CB450N - Kalter Krümmer

  • :wink1:


    Dass die Drosselklappen exakt parallel sind, ist wichtiger als die Choke-Klappen - und das prüfst Du am besten bei eingebautem Vergaser von oben mit Zug am Gaszug, wie schon beschrieben (um Verziehungen und Spiel auszugleichen).

    Und beide Standgasgemischregulierschrauben (die dünnen Messingschrauben mit der Spitze) sachte bis zum Anschlag rein und eineinhalb Umdrehungen wieder raus.


    Wenn der linke Zylinder schon zuviel Sprit kriegt, bringt 'ne größere Düse bestimmt nicht weiter. Hast Du die großen Düsen im Mischrohr und die kleineren direkt in den Versager geschraubt und nichts verwechselt? Hast Du auch die Gummistopfen zwischen den Düsen richtig drin?


    "Blitzblank" sagt nichts darüber aus, ob alle Kanäle offen sind - es gibt auch Luftkanäle, die Sprit und Luft vormischen sollen. Wenn da eine Luftmischbohrung zu ist, saugt er auch zu wenig Luft und zuviel Sprit.






    :wavey:

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    Meine Maschinen sind alt genug, um selbst zu entscheiden, das macht es manchmal etwas anstrengend, mit ihnen unterwegs zu sein.
    Wenn meine Fähigkeiten nachlassen und ich meine CM 400T nicht mehr fahren kann, dann hole ich mir 'n Motorrad - und wenn's damit nicht mehr geht, 'n Lanz Bulldog.

  • Es fehlt die mechanische Überprüfung, ist die Nockenwelle noch ok? Nocken rund? Dann gehe ich davon aus die Kiste hat eine CDI? Die könnte dann auch die Fehlerquelle sein. Wie alt ist der Sprit? Können die Abgase raus, Auspuffdämpfer offen?

    Es gibt immer den Einen der es besser weiß, auch wenn er keine Ahnung hat.

  • :wink1:


    Die CDI liefert einen Impuls an eine Zündspule für beide Zündkerzen (beide Kerzen funken an jedem OT) - scheidet aus. Zündspule oder Zündkabel kämen in Frage (Funken links sieht im Freien gut aus, wird aber irgendwo abgeleitet - das sollte der Startpilot-Test klären).


    Wenn Kompression fast gleich (auch wenn Gas zu war), sollte die Nockenwelle hinreichend gut sein.


    Bläst aus beiden Rohren (die sind aber querverbunden,das sagt nix).






    :wavey:

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  • Hey ho, ich habe heute witzige Dinge bewerkstelligt.

    Habe es heute endlich mal wieder in die Garage geschafft und wollte sogleich einige der Tipps ausprobieren.


    Als erstes habe ich beide Gemischschraube, auf 1,5 raus gestellt. -> keine veränderung


    Dann habe ich aus den Vergasern den Sprit abgelassen und beim linken einmal das Deckelchen abgenommen.

    Dort habe ich dann einmal die Hauptdüse inkl. stock ausgeschraubt, die Nebendüse einzeln (da war es mir über Kopf zu fummelig an den Stock zu kommen) und den gummi pfropfen habe ich auch einmal gezogen.

    Düsen mit Bremsenreiniger durchgesprüht und in alle Drei öffnungen auch mal einen guten schub rein gesprüht.

    Nach ein wenig Zeit zum ausdunsten wieder alles rückwärts.


    Danach einmal versucht die linke seite mit starthilfe spray zu starten (rechts trocken) -> Erfolg! Linke Seite feuert 1-2 mal bis das Spray verbraucht ist.


    Nun habe ich überlegt auf der rechten Seite dem Vergaser die gleiche Kur zu verpassen, aber nach kurzem überlegen mich entschieden, die laufende Seite nicht an zu fassen.


    Daraufhin Sprithahn wieder auf und normal Starten -> Läuft

    Aber Moment irgendwas ist komisch....

    Jetzt kommt der 'witzige' teil: jetzt läuft links und wird warm und der rechte Krümmer bleibt kalt.....

  • P.S. der vorbesitzer hat den Hauptständer abgeflext, also steht das teil bei mir immer auf dem Seiten ständer....

    Vllt. hat es so schnell noch kein Sprit in den rechten Versager geschafft?


    Ich teste es wohl morgen noch mal und sonst ist dann der rechte Vergaser mit einer Kur dran.


    Außer ihr habt bessere vorschläge?

