Maschine läuft nur auf einen Zylinder CM 400 T

  • Moin,


    nach dem ich jetzt die Steuerkette getauscht habe und alles wieder zusammengebaut hatte, konnte ich es heute nicht abwarten die Maschine zu starten.

    Nach kurzen gurgeln ist sie dann auch angesprungen aber ich hatte schnell bemerkt das sie nur auf einen Zylinder läuft.

    Der linke in Fahrtrichtung bleibt kalt. Zündfunke an der Kerze ist da. Kerze ist auch nass. Schwimmerkammerstand ist OK kurz unterhalb vom Deckel.

    Jetzt habe ich die Befürchtung das ich die Nockenwelle um 180° verdreht eingebaut habe. Ich habe sie dummerweise nach Handbuch eingebaut :-)

    Das war aber genau andersrum als sie zuvor drin war.

    Kann es daran liegen?

    Mich wundert es das der rechte dann läuft, hätte erwartet das dann keiner der Zylinder läuft weil ja beide einmal verdreht angesteuert werden?


    Jemand ne Idee?


    Gruß


    Giuseppe

  • :wink1:


    Ideen hab ich einige :D

    Wenn Du die Nockenwelle um 180° verdreht einbaust, ist sie richtig - das ist bei diesen Motoren tatsächlich total egal, daran liegt es nicht.

    Wenn einer läuft und der andere nicht, vertausch mal die Zündkerzen - wenn dann der andere läuft, hast Du den Übeltäter. Wenn Du die Kerzen schon rausdrehst, kannst Du auch gleich Kompressionsmessung machen (Gas dabei voll aufdrehen!), vielleicht zeigt sich dabei auch schon was. Und vorher auch schon das Ventilspiel an beden Zylindern nochmal überprüfen könnte helfen.

    Hattest Du die Versager zerlegt?






    :wavey:

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    Meine Maschinen sind alt genug, um selbst zu entscheiden, das macht es manchmal etwas anstrengend, mit ihnen unterwegs zu sein.
    Wenn meine Fähigkeiten nachlassen und ich meine CM 400T nicht mehr fahren kann, dann hole ich mir 'n Motorrad - und wenn's damit nicht mehr geht, 'n Lanz Bulldog.

  • Viele Ideen, das hört sich ja gut an :-)

    Vergaser hatte ich mal grob gereinigt. Der war komplett verklebt nach 3 Jahren Standzeit (dummerweise voll)

    Hab soweit alle Düsen frei und die Schwimmernadeln gereinigt. Auch die Schieber freigängig und sauber gemacht.

    Kompressionstest und das mit den Kerzen werd ich morgen mal testen.


    Bin schon froh das ich die Nockenwelle nicht wieder drehen muss. Wollt vorhin den Motor wieder aufmachen.

  • Hi, danke für die Links. Scheint aktuell tatsächlich das ich das Problem bei den Vergaser suchen muss.

    Habe neue Zündkerzen rein und auch die Zündkabel vertauscht. Tatsächlich scheint sich das Problem über Nacht auf den anderen Zylinder

    verschoben zu haben. Jetzt läuft der Linke aber der Rechte dafür nicht.

    Egal was ich mache der rechte Zylinder läuft nicht.

    Kompression ist auf beiden bei 12 bar. Unterdruck hab ich auch gemessen bei 0,2 Bar ( hmm, ich glaube das waren 0,02Bar).

    Scheint mir fast als ob kein Sprit in den Brennraum kommt.

  • :wink1:


    Ob kein Sprit in den Brennraum kommt, kannst Du mit Bremsenreiniger testen - Luftfilter raus und bei laufendem Motor gezielt auf der nichtlaufenden Seite Bremsenreiniger auf das Metallsieb sprühen. Dann solltest Du deutlich merken, wenn der zweite Zylinder dazukommt.


    Wenn das Problem von links nach rechts gewandert ist, deutet das eher darauf hin, dass Dein "Rumgemache" an den Zündungsteilen was verändert hat.

    Oder dass das Gemisch so fett ist, dass nur noch durch glücklichen Zufall mal der eine und mal der andere Zylinder überhaupt noch ans Laufen kommt. Hast Du die Gummistöpsel in der Schwimmerkammer zwischen den Düsen richtig wieder eingesetzt? Geht der Choke richtig zurück und dreht sich dabei auch die Starterklappenwelle in beiden Vergasern zuück?






    :wavey:

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  • das mit dem Bremsenreiniger kann ich mal testen sobald der Vergaser wieder montiert ist.

    Mein "Rumgemache" an den Zündungsteilen? Naja ich lass mal das Rumgemache so stehen :-) wobei an den Zündungsteilen

    von meiner Seite aus nichts gemacht wurde.

    Ganz korrekt ist das aber nicht das mal der linke und mal der rechte Zylinder läuft.

