richtige Menge Gabelöl

  • Hallo,


    ich möchte mit einem Kumpel demnächst mal seine Gabeldichtringe wechseln und dabei gleich das Gabelöl wechseln. Er hat ne 08er RD13, also die 700er Transalp.
    Wenn jemand die Serieneinfüllmenge oder gar das emfpfohlene Luftpolster kennt, würde ich mich über eine Info freuen.
    Es bleiben aber die Serienfedern verbaut, er ist damit glücklich und das Ding hat keine 20.000 gelaufen.

  • Luftpolster nach Kleinjung sind 104mm bei 598 cm³ Füllmenge je Holm
    Luftpolster gemessen mit Dämpfer/Cartridge aber ohne Feder bei voll eingefedertem Gabelholm.
    Das Gabelöl hat ab Werk etwa 32 Cst bei 40° C - nicht auf Angaben wie SAE 10, 7,5 medium oder so verlassen - trotz gleicher "Nennviskosität" unterscheiden sich die Gabelöle in ihrer Viskosität erheblich.

    Einmal editiert, zuletzt von ManfredK ()

  • Vielen Dank!
    Die Dimension "cst" = Centistoke kannte ich gar nicht.
    Wenn es dazu keine Angaben gibt, würde ich aber ein SAE 10 als geeignet ansehen.

  • Mit der Ölmenge kann man nur arbeiten, wenn die Gabel zerlegt und gereinigt wurde.
    Beim Auskippen bleibt immer was drin.


    Wer dann die vorgeschriebene Menge draufkippt hat i.d.R. zu viel Öl in der Gabel.
    Deshalb ist die einzig sinnvolle Angabe das Luftpolster.
    Vor dem Messen mehrmals pumpen, damit die Gabel entlüftet ist.


    Wenn der Hersteller der Federn ein anderes Luftpolster angibt als der Motorradhersteller, dann deshalb, weil er sich die progressive Federwirkung der eingeschlossenen Luft als eine Art Zusatzfeder zu Nutze macht.
    Mit kleinerem Luftpolster wird die Gabel durchschlagssicherer.

  • Die Füllmenge wollte ich erfahren, um zu wissen, wieviel Gabelöl wir brauchen.
    Beim Einfüllen ist die Luftpolsterhöhe das Maß und wichtiger als die absolute Höhe auf den Punkt ist die Übereinstimmung beider Holme.


    Bei der CB hatte ich beim ersten Wechsel das Luftpolster um 20mm verringert und war damit zufrieden, bei der Umrüstung auf Wilbers habe ich mich an deren empfohlene Höhe gehalten. Die Gabel einer Transalp gilt ja als sehr gut abgestimmt, da würde ich die Serienvorgaben nicht ändern.


    Beim Auskippen bleibt sogar recht viel drin, weshalb Spülen der Gabel mit einer geeigneten Flüssigkeit einen großen Teil des Schmodders entfernt, aber nie alles. Ohne Spülen der Gabel würde ich keinen Gabelölwechsel eines acht Jahre alten Öls machen.

  • Vielen Dank!
    Die Dimension "cst" = Centistoke kannte ich gar nicht.
    Wenn es dazu keine Angaben gibt, würde ich aber ein SAE 10 als geeignet ansehen.



    10er Öl kann sehr unterschiedlich ausfallen. Mit 30-35 cSt liegt man im Bereich eines 7,5er Wilbersöl--- eines ATF Dexron III (38cst)--- eines Shell Advance Fork 5
    usw.


    Deswegen kann das immer recht unterschiedlich ausfallen, wenn man nur der Bezeichnung auf der Flasche vertraut. (Bisher kenne ich nur Öhlins, die ihre Viskosität auf die Flasche drucken)


    Unterschiede von bis zu +/- 5 cSt kann man ruhig übersehen. Das fällt im Betrieb nicht so sehr auf.


  • Das Gabelöl hat ab Werk etwa 32 Cst bei 40° C - nicht auf Angaben wie SAE 10, 7,5 medium oder so verlassen - trotz gleicher "Nennviskosität" unterscheiden sich die Gabelöle in ihrer Viskosität erheblich.


    Das habe ich nun auch feststellen können. Ein paar Tabellen findet man hier und da. Da steht was von 35,2 cSt bei Honda- SAE 10, aber ob das nun 32 oder 35 sind, ist wohl noch nicht erheblich, aber bei Oehlins (lt Tabelle teils dort 20 cSt) oder Wilbers (dito 51 cSt) ist ein SAE 10W doch extrem unterschiedlich.
    Bei dem von mir angedachten und früher in der CB gefahrenen 10W-20 - Öl weist die Kundenbetreuung einen Bewerter darauf hin, dass ein SAE 10W-20 - Gabelöl eine andere Viskosität aufweisen würde als ein SAE 10W. Das ist glaube ich raus damit, auf der CB fand ich es damals aber für meine Zuladung sehr okay, die Seriendämpfung war eh zu lasch.
    Das ist ja bei der RD anders.


    ach so: Hat Automatikgetriebeöl irgendeinen Nachteil? Ich denke, dass es ja wesentlich wärmer betrieben wird, in der Gabel ist es oft kühl, gerade wenn es draußen kühler ist. Also ist die Temperaturabhängigkeit ähnlich wie beim Gabelöl oder nimmt die Viskosität bei Kälte mehr zu als bei Gabelölen? Andere Nachteile?

  • ach so: Hat Automatikgetriebeöl irgendeinen Nachteil?


    Es ist das Öl, welches HONDA im Werkstatthandbuch angibt. ATF = Automatic Transmission Fluid


    Zudem kenne ich kein Öl, welches unabhängig von der Aussentemperatur dämpft.
    Ist es es draussen kalt, wird es straffer!


