Bremskolbendichtung zu groß

natürlich ist die Dichtung falsch.

Welche Bremszange? Welcher Kolben? Es gibt da 'ne Menge fast baugleiche Teile - die Einkolbenzangen an der CB 400N und Bol d'Or gab es äusserlich identisch mit verschiedenen Kolbendurchmessern (Maße grad nicht im Kopf), und die Zweikolbenzangen gab es (auch äusserlich identisch) mit 27 und 30 Millimetern Kolbendurchmesser und dazu äusserlich nur geringfügig anders ("++" statt "Honda" aussen auf den Zylindern) noch mit 32 Millimetern Kolbendurchmesser.

War denn der Dichtring passend als du ihn letzten Winter eingebaut hast? Wenn ja könnte es sein dass er "gewachsen" ist.

Das gibt es tatsächlich wenn diese Gummiteile mit mineralischer Flüssigkeit in Kontakt kommen, dazu zählt leider auch Bremsenreiniger.

Auch wenn jetzt ein "Fäkaliensturm" auf mich zukommt: ich habe bereits gute Erfahrungen mit DOT5 Bremsflüssigkeit gemacht und werde diese auch zukünftig bei frisch überholten Bremsen (ohne ABS!) verwenden.

Zitat von W650ilfried

.... ich habe bereits gute Erfahrungen mit DOT5 Bremsflüssigkeit gemacht ....

Sicher mit DOT 5 (Silikonöl) oder doch eher 5.1 (Alkoholbasis wie auch DOT 3 und 4 - nur dafür wären die Dichtungen ausgelegt)

wenn die Dichtung mal gepasst hat, kannst es mit auskochen versuchen, dabei schrumpfen manche wieder. Ansonsten hilft nur neu. Passt der Kolben wirklich spielfrei? Sind eventuell Unebenheiten/Verunreinigungen an der Nut, in der die Dichtung liegt?

Gruß Didi

Zitat von ManfredK

Sicher mit DOT 5 (Silikonöl) oder doch eher 5.1 (Alkoholbasis wie auch DOT 3 und 4 - nur dafür wären die Dichtungen ausgelegt)

Sicher mit DOT5, nicht 5.1 !

Bin zwar kein Chemiker, kann mir aber nicht erklären was an Silikon für welches Gummimaterial auch immer schädlich sein soll.

Erklären kann ich Dir das auch nicht, aber wenn die Hersteller sagen, ich soll in eine alte (für DOT3 entwickelte) Bremse kein DOT5 reinschütten, dann glaube ich das auch ohne Erklärung - bei der Bremse frage ich nicht danach, ob das schädlich sein könnte oder nicht, sondern will die Sicherheit, dass es nicht schädlich ist.

Die Hersteller sagen das bestimmt nicht, weil sich noch so viel alte DOT3- und DOT4-Kannen im Lager haben die sie noch verkaufen wollen - die würden garantiert alle zu DOT5 überreden wollen, wenn das problemlos wäre.

Und die Entwicklung von 5.1 haben sie auch nicht aus Langeweile gemacht

Bitte nicht missverstehen, das sollte keine Empfehlung sein, wollte nur meine eigene Erfahrung mitteilen. Ich fahr das DOT5 jetzt seit zwei Jahren in der MV auf der Renne und es funktioniert bestens.

Für die Straße wäre sicherheitshalber noch die "Verträglichkeit" mit der Betriebserlaubnis des Fahrzeugs zu klären, die ja in der Regel für alkoholbasierte Bremsflüssigkeit erteilt wurde.

btw: ein amerikanischer Hersteller von Schwermetall befüllt ab Werk DOT5

Zitat von W650ilfried

btw: ein amerikanischer Hersteller von Schwermetall befüllt ab Werk DOT5

Ja - aber erst ab dem Baujahr, ab dem die Systeme auf DOT5 ausgelegt sind und auf den Deckeln steht "USE ONLY DOT5"

Und im Handbuch steht extra nochmal, dass auf keinen Fall DOT3 oder DOT4 eigefüllt werden darf, weil das zu Funktionsstörungen und Ausfällen führen kann.

