PC35 Vergaserausbau Ansaugstutzen fest

  • Hallo Zusammen,


    ich versuche gerade meiner alten PC35 eine komplette Vergaserreinigung zu gönnen, da sie zwar kalt gut anspringt und rund läuft, aber bei halbwarmer Temperatur nur auf drei Zylindern läuft und dann wieder ausgeht. Schaffe ich es sie warm zu bekommen (mit großzügiger Beatmung durch Starthilfespray oder Bremsenreiniger) läuft sie wieder anstandslos rund, lässt sich gut starten und macht keine Probleme. Am Folgetag tritt das Problem nicht auf. Lasse ich sie allerdings eine Woche oder zwei unbewegt stehen, beginnt das Spiel von vorn. Luftfilter und Zündkerzen waren ohnehin unlängst fällig und so habe ich den Vergaser im Verdacht. Die Dame ist schon etwas älter und auch nicht wenig gelaufen, also kann eine grundständige Wellness Kur im Ultraschallbad nicht schaden. Ist auch nicht der erste Vergaser, dem ich dies gegönnt habe.

    Nun komme ich aber zu meinem Problem. Kühlwasser ist raus, alle Schläuche sind abgesteckt, Baudenzüge entfernt und Schauben unten an den Ansaustutzen gelöst, dass die Mutter gerade so nicht abfällt. Alles gemäßg dem dazugehörigen service manual. Es bleibt eigentlich nur noch die Vergaser abzuziehen und zu zerlegen. Aber entweder bin ich zu schwach oder die Ansaugstutzen sind mittlerweile zu hart bzw angeklebt. Ziehen, rütteln, kanten, wackel, vorsichtig hebeln und das Motorrad fast an den Vergasern anheben hat alles nichts gebracht. Das Objekt der Begierde bewegt sich keinen Millimeter.

    Hat jemand von euch noch einen Tipp, wie ich die Vergaser gutwillig abziehen kann, ohne den ganzen Moter ausbauen zu müssen? Das würde ich nämlich gern vermeiden.


    Vielen Danke & viele Grüße

    Sebastian

  • Hart und angeklebt - das kenn ich nur zu gut!

    A&O ist das völlige Lösen der Schellen bie auf die Letzte Windung der Gewindemutter, weil der Stutzen eine Bördelung hat, über die das Gummi drüber muss.

    Warm machen könnte helfen und mit einem stumpfen Haken zwischen fahren und so weit es geht rum ziehen; evtl einen Nagel o.ä. platt schlagen und abwinkeln.

    Ansonsten würde etwas Öl helfen, aber das ist bei den flach gestellten Stutzen schwierig.

  • An ein Montiereisen habe ich auch schon gedacht, allerdings ist das mein erster CBR-Vergaser und ich bin mir nicht ganz so sicher wo ich es ansetzen kann, ohne Schaden zu machen.

  • Montiereisen dürfte schwierig sein anzusetzen.

    Ich habe - wenn man es ansetzen kann - Pumpkissen, die drücken erstaunlich gut. Muss man aber aufpassen, damit man nichts verbiegt. Halt Holzstück unterlegen usw.


    Du solltest einseitig ziehe / drücken wie auch immer. parallel bewegt braucht erheblich mehr Kraft, einseitig hebelt mehr übers Eck aus.

  • Deswegen würde ich mir überlegen ob die Vergaser wirklich „ab“ müssen. Das mit „ am nächsten Tag geht es noch“ kenne ich von meiner Bol d or auch - allerdings nicht nur an einem Vergaser. Da ist das Problem eher das der Spritt ausgast, also seine leicht flüchtigen Bestandteile verliert, und dann nicht so recht zündfähig ist. Vielleicht hilft Dir diese Info dabei rauszufinden wo der Kraftstoff ausgast, und nicht wo was verschmutzt ist. Denn für mein Gefühl ist die Ultraschall Behandlung bei jederlei Vergaserproblemen eh überzogen!

