Tipps für die USA: Honda Shadow kaufen?

  • Hallo :)


    Ich werde dieses Jahr für ein paar Wochen in die USA reisen und überlege, mir dort ein Motorrad zu kaufen (und später ggf. wieder zu verkaufen). Nach der Arbeit will ich dort auch einen Monat Urlaub anhängen und zu zweit auf einer Maschine mit Gepäck reisen. Da ich noch keinerlei Cruiser-Erfahrungen habe, sondern sich meine Motorradfahrten auf meine CBF600, die W800 meiner Frau und die XJ600N der Fahrschule beschränken, wollte ich in den nächsten Tagen einmal die Händler für Probefahrten ansteuern.
    Da das Angebot in den USA aber zu 90% aus Cruisern bestehlt, habe ich schon im Internet geschaut und einige schöne VT700C von 1985 und 1987 bzw. VT600C und VT750C (ACE und Aero) von 2000-2006 unter den Angeboten gesehen. Daneben gibt es in der Größe noch die Suzuki Intruder 800, Yamaha V-Star 650 und Kawasaki Vulcan 500 an "ähnlichen" Maschinen, so dass ich eigentlich die VT1100C bzw. generell 1000-1500 ccm Maschinen nicht in Betracht ziehen würde, da sie dann doch auf einmal sehr groß scheinen und von den Beschreibungen her das Trockengewicht von 202 kg (VT600) auf 230/235kg (VT750C) bis zu 260 kg (VT1100C) ansteigt.


    Habt ihr vielleicht irgendwelche Tipps für mich? Gibt es z.B. irgendwelche bekannten Nachteile bei den Modellen, oder Fehler entsprechender Jahrgänge, häufig auftretende Defekte, auf die man beim Kauf vor Ort achten kann? Oder lässt sich das alles ohnehin nicht mit den Maschinen hier in Deutschland vergleichen?


    Viele Grüße und vielen Dank schon einmal :)

  • schau Dir auf alle Fälle vorher die "Sitzbrötchen" an! Sonst gibts nach ner halben Stunde :motz::chair: von der Sozia :D


    Die meisten Chopper sind nicht wirklich auf "Sozia und Strecke" ausgelegt.
    Vom Gewicht brauchst Du Dir keinen Kopp zu machen. Die Schwerpunkte sind bei denen so tief, dass die leichter als die CBF wirken.

    Mitglied 221 im Bol d'or Club e.V.
    Turtle-Hilfe
    "Monty Burns" made by Terpi :)

  • Moin,
    erstmal generell:


    In den meisten Staaten musst Du innerhalb von max. 30 Tagen die Maschine auf Deinen Namen anmelden. Das geht aber nicht ohne Wohnsitz. Du solltest also zumindest nur etwas kaufen, was noch hinreichend "registriert" ist (i.d.R. sind das bis zu 2 Jahre für Motorräder, kommt sicherlich auf den Staat an - die Kennzeichen sollten also noch nicht abgelaufen sein). Außerdem musst Du bei der Registration auch eine Sales Tax zahlen (außer in ganz wenigen Staaten). Ich habe mir gerade eine gekauft, melde sie aber einfach nicht an - dem Vorbesitzer war's egal, bei mir geht es um etwas mehr als 2 Monate. Zahlst natürlich eine Buße, wenn Du erwischt wirst, wie die das so sehen bei einem "Ausländer" weiß ich nicht. Im schlimmsten Fall gerätst Du unter Verdacht, illegal eingereist zu sein, höhö.


    Zweitens - unbedingt Haftpflicht versichern! Ohne Wohnsitz und US-Führerschein schon wieder schwierig - ich selbst habe bei dairyland versicht - das ging auch mit "internationalem Führerschein". Kostet dann nur ca. 120 USD / Jahr. Angegeben habe ich meine Hoteladresse (muss ja kein permanenter Wohnsitz sein).


    Drittens - zu zweit und mit Gepäck - nimm eine 1100'er, wenn ihr weitere Strecken fahren wollt. Alternativ sind ältere Goldwings auch sehr günstig zu bekommen.


    Viertens - der Wartungszustand ist mitunter abenteuerlich. Motoräder mit "neuen" Reifen (Profil gut, aber Reifen sind 12 Jahre alt), "recently overhauled" (vor 3 Jahren der letzt Gabelölwechsel) usw. usf., denk dran, es gibt dort keinen TÜV, in manchen Staaten wird bei der "technical inspection" bestenfalls die Beleuchtung kontrolliert. Wenn möglich such Dir vorab eine gute Werkstatt und handle schon mal einen Termin aus - jetzt im Frühjahr ist bei denen natürlich auch kurzfristig kaum was möglich.


