Vergaser synchronisieren

  • Hallo,


    gibt es eine Methode, die Versager exakt mit Unterdruck-Messuhren zu syn-
    chronisieren ???


    Leider finde ich KEINE Möglichkeit, diese Uhren anzuschließen.


    Danke für Eure Tipps,


    Andreas

  • Hi,


    Du musst dir selber Anschlüsse dranbasteln, wenn Du die alten Twins unbedingt mit Uhren synchronisieren willst.


    Ist aber völliger Quatsch bei diesen Maschinen.
    Eine mechanische Synchronisation (d.h. beide Klappen öffnen zum gleichen Zeitpunkt gleich weit) reicht dort völlig aus.


    Eine weitergehende Synchronisation bringt nichts und wäre spätestens nach 50km eh wieder weg ;) ...



    Gruß
    Thomi

  • Hallo,


    selbstverständlich bringt akribisches Syncen einiges. Und verstellen tut sich
    da nach 50 kms :gruebelx: auch nix. Außer man fährt mit defekter Gaserme-
    chanik.


    Das Vibrieren unserer alten Twins ist zu 50 % durch sorgfältige Einstellung re-
    duzierbar, der Verbrauch sinkt und man hat die volle Leistung zur Verfügung.


    "Eine mechanische Synchronisation (d.h. beide Klappen öffnen zum gleichen Zeitpunkt gleich weit) reicht dort völlig aus." ---> Das ist die Grundeinstellung
    vor dem eigentlichen Synchronisieren.


    Damit habe ich etwa 30 Jahre Erfahrung. Leider muss ich die in den Gasern vor-
    gesehene Messbohrung selber bohren ...


    Gruß, Andreas

  • Hi,


    Das Vibrieren unserer alten Twins ist zu 50 % durch sorgfältige Einstellung re-
    duzierbar, der Verbrauch sinkt und man hat die volle Leistung zur Verfügung.


    Die Vibrationen beim Gegenläufer durch Synchronisieren reduzieren zu wollen, ist ein Unterfangen, das dir auch mit 50 Jahren Erfahrung nicht gelingen wird :D ...
    Und "volle Leistung" durch Synchronisierung, die im (max. erhöhten) Standgas gemacht wird, wirst Du auch nicht schaffen.


    Aber dann bohr mal schön ;) ...




    Gruß
    Thomi

  • Tja, da spricht wohl die geballte Erfahrung...


    Früher gab es bei der Fa. Boehm und anderen spez. Gummiteile, die anstatt
    des Lufis angeschlossen wurden. Bei BMW sogar noch erhältlich (für Bing-Verg.)


    Andreas

  • Hi,


    Tja, da spricht wohl die geballte Erfahrung...


    Du hast es erkannt ;) ...


    Zitat


    Früher gab es bei der Fa. Boehm und anderen spez. Gummiteile, die anstatt
    des Lufis angeschlossen wurden.


    Die haben wir seinerzeit in der Werkstatt auch benutzt - bei Kunden, die unbedingt an den Gegenläufern trotzdem eine "Synchronisation" haben wollten und nichts dagegen hatten, ihr Geld so zum Fenster rauszuschaufeln :D ...



    Wobei - die Dinger wurden anstatt der Ansaugstutzen verwendet - am Lufi machen die wenig Sinn ;) .



    Gruß
    Thomi

  • Hallo Twin-Treiber,


    endlich habe ich nach einem Ausbau meiner Vergaser eine Möglichkeit zum
    Synchronisieren gefunden:
    Direkt vor der Drosselklappe ein M3-Gewinde geschnitten und dann einen M3
    Einschraubnippel aus dem Modellbaubedarf (Fa. Krick) mit Schraubensicherung
    eingedreht. Heute Abend werde ich Alles wieder ein- und zusammenbauen und
    Euch Resultate präsentieren !


    Auch wenn das ein Aufwand ist, bin ich überzeugt, durch korrekte Einstellung
    der Vergaser den Motor nicht nur am Laufen zu halten, sondern auch die volle
    Leistung zu bekommen.


