Meine CB 400 N - ein Sorgenkind? (Kurbelwelle, Zylinderkopf)

  • Hallo liebe Twingemeinde,


    in einem anderen Beitrag habe ich euch davon erzählt, wie sehr ich mich auf die Saison freue, und dass ich die vordere Bremsanlage überhole und auf Stahlflexleitungen umbaue. Jetzt ist es soweit, die Saison ist da, aber ich lasse mein Motorrad erstmal stehen. Gestern war ich bei schönem Wetter mal 120 km in und um Frankfurt unterwegs, um zu testen ob alles funktioniert, aber heute sehe ich Schäden, die mir so noch nicht aufgefallen sind, und ich habe ein ungutes Gefühl.


    Das erste Problem ist eigentlich ein klassischer Standschaden (das Motorrad war gut 10 Jahre stillgelegt, bevor ich sie von meinem Onkel bekommen habe und wieder zugelassen habe): Wie schon an anderen Stellen hier im Forum besprochen können bei langer Standzeit die Wellendichtringe auf der linken Seite des Motors kaputtgehen. Das sind der Kurbelwellendichtring, der Simmerring auf der Getriebeausgangswelle und der Schaltwellensimmerring. Diesen kann man relativ unkompliziert von außen, d.h. ohne den Motor aufzumachen, austauschen (habe ich auch schon tun müssen). Für die Simmerringe auf der Kurbelwelle und der Getriebeausgangswelle muss der Motor allerdings auf. Jetzt stelle ich aber im vorderen Bereich der linken Motorseite, dort, wo die Lichtmaschine auf der Kurbelwelle sitzt, Ölaustritt fest. Rund um die Dichtfläche des LiMa-Deckels befindet sich ein Ölfilm, unten mehr, aber auch oben, denn die Lichtmaschine schleudert das austretende Öl ja in alle Richtungen. Es bildet sich zwar keine Ölpfütze unter dem Motorrad, aber ein Ölaustritt ist deutlich erkennbar. Leider kann ich selbst nicht richtig einschätzen, wie bedenklich das ist und wie sehr an dieser Stelle Handlungsbedarf besteht.


    Beim zweiten Schaden, den ich heute festgestellt habe, als ich mal ein Kerzenbild machen wollte, war ich schon sehr stutzig und verunsichert.


    IMG_20220302_153839.jpg

    Zylinder links


    IMG_20220302_154336.jpg

    Zylinder rechts


    Auf den Bildern kann man gut erkennen, dass auf beiden Seiten unter dem Kerzenloch ein Stück Metall herausgebrochen ist. Ich weiß nicht, wie das passiert ist (vllt. zu niedriger Ölstand, vllt zu heiß geworden?) und wann, gerade habe ich alte Fotos durchgesehen, um zu prüfen, ob der Schaden evtl. schon letztes oder vorletztes Jahr bestand. Aber genau sagen kann ich das leider nicht. Und die Frage nach dem "wie" ist jetzt, da der Schaden da ist wahrscheinlich auch eher zweitrangig. MIr war zwar klar, dass die Zylinderkopfdichtung sehr bald erneuert werden müsste, nun frage ich mich aber, ist der Kopf überhaupt noch zu gebrauchen?


    Habt ihr Erfahrung mit solchen Schäden, bzw. Reparaturen? Ich bin für jeden Tipp sehr dankbar.


    Viele Grüße

    Jan

  • Wenn ich das auf den Bildern richtig erkennen kann, geht die Öffnung doch nur durch zur untersten Kühlrippe des Zylinderkopfes.

    Ich bin mir nicht sicher, aber könnte das nicht sogar werksmäßig sein,

    damit sich dort im Kerzenloch keine Flüssigkeit (Regenwasser) ansammeln kann?

    Scheiß drauf, ich probiers!

    :hehe:

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  • :wink1:


    Das "Loch" an der Zündkerzenposition ist original - haben alle meine Zylinderköpfe (aktiv und Reserve) :D


    Der Simmering wird vielleicht wieder weitgehend dicht - mein Scrambler hat zu Anfang dort auch deutlich geölt, jetzt muss ich nur noch gelegentlich Ölnebel von der Auspuffblende und dem Schaltgestänge wischen.

    Fahren, gelegntlich wischen, und beobachten.


    Und auch die Getriebegeräusche im Standgas dürften normal sein - haben meine auch. Der Ölbrenner klingt bei kaltem Motor mit gezogener Kupplung und eingelegtem Gang (Getriebe dreht nicht) wie ein alter Traktor. Ohne Gang mit drehendem Getriebe wie zwei alte Traktoren ... :roll1:







    :wavey:

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    Meine Maschinen sind alt genug, um selbst zu entscheiden, das macht es manchmal etwas anstrengend, mit ihnen unterwegs zu sein.
    Wenn meine Fähigkeiten nachlassen und ich meine CM 400T nicht mehr fahren kann, dann hole ich mir 'n Motorrad - und wenn's damit nicht mehr geht, 'n Lanz Bulldog.

  • :roll1:


    Du musst das Wort "Defekt" neu bewerten.

    It's not a bug, it's a feature - oder auch "bei diesen Maschinen ist alles normal - wirklich alles." :D






    :wavey:

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    Meine Maschinen sind alt genug, um selbst zu entscheiden, das macht es manchmal etwas anstrengend, mit ihnen unterwegs zu sein.
    Wenn meine Fähigkeiten nachlassen und ich meine CM 400T nicht mehr fahren kann, dann hole ich mir 'n Motorrad - und wenn's damit nicht mehr geht, 'n Lanz Bulldog.

  • Vermutlich war das bei mir. Ich habe damit sowohl eine Servolenkung als auch ein Differential wieder dicht bekommen. So exorbitant teuer wie

    damals ist es inzwischen auch nicht mehr. 100 ml, die für 3,3 l Öl reichen, kosten 20-25 €, also wahrscheinlich weniger als 3 RWDR. Sollte die

    Geschichte überraschenderweise nicht funktionieren, ist der Schaden gering, würde ich sagen.

  • Ich habe im Zuge der Restaurierung eine Vorsorgedosis (ca.1 %) Lecwec dem neuen Motoröl zugegeben. Ob es nötig war/geholfen hat ?:nixweiss: Jedenfalls ist bisher alles dicht (ca.5000km)

    Die deutlich leckende Gabel hat sich nach Lecwec-Zugabe verbessert, wenn auch das Problem in reduziertem Umfang fortbesteht.