    Den ganzen Tag ging immer nur der rechte nicht. Kerzen hin und her getauscht Zündkabel hin und her getauscht, Leerlaufgemischschraube auf 2 Umdrehungen raus.

    Immer läuft der linke aber der rechte machte keinen Mucks.

    Die Gummistöpsel sind drin. Richtig? Naja, ich kann mir nicht vorstellen wie man die falsch einsetzen kann :-)

    Choke geht beidseitig gleichmäßig.

    Ich werd mich mal jetzt auf den Vergaser konzentrieren. Kann mir momentan schwer vorstellen das es was anderes sein kann.

  • :roll1:


    wenn Du Kerzen wechselst und Zündkabel vertauschst, ist das "Rumgemache" :D

    Und wenn erst nur der rechte Zylinder läuft und beim nächsten Versuch nur der linke, ist das "mal so, mal anders" ... :wink1:


    Die alten Gummistöpsel fallen gerne raus, wenn Du bei eingebauten Versagern die Schwimmerkammer entfernst, manchmal auch, wenn Du beim Zusammenbau mit der Kammer grad noch 'nen Zentimeter entfernt bist - deshalb kann das ein Problem sein - wenn Du Dich beim Zusammenbau nicht vergeweissert hast, dass sie ordentlich feststecken (bzw. die Versagerbatterie kopfrum auf der Werkbank liegen hattest).


    Sprithahn zulassen, wenn Du die Versager montiert hast, dann mit eingebautem Luftfilter ind geschlossenem Kasten mit reichlich Bremsenreiniger in den Ansaugschlitz starten. Läuft (wenigstens ein paar Sekunden, solange Du Bremsenreiniger zugibst) auf beiden Zylindern => Vergaserproblem.

    Läuft nur auf einem Zylinder => Zündanlage prüfen.

    Wenn irgendwo die Funkenstrecke vom porösen Zümdkabel zum Rahmen einfacher zu überwinden ist als an der Zündkerze im Brennraum (im Freien geht der Funken viel weiter als im verdichteten Gas), kann das auch zu unberechenbaren Aussetzern führen.






    :wavey:

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  • So, nachdem ich den Vergaser nochmal gereinigt habe laufen nun beide Zylinder. Wobei ich sagen muss das sie nicht gleich gut laufen.

    Entweder ist der Vergaser immer noch nicht richtig sauber oder die Zündspule bzw. CDI hat ne Macke.

    Ich hab mal ein kurzes Video hochgeladen. Vielleicht kann jemand was dazu sagen?


    Man sieht bzw. hört man für einen Moment läuft Sie gleichmäßig, zwar untertourig aber dennoch gleichmäßig.

    Dann aber treten die Probleme auf. Der rechte Zylinder läuft schlechter, wenn ich den linken abstecke geht sie unmittelbar aus.


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    Gruß


    Giuseppe

  • :wink1:


    Du solltest nicht bei laufendem Motor einen Kerzenstecker abziehen :nono:

    Die beiden Zündkabel sind die beiden Enden der Hochspannungsspule - die Spule hat keine Verbindung zu Masse, es ist ein Funken, der über beide Zündkerzen (Reihenschaltung!) geht. Wenn Du einen Stecker abziehst, unterbrichst Du den Hochspannungskreis - wenn der Motor dann trotzdem weiterläuft, heisst das, dass die Hochspannung vom abgesteckten Kabel irgendwie doch einen Weg über den Zylinderkopf zur anderen Zündkerze findet. Durchschlag durch die Isolierung des Kabels oder direkt in der Spule. Und je mehr der Motor so läuft und je öfter der Funken irgendwo durchschlägt, desto größer werden die Schäden an der Isolierung.

    Wenn Du Einzylinder-Betrieb machen willst: Motor aus, einen Kerzenstecker abziehen, 'nen Nagel oder 'ne alte Zündkerze reinstecken und irgendwo an den Zylinderkopf legen. Dann starten.


    Stehen in den Versagern die Drosselklappen absolut parallel? Wenn Du sie nicht eingeregelt hast, heisst das "Nein", weil die Betätigungsmechanik sich mit der Zeit verschiebt/verstellt/verzieht.

    Bei eingebauten Vergasern die Unterdruckdosen abnehmen, Federn und Schieber rausnehmen und die Unterkanten der Drosselklappen in den Blick nehmen (mit dem rechten Auge rechts am Rahmen vorbei in den rechten Versager, mit dem linken Auge links ... - das geht :D ).

    Wenn Du ganz vorsichtig am Gas drehst, müssen die Kanten der Drosselklappen genau gleich an die Bohrungen unten im Saugrohr rangehen und wenn Du weiterdrehst diese Bohrungen auch genau gleich überdecken. Nicht auf 'nen halben Millimeter genau,.eher auf 'nen halben Zehntelmillimeter genau - solche Feinheiten sind mit genauem Hinsehen zu schaffen.

