Motor (kalt) geht beim Gasgeben aus, Historie an Öl-Problemen

Ich würde ich auf einen verschmutzen Vergaser und/oder

defekten Kaltstarter tippen.

Hallo Marc

Zitat von Waver100cc

den (ziemlich zerstörten) Luftfilter

Haben sich auch feine Krümel vom Filtermaterial gebildet?

Dann ist die Einschätzung von Oliver meiner Meinung nach goldgelb: Ich kenne das nur von den ganz alten Schaumstofffiltern, aber auch Papier kann die feinen Bohrungen und Düsen verstopfen, da ist dringend ne Reinigung angesagt. Ein Reinigungszusatz im Sprit reicht da wahrscheinlich nicht.

Zitat von Waver100cc

zu wenig Öl im Motor (weil verstopft), etwas am Zylinder kaputt sein könnte?

Das kann schon passieren. Bei Deiner 2h Fahrt nach dem Ölauffüllen lief der Motor aber noch soweit ok? Dann hast Du wohl Glück gehabt.

Ist das wirklich nötig, alle 1000 km das Ol zu wechseln? Ist der Ölverbrauch so hoch? Wo bleibt das Öl, ist der Motor nass oder verbrennt er es (blauer Rauch aus Auspuff)?

Bzgl des Motorlaufs hat eigentlich Oliver sich schon erschöpfend geäussert.

Da sind neben demVergaser halt noch kleine Baustellen.

Zuerst und nebenbei,

die Messtabspitze:

Die beim Ablassen im Öl gefundene Messstabspitze kann dort nur dann rausgekommen sein, wenn das darüberliegende Grobsieb kaputt ist oder fehlt.

Entweder ist es nach öffnen des rechten Deckels mal nach einer dann üblicher Reinigung desselben, vergessen worden wieder einzubauen oder, was häufiger auch passiert, daß eine zu lange Magnetablassschraube mal eingebaut wurde und das Sieb zerstört hat.

Ölfilter:

Diese Motoren haben keinen echten Ölfilter, sondern eine Zentrifuge. In der Freilaufkupplung ist ein Bereich, in der sich die Feststoffe absetzen. Wenn der voll ist, kann übrigens auch nix verstopfen. Es wird dort halt nur das Öl nicht mehr geklärt. Mit hier üblichem Öl dauert es mindestens 20 000 km ehe es sich lohnt, das Ding überhaupt zu öffnen. Ich habe zB hier noch einen ungeöffneten Innomotor gleicher Bauart mit 80 000 km liegen mit leider kaputtem Kerzengewinde (unrettbarer Zylinderkopf nach unglaublichem und max untauglichen Reparaturversuch des Vorbesitzers) sowie m.M. indiskutabler Ölverbrauch (0,5l /1000km), den ich bei Gelegenheit revidiere. (Kolben Zylinder Kopf und prophylaktisch noch unteres Pleuellager neu)

Gereinigt wird die Zentrifuge durch Öffnen des rechten Seitendeckels und den über der Freilaufkupplung liegenden Deckel mit drei Schrauben abnehmen, Schmodder raus und alles wieder zusammenbauen. Dauert etwas länger als das Tauschen eines Patronenölfilters und zeitaufwändig ist vor allem das Entfernen der Dichtungsreste.

Da brennt jetzt sowieso nix an und lasse Dir besser damit Zeit und mache dass, wenn Du sowas noch nicht gemacht hast oder nicht halbwegs fit bist, zuerst mit jemandem der die Verhältnisse kennt.

Es ist kein großes Geheimnis, nur der Zusammenbau der Umlenkung für die Kupplungsbetätigung ist eher etwas ungewohnt. Der Auseinanderbau ist dagegen einfacher, da fällt der Kram meist schon von alleine auseinander ehe man es sich genau anschauen kann

Du brauchst sowieso eine Deckeldichtung, eine Zentrifugendichtung und bei etwas höherer Laufleistung würde ich mir auch den Simmering für die Kickstarterwelle zumindest zurecht legen. Die Zentrifugendichtung würde ich auf jeden Fall als original Honda Ersatzteil kaufen. Du hast ja Dein Fahrzeug aus Vietnam und wenn Du da noch Kontakte für Beifracht hast, ein sonst tauglicher kpl Dichtungssatz in Südostasien liegt bei weniger als einer handvoll Euros und die gleiche Honda Ersatzteilnummer für die Zentrifugendichtung ist auch dort für Centbeträge erhältlich.

