kleines kennzeichen !!!

  • Ich fühle mich übrigens nicht angegriffen.


    Mich macht nur fassungslos, mit welcher Begeisterung Leute Strukturen zerstören, was sie unterm Strich nur Geld kostet.


    Und wieviele Leute Angst haben, andere könnten von "ihrem Geld" reich werden.


    Hier gab es eine Blumenhändlerin, die stand 60h die Woche in ihrem kleinen Geschäft.


    Irgendwann hat sie sich eine CB1000R gekauft.


    Die meinte dann, das dürfe keiner wissen, sonst bleiben ihr die Leute weg.


    Ich kenne Leute, die sagen, dass sie zur Werkstatt xx nicht gehen, weil der mehrere Oldtimer hat.


    Was für ein armes Land hier....

  • Tja, bleibt eigentlich nur eine Frage.
    Zähle ich zu den vollkommenen Geizhälsen, die sich beim Rausgehen noch 50 Cent vom Teller der Klofrau nehmen?
    Oder zu denjenigen, die 5 Euro dem System zuliebe immer auf hundert, ach, lieber zweihundert aufrunden?
    Oder gibt es zwischen all diesen Anfeindungen gegen die angeblich so extremen "anderen" vielleicht doch noch irgendeinen Schatten von grauer Normalität?
    Ich hoffe es und werde, früh ins Bett gehend, darüber nachdenken.
    Gute Nacht @ alle!

    Cafe Racer, der: ein bisher einwandfrei funktionsfähiges Motorrad, das der Besitzer zerlegt hat und in zehn Forenbeiträgen beschreibt, was er alles damit machen würde, wenn er Zeit, Geld, Werkzeug und Ahnung hätte.

  • Dann ist in Bergen die Welt noch anders. Schön für dich und dein Umfeld. In vielem, wie dem Trinkgeld im Biergarten stimme ich dir zu. Und wenn es dir den Aufpreis wert ist dann ist das doch ok und ich wünsche dir dass es genügend Leuten den Aufpreis wert ist dass es so bleiben kann. Ich verstehe aber jeden dem das nicht den Aufpreis wert ist.
    Ich feilsche bestimmt auch nicht um den letzten Cent und dass manche Dinge so sind wie du beschreibst ist logisch, was Kalkulationen betrifft. Aber in gewissem Verhältnis muss es noch stimmen, siehe meinen übertriebenen Vergleich beim Kühlwassertausch meinen Tiefbrunnen zu verrechnen. Entweder biete (ich für mich ganz persönlich) eine Dienstleistung nicht an oder bin mir bewusst dass es Service am Kunden ist oder Luxus für mich privat, bevor ich versuche Preise zu verlangen die weit über dem üblichem liegen. Ich hab keine Ahnung wann sich meine Wucht und Montiermaschine rechnen wird, ich bin mir sicher dass sich das Motorradfelgen-Zubehör nie rechnen wird. Aber nice to have. Deshalb käme ich aber nicht auf die Idee einen Motorradreifen für 100 Euro zu wuchten.

    "Du redest mit deinem Motorrad? Findest du das nicht merkwürdig?"
    "Wieso? Ich finde die Gespräche mit manchen Menschen viel merkwürdiger!"


  • Mich macht nur fassungslos, mit welcher Begeisterung Leute Strukturen zerstören, was sie unterm Strich nur Geld kostet.


    Dass du der Meinung bist es verhindern zu können macht mich noch fassungsloser. Kein Angriff, nur ne Feststellung.


    Fälle die vergleichbar sind mit der CB1000R oder der Werkstatt mit den mehreren Oldtimern kenne ich. Aber ich kenne auch Kunden die z. B. nen richtig fetten Audi A8 oder nen fetten BMW fahren denen man sagt dass die Reifen runter sind und man die nächste Saison nicht mehr draufmachen kann die dich dann fassungslos aunschauen und sagen dass das natürlich noch geht, völlig wurscht ob die Profil haben und ob ich wüsste was bei der größe n Reifen kostet.:o

    "Du redest mit deinem Motorrad? Findest du das nicht merkwürdig?"
    "Wieso? Ich finde die Gespräche mit manchen Menschen viel merkwürdiger!"

