Letzte Woche habe ich ein Set Hepco & Becker-Koffer zusammen mit einem Motorrad erworben.
Ganz zum Schluss rückte der Verkäufer damit heraus,
dass für diese Koffer keine Schlüssel vorhanden sind.
Ärgerlich! Koffer, die man nicht an bzw. abschließen kann halte ich für beinahe völlig wertlos.
Noch mehr geärgert habe ich mich allerdings dann auf der H&B Homepage,
als ich die Preise für Ersatzschlüssel und Ersatzschlösser gesehen habe und feststellte,
dass nicht einmal Sets mit gleicher Schließung angeboten wurden.
Und wenn man sich vor Augen hält,
dass pro Koffer drei neue Schlösser samt Schlüssel nötig sind,
braucht man am Ende ein Schlüsselbund mit neun Schlüsseln!
Für die Summe, die man dafür bezahlen soll,
bekommt man woanders ganze Koffer (nicht von der Qualität allerdings).
Dankenswerterweise findet sich aber auf der H&B Homepage ein kurzes Video,
wie ein verbautes Schloss ausgebaut werden kann.
(Wenn der Koffer unverschlossen ist, sonst ---> Pech)
Das ist mit einem Uhrmacherschraubendreher kinderleicht.
Also habe ich aus diesem Koffersatz und einem anderen Koffersatz,
den ich schon besaß, je ein Schloss ausgebaut.
Pro Schloss gibt es je fünf Schließplättchen,
von denen das Letzte aber nur die Funktion hat,
das Schloss an seinem Platz festzuhalten.
Relevant für die Schliessfunktion sind nur die ersten vier Plättchen.
Bei näherer Betrachtung dieser Plättchen fällt auf,
dass drei Materialien mit unterschiedlicher Farbe verwendet werden
und das die Plättchen sich oben und unten (also an den beiden kurzen, nockenfreien Seiten) unterscheiden.
Die Materialdicke zu dem zentralen rechteckigen Loch in der Mitte ist unterschiedlich.
Zum Vergleich gleich auch mal die Plättchen aus dem anderen Schlosssatz. (letztes Bild)
Ich spekulierte, dass es ausreichen würde,
die Plättchen nur in veränderter Reihenfolge zurück zu stecken,
um den Schlüssel von dem zweiten Koffersatz verwenden zu können.
Es kommt darauf an,
dass die Plättchen mit gleicher Randdicke in der richtigen Reihenfolge eingesteckt werden.
Also ausprobiert und siehe:
Nur das stahlfarbene Plättchen guckte eine Winzigkeit weit über die Oberfläche des Schließzylinders hinaus,
wenn man den Schlüssel einführt. Da stimmt die Randdicke des Plättchens nicht exakt.
Ich habe dieses Schloss probeweise in einen Koffer eingebaut
und es lässt sich mit dem Schlüssel auf- und verschließen.
Zwar schwergängig, aber es geht.
Die Schwergängigkeit rührt offenbar von dem überstehenden Plättchen her.
Daraus ergeben sich drei Möglichkeiten:
- so lassen
- Plättchen einfach nicht einsetzen
- Plättchen mit dem Dremel planen, bis es nicht mehr übersteht.
In der Hinsicht habe ich mich noch nicht entschieden.
Festzuhalten bleibt:
Wenn man ein Schloss mit einem passenden Schlüssel hat,
ist die Chance nicht schlecht,
ein zweites Schloss "anpassen" zu können.
Wenn man viel Pech hat, bekommt man eine passende Kombi nicht hin,
weil man eine zu unterschiedliche Plättchenbestückung vorfindet.[emoji45]
Einen Versuch ist es aber allemal wert,
an Werkzeug reichte mir mein Leatherman.
(Spitzzange und Uhrenmacherschraubendreher)