Kann mir jemand erklären, warum es am Öl liegen soll, dass der Motor im kalten Zustand abstirbt?

Dann wäre doch die innere Reibung extrem hoch und der Motor Asche? Da nützt das beste Öl doch nichts mehr.

Ich tippe auf Vergaser und /oder Nebenluft. Wurde eventuell bei der Reinigung ein Fehler nicht erkannt und der Vergaser einfach wieder mit dem Fehler zusammen gebaut?

also mit öl hatt das sicherlich gar nix zu tun. (nur wenn öl vom kopf im brennraum tropft, aber das sieht mann sofort beim start und am zundkerzenbild).

mit zündung meist auch nicht wenn es warm keine probleme gibt.

funktioniert die choke überhaupt?

reinigen funktioniert nicht immer wenn dort was dicht ist, die öffnungen sind sehr winzig und eine fest eingegossene choke düse kommt mann oft nicht ran.

wenn zu mit oxidation oder ablagerung von altbenzin dann ist manchmal ende vergaser.

am einfachsten ist eine andere vergaser probieren.

Hallo Marc...

Zitat von Waver100cc

Vergaser wurde heute auseinander gebaut und komplett gereinigt. Problem besteht leider weiterhin.

Die Qualität dieser Dienstleistung lässt manchmal auch in europäischen Breitengraden zu wünschen übrig, insofern stimme ich Pusteblume 's Kommentar zu: Hat nix zu sagen...

Ich habe selbst auch schon den Vergaser meiner Yamaha 3x (!) hintereinander gereinigt (Ultraschallbad) und überarbeitet (div. Teile getauscht), bis das Ding endlich wieder vernünftig arbeitete.

Zitat von Waver100cc

Das Problem mit der Gasannahme

... hier wurde auch schon der Begriff "Falschluft" ins Spiel gebracht, das erscheint mir sehr plausibel, unter der Voraussetzung, dass der Vergaser wirklich einwandfrei in Ordnung sein sollte. Kleinste Risse in Unterdruckleitungen können wirklich für viel Frust sorgen. Das sollte wirklich sehr genau untersucht werden. Das Symptom "passt" zumindest recht gut.

Zitat von Waver100cc

Alle 800-1000km Ölwechsel

Kann ich so nicht einschätzen, aber das würde ich nur machen, wenn es sich um eine kritische Umgebung (z. B. feinster Sahara-Sand) handelt und das vor Ort verfügbare Öl wirklich grottenschlecht ist. Dass das Öl schwarz wird bedeutet, dass es genau das macht was es soll: Ruß im Innern des Motors zu binden und Ablagerungen zu minimieren, das ist kein Alarmzeichen, wenn sich das Motoröl schwarz färbt. Ich könnte mir vorstellen, dass die Werkstätten gerne häufig zum Ölwechsel raten, weil das schnell verdientes Geld ist...

Zitat von Waver100cc

ob der Motor 'nass' ist

Siehst Du wenn Du drunter schaust oder überall Ölflecken verteilst. Ein leichtes "Schwitzen" des Motors ist zwar auch nicht unbedingt schön, aber weniger alarmierend. Machst Du den Ölwechsel meistens selbst? Kommt ungefähr so viel Öl raus, wie Du anschließend einfüllst? Ein leichter Verbrauch ist durchaus völlig normal (geschätzt vielleicht 100 ml auf 5000 km), ein höherer 0,5 l auf 1000 km inakzeptabel, da stimme ich Karsten zu. Gar kein Ölverbrauch wäre schlecht, weil das ein Hinweis sein könnte, dass sich Benzin hinzumischen könnte und das Öl verdünnt.

Viel Erfolg bei der weiteren Fehlersuche!

Zitat von Waver100cc

Ich halte euch auf dem Laufenden...

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