Lenkung plötzlich extrem leichtgängig

  • Moin zusammen,


    nach meinem letzten Eintrag bezüglich des Auspuffs habe ich doch schon einige KM runtergerissen und mich gut an das Bike gewöhnt.

    Allerdings habe ich seit einer Woche ein Problem.


    Alles fing damit an, dass ich beim TÜV war. Soweit so gut, er machte eine kurze Fahrt und meinte zu mir, dass die Maschine für 48PS extrem gut läuft, allerdings auf dem Vorderrad etwas komisch fährt.

    Einen Tag später bin ich mit einem Platten liegengeblieben. Habe mich noch zur Tanke retten können, Luft reingepumpt und die letzten 5km nach Hause geschafft. Da ist mir dass komische Fahrverhalten dann auch aufgefallen. Fast so, als würde ich Fahrrad fahren. Die Lenkung ist auf einmal extrem leichtgängig, ohne etwas Widerstand. Kenne das so nicht und fühle mich so definitiv nicht sicher. Habe es aber dann auf das entdeckte Loch am Reifen geschoben. :gruebelx:


    War dann gestern beim Reifenhändler und hab der Kiste vorne und hinten neue Gummis spendiert. Falls das relevant sein sollte: bin von Dunlop auf Michelin Pilot Power gewechselt.

    Voller Vorfreunde wollte ich Sie dann Abends abholen und siehe da, es ist immer noch exakt gleich. :confusedx:


    Kennt das jemand? Woran könnte das liegen?

    Es ist auch schwer zu beschreiben. Wenn ich in der Stadt fahre fühlt es sich so an, als möchte die Maschine noch weiter in die Kurve fahren und ich muss schon gegen lenken. Und das alles ohne richtiges Gefühl im Lenker, da wie gesagt extrem leichtgängig. Habe vorher deutlich mehr Feedback vom Lenker bekommen. Das fehlt irgendwie komplett.


    Über paar Tipps und Hilfsansätze würde ich mich sehr freuen.


    Vielen Dank schonmal!


    Grüße

    Flo

  • Ich würde da nur auf das Lenkkopflager und das Radlager vorne tippen. Lenkkopflager -> höhere geschwindigkeiten unstabil, radlager -> wackelig und höhere geschwindigkeiten und kurve sehr unsicher(Das war meine erfahrung)

  • Hi zusammen,


    Kannst Du das Verhalten, sprich den leicht beweglichen Lenker auch im Stand feststellen? Sprich "fällt" der Lenker leicht in eine bestimmte Richtung? Bei Möglichkeit mal hochnehmen das Bike.

    Sollte das der Fall sein, dann würde ich auch auf das Lenkkopflager tippen.


    Eine banale und sicherlich "blöde" Frage, aber der Luftdruck stimmt, wie in der BA des Zweirades beschrieben?


    Grüße,

    Marci

    Grüße,

    Marcel

    CB650R - 2019

  • Eine andere Möglichkeit wäre, das du zuvor (bis zum Platten) mit zu niedrigem Luftdruck gefahren bist. Und nach der Panne dann mit "korrektem" Druck.

    Bei einem schleichendem Luftverlust wäre das denkbar.

    Ein "Halbplatter" vergrößert auch die nötigen Lenkkräfte. Ein sehr "prall" gefüllter Reifen läuft dagegen leichtgängiger.


    Du kannst ja mal den Luftdruck um ein halbes Bar herab setzen für eine Probefahrt.

    Ändert sich dadurch etwas in die Richtung, die dir vom Fahrgefühl her bekannt ist?


    Ansonsten kommen - wie schon geschrieben - Lenkkopflager und Radlager als mechanische Ursachen in Betracht.

    Scheiß drauf, ich probiers!

    :hehe:

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  • Also im Stand lässt es sich auch sehr leicht lenken. Umfallen vom lenker passiert nicht, ist ja klar, dazu muss es aufgebockt sein, da habe ich aktuell aber nicht die Möglichkeit dazu.


    Ich denke auch nicht, dass das was mit dem Luftdruck zu tun hat. Ist jetzt mein dritter Vorderreifen (bei Kauf war vorne fast weg, dann neuen drauf, nun der Dritte).

