Steuerkette spannan CB350K

  • *Senf*


    Im ungünstigsten Fall drückt beim Abstellen ein grade aufgebauter Kompressionsdruck 'nen Kolben etwas wieder runter und dreht damit die Kurbelwelle etwas rückwärts - dadurch wird dann die Steuerkette auf der Zugseite lose. Der Kettenspanner müsste dann - um die Kette auf Spannung zu bringen - Nockenwelle oder Kurbelwelle drehen. Ob dafür die Kraft der Feder reicht :nixweiss: habe ich aber meine Zweifel.


    Ist also empfehlenswert, den Motor vor dem Einstellen etwas vorwärts zu drehen, so dass die Kette auf der Zugseite sicher straff ist.



    :wavey:

    [SIGPIC][/SIGPIC]
    Meine Maschinen sind alt genug, um selbst zu entscheiden, das macht es manchmal etwas anstrengend, mit ihnen unterwegs zu sein.
    Wenn meine Fähigkeiten nachlassen und ich meine CM 400T nicht mehr fahren kann, dann hole ich mir 'n Motorrad - und wenn's damit nicht mehr geht, 'n Lanz Bulldog.

  • Zitat

    ich denke generell falsch kann man ja gar nichts machen



    (Auch Senf: einen Fall, dabei etwas falsch zu machen, habe ich ja in #7 erwähnt.)



    Gruß
    Thomi

  • Hi,


    Das geht aber nur, wenn zumindest bei einem Ventil das Ventilspiel auf max. gestellt wird, weil sonst immer ein Ventil durch einen auf- oder ablaufenden Nocken leicht gedrückt wird.


    Gruß
    Thomi


    Nene... laut Theorie müsste bei einem Gegenläufer es auch eine Stellung geben bei der alle Ventile geschlossen sind.
    Dann wenn der eine Zylinder im Kompressionstakt ist und der andere im Arbeitstakt, und dabei beide auf der Mittelstellung zwischen OT und UT begegnen.
    Zu dem Zeitpunkt müssten alle Ventile gleichzeitig geschlossen sein.


    mfg GS_man

    Backup not found:
    A>bort R>etry P>anic?


    PS: Ich nehme mich selbst nicht ernst, Du bist selbst schuld, wenn Du es tust!

  • Vor allem, wenn die genannte Theorie auch noch falsch ist :wink1: ...
    Wenn der Zündversatz 180°/540° ist, zeigen die Nocken definitiv nicht alle in eine Richtung, weil die Nockenwelle ja keine 180° zurückgelegt hat sondern 90°.


    Das geht aber nur, wenn zumindest bei einem Ventil das Ventilspiel auf max. gestellt wird, weil sonst immer ein Ventil durch einen auf- oder ablaufenden Nocken leicht gedrückt wird.


    Hey Thomi,


    wie wärs denn dann damit: Du erklärst mal wie Du denkst wie dieser Motor funktioniert, und sagst mir in welchem Punkt ich komplett falsch liege, wenn du seit Generationen an Motoren schraubst wird das ja sicherlich ein Leichtes, und ich, wie alle anderen hier auch lernen dadurch etwas dazu?

  • Moin Ricardo,


    meiner gänzlich unmaßgeblichen Meinung nach hast Du Dich in #8 vertippt oder sehr unklar ausgedrückt ...


    ... Der Motor ist _kein_ Symmetrisch arbeitender 180 Grad Twin, sondern hat einen Zündversatz von 180 Grad.


    Unter 'nem "symmetrisch arbeitenden" Twin würde ich den üblicherweise Paralleltwin genannten Motor wie bei meiner CM verstehen.
    Das ist - auf die Kurbelwelle bezogen - sozusagen 'n 360°-Twin, auf die Nockenwelle bezogen allerdings tatsächlich ein 180°-Twin :o
    Dein Satz oben würde also nur aufgehen, wenn die erste Gradangabe sich auf die Nockenwelle und die zweite auf die Kurbelwelle bezieht - das geht aber aus dem Satz nicht hervor ...