    Ich bin mit dem von mir angegebenen Öl sehr zufrieden.

    Andreas :D
    ______________________________
    Einspurige Grüße aus dem Sauerland!

  • Das habe ich nun auch feststellen können. Ein paar Tabellen findet man hier und da. Da steht was von 35,2 cSt bei Honda- SAE 10, aber ob das nun 32 oder 35 sind, ist wohl noch nicht erheblich, aber bei Oehlins (lt Tabelle teils dort 20 cSt) oder Wilbers (dito 51 cSt) ist ein SAE 10W doch extrem unterschiedlich.
    Bei dem von mir angedachten und früher in der CB gefahrenen 10W-20 - Öl weist die Kundenbetreuung einen Bewerter darauf hin, dass ein SAE 10W-20 - Gabelöl eine andere Viskosität aufweisen würde als ein SAE 10W. Das ist glaube ich raus damit, auf der CB fand ich es damals aber für meine Zuladung sehr okay, die Seriendämpfung war eh zu lasch.
    Das ist ja bei der RD anders.


    ach so: Hat Automatikgetriebeöl irgendeinen Nachteil? Ich denke, dass es ja wesentlich wärmer betrieben wird, in der Gabel ist es oft kühl, gerade wenn es draußen kühler ist. Also ist die Temperaturabhängigkeit ähnlich wie beim Gabelöl oder nimmt die Viskosität bei Kälte mehr zu als bei Gabelölen? Andere Nachteile?



    Im Gegenteil.
    ATF muß ja hohe Anforderungen erbringen, um in Servosystemen zu bestehen. Entsprechend müßen die Vorgaben da recht genau eingehalten werden. ATF ist äußerst Temperaturstabil.

  • Natürlich ist jedes Öl temperaturabhängig. Aber manche Schmierstoffe werden bei Kälte regelrecht fest, andere sind sehr breitbandig.
    Ein Automatiköl muss ja auch bei -20 Grad seinen Dienst verrichten, also wird es auch in der Gabel funktionieren.
    Aber was ist bspw mit Wasser. Nicht dass Öl groß Bindungen mit Wasser einginge, aber selbst wenn, dann würde in der Automatik dieses regelmäßig verdunsten, die Gabel würde nicht warm werden. Also Thema Verschlammung, Haltbarkeit...
    Irgendeinen Grund muss es ja haben, das Gabelöle anscheinend nicht als ATF und umgekehrt ATF nicht als Gabelöl verkauft wird.


    Ansonsten kaufe ich doch auch den Kanister Mannol, dann mache ich damit gleich drei Gabelölwechsel und kann noch damit spülen...

  • Ich würde nicht soviel spekulieren sondern mir bei meinem Wunschöl den VI Wert anschauen - je höher desto besser oder anders rum desto weniger ändert sich die Viksoität in Abhängigkeit von der Temperatur....


    Also richtiger cSt Wert und ein hoher VI von über 300 - man kann auch die CSt bei 40° C durch die cSt bei 100°C dividieren - je niedriger der Wert desto gleichbleibender die Viskosität


    Man kann natürlich auch einfach in diese alte Tabelle schauen http://www.peterverdone.com/wi…hp?title=Suspension_Fluid und beim jeweiligen Wunschöl die heutigen Spezifikationen checken.


    Das ganze macht aber nur dann Sinn, wenn man auch in der Lage ist die Dämpfung halbwegs einzuordnen..... können nicht allzuviele...

  • Hochinteressant, aber auch sehr akademisch. Ich versuche das mal, praxisnah zu beschreiben:
    Das oben verlinkte ATF hat nen Quotient von etwa 5 (cSt 40°C/cSt 100°C), was auch in der jüngst verlinkte Tabelle bei vielen 10W-Gabelölen der Fall ist. Es ist also nicht minder temperaturstabil als die meisten 10er Gabelöle, weshalb meine Frage unbeantwortet bleibt, wodurch ein Gabelöl sich von einem ATF in den Eigenschaften grundsätzlich unterscheidet.
    Jedenfalls ist ein kleiner Quotient, ergo ein großer Viskositätsindex anzustreben, wenn man gern bei Kälte wie Wärme eine möglichst ähnliche Dämpfung will.
    Procycle schafft es, für sein Gabelöl nicht die Viskosität bei 100 oder 40° anzugeben, sondern bei 20 Grad, was zwar alltagstauglicher ist, aber der Vergleichbarkeit abträglich. Der Betrag liegt bei 77 cSt, man muss bei Louis auf die Datenblätter oder Sicherheitshinweise dazu klicken.
    Das hat mich nun interessiert: Ist das nun viel oder wenig? Es scheint doch ein nicht zu zähes Öl zu sein, liegt lt folgender Tabelle nicht weit weg vom Dexron III: http://radtechnik.awiki.org/forkoil.html.


    Was die Entscheidung für oder gegen eine bestimmte Viskosität angeht, geht es auch nicht zwangsläufig um Feingefühl: Ich für meinen Teil will gerade für meinen Kumpel ein seriennahes Gabelöl und das zweite Kriterium ist der Preis. Ein drittes wäre die Haltbarkeit, gerade wenn man das nur alle acht Jahre mal wechselt, aber das wäre eben spekulativ. Ansonsten kann man mit der Luftkammer ja noch spielen. Ob nun 30, 35 oder 40 cSt ist wohl für uns Laien auf der Fahrt vom Kudamm nach Charlottenburg nicht wirklich zu spüren.
    Aber interessant ist es allemal.