Reifen die ????

100 km, um einen Reifen an Schräglage zu gewöhnen. Das ist löblich.
3 Runden, wenn man keine Reifenwärmer hat, mit leicht reduziertem Luftdruck. Dann Attacke!
Oder wie glaubst du, läuft das auf der Renne? Mit Schleifpapier? Oder Kukident Haftcreme?
(Um die Tageszeit komm ich immer auf die bizarrsten Ideen…)

Zunächst mal ist ein Reifen, der fast 2 Jahre auf Halde liegt, nicht zwingend schlecht. Nach Gesetz ist das ein Neureifen.
Normal kriegt man da aber ordentliche Preisabschläge, weil niemand so ein altes Teil gerne nimmt.

Was würd ich da machen?
Einen anderen Reifen beitun, durchaus auch einen abgerittenen, und selber aufziehen, Rad selber montieren. Bei der Prozedur sieht man dann auch, ob was falsch montiert wurde, das kommt ja nicht grade selten vor. Notfalls nur Rad selber ausbauen und beim Reifendienst wechseln lassen
Dann fahren…
läuft die Karre mit anderem Reifen wie erwartet -> Reifenhändler in die Pflicht nehmen
läuft die Karre immer noch schlecht -> Fehler im Fahrwerk suchen und beheben, dann nochmal Reifen tauschen

Dieses „Aber vor Ihrem Kundendienst hat alles funktioniert…!” hab ich im Leben schon zu oft gehört.

EDIT: ich weiss jetzt nicht, ob das für oder gegen mich spricht… ;-)

Zitat von Nepomuk

100 km, um einen Reifen an Schräglage zu gewöhnen. Das ist löblich.

Das galt für Holzreifen vom Schlage ME77 und ähnliche ...
Heut mit den BT45 denk ich nach 10 Kilometern nicht mehr an "neu".

Zitat von Nepomuk

Einen anderen Reifen beitun, durchaus auch einen abgerittenen, und selber aufziehen, Rad selber montieren. Bei der Prozedur sieht man dann auch, ob was falsch montiert wurde ...

Die meisten Moppedfahrer können weder selber aufziehen noch sehen ob was falsch montiert wurde. Würden bei irgendwelchem Rumgemurkse eher Rad oder Reifen beschädigen als irgendwas in Ordnung zu bringen.

Ich weiß zwar wie's geht, habe aber keine ordentliche Ausrüstung dafür. Wenn ich dem Reifendealer beim Montieren auf die Finger schau, könnte ich wenigstens sehen, ob er was vermurkst, aber auch das ist schon mehr, als die meisten können.

lilaklavier: Der Reifen müsste auf den Flanken Pfeile für die Drehrichtung haben. Schau mal, ob der richtigrum läuft. Wenn nicht, sollte er auf alle Fälle umgedreht werden. Kann mir zwar nicht vorstellen, dass das beim ME77 soviel ausmacht, hab noch nie 'nen Reifen "verkehrtrum" gefahren ...

10 km ist aber sehr mutig. Hängt natürlich stark von der generellen Fahrweise ab, aber es gibt genug Fälle, bei denen die Leute nach 50 km + x mit neuen Pellen abgeschmiert sind.
Ich würd dementsprechend keine km-Angabe als Empfehlung kundtun. Ich fahr aber ganz bestimmt deutlich weniger als du.

Das hängt natürlich von so vielen Faktoren ab, dass ich hier nochmal ausdrücklich betonen möchte, dass die "10 Kilometer"-Angabe nur für mich und nur für die von mir auf meinen Moppeds gefahrenen BT45-Reifen gilt. Das sollte weder eine generelle Aussage noch eine allgemeingültige Aussage für die BT45 sein.

Zitat von Alrik

10 km ist aber sehr mutig. Hängt natürlich stark von der generellen Fahrweise ab, aber es gibt genug Fälle, bei denen die Leute nach 50 km + x mit neuen Pellen abgeschmiert sind.

Was ist eine generelle Fahrweise?