    Somit zeigen die Nocken beinahe alle in eine Richtung ...


    nun ja, die Nockenspitzen verteilen sich über 180°, zeigen also doch in deutlich unterschiedliche Richtungen. Allerdings gibt es tatsächlich einen Bereich in dem kein Nocken ist, anders als beim Paralleltwin, wo die Nocken gleichmäßig um die Welle verteilt sind.



    ... Wenn man die Steuerkette bei diesem Motor spannen möchte ist es am sichersten die Stellung zu wählen in der alle Ventile in Grundstellung, also geschlossen sind, und die Nocken demzufolge unbelastet sind.


    Wenn nun beim Abstellen auf dem letzten Stückchen Drehung ein Kolben grad im Verdichtungstakt kurz vor OT zum Stillstand kommt, kann es passieren, dass der Kompressionsdruck den Kolben wieder runterdrückt und so die Kurbelwelle etwas rückwärts dreht - dann ist die Kette auf der Zugseite nicht mehr straff. Und ob die Feder des Kettenspanners stark genug ist, dann Kurbelwelle oder Nockenwelle(n) zu drehen dass die Kette auf der Zugseite straff wird :nixweiss: - wie schon geschrieben hab ich da meine Zweifel.
    Es reicht also nicht, dass alle Ventile entlastet sind, man sollte den Motor etwas vorwärts drehen um sicherzustellen dass die Steuerkette auf der Zugseite entlastet ist. Da ist es natürlich sinnvoll, auf die richtige Position zu drehen :wink:




    :wavey:

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    Wenn meine Fähigkeiten nachlassen und ich meine CM 400T nicht mehr fahren kann, dann hole ich mir 'n Motorrad - und wenn's damit nicht mehr geht, 'n Lanz Bulldog.

  • Hi,


    Nene... laut Theorie


    Dann nimm dir einen dieser 350er Motoren mal in der Praxis vor :wink1: ...



    Gruß
    Thomi



  • Also gut dann hier noch einmal für dich ganz deutlich :


    Bei einem 2 Zylinder-Gegenläufer GIBT es eine Stellung bei der alle Ventile geschlossen SIND.
    Dann wenn der eine Zylinder im Kompressionstakt ist und der andere im Arbeitstakt, und dabei beide auf der Mittelstellung zwischen OT und UT begegnen.
    Zu dem Zeitpunkt SIND alle Ventile gleichzeitig geschlossen sein.


    Ist das bei deinem Motor nicht so dann gibt es folgende Möglichkeiten:
    A) Es ist kein Gegenläufer, (halt ich für unwahrscheinlich die Modelle K und G waren zumindest welche).
    B) Du hast eine Zubehörwelle verbaut die unglaublich lange Steuerzeiten hat (In der Mitte des Arbeitstaktes schon offen und in der Mitte des Kompressionstaktes noch offen) Ich schrieb zuerst Tuningwelle, aber das wäre kein Tuning mehr, sondern Glück wenn der Motor damit überhaupt noch halbwegs vernünftig laufen würde.
    C) Du verwechselst den Gegenläufer mit einem Parallel-Twin, da hättest Du nämlich recht...


    Und ich halte C) für am wahrscheinlichsten.



    mfg GS_man

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    PS: Ich nehme mich selbst nicht ernst, Du bist selbst schuld, wenn Du es tust!

  • Hallo Thomi, hallo Olaf,


    danke für den Hinweis dass es nicht ganz klar ist was ich meinte. Unter Symmetrisch meinte ich die Zündfolge, also logischerweise ebenso wie der Motor gesteuert wird. Symmetrisch wäre es wenn er alle 360Grad einen Zylinder zünden würde, - unsymmetrisch ist er, wie ich meinte, weil er das nicht tut und die Zylinder ja nacheinander Zünden (mit 180 Grad Versatz), danach eine "lange" Pause ist, und danach wieder die Zündung erfolgt.


    Genau, die Nockenspitzen sind natürlich aufgeteilt und zeigen nur der übertrieben bezeichnet in eine Richtung, - allerdings wie schon beschrieben existiert entgegen allen Behauptungen von Dir, Thomi, tatsächlich eine Stelle in der alle Ventile geschlossen sind, - und das ohne vom Serienventilspiel abzuweichen.


