CB 250/350 Nadellager-Nockenwellenumbau und andere Spielereien

  • Hallo zusammen, bekomme demnächst 2 Nockenwellen von ricardo, umgebaut auf Nadellager, genial der Mann. Werde berichten. Grüße CLSchrauber

  • Hallo Ricardo,
    Das mit der Nocken welle ist wirklich eine Tolle sache, muss aber warten bis ich den Motor wieder zerlege und eben nicht gleich wieder fahren will.
    Meine Ersatznocke vom 2. Motor hat ja wie gesagt leider Pitting an einem nocken :-(
    Zu meinem leistungsproblem hab ich jetzt wirklich alles probiert und bin mir jetzt sicher....
    - Kabelbaum hab ich abgeändert und neue kabel bis zur Zündspule gezogen- deutlich besserer lauf und plötzlich fährt das Ding 140 Kmh.- ist aber immer noch nicht das, was ich erwartet habe......
    Das mit dem Zylinderkopf bearbeiten als fehlerquelle, habe ich wohl erfolgreich verdrängt. Ich war der Meinung es past, wenn ich die Bohrung der 350er Zylkopfdichtung am Kopf anreise und dann danch bearbeite.
    Womöglich war das viel zu groß!!!!WIE PEINLICH!!!!
    Ich habe die Kompression gemessen und komme gerade mal auf 6 Bar. Und das bei neuen Kolben, Ringen und einwandfreiem Tragbild der ventile!!!
    Also wie Du schon richtigerweise erkannt hast, habe ich das mit der Phase beim Umarbeiten des 250ccm Zylinderkopfes wohl zuuuuu gut gemeint.
    Ich hab ja noch einen zweiten Kopf, und würde es nun gerne richtig machen. (Ich werde den Kopf vorher mal auslitern)
    Aber eine Phase am Kopf ist eine sehr ungenaue arbeitsanweisung, da der Brennraum bezug auf Bohrung ja auch nicht rund ist.?
    Leider hab ich diese original Phase noch nie gesehen geschweige den eine genaue Massangabe dazu.
    Bitte, bitte, kannst Du mir Tips geben?- Ein Bild und evtl Abmessung?

  • Die Abmessungen dieser Fase stehen hier irgendwo im Forum. Eigentlich brauchst Du ja nur den genauen Winkel, die restliche Form ergibt sich daraus. Ich würde einfach den Zylinderkopf runter nehmen, mal schauen was die 350er Kolben tatsächlich an Überstand haben, und dementsprechend dann diese Fase machen. Ich muss demnächst eh selbst 4 Köpfe auf die Art bearbeiten, wenn Du willst kann ich Deinen mitmachen.


    Ventile eingeschliffen und sowas hattest Du ja, oder? 6Bar ist schon heftig wenig. Ich konnte es auf den Bildern nicht supergut erkennen, aber so riesig sah diese Fase auch nicht aus. Aber ich konnte es wie gesagt nicht erkennen.

  • Hi,
    wenn Duden Kopf mitmachen würdest, wäre klasse.
    sagst mir wieviel ,wann, und wohin??
    DANKE schon mal.
    Ventile hatte ich gereinigt und eingeschliffen.
    Sitze waren nicht verbrannt odEr ähnliches.
    Ventilspiel habe ich ca. 11075 mal kontrolliert.

  • verdammt!
    lese gerade dein profil wegen, wo Du herkommst.
    Berlin!
    Da war ich vorgestern, da ich im aussendienst bin und immer auf Achse....

  • Hallo Striedie,


    mittels der Suchfunktion habe ich einen alten Beitrag von Thomi gefunden, er schrieb damals zur Fase:
    "Der Brennraum am Zylinderkopf muss leicht angeschrägt werden, damit der Kolben nicht anstoßen kann (20° Phase auf 4mm)."


    Ich schicke Dir die Details per PM.

  • So, der erste Haufen Nockenwellen ist durch, jetzt mach ich Köpfe. Wenn also noch jemand nen 250er Kopf hat der ne 350er Fase braucht... bescheid sagen!