Wenn einer (fast) abgestiegen ist, sucht er nach dem Grund.
Das ist meist die Suche „nach dem Schuldigen“.
Es ist für die meisten völlig abwegig, dass man selber der Verursacher des Problems ist, weil der „Motorradverstand“ fehlt.
Jeder Motorradreifen hat ein Temperaturfenster, auch der erbärmlichste Holzreifen.
Das heisst, dass die meisten Reifen fürs Motorradwandern direkt nach jedem Start kalt sind und relativ wenig Grip haben.
Das heisst auch, dass an extrem heissen Tagen der warmgefahrene Reifen leicht schmiert.
(Heisst aber auch, dass Super Sport Reifen am Wandermotorrad eher gefährlich als nützlich sind!)

Wer das nicht berücksichtigt, der ist selber die Quelle des Übels … und der Reifen ist nebensächlich.

Was das Fahrverhalten direkt nach Montage betrifft: Felgenschmiere und Fettfinger auf dem Reifen putzt man mit Lappen und Bremsreiniger ab, dann ist das erledigt.
Ein bisschen anders ist das, wenn ein Reifen sehr lange gelagert war oder der Hobel lange abgemeldet war. Dann verändert sich die Oberfläche des Gummis, aber das wird durchs Walken des Reifens auf den ersten km besser. Ähnliches kann man beim Auto jeden Herbst nach Montage der Winterreifen spüren.

EDIT: Olaf, du brauchst für Eigenmontage Felgenschoner =10€, 2 Hebel (20€), eine Abdrückvorrichtung (Eigenbau) und etwas Spüli

Zitat von Nepomuk

Felgenschmiere und Fettfinger auf dem Reifen putzt man mit Lappen und Bremsreiniger ab ...

Ein bisschen anders ist das, wenn ein Reifen sehr lange gelagert war oder der Hobel lange abgemeldet war. Dann verändert sich die Oberfläche des Gummis, aber das wird durchs Walken des Reifens auf den ersten km besser.

Auch wenn er die Reifen nicht geputzt hat und der Reifen schon eineinhalb Jahre gelegen hat, sollte sich das recht schnell erledigen. Er ist jetzt 300 Kilometer damit gefahren und es ist nicht besser geworden - meinst Du wirklich, er ist selber das Problem? Zumal er mit dem Metzeler-Reifen davor diese "Auffälligkeiten" nicht hatte ...

Zitat von Nepomuk

Olaf, du brauchst für Eigenmontage Felgenschoner =10€, 2 Hebel (20€), eine Abdrückvorrichtung (Eigenbau) und etwas Spüli

Genau. Und Platz, wo die Abdrückvorrichtung das ganze Jahr rumliegen kann (ist wahrscheinlich etwas größer als 'ne Kombizange) und dann vielleicht noch 'nen Kompressor (glaube nicht, dass ich mit der kleinen Handpumpe die ich hab 'nen schlauchlosen Reifen aufgedrückt kriege) und noch Platz wo der Kompressor rumstehen kann, 'nen Auswuchtbock und dann noch einen, der Gewähr für ordentliche Montage übernimmt

Das Werkzeug, um gelegentlich mal ein neues Ventil in 'ne Felge zu ziehen, fände noch in meiner Werkzeugkiste Platz.

Muß zuhause sitzen und auf den Hampelmann vom Paketdienst warten, der den Neureifen bringt. Den Altreifen muß ich dann auch noch zu 'nem Händler rollern, der für die Entsorgung auch Geld haben will ...

Habe ja sonst nix zu tun

Zitat von Nepomuk

…
Was würd ich da machen?…)

@Olaf: ich hab geschrieben, was ich machen würde wenn meine Kiste plötzlich unfahrbar ist.
Ich würde keine 300km so rumeiern. Aber ich bin nicht er (oder sie).
Was du in solchen Fällen machst, ist im Grunde hier (auch) nicht wesentlich.
Beide „Selbsthilfen“ sind nicht übertragbar, wenn die Voraussetzungen zur Selbsthilfe nicht stimmen.

Wir wissen beide nicht, was Killerklavier „drauf hat“ und wie er sich selber helfen kann.
Ob er garnichts macht und sich die Gräten bricht, ob er zum Reifenhändler geht oder zur Motorradwerkstatt oder einem Kumpel, der es besser kann, ist seine Sache.

Zitat von Nepomuk

Was ist eine generelle Fahrweise?

Wenn einer ein Heizer ist, der's nicht abwarten kann, kriegt er postwendend die Quittung. Wenn jemand nur rumschleicht und die Kiste um jede Kurve trägt, merkt er wahrscheinlich nie nen Unterschied.
Das meinte ich mit genereller Fahrweise.

Also. Bin KFZ-Mechaniker. Habe aber nur 5 Jahre in dem Bereich gearbeitet. Dann machte die Werkstatt dicht und ich musste mir was anderes suchen. War gerade beim Klavierbauer ne Stelle frei. Ist jetzt 30 Jahre her. Bin 55. Im Beruf Kfz wäre ich heute aufgeschmissen. Zu meinen Zeit hatten die Kisten noch Unterbrecher und Kondensatoren.
Motorräder hatte ich immer. CB 45o, CB 100, BMW R26 mal 2, einer mit Beiwagen, Yam DS7. RD 380, XS 500 und und und...
Bin Vielfahrer, aber kein Hetzer. Diese Saison habe ich 7000 km mit der CM und 5500 km mit meiner kleinen Virago. Bis jetzt....
Reifen selbst montieren ist beim Auto und Stahlfelgen kein Proplem für mich. Beim Motorrad ist das für mich tabu. Eine kleine Beschädigung an der Felge und aus ist es.
Und dann kann ich mir ein neues Rad suchen..
Olav, vielleicht erinnerst du dich Anfang des Jahres, als ich über das Aufschaukeln in den Kurven und die schlechte Vorderbremse gejammert habe ?
Hast mir ein paar sehr gute Tips gegeben, von wegen Melvin usw.
Wenn ich hier sage, daß der neue Metzler fast unfahrbar ist, könnt ihr es ruhig glauben. Oder meint Ihr, ich sauge mir das aus den Fingern und bin zu blöd zum Fahren ?

Zitat von lilaklavier

…
Wenn ich hier sage, daß der neue Metzler fast unfahrbar ist, könnt ihr es ruhig glauben. …

Wenn du überzeugt bist, dass der Reifen unfahrbar ist… warum ist dann nicht schon ein anderer drauf?

Ganz einfach. Muß bis zum ersten warten. Natürlich will ich mich vor den Kosten drücken, auch ärgert es mich, daß ein neuer Reifen dran glauben muß. Halt am falschen Ende gespart. Und hab mir halt Hoffnung gemacht, daß ich nicht der einzige bin (wobei ich das keinem wünschen würde), und das man einen Wechsel irgendwie mit irgendwelchen Tricks rauszögern kann, egal wie. Durchaus denkbar, das man hier brauchbare Tipps bekommt, zumal ich überzeugt davon bin, daß Ihr mir bei der CM allein schon aus Erfahrung weit über seid. Und dabei stell ich mich gerne dümmer dran, als ich denke zu sein, denn dumme Fragen gibt es nicht, wenn es an Erfahrung speziell bei dem Typ fehlt...

Red noch mal mit dem Reifenfuzzi - vielleicht kann der vor Ort ja mehr feststellen als wir alle per Ferndiagnose ...

Oder Du kannst wenigstens 'ne (teilweise) Gutschrift auf den zu bestellenden neuen Satz raushandeln.

Werds natürlich versuchen. Denke aber, der ist sauer auf mich, weil ich den ersten Metzler beim Abholen reklamiert habe, weil denen wohl beim Auspacken aus der Folie ein kleiner Schnitt in die Reifenflanke geraten ist und er einen neuen Bestellen mußte... Montiert hatte er ihn. Der Schlingel. Aber Lilaklavier guckt da schon genauer hin ! Ist schließlich mein Hals, der da einen Meter über der Sitzbank ist.

Hast Du auch mal wegen Laufrichtung nachgesehen?

Schließendlich geht es mir einfach nicht in den Kopf, daß so eine bekannte deutsche Firma so einen Mist herstellt. Und mitlerweilen kann ich auch kaum glauben, daß der Reifen auf einem anderen Motorrad seinen Dienst tut. Hätte sonst versucht, den jetzigen zu verkaufen. Aber das ist keinem zumutbar und ich könnte nach dem Verkauf keine Minute mehr ruhig schlafen..