  • Wir gehen hier von einem Fall aus, in dem jemand im Ladengeschäft ein Schild zum Internetpreis haben möchte.


    Unsinnigerweise, denn hier wie dort hat man andere Gestehungspreise und Voraussetzungen.
    Siehe den Platz im Bis für 9,50.


    Man kann lesen, dass 7,95 für das Schild ja wohl reichlich bezahlt wären.


    Gleichzeitig lesen wir aber in dem Artikel über Neuss, dass der Preisbrecher pleite gegangen ist.


    Ja wie denn nun?


    Verlangen die anderen alle überhöhte Preise?
    Die Pleite spricht dafür, dass da einer zu wenig verlangt hat, sonst wäre er wohl nicht pleite.
    Und das in einem Gewerbe, das wie Gelddrucken sein soll? Wie ist das möglich?



    Ich habe auch viele Werkzeuge, die sich nie rechnen werden.
    Gekauft nur, um alle heiligen Zeiten jemanden ein Problem lösen zu können.


    Wenn mir dann einer sagt, ich müsse mein Öl zu Baumarktpreisen verkaufen, muss er im Gegenzug bereit sein, bei Bedarf für einen M7 Heli-Coil-Einsatz 50.- Euro Werkzeugkosten plus Arbeitszeit zu bezahlen.
    Dann ginge es erst richtig los mit "überteuert".



    Oder jeder zahlt paar Euro mehr für seine Ölfüllung, weiß aber, dass ich auch für seine ausgefallenen Probleme gut ausgestattet bin.
    Nur Rosinenpicken geht halt nicht.




    Irgendwann musste ich unterwegs mal einen Liter Synthetiköl fürs Auto kaufen.
    Klar ist mir klar, dass ich da ein Vielfaches dessen zahle, was ich bei meinem Großhändler zahle.
    Aber wären meine Preise anders, wenn ich eine Bude unterhalten müsste, die an 365 Tagen von 6 bis 22 Uhr geöffnet ist?


    Mit "überteuert" sollte man sehr vorsichtig sein.



    Ein Freund hat mal den Triglav bestiegen, Sloweniens höchsten Berg.
    Oben sass ein alter Mann, der seine Rente, so er eine hat, damit aufgebessert hat, Dosengetränke zu einem Mehrfachen des Preises im Tal zu verkaufen.
    Getränke, die er paar Stunden zu Fuss den Berg hochgeschleppt hat.
    Waren die überteuert?


    Gemessen am Supermarkt schon. Gemessen am Umfeld und den Umständen des Verkaufs?

    Einmal editiert, zuletzt von mart!n ()

  • Reifen sind ein nettes Beispiel.


    Gibt Firmen, die lassen sich als Montagepartner von Portalen registrieren.


    Mit dem Hintergedanken, mal die ein oder andere Zusatzleistung zu verkaufen.


    Die Montagepreise sind in etwa vorgegeben und zu niedrig.
    "Marktgerecht", aber ruinös.


    Hat man das Pech, von der Seite dann mit zu vielen Aufträgen in Anspruch genommen zu werden, kann man daran pleite gehen, obwohl man auch damit einen Deckungsbeitrag erwirtschaftet.
    Aber ein Deckungsbeitrag allein reicht eben nicht zum Überleben.


    Pleite nicht trotz, sondern wegen vielen Aufträgen.


    Alle die seriös kalkulieren, sind "überteuert".


    Im MV-Forum war ein netter Fall mit zwei vermurksten Felgen.
    Zuerst wird die billigste Hinterhofklitsche für die Montage der Internetreifen gesucht und dann gejammert.


    Klar, Nasenbär, ein gutes Montiereisen mit Kunststoffschutz kostet schon 80.- Euro netto. Das hat nicht, wer zu bulgarischen Preisen montieren soll.....

  • Niemals werde ich Öl mit in die Werkstatt bringen.
    Niemals werde ich Reifen online kaufen und in die Werkstatt bringen.
    Niemal werde ich ohne aufzurunden eine Werkstattrechnung bezahlen.
    Niemals werde ich öfter als drei mal ohne Bier oder Kaffee in der Werkstatt auftauchen.
    Niemals werde ich hinterfragen warum mein Mech seinen Stundensatz hochzieht.
    Niemals werde ich länger als nen Tag brauchen um eine Rechnung vollständig zu bezahlen.