  • So,
    ein Teil des "Haufen" ist bei mir angekommen. Zwei wunderschöne Nockenwellen, mit Lagerschilden auf Nadellager umgebaut. Bei einer Nockenwelle, mit erneuerter Welle für den Fliehkraftregler. PICT069.jpgPICT0070.jpgPICT0074.jpgDas motiviert zur Weiterarbeit. Ganze tolle, saubere Arbeit. Danke nochmal an dieser Stelle, Ricardo. Mit dem Zylinderkopf bin ich noch am Überlegen. Wenn das Budget es zulässt.....Schöne Pfingsten allerseits, CLSchrauber

  • Hallo Ricardo!
    Ist es eigentlich auch möglich, nur die Lagerschilde der MW mit Nadellagern zu versehen?
    Wenn Deine Lagerbuchsen auf der NW das selbe Maß haben wie die Originalwelle müßte das doch gehen, oder?
    Hintergrund ist folgender: Ich habe eine neue NW, die noch nie gelaufen ist. Die aus meinem Motor hat leider schon Pitting auf zwei Nocken. Die Lagerschilde sind auch schon eingelaufen, so daß ich sie nicht mit der neuen Nocke einbauen will.
    LG, Tilo.

  • Hey Tilo,


    meine Lagerbuchsen haben nicht das selbe Maß wie die Originalwelle, soweit ich weiß. Die originalen Wellen sind alle leicht untermaßig 1-2/100mm, was allerdings nicht schlimm ist da bei den Lagerschilden durch das Pressmaß der Nadelhülsen das Laufspiel eingestellt wird.
    Vom Spiel her ist es also kein Problem, spannender ist ob die originalen Lagerzapfen die Mehrbelastung durch die Wälzkörper vertragen. Normalerweise sollten sie, und ich hätte auch keine Bedenken es auszuprobieren, allerdings habe ich es noch nicht gemacht. Wenn Du es gern probieren möchtest schick mir die Welle zu, und ich schau mal.


    Liebe Grüße, Ricardo

  • Hallo Ricardo,
    Danke, Die Welle ist grad bei meinem Motorenmann. ich hol sie ab und schick sie Dir mit den Schilden.
    LG, Tilo.

  • Hallo,
    die Problematik ist so alt wie diese Motorräder. Drum sind auch schon in den 70ern des vorigen Jahrhunderts Leute auf die Idee mit den Nadellagern gekommen. Nach dem was ich damals gesehen habe, verträgt die Nockenwelle die auftretenden Schubspannungen nicht, wenn sie direkt auf Nadeln laufen soll. Diese NW sind eingelaufen.
    Aber : Versuch macht kluch, eine eingelaufene Welle kann man immer noch mit Innenringen bestücken.
    Ich finde es im übrigen grossartig, dass man sich so um diese alten Dinger kümmert...
    Gruß

  • Hallo bluemanie, was sind Schubspannungen in diesem Bereich in Verbindung mit den Nadellagern und wie ist die Lösung mit den Innenringen zu verstehen? Grüße CLSchrauber

  • Innenringe sind die Lagerringe die ich auf die Schaftenden der Nockenwellen aufpresse.


    Die Schubspannungen sind diejenigen die bei punktueller Belastung der Härteschicht zwischen Härteschicht und den Materialschichten darunter wirken. Damit Wälzlager auf einer Welle funktionieren braucht es ein Grundmaterial welches nicht nachgibt und eine ausreichend dicke, wie harte Härteschicht.
    Bei den Nockenwellen ist das eben grenzwertig da der originale Guss ziemlich weich, und auch die originale Härteschicht nicht der Wahnsinn ist.


    Dabei kann es dann passieren dass sich die Härteschicht durch Schubspannungen ablöst (vom Grundmaterial) also entweder Pitting oder derartiges ausbildet.
    Kann auch passieren dass die Härteschicht im Nu einläuft. Leider kann man das nicht vorhersagen, es kann ebenso gut funktionieren, oder auch nach kurzer Zeit kaputt gehen.


    Auf Nummer sicher sind daher die Lagerinnenringe, experimentierfreudige können es gern ohne probieren. :-)

  • Danke für Deine präzisen Ausführungen, Ricardo. Ich war mir nicht im klaren, daß Du Ringe aufpresst. Ich dachte sie werden abgedreht und dann mit einem kleineren Durchmesser der Nadellager gearbeitet. Aber dann wäre da das Härteproblem da. Ich sehe schon, hier sind absolute Profis am Werk. Wir sind an der richtigen Adresse. Jetzt ist mir auch klar, warum die originalen Simmeringe wieder passen. Bin halt kein Metaller, leider. Da dauerts etwas länger.....:o