    Das wäre schon früher aufgefallen und nicht nach 5000km. Reifendruck wurde eigentlich immer mal wieder geprüft und war konstant bei 2,5 Bar.


    Wie kann man Lenkkopflager auf einen Defekt prüfen bzw. Radlager?

  • Lenkkopf:

    z.b. die Kiste hat wohl keinen Zentralständer...ansonsten hinten hinunter drücken und schauen ob der Lenker auf beide Seiten gleich gängig ist

    .


    Nach schräg kommt flach


    Physik ist nur trocken , wenn der Tank leer ist


    .

  • Du kannst das Bike auch auf den Seitenständer kippen, quasi wie die Jungs beim TÜV (so wird dort meist das Radlager kontrolliert, etc. - zweiten Mann heranholen) und dann wie oben genannt testen bzw. auch vorab ein Video auf Youtube ansehen - Die Fahrschulen erklären die Prüfung bzw. den Test wirklich super!


    Prüfe auch das Radlager wie dort erklärt.

    Grüße,

    Marcel

    CB650R - 2019

  • Tja, mit "eigentlich" ist so eine Sache.


    Eigentlich ist ein Prüfer dazu da,

    Dinge zu prüfen,

    wenn sie Ihm komisch vorkommen.

    Eine Prüfung des Lenkkopflagers ist so gesehen "eigentlich" obligatorisch.


    "Eigentlich" prüft man auch regelmäßig den Luftdruck der Reifen. Und uneigentlich?

    Wurde der Luftdruck vor der TÜV-Prüfung geprüft?


    Sind 2,5 Bar tatsächlich der empfohlene Luftdruck für das Vorderrad dieses Modells und des aktuellen Reifens?


    Ich fahre dieses Modell nicht, aber 2,5 vorne hab ich noch bei keinem Motorrad gehabt.

    Auch nicht nach Empfehlung des Reifenherstellers, die in der Regel aktueller sind als die Angaben im Benutzerhandbuch.


    Für die Prüfung des Lenkkopflagers brauchtst du einen zweiten Mann, und zwar Jemanden der "Gefühl" dafür hat.

    Je nach Modell wird sowas bei modernen Maschinen mit der Federwaage eingestellt.

    Scheiß drauf, ich probiers!

    :hehe:

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  • Der TÜV hat den Reifendruck geprüft, auch hier 2,5 Bar. Das hat mir auch der Honda-Mechaniker bestätigt. Vorne 2,5, hinten 2,9 Bar.

    Die TÜV-Prüfung lief recht zügig. Abgasmessung. Lichtanlagenprüfung. Sichtprüfung Bremse, Sichtprüfung Reifen (hier hätte ich Profiltechnisch eigentlich durchrasseln müssen) und joa, das wars dann auch. Nach 7-10 Minuten war ich durch und konnte gehen.


    Werde mal den Honda-Mechaniker fragen ob er das Lager mit mir prüft.

  • Die Luftdrücke sind korrekt!


    Tatsächlich macht es bei eigener Unsicherheit Sinn dies in der Werkstatt mit dem Fachmann zu prüfen.

    Eine Prüfung der Lager ist beim TÜV stets inkludiert, das verwundert mich daher etwas. Sprich bei mir wird das Bike stets auf den Ständer gekippt und zusammen mit mir nach den Lagern gesehen.


    Fahr in der WS vorbei und lass es checken - Gib gerne Rückmeldung was herauskam.


    Grüße

    Grüße,

    Marcel

    CB650R - 2019

  • Also wie gesagt, mehr hat der TÜV nicht geprüft. Habe nun auch schon gehört, das meine Blinker hinten zu nahe stehen und weiter auseinander müssten. Das hat den TÜV auch nicht interessiert.

    Wie dem auch sei, werde das mal Prüfen lassen und gebe Bescheid.

    Wird sich allerdings mit Sicherheit noch bis nächste Woche ziehen ehe der Mechaniker Zeit hat.

