XL125K2 Restaurierung

  • ...uuund passt !


    Was eigentlich für den Winter geplant war, nimmt jetzt schon Gestalt an.

    Dieser SYM-Motor ist in den XL Rahmen reingeflutscht, als ob's nie anders war.

    Alle Befestigungspunkte passen und das Ritzel fluchtet.

    Glück gehabt - schließlich habe ich den Motor nur auf Verdacht und per Augenmaß nach den Fotos gekauft.


    Jetzt wird ein schöner Batteriehalter gebaut. Es muß wohl eine 12V/7Ah Batterie werden.

    Eine größere wird nicht gehen (und selbst mit der 7Ah wird's eher knapp).

    Die Elekrik muß natürlich angepaßt werden. Allerdings wird der originale Kabelbaum nicht verändert.

    Es braucht lediglich nur ein paar zusätzliche Drähte.

    Leider hat der SYM-Motor keinen DZM Anschluß. Aber mir schwebt da schon eine Lösung vor ... ein kleiner Elektromotor, der synchron zum Motor den DZM antreibt. Aber das wird dann so die Kür für lange Winterabende ?


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    If it ain't broken, don't fix it.

  • Hi Franz,

    na ja, ich hab schon irgendwie damit gerechnet oder zumindest stark gehofft, daß es passt.

    Schließlich wird dieser 125er von Honda seit Jahrzehnten von vielen Herstellern in Lizenz gebaut.

    Immer wieder modernisiert, aber im Kern kaum verändert.

    Noch weiter verbreitet ist wohl nur der liegende Einzylinder (wie in Dax oder den Cub's).

    Aber auch der 250er Einzylinder von Suzuki (z.B. GN250) findet sich als Lizenznachbau in unglaublich vielen chinesischen Bikes (Mash, Brixton u.s.w.).

    Ich achte immer auf den Aufbau und die äußerlich sichtbare Anordnung der Komponenten, Deckel u.s.w.

    In dem ganzen Low-Budget Bereich lohnen sich Eigenentwicklungen vermutlich nicht.

    Und wenn keine Spitzenleistungen gebraucht werden, dann tut es auch ein älterer Entwicklungsstand.

    Siehe auch die ganzen Autohersteller, die ältere Modelle noch lange in weniger entwickelten Märkten verkaufen.

    If it ain't broken, don't fix it.

  • Sind jetzt so kleine Schritte, daß es sich kaum lohnt darüber zu schreiben.

    Aber was soll's...


    Hab' heute für den Batteriehalter Maß genommen und verschiedene Pappmuster ausgeschnitten, sowie Styropormuster von verschiedenen Batterien.

    Für die gewünschte 7Ah Batterie hat es einfach nicht gereicht. Na ja, evtl. wenn man an der Unterseite vom Seitendeckel etwas wegsägt.

    Aber das verbietet sich von selbst.

    Bei einer 5 (bzw. 5,5) Ah Batterie bin ich dann hängen geblieben. Die gibt es mit Startströmen bis 120A - das sollte reichen. Wird ja kein Bike für Sibirien.

    Der 1. Versuch in Alu passt bereits so gut, daß ich ihn nehme. Rückwirkend betrachtet hätte ich ihn etwas schöner machen können.

    Aber er wird eh' schwarz lackiert und verschwindet unterm Seitendeckel - so what.


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    If it ain't broken, don't fix it.

  • Stell dein Licht nicht untern Scheffel!


    Es gibt immer Jemand,

    den solche Berichte bestärken.

    Solange dadurch kein Hype ausgelöst wird,

    der die Materialpreise versaut,

    ist das doch gut. :D


    :popcorn:

    Scheiß drauf, ich probiers!

    :hehe:

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  • Hallo Bill,


    Arbeitest du noch mit deiner Tankwendevorrichtung? Welche Flüssigkeit setzt du dabei ein?


    Aus China habe ich ein paar Kleinteile für eine TL, war aber damit so unzufrieden, dass ich sie dann doch in NL bestellt habe. Aber ich bin privilegiert und kann aus 2.5 Fahrzeugen ein gutes für nochmal 45 Jahre zusammenstellen .


    Gruß Wolfgang

  • Hallo Wolfgang,

    das Teil für die Tankreinigung steht halt rum ... kommt bestimmt wieder ein Projekt, wo es gebraucht wird.