    Niemals werde ich meinem Mech huldigen nur weil er seinen Job macht.
    Niemals werde ich eine Werkstatt als Stammkunde besuchen die mir auf ner Rechnung Wischwasser berechnet.
    Niemals werde ich meinen Mech für einen Nobelpreis vorschlagen.


    Niemals, wirklich niemals, gar nie nicht, werde ich mich von meinem Mech als blöd hinstellen lassen weil ich ja so ein bequemes Angestelltenverhältnis habe, und nicht für mein Gehalt ackern muss, während mir der selbe Typ die Schultern nass weint weil er’s ja soooooo hart hat, und die meisten Kunden ja sooooo doof sind.



    Wenn’s dir nicht passt lern um. Hier um die Ecke suchen sie Bäckereifachverkäufer.
    Leben und leben lassen. Ganz easy.

  • Tja, dabei wäre die Frage, warum die Stundensätze so hoch gegangen sind, für einen reflektrierten Verbraucher eine sehr spannende.


    Ich huldige einer Kellnerin, die "nur" ihren Job macht übrigens durchaus.


    Und wenn ich wem am Telefon bei einer Versicherung o.ä. habe, dann kann ich durchaus Bitte, Danke und Schönes Wochenende.


    König Kunde muss sich erst mal wie ein solcher benehmen, bevor er raushängen lässt, dass ja schließlich alle nur von seiner Gnade leben.

  • Dir ist schon klar dass ich genau das eben nicht geschrieben habe?
    Du liest nur den Teil den du lesen willst.


    Und du verstehst offenbar die Bedeutung des Verbs „huldigen“ nicht. Würde ich erwarten dass mir jemand für meinen Job huldigt würde ich mich selbst einweisen.


    Und noch was, nur um etwas nachzupopeln:
    Von was lebst du noch, als der Gnade deiner Kundschaft? :D



    Die Stundensätze meines Mechs gingen hoch um die Leute auszusieben die krankhaft ihre Rechnungen nicht bezahlt haben. Ob es für diese Erkenntnis Reflexion braucht? Ich hab einfach gefragt. Beim Feierabendbier. Ich zahl übrigens immer Pauschalen. Bei MEINEM Mech... :D

    2 Mal editiert, zuletzt von RC75 ()

  • Ich lebe nicht von der Gnade von irgendwem.


    Ich lebe davon, dass Leute mit ihren Motorrädern Probleme habe.


    Dieses Problem gilt es zu lösen.



    Der Kunde kommt nicht primär, um Geld loszuwerden.


    Er kommt, weil er Ware oder Dienstleistung braucht.


    Dass wir dafür Geld nehmen, ist legitim.
    Aber wir müssen eben auch unsern Teil erfüllen.


    Bis jetzt hat das mit Gnade nix zu tun, von keiner Seite.



    Klar ist, dass ein wenig Verstand gefragt ist.


    Ich kann einen Kunden nicht solange melken, bis er aufhört, Motorrad zu fahren.


    Der Kunde wiederum sollte tunlichst nicht die Infrastruktur duch Sparsamkeit solange schädigen, bis der nächste mit dem passenden Stempel für den Garantieerhalt 150km weit weg residiert.




    Anders als Manfred behauptet ist es durchaus mein Problem, was sich der einzelne Kunde leisten kann und was nicht und wie das zum Wert des Fahrzeuges passt.


    Und wenn der Kunde will, dass jemand für seine Marke Updates aufspielen kann, der näher als eine halbe Tagesreise entfernt arbeitet, ist eben auch die Ertragslage der Werkstatt ein Problem des Kunden.


    "Nicht mein Problem" ist Geschwätz, hier haben gerade paar Händler Verträge gekündigt - so ganz problemlos ist das für die Kundschaft nicht.