    Edit: Ich werde Boehm - Messuhren und das Diff.-druckmessgerät Twinmax verwenden.


    Schraubergruß - Andreas

    Dateien

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  • Hi,


    Auch wenn das ein Aufwand ist, bin ich überzeugt, durch korrekte Einstellung
    der Vergaser den Motor nicht nur am Laufen zu halten, sondern auch die volle
    Leistung zu bekommen.


    Dann musst Du mal berichten, wie Du mit deinen Boehm-Uhren bei Vollgas eine Synchronisation durchgeführt hast :D ...


    Die Vergasersynchronisation bei den K-Modellen macht man so:


    Da stellt man zunächst die Grundeinstellung so ein, dass die Drosselklappen mechanisch exakt zu gleichen Zeitpunkt öffnen.
    Dann lässt man den Motor im Standgas laufen und regelt die Leerlaufgemischschrauben aus ihrer Grundstellung (laut WHB) so ein, dass dabei die maximale Leerlaufdrehzahl erreicht wird (etwa 2 Umdrehungen sollten herauskommen).
    Die Leerlaufdrehzahl stellt man dann auf ca.1200 1/min ein, indem man die Leerlaufschrauben der Drosselklappen jeweils um den gleichen Betrag rausdreht. (Meist kann man hier schon aufhören )
    Nun zieht man mal das gelbe Kabel an der Zündspule für den linken Zylinder und mal das blaue Kabel für den rechten Zylinder ab. Dabei beobachtet man die Drehzahl, die ein Zylinder alleine erreicht.
    Ist die Drehzahl eines Zylinders geringer als die des anderen, wird die Leerlaufgemischschraube des langsamer laufenden Zylinders korrigiert, bis er so läuft wie der schnellere Zylinder. Der schnellere Zylinder wird notfalls nach unten korrigiert, wenn der andere nicht seine Drehzahl erreichen kann. Dann kann die Leerlaufdrehzahl gleichmäßig an beiden Drosselklappenschrauben wieder auf ca. 1200 1/min korrigiert werden. Wenn man dieses Spielchen wiederholt, nähern sich die Zylinder langsam an.


    Aber da die Synchronisation nur im Standgas gemacht wird, kann sie sich nur bis in den Übergang zu 20% des Gasweges auswirken.
    Die Maximalleistung wird dadurch keineswegs irgendwie beeinflusst!



    Gruß
    Thomi

  • Nun zieht man mal das gelbe Kabel an der Zündspule für den linken Zylinder und mal das blaue Kabel für den rechten Zylinder ab. Dabei beobachtet man die Drehzahl, die ein Zylinder alleine erreicht.
    Ist die Drehzahl eines Zylinders geringer als die des anderen, wird die Leerlaufgemischschraube des langsamer laufenden Zylinders korrigiert, bis er so läuft wie der schnellere Zylinder.


    Cool, jetzt les ich endlich auch mal die simpelste Methode zwei Vergaser ohne Uhren zu synchronisieren, hab mich immer gefragt warum so umständlich. Mit Kabel abziehen funktioniert Super.

  • Hallo,


    die von Thomi geschilderte Methode ist als Grundeinstellung super ! Allerdings
    kann man auch im Fahrversuch sehen, welcher Zyl. bei welcher Drehzahl und
    Gasgriffstellung asynchron wird.


    Einstellen ist dann natürlich so eine Sache, da der Arbeitsdruck auch vom Zustand des Kopfes abhängt.
    Ventilspiel etc. sollte exakt stimmen, bevor man die Gaser abstimmt.


    Z.B. Yamaha XS 650, "berühmter Schüttler" konnte ich vor kurzer Zeit so gut
    einstellen, daß der Fahrer keine tauben Finger mehr bekam. Lag nur an den
    Gasern.


    Jetzt habe ich die Gaser reingebaut und das Moped wieder komplett, werde
    jetzt zum Einstellen fahren. Vergaser einstellen immer mit warmen Motor !


