Ölverdünnung

  • Hallo!


    Nachdem ich vorhin meine Ehrenrunde gedreht bin und die kleine abgestellt (Hauptständer) hab, dachte ich mir willste doch mal wieder nach dem Ölstand sehen.


    Aber was ist das!!! Schon wieder über der max. Markierung! Genauso wie im letzten Jahr auch schon. Es scheint, als kämen alle 2000km etwa 100ml dazu.


    Das Fahreug wird nicht nur Kurzstrecke gefahren, und natürlich nicht nur wenns kalt ist, und der Motor bekommt gelegentlich auch mal richtig Feuer:)


    Das Plus an Volumen kann meines erachtens nur durch Wasser oder den E5-Anteil im Kraftstoff kommen. Beides müßte sich aber bei höheren Temperaturen verflüchtigen!


    Habt ihr ähnliche Erfahrungen?


    Gruß Ricci

  • Mal eine Vermutung:


    Auch Öl dehnt sich in heißem Zustand aus.


    Misst du immer bei den gleichen Parametern?

    Scheiß drauf, ich probiers!

    :hehe:

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  • Stimmt, daran hab ich auch schon gedacht. Nur nicht daß es soviel ausmachen könnte. Zumal die Zunahme schleichend über die Betriebsdauer kommt. Bis ich dann bei 6000tkm sicherheitshalber Ölwechsel mach.
    Gemessen wird immer in paar Minuten nach Abstellen des Motors auf dem Hauptständer.


    Gruß Ricci

  • Denke mal da brauchst dir keine sorgen zu machen, wenn der Ölstand korrekt ist in kaltem Zustand bzw betriebswarm also nicht über Max, dann passt das.
    Ist bei meiner Cbf genau das selbe, ÖL auf max im kaltem Zustand und nach einer ausgiebigen Tour is der Stand über Max, sobald der Motor abkühlt iss wieder alles ok..

  • Laut meines Wissens ist das weder Wasser noch E5 noch die Temperaturbedingte Ausdehnung (im Handbuch wird nicht angegeben dass das Öl kalt abgelesen wird, der Motor muss nur vorher mal kurz gelaufen sein).


    Die Ölverdünnung ist ein bekanntes Problem bei Benzinmotoren. Während der Kaltlaufphase (gute 15km im Winter) ist der Motorblock noch nicht warm, die Kolben auch nicht und die Kolbenringe können noch enorm viel Wärme an den Motorblock abgeben. Dadurch sind auch diese recht kalt (verglichen mit warmen Betriebstemperaturen).
    Dadurch ist der sogenannte Blow-by Wert des Motors signifikant höher, das ist der Wert an Gas der an den Kolbenringen vorbeiströmen kann. Darunter befindet sich neben Verbrennungsabgas auch Benzinnebel vom Kompressionstakt.


    Das und die (relativ kurze) Kaltstartanreicherung des Motors führend dazu dass sich Benzin im Kurbelwellenraum sammelt. Das herumsprühende Öl fängt den Benzinnebel teilweise ein, das Öl wird durch das Benzin verdünnt.



    Das ist aber kein Problem, wenn das Öl längere Zeit auf Betriebstemperatur gehalten wurde verdunstet das Benzin wieder.
    Wenn der Ölstand allerdings schon über MAX gestiegen ist, ist es dafür schon zu spät.
    Dann solltest du einen Ölwechsel machen. EDIT: Oder ne ziemlich lange Tour, aber das ist im Winter doch unangenehm würde ich sagen.


    EDIT: Messmethode ist laut Handbuch folgende:
    1. Motor mindestens 2-3 Minuten laufen lassen damit sich das Öl verteilt
    2. Motor abstellen, 2-3 Minuten warten
    3. Prüfen ob sich das Öl zwischen Min und Max befindet. Wenn ja: Alles gut, wenn nein: Abhilfe schaffen.


    Gruß, Sascha

    2 Mal editiert, zuletzt von Rastaman ()

  • :goodp:



    Ich darf ergänzen:


    Im Handbuch sollte beschrieben sein,
    wie das jeweilige Motorradmodell dabei stehen soll.


    Oft gibt es ja nicht mal einen Hauptständer serienmäßig,
    nichtsdestotrotz heißt es dann da mitunter:
    Das Motorrad sollte waagerecht stehen.


    Da braucht man dann schon einen Helfer für eine korrekte Messung.


    Also: nach Möglichkeit stets gleiche Parameter für die Messung.
    Das fängt schon beim Standort an:
    Schon zwei Meter Gehweg weiter
    kann man zu einer anderen Messung kommen.


    *Ich wäre für die lange Tour statt Ölwechsel.

    Scheiß drauf, ich probiers!

    :hehe:

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  • Stimmt, Mopped muss waagerecht stehen (muss man aber nicht mit der Wasserwaage messen).


    Ich machs immer so: Motorrad aufn Seitenständer, dann neben die rechte Seite setzen, Motorrad am Lenker zu mir ziehen bis es gerade steht, dabei das rechte Knie oben gegen den Motor oder das Sturzpad lehnen (damit einem die Maschine nicht entgegen kommt).


    Vorteil: Mit dem Arm kann man sehr genau gerade auspendeln und mit Seitenständer links und Knie auf der rechten Fahrzeugseite kanns auch kaum umfallen.


    Hauptständer geht aber zur Not auch, sagt ja keiner dass man den Ölstand auf den Millimeter genau ablesen muss.