    Zum Reinigen hatte ich Steine mit ca. 5-8mm Kantenlänge. Keine Kiesel, sondern so kanntiger Bruch. Keine Ahnung wie man das nennt.

    Zusammen mit Wasser und Waschpulver. Hat wirklich gut funktioniert. Es heißt, man soll es keinesfalls trocken machen. Keine Ahnung warum.

    Ich hatte auch mal eine alte Rolladen-Kette reingeworfen. Aber die Steine funktionieren besser.

    Anschließend die Steine rausschütteln - das dauert! Und danach gut mit Wasser spülen und trocknen lassen.

    Das macht bei mir so ein kleiner PC-Lüfter am Tankstutzen über mehrere Tage.

    Gruß Mark

    If it ain't broken, don't fix it.

  • Nabend,


    vielleicht auch noch meine Erfahrungen zum Tankwender.

    Ich hatte zwei recht verschmockte Tanks der 250er zu reinigen.


    Hab viele Dinge probiert.

    Aquarienkies ist etwas zu rund, ich denk, was der Marc meint, ist Split.

    Split benutze ich auch, um in der Scheuertrommel die Beschichtung von Federn abzumachen.


    Bei den Tanks nahm ich den Kies, auch Waschpulver, Cola war auch nicht so schlecht, aber letztendlich liefen die schon eine gute Weile.


    Man bekommt die Tanks relativ schnell innen trocken, wenn man sie gut ausbläst und denn nochmal einen Waschgang mit Verdünnung macht.

    Das verdunstet relativ schnell.


    Den letzten Gang machte ich mit Diabolos, also Luftgewehrmunition.


    Gruß

    Jürgen

  • Danke,


    ich komme zurecht, das ist für mich ein Austausch von Ideen. Speziell die Wendevorrichtung, ich habe mal etwas Vergleichbares improvisiert für die Drehmaschine. dabei wurde der Behälter übereck eingespannt, würde einer Neigung des Tanks um ca. 30° entsprechen. Die Gleitschleifkörper sollten so bemessen sein, daß sie mit ihren Kanten noch in die Ritzen kommen.


    Das Medium ist meist eine Öl/Wasser-Emulsion. Öl braucht es zur Schmierung der Schleifkörper, das Wasser hilft, den Schleifstaub rauszuwaschen. Wenn es nicht so auf Standzeiten ankommt, reicht auch Wasser.


    Vorbehandlung: die meisten Rostlösemittel (z.B. Rostio) basieren auf Zitronensäure, die man billig im Drpgeriemarkt bekommt, wie auch alle anderen Chemikalien. Gemische aus dem Haushalts- und Lebensmittelbereich sind viel zu teuer. Damit und mit Soda bekommt man den Tank soweit blank. Blei und Phosphorsäure: die Phosphorsäure sollte zuletzt rein. Die Phosphatschicht ist empfindlich, wird durch Bleigranulat wieder abgekratzt und macht eigentlich nur Sinn, wenn die phosphatierte Oberfläche der freien Luft ausgesetzt ist und zusätzlich geölt werden kann.


    Die besten Ergebnisse habe ich mit Manganphosphatierung erzielt, Reinmanganplättchen in Ph.säure lösen, dann ab in den Kochtopf, je wärmer, desto schnellere Reaktion. Der Rostschutz ist (mit Einölung) fast wie eine Verzinkung.

  • Und wieder ein kleines Update.


    Im Kern ist der Umbau schon fertig und ich könnte das Ding auf die Straße zur Probefahrt bringen.
    Aber es besteht ja kein Grund zur Eile und das Wetter lockt auch nicht.
    Das Ding startet jedenfalls prima und dreht sauber hoch. Auch die Elektrik funktioniert bestens. Den Lenker montiere ich erst in der Garage. Aus der Werkstatt komme ich mit dem breiten Endurolenker nämlich nicht die Kellertreppe hoch. ?
    Solange muß dann auch die endgültige Vergaserabstimmung warten.
    Außerdem ist da ja noch der Drehzahlmesser. Dazu komme ich noch.