    Es scheint als hätte derjenige der behauptet meister der Praxis zu sein das noch nie bemerkt, darum beharre ich darauf dass dies so korrekt ist, und kann es auch dadurch bestätigen dass ich es selbst soeben nochmals probiert habe. Es ist auch genau diese Stellung in der man wunderbar das Ventilspiel einstellen kann.


    Olaf hat natürlich Recht bei der Bemerkung dass die auslaufende Drehrichtung des Motors die Kettenspannung auf der unbelasteten Seite beeinflusst, - genau aus diesem Grunde ist es im originalen Handbuch zu den Motorrädern auch beschrieben die Kurbelwelle linksrum am Lichtmaschinenstator in die Position LT zu drehen, und diese ist genau die Position in der Alle Ventile Geschlossen sind. Durch sehr lange An/Ablauframpen an den Nocken ist es manchmal nötig die Kurbelwelle wenige Grad weiter zu drehen, ändert aber nichts an der tatsache dass ich keinen Fehler in meiner Aussage, wie anfangs behauptet, finden kann. Daher finde ich Beleidigungen dass alle anderen es dann wohl immer falsch gemacht haben absolut unangebracht. Wenn es darum geht die Steuerkette zu spannen ist DAS der Weg den das Handbuch beschreibt, und DAS ist auch der einzige weg der mit Sicherheit funktioniert.
    Dass die anderen auch funktionieren können streitet niemand ab, - aber wenn jemand fragt wie man die Steuerkette spannt ist dies die einzige gute Antwort die man geben kann, die anderen sind nicht das Optimum.

  • Ja.


    ... laut Theorie müsste bei einem Gegenläufer es auch eine Stellung geben bei der alle Ventile geschlossen sind.


    Beim verdichtenden Zylinder schliesst das Einlassventil kurz nach UT. Beim arbeitenden Zylinder öffnet das Auslaßventil kurz vor UT. Dazwischen ist ein Bereich, in dem alle Ventile geschlossen sein sollen.


    Das heisst aber nicht, dass es einen Bereich gibt, in dem die Ventile als "frei" anzusehen sind in dem Sinne, dass man an allen Ventilen gleichzeitig das Spiel prüfen und einstellen kann. Die Nockenflanken dürften lang genug sein, dass An- und Ablaufbereich sich trotzdem noch überschneiden.


    Insofern:
    @ Thomi: zwar alle Ventile zu, aber nicht "frei" - dass keiner auf die Idee kommt, an der Position könnten alle Ventile gleichzeitig eingestellt werden. Ist es das was Du mit "in der Praxis" meinst?




    :wavey:

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    Meine Maschinen sind alt genug, um selbst zu entscheiden, das macht es manchmal etwas anstrengend, mit ihnen unterwegs zu sein.
    Wenn meine Fähigkeiten nachlassen und ich meine CM 400T nicht mehr fahren kann, dann hole ich mir 'n Motorrad - und wenn's damit nicht mehr geht, 'n Lanz Bulldog.

  • :roll1:



    C) Du verwechselst den Gegenläufer mit einem Parallel-Twin, da hättest Du nämlich recht...


    Und ich halte C) für am wahrscheinlichsten.


    :nono: das solltest Du dem Thomi nun wirklich nicht zutrauen ...




    :wavey:

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    Meine Maschinen sind alt genug, um selbst zu entscheiden, das macht es manchmal etwas anstrengend, mit ihnen unterwegs zu sein.
    Wenn meine Fähigkeiten nachlassen und ich meine CM 400T nicht mehr fahren kann, dann hole ich mir 'n Motorrad - und wenn's damit nicht mehr geht, 'n Lanz Bulldog.

  • :gruebelx:


    ... tatsächlich eine Stelle in der alle Ventile geschlossen sind, ... diese Stellung in der man wunderbar das Ventilspiel einstellen kann


    Bei ersterem stimme ich Dir zu - bei letzterem habe ich doch Zweifel (siehe #25)




    :wavey:

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    Meine Maschinen sind alt genug, um selbst zu entscheiden, das macht es manchmal etwas anstrengend, mit ihnen unterwegs zu sein.
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  • Du hast Recht, ich habe mich vertan, Ventilspiel einstellen sollte man da nicht. Die Kipphebel sind zwar alle frei beweglich und haben bereits wieder Spiel zum Ventil hin, - zum Steuerkettenspanner justieren genügt das, - aber ein Nocken hat immernoch ein Stück An/Ablauframpe in dem Bereich, sodass bei einem Ventil das Ventilspiel nicht hin hauen würde in dem Falle dass man es in der Position einstellt.