    Fünftens - Suche am besten per "craigslist.org"


    Sechstens - denk mal alternativ über eine Miete nach. Kosten zw. 80 und 130 USD/Tag, manchmal ist sogar "oneway" möglich. Von wo aus willst Du denn starten?



    Nachtrag:
    Siebtens - wenn Du sie nach D mitnehmen willst (erstaunlich günstig, wenn man sie selbst zum Hafen bringt), oder sie wieder verkaufen möchtest, ist ein "Title" unabdingbar, das ist der US Fahrzeugbrief. Der darf insbesondere auch keine "Lienholder" eingetragen haben, dann wäre die Maschine noch beliehen - diese müssen erst gelöscht werden. Eigentlich solltest Du auf keinen Fall ein Mopped ohne Title kaufen, es könnte gestohlen sein... auch wenn es überaschend viele derartige Angebote gibt (und vielfältige Ausreden, warum sie denn keinen Title hätten...)

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    2 Mal editiert, zuletzt von Olof () aus folgendem Grund: Nachbrenner...

  • Wennst zu zweit mit Gepäck reisen willst beachte auch die erlaubte oder mögliche Zuladung.
    Bei der VT600 liegt die irgendwo zwischen 160 u. 170 Kg
    Mit 39 PS wirds von der Seite her auch eng.

    Servus und Gut Pfad
    Mickey

  • Erst einmal danke für die Antworten!


    Das Problem mit der Registrierung oder Haftpflicht stellt sich bei uns nicht, weil ein Bekannter von uns in den USA wohnt und das Motorrad auf sich anmelden wird. Die Angebote sind auch alle von Craigslist, da gibt es auch eine alte Goldwing von 1982 mit < 90000 Meilen. Aber die erinnert mit den roten Samtsitzen schon ein wenig an ein .. äh .. wandelndes Freudenhaus :oops: Ein Motorrad ohne (clean) title werden wir nicht kaufen, davor hat uns unser Bekannter auch gewarnt und eingeschärft, dass wir in jedem Fall darauf achten müssen.


    Die Mietpreise lohnen sich leider nicht wirklich. Wir hatten bei EagleRider nachgeschaut, weil wir zum einen an der Westküste als auch an der Ostküste mieten und fahren könnten. Aber als Beispiel: eine HD Electra Glide (empfohlen für 2 Personen): Miete mit Zusatzversicherungen für 28 Tage liegt je nach Mietbeginn zwischen 5500 und 5800 USD, ohne Zusatzversicherungen zwischen 4200 und 4300 USD (plus potentielle Kosten bei Defekt oder Diebstahl). Zwei Motorräder für jeweils eine Person sind noch teurer: Honda Shadow Aero 750 liegt bei 2632 bzw. 4143 USD pro Maschine. :o Wenn man bedenkt, dass man für ca. 3000 USD eine (mehr oder weniger gute?) gebrauchte Maschine bekommt, dann wären selbst 1000-2000 USD Wartungskosten möglich *und* könnte die Maschine anschließend wieder verkaufen ... :oops:


    Wie seht ihr das denn mit der max. Zuladung? Ich habe in den USA nirgendwo Angaben zur load capacity gesehen (auf keiner Herstellerseite) und bin nicht sicher, ob sie das überhaupt so streng angeben wie bei uns. Natürlich hat das Auswirkungen auf den Zustand der Maschine, aber die 650er und 750er werden z.B. auch für 2 Personen + (Seitentaschen-)Gepäck beworben. Gerechnet hatte ich 2 Personen + Gepäck mit nicht mehr als 180 kg je nach Ausrüstung. Das einzige, was mich ziemlich irritiert hat: die luggage racks hinten an der Rückenlehne stehen auf der Honda Seite mit 6.6 lbs (3 kg) max. Zuladung. Ich hatte eigentlich erwartet, dass man dort so einen Ortlieb-Sack draufschnallen könnte :oops:


    Generell können wir denke ich auch mit 39 PS gut leben. Ich meine, dass in den USA ohnehin quasi überall Tempolimits <= 75 mph (120 km/h) sind und dass sie auch deutlich strenger als hier überwacht werden. Also gehe ich nicht davon aus, dass wir schneller fahren .. es soll ja noch gemütlich sein :)-

    Einmal editiert, zuletzt von Baldruus () aus folgendem Grund: Blauen Smiley gegen gelben getauscht *hust*

  • Ok, bei vollen 4 Wochen kann ich Deine Einwände hinsichtlich der Mietpreis gut nachvollziehen - und ich nehme an Dein Kumpel kann das Bike dann auch wieder für Dich verkaufen. Letztlich war das für mich ja auch ausschlaggebend - Ein Wochenende kostet einen schnell 500 USD, das habe ich im letzten August mal ausprobiert - tolle drei Tage, aber teuer. Kaufen lohnt sich beim derzeitigen Dollarkurs auf jeden Fall.