    Zuerst eine kurze Zusammenfassung für diejenigen, die vielleicht etwas ähnliches planen.
    Da der Umbau als Versuch mit offenem Ausgang anfing, habe ich extrem aufs Budget geachtet. Ebenso darauf, daß ein Rückbau problemlos möglich ist. D.h. keinerlei Änderungen an der Substanz vom Bike. Das betrifft in erster Linie den originalen Kabelbaum und die Stecker. Und da war auch keine Änderung notwendig. Die Kabel für die CDI-Zündung und den neuen Laderegler kamen natürlich zusätzlich rein, sind aber recht kurz und befinden sich alle (gut versteckt) im Bereich des Rahmendreiecks. Der (neu hinzugekommene) Starterknopf nutzt das Kabel für das Fahrlicht, das jetzt über die +12V Leitung versorgt wird und nicht mehr separat über einen eigenen (~6V) Anker von der LiMa.
    Für die größere Batterie mußte eine neue Halterung gebaut werden. Ebenso für das Starterrelais. Der Laderegler fand seinen Platz an der Aussenseite vom hinteren Schutzblech - da war bereits ein 6er Loch(!). Unterhalb vom Werkzeugfach - ist auf dem Bild nicht zu sehen. Er liegt vom Spritzwasser geschützt und dennoch gut belüftet.
    Blinkerrelais, CDI-Modul und ein Hilfsrelais (für das Starterrelais) liegen einfach nur auf dem Luftfilterkasten und sind wegen Vibration und zus. Isolation in Fahrradschläuchen. Ebenso liegt da der Sicherungshalter. Wenn die Sitzbank montiert ist kann das Zeug nirgendwo mehr hin. Also schenke ich mir weitere Halterungen.
    Ach ja, das Hilsrelais für das eigentliche Starterrelais müßte vielleicht nicht sein. Aber das Starterrelais hat ca. 5A Steuerstrom. Die will ich nicht über den Starterschalter fließen lassen. Denn der Strom im Starterschalter fließt über eine recht dünne Feder. Da können 5A durchaus die Feder zu stark erwärmen und damit erlahmen.
    Die rechte Armatur ist so ziemlich das billigste was man aus China bekommen kann. Aber es paßt stylistisch zu den Hondas dieser Epoche. Killschalter und Starterschalter waren verwendbar. Beim Lichtschalter mußte etwas umverdrahtet werden. Außerdem habe ich dickere Litzen eingezogen. Die sparen wohl gerne Kupfer. Da waren nur AWG24 Litzen drinne (ca. 0.2qmm) - und das ist fürs Fahrlicht doch sehr dürftig. Ansonsten kann man bei einem Preis von unter 10€ nicht meckern. Die Armatur läßt sich zerlegen und ist bis auf die Kabel recht ordentlich.
    Sowieso hat der ganze Umbau weniger als 270€ gekostet. O.K. auch wegen des günstigen (weil defekten) Motors.
    Der neue Vergaser wäre natürlich auch nicht unbedingt nötig gewesen. Aber das hatte ich ja schon erwähnt.


    Hier eine Übersicht:
    Batterie und Halter (1. Bild, gelber Pfeil)
    Starterrelais (~ grün)
    Laderegler (~ rot)
    Blinkerrelais (2. Bild, blauer Pfeil)
    CDI-Modul (~ violett)
    Hilfsrelais (~ grün)
    Sicherung und Halter (~ orange)
    Hupe 12V (-)
    Lampen 12V, von vorn bis hinten (-)
    Rechte Lenkerarmatur (3. Bild)
    Vergaser (-)


    20221125_113428.jpg


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    Dann ist da noch der Drehzahlmesser.
    Dummerweise hat dieser SYM Motor keinen Anschluß für einen mechanischen Drehzahlmesser. Einen elektronischen Drehzahlmesser im exakt identischen Design konnte ich nicht finden. Und irgendwas "Digitales" kommt gar nicht in Frage. So ist der Plan den originalen DZM mittels Elektromotor anzutreiben. Normalerweise würde sich ein kleiner Steppermotor anbieten. Das wäre auch von der Ansteuerung das einfachste. Aber wie es der Zufall will habe ich nichts Passendes in meinem Fundus gefunden. Aber einen kleinen Getriebemotor, der ganz wunderbar den benötigten Drehzahlbereich abdeckt. Irgendwie finde ich die Idee einer voll "analogen" Lösung ganz reizvoll. Paßt auch irgendwie besser zu diesem klassischen Bike. Also werde ich demnächst die LiMa mit dem Scope ausmessen und eine passende Schaltung (Frequenz-Spannungs-Umwandler) basteln. Sind fast 40 Jahre her, daß ich mich mit sowas beschäftigt habe. Ja, das ist das richtige für lange Winterabende...


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    If it ain't broken, don't fix it.