  • Hi,


    Du hast Recht, ich habe mich vertan, Ventilspiel einstellen sollte man da nicht. Die Kipphebel sind zwar alle frei beweglich und haben bereits wieder Spiel zum Ventil hin, - zum Steuerkettenspanner justieren genügt das, - aber ein Nocken hat immernoch ein Stück An/Ablauframpe in dem Bereich, sodass bei einem Ventil das Ventilspiel nicht hin hauen würde in dem Falle dass man es in der Position einstellt.


    Eben.


    Hätte der GS_man mein Posting nur genau genug gelesen, hätte er sich seine aggressiven Postings dazu sparen können :wink1: ...


    Die "Rampe" ist höher als 0,05mm, was bedeutet, dass da bei korrekt eingestelltem Ventilspiel eine leichte (kaum merkbare) Anhebung stattfindet.
    Es gibt aber auch Leute, die da trotzdem das Ventilspiel einstellen.



    Gruß
    Thomi

  • Zuerst möchte ich darum bitten Genauigkeit bzw Deutlichkeit nicht mit Aggression zu verwechseln. Ich bin entspannt im hier und jetzt und habe keinerlei Probleme damit das andere bestimmte Dinge anders sehen.
    Nur sollte man offensichtlich richtigem nicht mit Hinweis auf eine Praxis die so nicht stimmen kann kontrakarieren.


    Warum kann das nicht stimmen:
    Ventilspiel wird kalt eingestellt und verringert sich bei Erwärmung, weil das Aluminium des Kopfes sich stärker ausdehnt als der legierte Stahl des Ventils.
    Das Ganze ist so ausgelegt, dass wenn der Motor Betriebstemperatur hat das Ventilspiel zwar gegen null gehen darf aber niemals null werden darf. Dann würden die Ventile offen stehen bleiben und die Kompression würde einbrechen (wenn auch nicht 0 werden weil der Spalt nicht so groß ist das da viel entweichen könnte).
    Eine weitere Aufgabe des Ventilspiels ist aber auch dafür zu sorgen das speziell das Auslassventil einen möglichst guten und langen Kontakt zum Ventilsitz hat. Schliesslich wird es beim Ausstossen der heißen Verbrennungsgase extrem aufgeheizt und muss diese Wärme in der Zeit in der es geschlossen ist möglichst komplett über den Ventilsitz an den Kopf bzw Motor abgeben. Wenn das Ventil tatsächlich wie Thomi schreibt "leicht gedrückt" wäre könnte das nicht funktionieren und die Auslassventile würden bei längerer Benutzung entweder ausglühen oder verbrennen.


    Die beschriebene Rampe ist natürlich da, aber nicht um Ventile leicht zu drücken (das würde mit Sicherheit einen Motorschaden nach sich ziehen) sondern um den Kipphebel an das Ventil anzulegen, so dass wenn der Nockenhub einsetzt kein Spiel vorhanden ist, das den Kipphebel auf das Ventil bzw. den Nocken auf den Kiphebel schlägt.


    Aber da es hier nicht um das Ventileinstellen sondern um das Einstellen der Steuerkette geht ist es völlig unerheblich ob das das Ventilspiel die volle Einstellhöhe hat oder nicht, sondern nur dass ein Spiel (und sei es noch so klein) da ist, damit die Nockenwelle zu dem Zeitpunkt kräftemässig von den Ventilen über die Kipphebel nicht belastet ist.
    Ich hoffe ich konnte jetzt erklären warum das in dem genannten Zeitpunkt so ist.


    mfg GS_man



    PS: Falls mir bei der Erklärung ein Fehler unterlaufen sein sollte bitte ich ausdrücklich um Richtigstellung, bitte gerne mit entsprechender Erklärung

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