratschlägen.
    Damit jeder erkennen kann, um welche "Stellen" es sich handelt, von denen hier geschrieben wird.
    Bei den Totalaufnahmen sieht man entweder die Ruckdämpfer, oder die "Bremstrommel".
    Bei den seitlichen Aufnahmen ist erkennbar, was Olaf schon beschrieb, die Nabe ist stark abgenützt.
    An der Stelle, an der der kleine Schraubendreher liegt, beträgt der Durchmesser 64,93 mm, an der Stelle/im Bereich des großen Schraubendrehers variert der Durchmesser von 62,99 mm - 63,03 mm.
    Foto 1(1).jpgFoto 2(1).jpg
    Auf den anderen Bildern ist die Buchse/Zentrierring zu sehen, die Bruchstücke gehören ebenfalls dazu.
    Die intakte Buchse gehört dann in das Zahnrad. Lochdurchmesser Zahnrad ohne Buchse: 70 mm (dürfte aber auch schon etwas abgenutzt sein).
    Ich denke, dass ich wohl in den sauren Apfel beissen werde und hier Neu- oder entsprechend Austauschteile besorgen sollte.
    Da zu basteln lohnt glaube ich nicht wirklich.
    Danke für Eure Mühen
    Grüße aus Hedemünden
    Carsten

  • Moin Carsten,


    das Kettenrad hat innen immer 70mm (die Ausführung mit der Buchse), da verschleisst nix. Selbst die Buchsen lassen sich normalerweise weiterverwenden (kein messbarer Verschleiss auf der Innenseite), weil die Nabe zu weich ist und alles an Verschleiss von der Nabe abgeht.


    Die Buchse ist breiter als das Kettenrad, soll die Kräfte auf 'ne grössere Auflagefläche verteilen, damit die Nabe langsamer verschleisst. Wenn die Nabe aber schon soweit runter ist, wird das Kettenrad immer schiefgezogen, dadurch liegt die Buchse nur noch an den Rändern auf. Aufgrund der Belastung hat's von Deiner Buchse den überstehenden Rand (was die Buchse breiter ist als das Kettenrad) abgebrochen - sowas hatte ich noch nicht ... :crazy:


    Der Rand von der Nabe (der den Sprengring hält) sieht noch brauchbar aus, das Rad ist mit "Verstärkung" noch nutzbar. Da Du keine geschlossene Buchse drüberschieben kannst, wären zwei Halbschalen aus 1mm-Blech oder ein offener Ring in der maximalen Breite 'ne Lösung.
    Habe ich bei Naben die noch 64mm hatten schon mehrfach gemacht - Kupferblech ist zu weich (verschleisst zu schnell), und wenn man die Teile nicht wirklich super passgenau fertigen kann, ist's ne üble Fummelei (Blechstreifen bei aufgesetztem Kettenrad rundrum in den Spalt schieben).


    Ist alte Landmaschinentechnik - da haben wir in ausgelutschte Gleitlager auch einfach 'ne Buchse aus verzinktem Blech reingeschoben ... :roll1:



    :wavey:

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  • Das mit den verschlissenen Buchsen ist ein altes, oft besprochenes Thema, schau mal in meine alten Beiträge, habe ich bereits ausführlich besprochen.
    Leider herrscht hier LEBENSGEFAHR. Allein hier im board sind mir 3 Fälle bekannt geworden bei denen das Kettenrad während der Fahrt von der Nabe abgesprengt wurde und das Hinterrad blockiert hat.
    Auf Deinen Bildern sieht man, dass die Nabe deines Hinterrades verschlissen ist, da brauchst Du eigentlich ein neues Hinterrad.
    In jedem Fall brauchst Du eine neue Buchse.
    In keinem Fall darfst Du das axiale Spiel der Buchse durch unterlegen von Scheiben einschränken, das erhöht die Gefahr, das das Kettenrad abgesprengt wird.
    Mit der gebrochen Buchse keinen Meter mehr fahren.
    Die Buchse muss im Kettenrad fest sitzen , d.h. nur mit deutlicher Kraft in das Kettenrad gepresst werden können.
    Die Ruckdämpfer werden altersbedingt geschrumpft sein. Hier hilft es wenn Du Gummis von einem Fahhradschlauch unterlegst um das axiale Spiel zu beseitigen.

    jede Umdrehung ist schädlich

  • Moin,


    das Absprengen des Kettenrades ist kommt dadurch, dass bei verschlissener Nabe das Kettenrad ständig schiefgezogen wird und "taumelt". Dadurch ist ständig seitlicher Druck auf dem Sprengring, der Ring arbeitet in seiner Nut, die Nut wird immer breiter und der Rand der den Sprengring hält wird immer schmaler - bis er durch den Druck wegbricht. Habe schon eine Felge gehabt, bei der dort ein neuer Ring angeschweisst war :crazy:


    Auf den Bildern kann man erkennen, dass der Ring noch recht stark ist, von daher wäre das Rad noch nutzbar. Wenn das Rad so weitergenutzt würde (d. h. mit einer Buchse mit Innendurchmesser 65mm auf der Nabe die schon auf 63mm abgetragen ist) kann das nicht lange funktionieren. Beschleunigter Verschleiss an der Kette und an der Nabe ist da garantiert.



    Bei einem intakten Hinterrad lässt sich der Verschleiss dort durch regelmässige Schmierung stark reduzieren. Jedes Mal beim Fetten der Kette die Gummiabdeckung abnehmen und an der offenen Stelle des Sprengringes Kettenspray in den Spalt zwischen Buchse und Nabe blasen (lieber etwas mehr als nur etwas ...) ist schon viel wert.




    :wavey:

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