  • ... nun ist der Winter nicht einmal halb rum und der Umbau ist fertig.Sogar die "Kür" - also die elektrische Ansteuerung vom mechanischen Drehzahlmesser.
    Wie weiter oben beschrieben, kam dieser kleine Getriebemotor zum Einsatz.
    Der hat mit seinen 14mm Durchmesser exakt in ein Edelstahlrohr gepasst, das hier noch rum lag. Das 12x1mm Anschlußgewinde für den DZM besteht aus eingegossenem JB-Weld (Epoxydharz). Schwarz angemalt fällt das Röhrchen praktisch nicht auf.
    Die Ansteuerung geschieht mit einer kleinen Schaltung (Puls-Weiten-Modulation), dessen Kernstück ein NE555 IC ist. Das ist überaus simpel. Und da der NE555 eines der ältesten ICs ist (seit 1972 auf dem Markt), empfinde ich das auch nicht als Stilbruch. ?
    Natürlich ist das ganze nicht sonderlich genau und lediglich bei 1500 und 9000 U/min abgestimmt. Spielt aber keine Rolle. Ich wollte ja nur, daß der DZM nicht "tot" ist.
    Mal sehen wann die erste Probefahrt stattfindet. Momentan jedenfalls nicht ?


    20221219_121231.jpg



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    P.S.: Der Rest vom Winter ist schon reserviert, oder soll ich sagen gerettet.

    Konnte ich doch glatt noch einen verranzten XL250K3 Motor für kleines Geld ergattern. ?

    Aber das kommt in einen anderen Thread. ?


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    If it ain't broken, don't fix it.

  • So - vorhin die erste Ausfahrt gemacht.

    .... ziemlich bescheiden.

    Die Kiste läuft nur ca. 70 km/h.

    Beim Anlassen reagiert sie sehr empfindlich wenn man den Choke zu früh weg nimmt

    und braucht außerdem recht lange bis sie stabiles Standgas hat.

    Ich vermute mal, daß sie extrem mager läuft.

    Der Vergaser ist ja auch nicht original für diesen Motor, also kann man auch nicht erwarten, daß die Bedüsung paßt.

    Mal sehen was ich noch an passenden Düsen im Fundus habe, dann geht es ans Feintuning.

    Zumindest solange das Wetter noch so mitspielt.


    Bis dahin - euch allen einen Guten Rutsch

    Mark


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    If it ain't broken, don't fix it.

  • Also - vorhin mal nachgesehen was für eine Hauptdüse in dem China-Vergaser steckt.

    Das ist eine 92er. Ich bin zwar kein Vergaser-Guru, aber für einen 26er Vergaser scheint mir das doch sehr dünn.

    Klar, das hängt vom jeweiligen Typ ab und da kann es schon Abweichungen geben.

    Aber bei diesen Low-Budget-Dingern kochen alle nur mit Wasser.

    Will sagen, da kann man sich schon an dem orientieren, was man bislang so gesehen hat.

    Leider habe ich keine große Auswahl bei den M5er Düsen rumliegen (105, 120, 130).

    Gerade die 105er Hauptdüse probiert.

    Und die Sache hat sich bestätigt. Mit der 92er Düse war's zu mager.

    Jetzt läuft die Kiste gut 100 km/h.

    Im Grunde könnte man es schon gut sein lassen.

    Aber der alte Motor (mit 22er Vergaser und 105er HD) ging gefühlt etwas besser.

    Also werde ich noch die 120er HD ausprobieren. Wobei das vermutlich etwas zu fett ist.

    Das Problem beim Ausprobieren ist leider, daß das Leistungsmaximum der Motoren bei zu fettem Gemisch (also Lambda ca. 1.1) liegt.

    Und eine CO-Schleuder soll es ja auch nicht werden.

    Ohne Lambda-Sonde wird's ne Raterei.

    Bei meiner Guzzi hatte ich's mit Glaszündkerzen hinbekommen.

    Aber die nützen mir hier nichts (12 statt 14mm).

    Vielleicht muß ich mir doch mal ein Lambda-Meßgerät zulegen...

    If it ain't broken, don't fix it.

  • Ich denke, ein bisschen zu fett einstellen ist OK. Da bist du auf der sicheren Seite. Imho war das bei den Vergasermotoren grundsätzlich so. Ich weiss von den Zweiventiler BMW Boxern, dass man die mit Lambda Sonden zu mager einstellt und die Motoren danach zu heiss laufen!