    Verstellung mit der Schraube in der Verbindung der Drosselklappenwellen - kommst Du ganz schlecht ran :o


    Schieber, Federn und Dosen drauf, starten und versuchen, mit den Standgasgemischregulierschrauben (das sind die Messing-Schräubchen vorne unten) beide Zylinder auf höchste Drehzahl einzuregeln, genau so, dass die Drehzahl einbricht, wenn Du die Dinger 'ne Viertelumdrehung reindrehst. Dafür müssen sie nicht beide gleich rausgedreht sein!

    Wenn dann die Zylinder immer noch ungleichmäßig laufen, Fehler suchen.



    Nachtrag: den Synchrontester kannst Du nehmen, um Dich nachher zu vergewissern, dass Du ordentlich gearbeitet hast - für korrekte Einstellung ist er überflüssig, führt eher in die Irre.





    :wavey:

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  • Hab mal reingeschaut in den Vergaser, die Drosselklappen sind absolut synchron.

    Kann ich die Zündungsanlage bei diesem Motorlauf als defekt ausschließen?

    Dann würde ich nen kompletten Dichtungssatz für den Vergaser bestellen und nochmal zerlegen.

  • :wink1:


    Du kannst bei diesen Moppeds nichts als defekt ausschliessen. Marode Zündkerzen oder Kerzenstecker, die den Funken gelegentlich ganz oder teilweise woanders funken lassen, wurden schon vor langer Zeit erfunden (als mögliche Fehlerquelle). Und wenn die Isolierung der Zündkabel oder auch die Zündspule innen schon etwas mehr geschädigt ist, kann auch da hin und wieder ein Fünkchen "verlorengehen".


    Ordentlicher Luftfilter im Kasten und Deckel drauf? Ändert sich am Motorlauf was, wenn Du etwas den Choke ziehst?

    Kannst Du die Maschine auf die Strasse bringen, dass Du sie warmfahren kannst und dann mit Last den Motorlauf mal testen kannst? Meine Motoren zicken kalt im Standgas auch manchmal seltsam rum, laufen aber ordentlich, wenn sie ein bischen zu ziehen haben.


    Und die 620/min, die Dein Drehzahlmesser anzeigt, sind 1240 - nichts "untertourig", Drehzahlmesser falsch eingestellt.






    :wavey:

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  • ....Dann würde ich nen kompletten Dichtungssatz für den Vergaser bestellen und nochmal zerlegen.

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    Ich habe meine Vergaser mit Originaldichtsatz restauriert (nicht ganz billig), ohne Ultraschall und ohne Druckluft (mangels entsprechender Gerätschaft), habe die alten Schwimmernadeln weiterverwendet (m.W. original nicht mehr erhältlich) und bin tatsächlich mit einem Aus-/Einbau ausgekommen. Nach der Lektüre vieler Keihin-Vergaserreinigungsstories glaube ich, das ist eher die Ausnahme...

    Ob´s an den Originalteilen lag? :nixweiss:

  • Also ich habe ja keine Ahnung von Elektrik - aber ich hatte mal ein Problem an nem Auto was sich genauso angehört hat. Defektes Zündkabel. Der tip von nem Kumpel war das fahrzeug anlassen, das Lich ausmachen und ganz genau gucken ob im Dunkeln was funkt / aufblitzt. War auch so, ganz kleiner Riss im Zündkabel, mit dem blosen Auge nicht zu sehen und bei Licht auch kein überspringender Funke. Zündkabel getauscht und gut wars. Aber wie gesagt ich hab von Elektrik keine Ahnung aber es hat sich genauso angehört.

    Alteisenfahrer

  • Defektes Zündkabel. Der tip von nem Kumpel war das fahrzeug anlassen, das Lich ausmachen und ganz genau gucken ob im Dunkeln was funkt / aufblitzt.

    Habe an unserm alten Golf (Bj 1997) vor ein paar Jahren komische Geräusche gehabt beim Fahren und keine Leistung (75 PS und gefühlt keine 50).Nix gesehen bei Nacht daß da irgendwo ein Züdfunke abhaut, Neue Kabel icl.Stecker und Verteilerkappe und es war weg und läuft seither TOP. Habe die alten Stecker zerlegt und Duchschußspuren gefunden die aber nur im zerlegten Zustand zu finden waren. Also es gibt die merkwürdigsten Dinge und ein Satz neue Kabel schaden ab einem gewissen Alter sicher nicht auch wenn die Heutige Qualität nicht immer so lnage hält wie die Alte.

    Grüße Michael


    Wünsche euch daß Ihr immer heile ankommt :dafürx:


    Mein Spaß steht im Vordergrund :wink1: