Hilfe meine Ventile verstellen sich immer - Honda XL250r MD11

  • Darf nie Null sein. Und zuviel ist auch nicht gut. Macht Geräusche und hämmert Teile kaputt. Besonders bei OHV und Kipphebelmotoren.

  • Deshalb schrieb ich ja gegen Null. Praktisch wird man Null nie erreichen. Zu großes Ventilspiel ist wegen dem Tickern sehr gut zu hören, zu kleines ist gefährlicher, da nicht gleich feststellbar und es kann schleichend kommen.


    Wieso macht die unten liegende Nockenwelle das ganze anfälliger? Meinst du wegen der Massenträgheit der Kipphebelstangen?

    "Du redest mit deinem Motorrad? Findest du das nicht merkwürdig?"
    "Wieso? Ich finde die Gespräche mit manchen Menschen viel merkwürdiger!"

  • Stosstangen haben Gewicht und das müssen starke Ventilfedern beschleunigen. Dementsprechend knallt das Ventil in den Sitz, besonders bei Überdrehzahl. Stosstangen machen Sinn bei Niedertourern oder den Guzzis wo die Stangen wegen des V Motors kurz sind. Kipphebel mag ich nicht weil Pitting an den Ventilen nach längerer Laufzeit. DOHC und Tassenstössel sind für mich das Optimum, kein mechanischer Verschleiss ausser bei über 100 000km irgendwann die Ventilsitze. Jetzt versucht sich Honda bei der 500er wieder mit Schlepphebel wegen Gewicht und Reibungsminderung durch Rollen an der NW. Bin gespannt wie haltbar das ist.

  • Morinis haben schon Anfang/Mitte der 70er mit Stoßstangen und Kipphebeln 10.000 Umdrehungen gedreht und der Ventiltrieb ist standfest.


    Kawasaki, schon früh Anbieter von Motoren mit Tassenstößeln, hatte lange Zeit mit den Ventilwerkstoffen zu kämpfen, nicht selten waren da bei 40.000km 16 neue Ventile fällig.


    Dass das eine dem anderen überlegen sei mag in der Theorie richtig sein, in der Praxis ist es Unsinn.


    Da sich die Nocke auf dem Tassenstößel abwälzt sind die Ansprüche an die Auswahl der richtigen Materialpaarung hoch.
    Div. Tassenstößel mit sehr unhübschem Tragbild, zigtausendmeilenweit weg von den ageblich unproblematischen 100.000km, liegen als Anschauungsobjekte hier rum.


    Der Nockenwellenverschleiß bei Tassenstößel-Motoren ist übrigens bei Leerlaufdrehzahl am höchsten, Leute die ihre Motoren auf 750 Umdrehungen runterwürgen tun ihnen nichts gutes.


  • Der Nockenwellenverschleiß bei Tassenstößel-Motoren ist übrigens bei Leerlaufdrehzahl am höchsten, Leute die ihre Motoren auf 750 Umdrehungen runterwürgen tun ihnen nichts gutes.


    Wieso? Wegen der Schmierung, also der Öldruck bei Standgas zu niedrig?

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  • Stell dir mal einen Tassenstößel vor und eine Nockenwelle dazu, die sich im Uhrzeigersinn dreht.


    Läuft der Nocken auf, drückt er rechts außermittig auf den Stößel, bei Maximalhub drückt er ca. mittig auf den Stößel, beim Ablaufen ist der Aufstandspunkt links.


    Der Nocken drückt also nicht senkrecht zur Oberfläche immer am gleichen Punkt auf den Tassenstößel sondern legt einen ordentlichen Weg auf dem Stößel zurück.
    Je fülliger der Nocken, umso mehr.


    Macht er das schnell, hält der Ölfilm.
    Passiert das sehr langsam, schiebt der Nocken den Ölfilm beiseite.



    Deshalb wird beim Einbau von scharfen Nockenwellen üblicherweise die Leerlaufdrehzahl erhöht.

  • Wasserschifahrer geht bei zu geringer Geschwindigkeit auch auf Grund ;)

  • Danke für die Erklärung, ließt sich logisch. Ich dachte bisher dass die Drehzahlerhöhung bei scharfer Nocke gemacht wird weil der Leerlauf aufgrund der veränderten Steuerzeiten nicht mehr rund ist wenn sie so niedrig ist.

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  • Es gab übrigens schon Motoren, bei denen die Ventile bei warmen Motor eingestellt wurden.


    Schon mal gesehen, wenn wie bei Opel früher das Ventilspiel bei laufendem Motor eingestellt wird?

  • Ja, das bei den alten Opels hab ich selber nie gemacht, ist mir aber bekannt mit dem laufendem Motor. N alter Mechaniker hat mir erzählt dass das recht gut ging und auch keine Sauerrei gab. Er hat immer den Leerlauf soweit wie möglich runtergedreht.


    Aber sonst ist bei warmem Motor Ventilspiel einstellen neu für mich.


    War am Auto ja einige Jahre fast in Vergessenheit geraten wegen der Hydros (die in Motorrädern selten verbaut wurden weil sie Probleme mit der hohen Drehzahl haben), aber jetzt ist es ja wieder im kommen, leider häufig mit Austausch des gesamten Stößels mit meiner Meinung nach unnötigem Kostenauffand. Siehe Gamma-Motor Hyundai und Kia oder auch der 1.6 Benziner im Opel Astra H

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  • Ich habe das einmal gemacht.


    Ist komisch, da reinzugreifen....


    Es gab von Opel ein Spezialwerkzeug, eine Abdeckung für den Steuerkettenschacht, damit es nicht so spritzt.




    Kalibrierte Stößel gibt es auch beim Mopped, habe ich gerade in der Werkstatt.


    Mit knapp 25.- pro einzustellendem Ventil ein teurer Spass......

  • Zum Titel:
    Hilfe meine Ventile verstellen sich immer:


    Das ist ganz normal wenn man gefahren ist,
    aber Anhand der schwarzen Ventilkappen kann man sehen, wo sie aktuell stehen. :)

  • Welche Mopeds haben das? Dass man den Mist immer verschlimmbessern muss. Bei Hyundai kosten die je nach Maß unterschiedlich, teilweise über 20 Euro. Und da ist nix lagernd da. Bestellt beim Fachhändler und konnte ich 3 Tage später abholen. Steuerkette und Spanner allein waren schon fast 200. Und dann noch einige Stößel.
    Bei Opel übrigens erheblich billiger.

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  • Aprilia RS4 125

  • So n Scheißding:o:D:D


    Versteh einfach nicht was gegen Shims spricht. Ist doch schon so sinnlos aufwändig die Nockenwelle rauszunehmen um das Ventilspiel zu verstellen.

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