  • ... Denn für mein Gefühl ist die Ultraschall Behandlung bei jederlei Vergaserproblemen eh überzogen!

    ... sagt der, der kein US hat :D

    Nein, US ist weder Alleskönner noch Wunderheiler, aber es hilft eben an vielen Ecken, die man beim besten Willen mit Spray aller Art nicht erreicht. Dabei sind natürlich auch Dinge zu beachten, die unmittelbar Einfluß auf den Erfolg der Aktion haben. So werden zB. zugesetzte Düsen nicht frei, in denen Luftbläschen eingeschlossen sind ... usw.

    Natürlich ist es empfehlenswert, erst einmal konventionell zu versuchen, das Problem in den Griff zu bekommen. Aber die Demontage der Vergaser hat ja auch den Vorteil, per Gelegenheit Dichtungen usw. zu wechseln und da kann ich bei meinem aktuellen Projekt nur staunen, wie dicht die Dinger noch gehalten haben, obwohl sie bei der ersten Berührung sozusagen zu Staub zerfallen sind.

    Gäbe noch einiges dazu zu sagen, aber ich bin ja nicht auf Missionsreise hier ... :heheha:

  • Deswegen würde ich mir überlegen ob die Vergaser wirklich „ab“ müssen. Das mit „ am nächsten Tag geht es noch“ kenne ich von meiner Bol d or auch - allerdings nicht nur an einem Vergaser. Da ist das Problem eher das der Spritt ausgast, also seine leicht flüchtigen Bestandteile verliert, und dann nicht so recht zündfähig ist. Vielleicht hilft Dir diese Info dabei rauszufinden wo der Kraftstoff ausgast, und nicht wo was verschmutzt ist. Denn für mein Gefühl ist die Ultraschall Behandlung bei jederlei Vergaserproblemen eh überzogen!

    Habe ich auch schon überlegt, würde aber irgendwo bedeuten, dass der Spritt in den letzten Jahren deutlich flüchtiger geworden ist, denn das ist ein Problem, welches die Gute nicht schon immer hatte und auch zunehmend stärker wird. Zumal sie ja kalt top anspringt, ohne irgendwelche eingesprühten mittel. Erst wenn ein paar Minuten im Standgar lief beginnt die Misere. Hier würde ich annehmen, dass halb verflüchtigter Spritt in den Schwimmerkammern von anfang an Probleme bereiten sollte und der Spritt im Tank ja genauso ausgasen müsste.

  • Wie Manfred schreibt - Montierhebel hilft immer oder kräftig von oben auf die Vergaserdeckel drücken -

    also so runter 'knippen' - hilft manchmal auch -meistens aber Montierhebel :D

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  • Hallo SeKno,

    ich fahre das gleiche Modell und habe gestern auch die Vergaserbrücke abgebaut. Erst die Ansaugstutzenschellen mit einem langen Schraubendreher durch die Rahmenaussparungen gelöst und dann erstmal behutsam an der Vergaserbank gewackelt.

    Dann rechts auf dem Rahmen ein Kantholz aufgelegt und die Vergaserbatterie (wieder behutsam :!:) rausgehebelt. Schau halt bitte nur, dass du das Kantholz am rechten äußeren Vergaser möglichst "flächig" unter der Schwimmerkammer ansetzt ohne Schläuche abzudrücken und besser nicht an den Ablasschrauben.

    Klappt schon.

    Gutes Gelingen.

    Olf

  • Ich bin heute endlich wieder dazu gekommen dem Vergaser meiner alten Dame zu leibe zu rücken und habe sie erfolgreich mit Heißluft und Kanzholz heraus hebeln können. Jetzt kann es endlich ans zerlegen und reinigen gehen. Die Ansangstutzen sehen zwar trotz allem noch gut aus, aber da ich sowieso neue bestellt habe, werden die nach der Reinigung auch gleich mit gewechselt.


    Danke nochmal an alle für die Hilfe.