Ist bei anderen Herstellern modernerer Fahrzeuge genauso.

Zitat von W650ilfried

Sicher mit DOT5, nicht 5.1 !

Bin zwar kein Chemiker, kann mir aber nicht erklären was an Silikon für welches Gummimaterial auch immer schädlich sein soll.

Zitat von Institut für Zweiradsicherheit

Alle Bremsflüssigkeiten – mit Ausnahme der DOT 5 – lassen sich
untereinander mischen. Aufgrund der unterschiedlichen physikalischen
Eigenschaften sollte man jedoch darauf verzichten. Deshalb unsere
Empfehlung: Immer den Herstellerangaben folgen! Denn die
Hersteller haben in zahlreichen und unterschiedlichen Versuchen eine
optimale und wirtschaftlich vertretbare Bremsflüssigkeit „erfahren“.
Im Übrigen ist die DOT 5 Bremsflüssigkeit die einzige auf SilikonBasis, weshalb sie mit den übrigen – die auf Polyglykol-Basis
gefertigt werden – nicht gemischt werden darf! Bremsflüssigkeiten auf
Silikon-Basis nehmen keine Feuchtigkeit auf. Dies kann dazu führen,
dass ansässiges Wasser zu oben genannten Problemen führen kann!
Ein weiterer Sicherheitsaspekt, der hier unbedingt genannt werden
sollte, ist die höhere Kompressibilität von Bremsflüssigkeiten auf
Silikon-Basis. Diese höhere Kompressibilität einer SilikonBremsflüssigkeit bedeutet, dass bei ihrer Verwendung anstelle einer
Bremsflüssigkeit auf Polyglykol-Basis bei identischem Hand-/Fußbremszylinderweg und somit sich einstellenden Bremssystemdruck ein
geringerer Bremskolbendruck erreicht wird. Unter Umständen wird der
Druckpunkt „matschig“ und nicht mehr so gut ertastbar. Im schlimmsten
Fall kann je nach konstruktiver Auslegung des Bremssystems nicht
genügend Bremsdruck aufgebaut werden! DOT 3, 4 oder auch DOT
5.1 Bremsanlagen sind konstruktiv nicht unbedingt für DOT 5
Bremsflüssigkeit geeigne

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Zum nachlesen des kompletten Artikels:

KLICK

Vielleicht als Merksatz: In eine Bremsanlage gehört die Bremsflüssigkeit, die der Fahrzeug bzw. Bremsenhersteller vorschreibt. Der Wechsel von z.B. DOT 3 nach DOT 4 oder DOT 5.1 ist chemisch von den Materialien unbedenklich. jedoch kann sich das Bremsverhalten u.a. auch bei ABS Anlagen durch unterschiedliche Viskositäten leicht verändern. Bremsflüssigkeiten DOT 3 und DOT 4 SL (von ATE) sind sehr gut miteinander vergleichbar (Chemie, Druckbeständigkeit, Viskosität) Bremsflüssigkeiten ATE DOT 4 Sl.6 hat z.B. hat eine Viksoität von 700 mm²/s gegenüber 1500 mm²/s bei DOT3

Bremsflüssigkeit nach DOT 5.0 nur in dafür extra vorgesehene Bremsanlagen verwenden, da sowohl die physikalischen als auch die chemischen Eigenschaften unterschiedlich sind. Da es sich ja auch nicht um reine Silikonöle handelt sondern diverse Additive zugefügt werden kann sich eine Unverträglichkeit mit den Dichtungen ergeben. Die Bremseigenschaften können sich deutlich verändern, das Ansprechverhalten von ABS Anlagen entspricht nicht mehr dem Soll.