  • es wäre fast ein Zufall, wenn der abgefahrene Dunlop das gleiche Einlenkverhalten hätte wie der neue Michelin...

    .


    Nach schräg kommt flach


    Physik ist nur trocken , wenn der Tank leer ist


    .

  • Vermutlich must Du Dich an das leichte lenken gewöhnen.

    Gerade ein Michelin PP lenkt sich sehr leicht,ich konnte mich nicht an den PP gewöhnen und ein Kollege mit seiner 1000er Fireblade konnte das auch nicht.

    Ich hatte gerade in schnellen kurven kein Gefühl für das Vorderrad,andere schwören auf diesen Reifen.

    Ich bin von früher noch den alten Metzeler ME1 gewohnt,da mußte man noch "drücken".

    Bei Umstellung auf einen Z6 (jetzt Z8) habe ich auch eine ganze weile gebraucht um mich an das leichtere einlenken zu gewöhnen,aber es ist trotzdem Gefühl für das Vorderrad da.


    Gruß

    Daniel

  • :wink1:

    aber 2,5 vorne hab ich noch bei keinem Motorrad gehabt.

    Als ich auf BT45 umgerüstet hab, sagte mir mein Reifendealer (und Clemens von Brückenstein hat das auf Nachfrage so bestätigt, weil mir das heftig vorkam) "0,5 bis 0,75 mehr als im Handbuch steht" - Originalwerte waren vorne 1,75 bzw. 2,0 (baujahrabhängig - warum :nixweiss:) und hinten 2,0. Ich fahre die BT45 und auch die BT41AX auf dem Scrambler mit 2,50 und 2,75 (nur bei "nass und kalt" gehe ich auf 2,25/2,50 runter). Das dürfte für viele moderne Reifen also ein durchaus angemessener Druck sein.


    ... wenn der abgefahrene Dunlop das gleiche Einlenkverhalten hätte wie der neue Michelin...

    Wie krass sich Reifen unterscheiden, habe ich letztes Jahr bei der Probefahrt mit 'ner CMX 500 gemerkt - das war richtig Arbeit (insbesondere bei engeren Bögen) gegenüber meiner CM auf BT45. Was die CMX ab Werk draufhat :nixweiss: aber ich gehe mal davon aus, dass das Event-Team auf den optimalen Druck in den Reifen geachtet hat.


    Dass die Lenkung durch irgendwelchen Lenkkopflager-Defekt plötzlich sehr leichtgängig wird, erscheint mir (vorsichtig formuliert) unlogisch. Ein Radlager-Defekt sollte sich eher als "selbstlenkendes" Vorderrad bei Unebenheiten auf gerader Strecke bemerkbar machen.

    Ich vermute, dass beim Aufpumpen des fast platten Reifens an der Tanke zum erstenmal wirklich gut Druck drin war (die geeichten Geräte können meines Wissens immer noch bis zu 0,5 bar auseinanderliegen, weil bei der Eichung bis 0,25 unter oder über Soll toleriert wird), und jetzt der neue Reifen fährt sich wahrscheinlich ganz anders ...



    Um nicht von den "Zufallswerten" der Tankstellengeräte abhängig zu sein, habe ich meinen eigenen Druckprüfer (sowas) und nehme den auch auf längere Touren mit. Wie genau der wirklich geht :nixweiss: aber er schwankt nicht von Messung zu Messung und liegt 0,05 bis 0,1 unter den Werten des teuren Gerätes bei meinem Reifendealer. Und mit 'ner billigen Fußpumpe kann ich auch gelegentlich vor Abfahrt was nachpumpen - wenn die letzte Kontrolle 4 Wochen zurückliegt, nehme ich das Messdingens in die Hand, wenn ich vor der Fahrt die Plane runterziehe ...






    :wavey:

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    Meine Maschinen sind alt genug, um selbst zu entscheiden, das macht es manchmal etwas anstrengend, mit ihnen unterwegs zu sein.
    Wenn meine Fähigkeiten nachlassen und ich meine CM 400T nicht mehr fahren kann, dann hole ich mir 'n Motorrad - und wenn's damit nicht mehr geht, 'n Lanz Bulldog.