    So - mit den Boehm-Uhren im Stand gesynct. Jetzt im Fahrversuch mit dem
    Twinmax (Bilder)


    So long - werde weiter berichten ........


    Andreas

  • wunderbar:


    auf euer beider (Aufeinander) Treffen habe ich mich schon lange gefreut.


    P.S. das man unvollkommenen Massenausglecih durch Vergasereinstellung kompensieren kann, glaube ich ja nun auch nicht.

  • Jepp,


    habe (vorerst) fertig :


    Die von Thomi geschilderte Methode ist prima, Messvergleich mit beiden Geräten zeigt bis ca. 3000 Upm kaum Unterschiede.


    Im Fahrversuch mit Twinmax habe ich aber zwischen 5000 und 10000 Upms größere Unterschiede festgestellt. :gruebelx:


    Ich führe das auf die unterschiedlichen Bowdenzüge zurück, im Laufe der letzten 36 Jahre wurden die im Anschlussbereich der Gaser recht wellig :-((. Das
    ist ähnlich wie bei den alten 2V-BMW: die Gaszüge sind das A und O der Sache. Das muss ich noch mit neuen Zügen vom Verteiler ab lösen. Evtl. werde
    ich 2 Druckfedern zwischen D-klappenhebel und Anschlag zur Straffung des
    Innenzuges montieren. Besser sind 2 neue Züge ...


    Mein Moped dreht nach div. Einstellungen jetzt schneller hoch, der Leerlauf ist
    besser bis 800 Upm (Zündung auch neu gemacht). Ein "Loch" zwischen 5000
    und 8000 Upm führe ich auf eine zu magere Stellung der Nadel zurück. Ich
    denke, mit der Einstellerei einen prima laufenden Motor zu bekommen.


    Gruß,


    Andreas

  • wunderbar:


    auf euer beider (Aufeinander) Treffen habe ich mich schon lange gefreut.


    P.S. das man unvollkommenen Massenausglecih durch Vergasereinstellung kompensieren kann, glaube ich ja nun auch nicht.


    ÖÖhhhmmm,


    DAS habe ich nie behauptet. Ich denke, mit penibler Gasereinstellung das Optimale herausholen zu können. Den Massenausgleich o.ä. habe ich nie erwähnt.


    Eine gleichmäßige Verbrennung in beiden Zylindern führt grundsätzlich zu besserer Performance und "Laufkultur".
    Wenn das nicht nur im Leerlauf gewähleistet ist, kommt das besser. Ich habe
    damit immer geringe Verbräuche und gute Leistung erreichen können.


    Gruß,


    Andreas

  • Hi zusammen,
    gibt es zufällig jemand in den "Franken" (Nürnberg,Erlangen,Ansbach, Fürth etc.) Gegend der einen Synchrontester daheim hat? meine CB400 müsste mal Synchronisiert werden....
    wo ich beim Händler mal angefragt habe wollte der gleich einen unverschämten Preis verlangen...
    Mein Vergaser erst vor paar Monaten "grundüberholt" worden.. nur das Synchronisieren fehlt noch...


    Also wenn jemand ein Synchrontester hat und mir den mal ausleihen kann bzw. ich komm einfach vorbei und "wir" machen des schnell... (natürlich nicht umsonst...)


    BITTE meldet euch!!! :)

  • Hi,
    habe mir nun 2 Unterdruckuhren besorgt um meine CB zu Synchronisieren...
    heute hab ich mich mal drüber gemacht...
    Ergebnis nun habs soweit Synchronisert
    linker Zylinder (Vergaser) --> -0,125 bar
    rechter Zylinder (Vergaser) --> -0.12 bar
    im Leerlauf bei ca. 1500-1800 u/min (ablesegenauigkeit würde ich nun auf +/- 0,01 bar schätzen)


    laut WKH sollte meine CB400N ja 200-240 mmHg haben --> 0,266 - 0,319 bar
    was heißt das nun für mich? hat jemand eine vermutung warum bei mir der Unterdruck nicht denn angaben von Honda entspricht? hat dies Auswirkungen?