    Ich halte es für nicht zielführend, einem Gewerbetreibenden im Laden seinen Internetpreis zu bieten, zum einen, weil das aus kaufmännischen Gründen nicht machbar ist, zum anderen weil eh klar ist, dass der keinen Präzendenzfall schaffen wird, der sich in Windeseile rumsprechen würde.
    Wem der Preis nicht passt, der kann ja gehen.
    Oder über einen Nachlaß im normalen Rahmen reden.



    Ich halte es auch nicht für zielführend, den Kunden bei jedem Termin zu schröpfen bis er bricht und mit zunehmender Notlange die Preisdaumenschraube immer weiter anzuziehen.



    Klar ist aber, dass sich die Zeiten gerade ändern - zumindest punktuell.


    Wenn bei uns zuhause Handwerker waren, haben die immer mit der Familie gegessen, in der Pause gab es Brote etc.


    Meine Ma ist jetzt Witwe, wenn die z.B. im Garten wen braucht, dann kommen die Handwerker gerne.


    Wenn ihre Freundin, die meint, mit Geld wedeln genüge, um König Kunde zu sein, den Landschafstgärtner anruft, sagt der ja, demnächst, und kommt nicht, der hat nämlich genug zu tun, der kann sich die Kunden aussuchen.


    Und da fallen die Unsympathen halt durch's Raster.



    Ich habe heute nicht einen weggeschickt, sondern zwei.
    Gestern habe ich auch einen abgewiesen.
    Wenn mich jemand in eine Diskussion verwickeln will, warum ich mehr aufs Öl aufschlage, als ein Drogenhändler seinen Stoff streckt, ohne rot zu werden, brauche ich mir den nicht antun.



    Die Kunden fanden es witzig, die Gegenseite gegeneinander auszuspielen und nach billig und noch billiger zu verlangen.


    Ich zahle nicht mit gleicher Münze zurück.
    Ich nutze keine Notlage aus und verlangen keine Aufschläge.
    Und mehr Nachfrage und weniger Konkurrenz heißt nicht, dass man sich deswegen weniger Mühe zu geben braucht.




    Der Kunde beschwert sich, wir würden bis 300% aufs Öl aufschlagen, was im Einzelfall zutreffen kann. Die mit 25 erwähnt er aber nicht.
    Nun, er bräuchte nur 240 Liter kaufen, dann würde ich ihm einen guten Preis machen - aber das wird er nicht wollen, fürchte ich.
    Wenn er eine abgerissene, schwer zugängliche Schraube in der Karre hat, würde er sich womöglich freuen, wenn ich eine Handvoll überlange Bohrer auspacke, bisher einmal gebraucht, ca. 200.- Euro teuer.
    Die hat hier kein Aas.
    Ich nehme an, die 200.- würde er auch nicht zahlen wollen.
    Aber das "überteuerte" Öl, das diese Bohrer abwirft, auch nicht.
    Nun, dann soll er wo hingehen, wo sie mit Frässtiften und Linksdrehern murksen, bis das Bauteil hin ist. Dort kann er sicher auch sein Öl mitbringen und seinen Filter.
    Unterm Strich braucht er dann eine gebrauchte Schwinge und zahlt deswegen 200.- mehr wie bei mir, aber er muss ja schließlich sparen :-)


    Wenn Kunden sagen, die Probleme von Werkstätten gingen sie nichts an, sie interessiere nur der Preis, ist es legitim, wenn ich sage, die Probleme des Kunden gingen mich auch nichts an, ich sein nur noch an problemlosen, möglichst lukrativen Aufträgen ohne Komplikationen und Investitionen interessiert.



    Ich halte das so nicht für wünschenswert.




    Übrigens halte ich es für selbstverständlich, jemanden zu huldigen, der seinen Job hilfsbereit, freundlich und kompetent macht.
    Das ist nämlich nicht selbstverständlich.

    Einmal editiert, zuletzt von mart!n ()

  • Einen hätte ich noch:


    Machen eigentlich eure Schilder-Buden auch Fake-Schilder oder dürfen die nur Offizielle prägen?

    Schützt die Wälder - Esst mehr Biber!

  • Ich bräuchte mal ein Hippo Schild :oops:


    Aber Schweizer Masse


    Die sind noch kleiner als eure Kleinen. :D

    Schützt die Wälder - Esst mehr Biber!