  • :wink1:


    Mit dem Spray hast Du irgendwelchen Dreck aufgelöst und weggeblasen, den das Ultraschallgerät nicht angerührt hatte - Bremsenreiniger und Druckluft (und Starthilfespray ist nicht viel anders als Bremsenreiniger) haben schon oft mehr gebracht als Ultraschall :D


    Selbst wenn das Mopped gerade steht, dauert es manchmal erstaunlich lange, bis rechts Sprit ankommt. Erlebe ich öfter, weil ich meine Versager immer möglichst leer fahre, wenn ich nach Hause komme (Sprithahn rechtzeitig vorher zumachen) - dann springen die Maschinen nach längerer Standzeit besser an.






    :wavey:

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  • So wird es gewesen sein. Nach der Nacht mit offenem Benzinhahn Läufts!!

    Scheint als wäre am Ende wirklich nur eine Düse zugewesen.

    Danke für die ganzen Tipps :)


    Wenn ich darf hänge ich gleich die nächste Frage dran: wie stelle ich am besten die gemisch schrauben ein, was für ein Kerzen Bild sollte die Maschiene haben?

  • Das Kerzenbild aus dem vergangenen Jahrhundert taugt nur noch als Mythos.


    Irgendein schadow of grey ist günstig. :wink:


    So mausgrau.

    Scheiß drauf, ich probiers!

    :hehe:

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  • :wink1:


    Zur Einstellung hier mal wieder mein galber Roman:


    Richtig eingestellte Ventile und einigermassen gleiche Kompression auf beiden Zylindern setze ich mal voraus. Ebenso sauberen Luftfilter.


    Nimm die Unterdruckdosen und Schieber ab. Dann fangen wir mit der Einstellung an ... :D


    Erster Schritt:

    Laufen die Drosselklappen absolut parallel? Das siehst Du am besten, wenn Du die Schieber raus hast und von oben reinschaust. Da ist an der Unterkante der Drosselklappe die Standgasgemischbohrung. Die Klappen müssen absolut gleich über die Bohrung wandern, wenn Du ganz sachte am Gasgriff drehst. Also nicht Bohrung links halb und rechts dreiviertel verdeckt :nono:

    Ist ein bischen mühselig, weil Du mit einem Auge rechts und dem anderen Auge links am Rahmen vorbeischauen musst :o Ausserdem kommst Du schlecht an die Verstellschraube in der Verbindungsmechanik ran.

    Ist aber wichtig das sehr genau zu machen, ein Zehntelmillimeter Unterschied macht sich schon mit schlechterem Motorlauf bemerkbar :mad:


    Schieber und Federn rein, Deckel drauf.


    Zweiter Schritt:

    Die Einstellung der Standgasgemischregulierschrauben. Beide sachte bis zum Anschlag reindrehen und gleich weit wieder rausdrehen (ca. 2 Umdrehungen, ist nur Grobeinstellung). Motor sanft warmfahren oder warmlaufen lassen. Mit viel Gefühl über die Schrauben die höchste Drehzahl einregeln, dabei mit der Standgasdrehzahlregulierschraube (die Dicke zwischen den Vergasern) soweit runterregeln, dass der Motor grad noch glatt läuft (sollte unter 1000 sein). Dann Standgasgemischregulierschraube ( ich liebe dieses Bandwurmwort) langsam reindrehen, bis die Drehzahl einbricht (kommt ziemlich plötzlich), Viertelumdrehung wieder raus.


    Diesen Schritt kannst Du im "Einzylinder"-Betrieb rechts und links vornehmen, wie von Jürgen beschrieben, aber ich bevorzuge den "Normalbetrieb". Erfordert zwar mehr Feingefühl, aber damit hast Du die Drosselklappen in Grundstellung und bist gleich näher am Zielwert dran ...

    Wenn "Einzylinder", unbedingt den abgezogenen Kerzenstecker mit 'nem Nagel oder ähnlichem gegen Masse kurzschliessen, machst Dir sonst die Isolierung der Hochspannungsspule kaputt.


    Wenn die Einstellung stimmt, fällt die Drehzahl deutlich ab und der Motor will ausgehen, sobald Du eine Standgasgemischregulierschraube eine Viertelumdrehung reindrehst - rechts wie links gleichermaßen.

    Dann die Standgasdrehzahl auf 1000 bis 1200 einregeln - ich find 1200 schon zu viel :D


    Dritter Schritt (überflüssig, wenn Du gut gearbeitet hast):

    TwinMax anschliessen und Dich überzeugen, dass die Versager wirklich synchron sind :D



    Wenn der Motor dann dazu neigt, beim plötzlichen Gaswegnehmen auszugehen, die Standgasgemischregulierschrauben jeweils noch eine Viertelumdrehung rausdrehen und evtl. die Standgasdrehzahl etwas höher.


    Zündkerzenfarbe solte sich dann auf fast weiss bis hellgrau einstellen.






    :wavey:

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