    Und zu Tour vs. Wechsel: Den Wechsel muss man sowieso irgendwann machen und ne längere Tour ist eigentlich genauso teuer wie neues Öl (je nach Spritverbrauch).
    Aber kann jeder selbst entscheiden. Wenn natürlich nach der Tour keine Besserung eintritt, muss man wechseln.


    Gruß, Sascha

  • Mag sein, aber wenn er schon über MAX liegt, können das nicht nur die 100ml der Erwärmung sein.


    Zwischen MIN und MAX liegt mehr als ein halber Liter soweit ich weiss.

  • Zitat

    Hallo!


    Nachdem ich vorhin meine Ehrenrunde gedreht bin und die kleine abgestellt (Hauptständer) hab, dachte ich mir willste doch mal wieder nach dem Ölstand sehen.


    Soweit ich weiß, wird die Messung mit beiden Rädern am Boden gemacht. Wenn die CBF auf dem Hauptständer steht kippt sie nach vorne und steht...... SCHIEF :wink:


    iixii

  • Soweit ich weiß, wird die Messung mit beiden Rädern am Boden gemacht. Wenn die CBF auf dem Hauptständer steht kippt sie nach vorne und steht...... SCHIEF :wink:


    iixii



    Da hat er Recht...


    Noch ein Satz zur Ölverdünnung: So ganz harmlos ist das leider nicht, wird allerdings auch gern mit einer gesunden Portion Hysterie aufgeblasen.


    Zwar wird das Wasser bei ausreichender Erwärmung wieder verdampft, für die Benzinanteile im Öl stimmt das so nicht ganz. Diese "verdünnen" das Öl nicht nur einfach so, sondern reagieren teilweise mit ihm. Damit werden die chemischen und mechanischen Eigenschaften des Öls dauerhaft verändert, allerdings leider nicht zum Besseren.


    Wenn Dein Motor also tatsächlich ein Verdünnungsproblem haben sollte (lies Dich mal durch ein paar Dieselforen, da ist das ein echten Thema) wäre das kein Spaß und nur mir verkürzten Wechselintervallen zu kompensieren.

  • Soweit ich weiß, wird die Messung mit beiden Rädern am Boden gemacht. Wenn die CBF auf dem Hauptständer steht kippt sie nach vorne und steht...... SCHIEF :wink:


    iixii



    ...und was steht dazu im Handbuch? :nixweiss:
    Bei meinen beiden wird auf dem Hauptständer gemessen....

    Mitglied 221 im Bol d'or Club e.V.
    Turtle-Hilfe
    "Monty Burns" made by Terpi :)

  • Bin mir nicht sicher was im Handbuch steht, aber imho ist es Wurst ob Haupständer oder nicht.


    Ihr könnt's ja mal ausprobieren: Haupständer und dann auf 2 Rädern. Der Unterschied beträgt vielleicht nen Millimeter und liegt damit innerhalb der Messtoleranz von so ner Glasscheibe.


    falkm2000: Das stimmt so nicht ganz. Bei Dieselmotoren ist es genau andersherum, der Ruß der Verbrennung verdickt das Öl und setzt den Filter zu.


    Außerdem kann bei einem Motor mit starken Blow-By Werten auch gut was kaputt sein, zum Beispiel die Kolbenringe. Mit ner Kompressionsmessung merkt man das allerdings nicht, wenn Ölkohle auf den Kolben ist erscheint die Kompression normal. Da muss man schon alles ausbauen und Kolbenringstoß und Dicke der Ringe mit der Fühlerlehre und der Mikrometerschraube messen.


    Weiterhin kann ein oder mehrere Zylinder leicht oval sein, das dafür sorgt dass an zwei Seiten des Kolben mehr Gase vorbeiströmen als normal.



    Am wahrscheinlichsten ist es aber, dass der Motor zu oft kalt bewegt wird und daher mehr Benzin an den Zylinderwänden kleben bleibt und sich mit dem Öl vermischt. Auch das ist eine Quelle für Benzin im Öl.


    Hilft nur eins: Ölwechsel leicht vorziehen und danach weniger Kurzstrecken fahren. Erst wenn das Öl 100° erreicht, verdampft das Wasser ordentlich. Benzin hat verschiedene Verdunstungspunkte (Benzin ist ein Stoffgemisch mit unterschiedlichen Siedetemperaturen), daher muss da die Temperatur schon 120° erreichen bis alles raus ist.


    EDIT: Hab mich vertan, bei 120° ist erst die Hälfte raus:
    http://de.wikipedia.org/w/inde…etimestamp=20090216000915


    Das ist wohl einer der Gründe dafür dass man das Öl regelmäßig wechseln sollte, vor allem beim Motorrad. Viele Autos werden ja mit Öl befüllt was erst 2-3 Jahre später raus muss, beim Motorrad ist der jährliche Wechsel aber gerechtfertigt. Aber die Menge ist ja auch geringer.
    EDIT Ende


    Das erreicht man im Winter aber leider selten, da muss man schon vorne den Ölkühler abdecken und mit Gas über die Landstraße heizen. Mehr als 50km müssens schon sein.
    Im Sommer ist das schon einfacher, da ist man nach 15km bei 80° und nach 30-40km bei 100° Öltemperatur (je nach Fahrweise auch schneller).



    Gruß, Sascha

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  • messen auf Hauptständer reicht, aber denkt dran das der Peilstab zum messen nicht eingedreht wird, sondern nur aufs Gewinde gelegt wird. Wer vor der Fahrt rausschraubt und das kalte Öl am Peilstab anguckt und dann nach der Fahrt des gleichen Kasperkram macht, wird immer zu viel Öl am Peilstab haben ;) Ansonsten aber schöne Theorien :D


    Karl