Hallo zusammen,
da ich langsam nicht mehr weiter weiß suche ich mal wieder Rat bei euch.
Zum Thema:
Über den Winter habe ich meiner Guten endlich mal ein Komplettset Stahlflexleitungen gegönnt - war ein ganz schöner Staatsakt
Nachdem alles korrekt per WHB entlüftet und wieder auf den Rädern stand hab ich schon bemerkt, dass sich das Motorrad nicht sehr leicht schieben lässt.
Dachte das gibt sich wieder nach ein paar km einbremsen - war aber nicht. Nach ein paar km fast ohne Bremsen bin ich sofort wieder langsam umgedreht da die hintere Scheibe recht heiß war.
Also wieder zerlegt und nachgeschaut welcher Kolben nicht öffnet und schnell den mittleren als Übeltäter identifiziert. Die beiden äußeren federn wieder leicht zurück, der mittlere Kolben bleibt stecken.
Daraufhin habe ich die mittleren Dichtungen mit original Honda ersetzt, das brachte aber keine Besserung. Auffällig ist auch, das sich der mittlere Kolben deutlich schwerer zurück drücken lässt als die äußeren (habe das auf die lange Leitung samt Sekundärbremszylinder und PCV zurückgeführt).
Meine nächste Vermutung lag am hinteren HBZ, also den nochmal rausgebaut und mit Bremsenreiniger gespült. Die Rücklaufbohrung hatte Durchgang, ganz zerlegen konnte ich ihn mangels Seegerringzange noch nicht.
Die Gleitstifte funktionieren "super-soft", da ist nichts vergammelt oder hakt.
Im Weiteren habe ich noch folgendes getestet:
1. Alle Kolben der hinteren Zange zurückgedrückt und den mittleren Kolben nur über den Sekundärzylinder (nicht das Pedal) betätigt. Hier löst die Bremse wieder (auch bei ausgebautem Sattel war ersichtlich das der Kolben bei Betätigung per Sekundärzylinder wieder leicht zurückfedert).
-> Der Bremssattel sollte in Ordnung sein.
2. Nach Ausbau der beiden vorderen Bremszangen habe ich nachgesehen, ob die jeweils mittleren Kolben bei Betätigung des Pedals wieder zurück fahren. Auch das ist der Fall.
-> Hauptbremszylinder hinten sollte in Ordnung sein.
Was mir noch aufgefallen ist:
Wird über das Bremspedal Druck aufs System gegeben, dann entsteht im Bereich des Sekundärventils ein Quietschen wie von einer Feder. Bei Druck per Bremshebel ist alles still.
Hier ein Video dazu:
https://youtu.be/chMPPln6eeY
Was mir an den Stahlflexleitungen (Spiegler) nicht ganz gefällt:
Die Leitung am vorderen linken Sattel die über den Sekundärzylinder auf den mittleren Bremskolben geht hat einen sehr engen Biegeradius. Jede andere Position führt dazu, dass beide Sattelhälften sich zusammen ziehen. Kann evtl. jemand mit Stahlflex an einem DCBS System etwas dazu sagen (siehe Anhang)?
Hat jemand von euch sonst noch Ideen?
Vielen Dank schon mal vorab und einen schönen Abend.
Grüße,
Julian