    Zum Bike selbst: Du wirst auch in den USA mit 39 PS nicht gut leben können, weil es (in den meisten Staaten) doch auch mal den einen oder anderen Hügel gibt. Mit 2 Personen und Gepäck quälst Du so einen kleinen Motor schon ganz gut. Außerdem fahren die amerikanischen Autofahrer (von den Trucks ganz zu schweigen) mitunter so bescheuert, dass es gut ist, mit ein paar PS Leistungsreserve auch mal "davonziehen zu können". Musst Du natürlich selbst wissen.


    Hier in Oregon gibt es übrigens ein gutes Angebot an Goldwings zw. 2000 und 3000 USD - wobei es anfängt dünner zu werden, die Saison geht schließlich los. Ein "Wing" ist aber schon ein ziemliches Dickschiff, vermutlich deutlich mehr, als Dir vorschwebt. Du kannst auch nach Polizei Kawasakis sehen, die gelegentlich auf den Passagierbetrieb umgerüstet sind.


    Sporttourer wie die VFR (oder eben eine FJ(R) oder Kawasaki Concourse) findet man übrigens auch in der Preisklasse. Selbst schöne BMW's habe ich um 3000 gesehen! Eine zeige ich Dir mal:
    http://portland.craigslist.org/wsc/mcy/3789540390.html

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  • Du hast schon recht, 39 PS werden dann kurzzeitig gequält. Aber auf der anderen Seite kommt ja nicht nur ein Anstieg, sondern auch häufig genug eine ebene Strecke.


    Auf der anderen Seite hatte ich tatsächlich nicht vor Augen, dass die VLX "nur" 39 PS hat. Ich hatte bei der Kawasaki Vulcan 500 gesehen, dass sie 46 PS hat und die alte VT700 von '87 mit 62 PS aufwartet... daher ging ich davon aus, dass die VT600 und VT750 eher 46-69 PS hätten. Allerdings denke ich, dass die Leute dort die Motorräder auch alle mit Jet Kits und anderem Auspuff ein wenig von der Leistung her steigern. Zumindest lese ich ständig was von "Jet Kit" in den Angeboten. So um die 45/46 PS würden aber denke ich schon für gemütliches Fahren ausreichen.. dann sehen wir im schlimmsten Fall mehr von der Gegend :oops:


    Olof: Wie bringst du denn bei dir Gepäck unter? Meinst du, dass man an Rückenlehne + Luggage Rack so eine Gepäckrolle festgurten kann?

  • Machst Ausflüge oder eine längere Tour?
    Im zweiten Fall wirst zu Zweit mit 2 Satteltaschen und Tankrucksack nicht auskommen.
    Die Blinker (wenn so wie bei meiner serienmäßigen VLX) musst sowieso nach hinten setzen oder dir sonst was dort erlaubtes einfallen lassen.
    Sonst ist zwischen ihnen und Soziushaxen kein Platz für vernünftige Satteltaschen.
    Ich habe für längere Fahrten eine Sissybar mit kleinem Gepäckträger der schon über das Rücklicht ragt.
    Sehr gut zum sicheren festgurten meiner (2.) Gepäckrolle.

    Servus und Gut Pfad
    Mickey

    2 Mal editiert, zuletzt von Mickey ()

  • Noch was: Ich würde herüben schon einmal versuchen die kleine VT zu zweit probefahren.
    Bin noch nie mit Sozius gefahren, könnte mir aber vorstellen, dass die Angelegenheit ziemlich hart wird
    und der Stoßdämpfer gerne durchschlägt.
    Ehrlich gesagt rate ich dir für dein Vorhaben von der VT600 ab.
    Auch wenn sie sehr verlässlich ist.

