Kondensator ersetzen Honda CM185T

  • Moin,


    wer kann mir sagen, worauf ich achten muss, wenn ich den Kondensator meiner Honda (Unterbrecherkontaktzündung, 6V) ersetzen möchte? Der Original-Kondensator ist kaum zu bekommen und ich möchte einen neuen in Reserve haben, einen Standard-Kondensator oder den irgendeines Rollers. Mal abgesehen von der Anzahl der Stecker, wonach muß ich suchen? Es stehen meist keine technischen Spezifikationen bei den Produktbeschreibungen, selbst beim Holländer steht nur die Teilenummer (30250402010) https://images.app.goo.gl/V14TcqEdAMP5XYzh9. Keine weiteren Merkmale. Ich habe einen ähnlichen für ein ganz anderes Motorrad einer anderen Marke gefunden, aber auch keine Spezifikationen dabei.:nixweiss:

  • öhhm, mach mal bitte das Bild da ganz schnell wieder weg!!

    Du kannst einen Link zum Bild einstellen, aber kein geschütztes Bild!!

    Mitglied 221 im Bol d'or Club e.V.
    Turtle-Hilfe
    "Monty Burns" made by Terpi :)

  • Du kannst recht bedenkenlos den Zündungskondensator von 'nem anderen 6V-Mopped nehmen (oder eben 12V, wenn Deine CM schon 12V-System hat). Unterschiede merkst Du vielleicht nach 10 oder 20 Jahren, wenn das Teil aufgibt.

    Die Unterschiede zwischen den Unterbrecherzündungen verschiedener Moppedhersteller (die damals vielleicht sogar beim gleichen Zulieferer eingekauft wurden) sind nicht groß.


    Hauptsache Du kannst das Teil ordentlich anschliessen und befestigen.






    :wavey:

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    Meine Maschinen sind alt genug, um selbst zu entscheiden, das macht es manchmal etwas anstrengend, mit ihnen unterwegs zu sein.
    Wenn meine Fähigkeiten nachlassen und ich meine CM 400T nicht mehr fahren kann, dann hole ich mir 'n Motorrad - und wenn's damit nicht mehr geht, 'n Lanz Bulldog.

  • ich möchte einen neuen in Reserve haben, einen Standard-Kondensator oder (...)

    Disclaimer: Einführend möchte ich sagen, daß ich von Kondensatoren und der CM185T keine Ahnung habe. (Hab' 1978 die CJ250T gekauft und mich mit Kondensatoren im Zusammenhang mit der Restauration klassischer, d.h. auch vibrationsaffiner, Nähmaschinen beschäftigt).
    Dies an erster Stelle, dann können die Fachleute hier im Forum schon mal loslegen, sich das Posting zu verbitten ;) . Die freundlichen, die derzeit oft online sind, sind nicht gemeint.


    So, also hier nur mein Winz-Beitrag:

    Ich glaube, dass Kondensatoren mit gleichen Werten aus anderen Fahrzeugen ähnlichen Zeitalters auch genommen werden könnten. Für sehr wichtig (bei Nähmaschinen, sorry ...) halte ich die Befestigung. Wenn man die Dinger "fliegend" einbauen oder gar einlöten muss, ist der Bruch vorprogrammiert.

    Dann ist natürlich die Größe in Mikrofarad (mü-Zeichen plus "F") entscheidend, und genauso wichtig die Spannung.

    Ein wichtiger Wert ist aber auch eine Klassenbezeichnung, die ich aus dem Gedächnis als "Widerstandsfähigkeit gegen Spannungsspitzen" bezeichnen möchte.

    Das alles steht auf dem alten drauf.

    Wenn Du das rauskriegst, kannst Du wahrscheinlich irgend ein Ding von Völkner für achtzig Cents reintun, vorausgesetzt, Du kannst die mechanische Befestigung nachvollziehen.

    Vielleicht weiß jemand mehr. Ansonsten würde ich die Spielart "Standard-Kondensator" auf keinen Fall wählen.

  • Ob ein 12 V Kondensator in einer 6 V Anlage betriebssicher ist, weiß ich nicht, habe es noch nie probiert. Kondensatoren von anderen 6 V Anlagen

    funktionieren aber immer, egal woher sie kommen. Mit auf Lager legen wäre ich aber vorsichtig. Kondensatoren verschleißen nicht, sondern sie

    altern, uralte Lagerfunde waren schon beim Einbau defekt.

  • Ich hab jetzt einen von der monkey Dax geordert. Sieht fast identisch aus und wird dann auch eingebaut.

  • Ob ein 12 V Kondensator in einer 6 V Anlage betriebssicher ist, weiß ich nicht,

    Mit Sicherheit ja. Man nimmt in der Elektronik nur deshalb nicht einfach immer Hochvolt-Kondensatoren, weil die dann klobiger sind. Das hängt damit zusammen, daß für mehr Spannungsfestigkeit die aufgewickelte Isolierfolie innendrin dicker sein muss. Das senkt aber die Kapazität, also die Menge an Elektrizität, die der Kondensator speichern soll, in überproportionalem Maße, also muss man die Wicklung der beiden Elektroden viel länger machen.

    Man nimmt also immer Kondensatoren, deren Nennspannung wenigstens ein bisschen höher ist als die Spitzenspannung, die in Betrieb an ihnen anliegt (bei Wechselstrom ca. das 1,4fache der Durchschnittsspannung, z.B. 400 Volt bei 230 Volt Wechselstrom) und achtet dann noch auf die Kennung für die Festigkeit gegen Spannungsspitzen (Blitz schlägt in der Nähe ein und wird von der Leitung wie von einer Antenne aufgefangen, sodass den Bruchteil einer Tausendstelsekunde lang tausende von Volt herrschen).


    Zitat

    Kondensatoren verschleißen nicht, sondern sie

    altern


    Kommt drauf an, welche. Normale, kleine mit zwei Elektroden um eine Keramikschicht, oder trockenes, imprägniertes Papier mit einer Metallbeschichtung als Elektroden eigentlich nicht so.


    Kondensatoren mit vergleichsweise riesiger Kapazität haben keine Isolierfolie zwischen den Elektroden, sondern sind mit chemischer Lauge gefüllt, die eine sehr dünne Isolierschicht auf der Elektrodenfolie bewirkt. Das können Pechvögel auf den Computer-Mainboards so um plusminus 2005 dann sehen - deren Elektrolytkondensatoren (viele), die kleinen viereckigen silbernen aufgelöteten Dinger, haben auf der Oberseite extra kreuzförmige Sollbruchstellen eingraviert, damit sie sich schön langsam aufblähen und nicht etwa die Lauge in einem wirklich bereits unter Druck stehendem jemandem in die Frxxxe fliegt. Sie gehen genauso kaputt wie Batterien, aus denen unweigerlich ein paar Jahre nach Ablauf die Flüssigkeit rauskommt.

    Diese Sorte Kondensatoren wird aber, glaube ich, in Fahrzeugen nicht verbaut. Ihre größere Kapazität (keine "Picofarad" oder "Nanofarad", sondern "Microfarad" (tausendmal mehr) oder "Farad" (millionenmal so viel) wird gar nicht benötigt. Was zur Überbrückung eines mechanischen Kontaktes eingebaut ist, soll nur einen winzigen Funken einen Sekundenbruchteil lang in Form von elektrische Energie speichern und dann kontrolliert abgeben, der sonst den Kontakt verbrennt und Funkstörungen verursacht.

    Genau dieselbe Bauart Kondensatoren ("Elektrolytkondensatoren") wurden Anfang der 2000er Jahre in Digitalkameras eingebaut, um Energie für die Erhaltung der Einstellungen zu speichern, während die Batterien oder Akkus gewechselt werden. Dabei sind die Hersteller auch der wertvollsten Kameras wie Olympus und Fuji auf China-Müll hereingefallen. Diese Kameras sind heute alle defekt oder vergessen jedenfalls immer beim Wechsel das Datum.


    Seitdem nimmt man lieber sogenannte "Supercap" Kondensatoren, die haben keine flüssige Chemie im Inneren und können ungefähr ein Zehntel so viel Elektroenergie wie gleich große Akkus speichern. Ohne eingebautes Ablaufdatum.

  • Hi


    HIER ist die Arbeitsweise einer Batteriezündung sehr schön und ausführlich beschrieben.

    Leider auch in einem für Elektrolaien sehr hohem Niveau.

    Als kurze Zusammenfassung:

    - Die bei Batteriezündungen eingesetzten Kondensatoren haben praktisch alle die gleiche Kapazität (0,22pF oder 0,25pF).
    - Die Spannung die der Kondensator dabei aushalten muss ist weit mehr als die 6 oder 12 V die das Bordnetz liefert also ist es egal ob die CM 6 oder 12V Bordnetz hat.


    Fazit:

    Kauf den günstigsten neuen Kondensator den Du findest, Ich hab beim kurzen Googlen den HIER gefunden (der hat 0,25pF und Beru ist durchaus vertrauenswürdig).

    Ein Zündkondensator mit 0,22pF hat eBay z.b. HIER

    Du siehst also das ist alles kein Problem.



    mfg GS_man

    Backup not found:
    A>bort R>etry P>anic?


    PS: Ich nehme mich selbst nicht ernst, Du bist selbst schuld, wenn Du es tust!

  • Ein noch wichtigerer Grund, keinen "Standard" Kondensator von Völkner, Conrad o.ä. zu nehmen. Und C2 (ich denke, um den geht es hier - C1 wird doch sicher unmittelbar am Unterbrecherkontakt plaziert) weist dann in dem Ebay-link auch tatsächlich eine Nennspannung von 250 Volt auf.

  • C2 ist sehr wohl existent - steht doch im Text, weshalb er da eingezeichnet ist ...



    Jedes Kabel (jede einzelne Ader) bildet mit dem "Gegenpol" einen Kondensator - egal ob das die Hochspannungsleitung auf dem Mast gegen Erde ist, das Pluskabel zum Scheinwerfer gegen den grünen Masseleiter im Kabelbaum oder das Zündkabel gegen den Rahmen. Die Kapazität ist so klein, dass sie bei den meisten Schaltungen nicht beachtet werden muss (so ist C1 auch ganz grob um den Faktor 10.000 größer als C2), aber in diesem Fall für die Energieabgabe beim "Durchbruch" (siehe Text) relevant.

    Um die Funktionsweise des Systems vollständig zu erklären, ist es also erforderlich, die (sehr kleine) Kapazität, die das Zündkabel gegen Masse darstellt, im Prinzipschaltbild als Kondensator einzuzeichnen - er ist lediglich als nicht separates Bauteil am Mopped zu finden.






    :wavey:

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  • Nachtrag noch:

    Ein Zündkondensator mit 0,22pF ...

    Die verlinkten Kondensatoren haben µF - nicht pF. Nur der "virtuelle" Kondensator "Zündkabel" ist mit pF angenommen.


    Für die, die mit den kleinen "Größen" gerne durcheinanderkommen:

    µ mikro

    n nano

    p pico


    Die Zündkondensatoren haben 0,22 µF => 220 nF = 220.000 pF - die Kapazität für das Zündkabel ist grad mal mit 25 pF angenommen ...


    Und C2 (ich denke, um den geht es hier - C1 wird doch sicher unmittelbar am Unterbrecherkontakt plaziert) ...

    Es geht um C1 - ob der direkt am Unterbrecher oder an der Zündspule platziert wird, ist nur von theoretischer Bedeutung. Nur wenn die geschaltete Leitung zwischen Unterbrecher und Zündspule komplett ohne Kondensator bleibt, kommt es beim Öffnen des Kontakts zu einem Abreissfunken mit entsprechendem Kontaktabbrand.






    :wavey:

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  • ?! Ah, danke, dazugelernt :)