    Servus und Gut Pfad
    Mickey

    3 Mal editiert, zuletzt von Mickey ()

  • Ich fahre nicht mit viel Gepäck - bisher hatte ich nur einen kleinen Rucksack/Tankrucksack - es waren Tagestouren, und ich war auch solo unterwegs. Geplant ist evtl. die Verbringung von Portland nach LA.
    Allerdings würde ich da auch nicht viel mehr mitnehmen - Tankrucksack (klein) und Rucksack (groß). Die Karre hat auch keinen Gepäckträger:
    Honda_CB1000_2.jpg
    An meiner VT 1100 hier zu Hause habe ich einen stabilen Gepäckträger, da kann man schon eine Rolltasche befestigen. Durchmesser mehr als 30cm aber auch nicht. Das wird ganz schön eng für Euch! Und in Satteltaschen geht auch dann nicht viel rein, wenn man sie überhaupt befestigt bekommt. Wie weite Strecken wollt Ihr denn fahren?

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  • Wir wollten eigentlich unser Hauptgepäck unterstellen, dann eine mehrwöchige Rundtour machen. Dafür halt T-Shirts, Rei in der Tube, etc. und in Motels übernachten. Ich denke nicht, dass wir in 2 Satteltaschen + Gepäckrolle viel Platz haben, aber für einen Monat sollte es doch ausreichen, sich mit wenigen Mitteln selbst zu versorgen. Das hier waren z.B. Bilder von einer der "interessanteren" Maschinen ($2900):


    vlx-2.jpgvlx-1.jpg


    Ich finde, dass es eigentlich so aussieht, als würde es passen mit Sozius und Satteltaschen .. und hinten könnte man einen Gepäckträger noch anbringen, das hatte ich auf anderen Bildern bei Craigslist gesehen.


    Die Alternative zu einer solchen Maschine - gerade in Hinblick auf Platz für Gepäck - wäre eigentlich nur, zwei kleinere Maschinen zu nehmen. Aber das wären dann vermutlich eher zwei 250er statt zwei 500-650er (auch eine Budgetfrage :oops:). Auch da denke ich, dass 20-30 PS ausreichen, um alleine mit Gepäck gemütlich durch die Staaten zu gondeln. Ich habe dabei nur Bedenken, dann man sie nicht so einfach verkauft bekommt bzw. dass an zwei Motorrädern etwas kaputt gehen kann :oops: Aber 250er scheinen in den USA extrem beliebt zu sein, sowohl für Einsteiger als auch einfach nur zum .. cruisen (außer auf Highways halt :o). Aber es gibt viele Angebote (die auch regelmäßig wechseln) an Honda Rebel 250, Suzuki GZ250 oder einer Virago. Nur halt selten mit Seitentaschen / Gepäckträger :|

  • Die Ursache, warum bei craiglist soviele 250er angeboten liegen beruht nicht auf der Tatsache, dass sie so beliebt sind, sondern weil sie unverkäuflich sind ;-). Die sind für "ausgewachsene" Männer auch zu kurz, da wirst Du wirklich nicht viel Freude haben.
    Dann lieber eine ältere Shadow 700/750/800. Die sind deutlich größer als die VT 600!
    Sieh Dir auch die Magna's an!
    Meine ist eine CB1000C, die gibt es auch als CB900C, manchmal auch mit Koffern und Verkleidung, und ist ein echter Tourer (liegt allerdings bei 300kg - aber keine Angst - ist alles eine Frage des Schwerpunktes)!
    (Wenn's denn schon Honda sein soll, und man das in diesem Forum fragen darf :D)

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  • Hehe .. deshalb habe ich das mit den wechselnden Angeboten gesagt (Unverkäuflichkeit) :)-


    Es gab tatsächlich auch CB1000C bzw. CB900C, aber da war ich mir so extrem unsicher, weil sie von Anfang / Mitte der 80er sind... da hätte ich ja noch mehr Angst, dass etwas kaputt geht bzw. schon kaputt ist und ich das nicht merke ;) Ich bin tatsächlich gerne bei einer Honda dabei, aber es ist kein Ausschluss-Kriterium .. zumal es ja ohnehin eine gebrauchte Maschine ist und ich sie anschließend wieder verkaufe. Deshalb habe ich ja auch die Vulcan, V-Star, Virago und Intruder angeschaut :)-

  • Eine Garantie gibt es natürlich nicht. Die luftgekühlten CB900C/1000C haben letztlich einen Bol d'Or Motor, die sind schon für ihre Standfestigkeit bekannt, sind ja auch Hondas. Aber man muss sie sich schon gut ansehen. Ich wollte halt nichts anderes ;-).

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