Bremsleitungen mit ABS entlüften

  • Hallo,


    wie schon an verschiedenen Stellen im Forum gelesen scheint der Austausch bzw. das bloße Entlüften der Bremsleitungen bei ABS nicht unproblematisch. Wie ebenfalls an verschiedenen Stellen im Forum gelesen scheint dies einige aber auch nicht davon abgeschreckt zu haben, es dennoch selbst zu machen. Häufig ist sinngemäß zu lesen, dass es grundsätzlich doch keine Hexerei sei und halt auf die Reihenfolge ankommt, in der Entlüftet wird. Leider verlaufen sich alle Threads zu diesem Thema bevor es dann wirklich konkret wird - auch auf Nachfragen gibt es keine Antwort mehr: siehe z. B. hier.


    Leider habe ich das WHB nicht und möchte es mir extra wegen der Bremsanlage auch nicht zulegen (habe mir das Schrauberbuch zuerst zugelegt, das muss reichen). Kann mir bitte jemand konkret sagen:

    • Kann man das Bremssystem der PC38 mit ABS ohne zusätzliches Gerät und ohne den ABS-Modulator zu beschädigen selbst entlüfen?
    • Muss man hierbei, so es denn möglich ist, irgend eine Reihenfolge beachten?
    • Welches Zauber-Wundergerät hat der Händler, dass man sich nicht selbst auch zulegen kann?


    Ich möchte diese Arbeiten gerne selbst erledigen, dann habe ich den Zustand meiner Maschine genauer im Griff. Außerdem macht es Spaß. Vielleicht kann sich ja jemand mit dem WHB melden oder jemand, der das System genau kennt und das evtl. schon selbst gemacht hat.


    Vielen Dank an alle Schrauber!
    Grüße
    Florian

  • 1. Keine Gefahr etwas zu beschädigen, wenn "normale" Kenntnisse im Umgang mit Bremsanlagen vorhanden sind
    2. Ja beim Bremsflüssigkeitstausch ist eine Reihenfolge nach WHB einzuhalten --> WHB beschaffen..... findet sich bei jedem HH oder mit etwas Geduld und Google im WWW
    3. Kein Wundergeräte aber ein handelsübliches Absauggeräte auf Unterdruckbasis machts leichter... muss aber nicht sein


    Da ich deine Schrauberfähigkeiten nicht kenne und daher nicht einordnen kann, ob du den Schwierigkeitsgrad Bremse beherrscht, bewusst keine Angaben zu konkreten Vorgehensweise.

  • Das WHB gibt's gerade hier im Shop im "Sonderangebot". Ich habe noch deutlich mehr bezahlt damals. Hab's aber trotzdem nicht bereut. :)




    ÄSCHT.....mussi direkt mal schauen :-)



    *Notiz an mich: schaue öfter in den "Boardshop" Du Trottel:D

    Manchmal muss man auch ein Auge zu drücken:o


    Am Ende wird alles gut...ist es nicht gut...ist auch nicht das Ende

    Gruß einer vonni Michels

  • Vielen Dank für Eure Antworten.


    Internet/Google hilft beim WHB für die CBF 600 leider nicht, da gibt es absolut nichts. Eigentlich wollte ich kein Geld für ein weiteres Buch ausgeben, auch wenn es jetzt nur 55 Euro statt 87 Euro sind; Auch 55 Euro ist noch immer eine Menge Geld, zumal mich wahrscheinlich nur das Kapitel mit dem ABS-System interessiert. Jedoch, es scheint, dass man um das WHB nicht herum kommt. Also habe ich es mir jetzt rausgelassen. Mal sehen, ob es sein Geld wert ist!


    Danke in jedem Fall für die Info, dass man das durchaus auch selbst machen kann. Das bestärkt meine Hoffnung.

  • Naja, wenn Du das WHB hasst, wirst Du Dich vielleicht noch an andere Dinge ran trauen und damit mehr Kohle sparen als Du für das Buch ausgegben hast. Was ist denn das "Schrauber-Buch" welches Du bereits hattest? Das "Schrauber Handbuch" vom Klasing-Verlag oder die CBF-Reparaturanleitung von Bucheli? Oder was ganz anderes?

  • Das hoffe ich, dass es dazu kommt :wink: Mit der Aussage "das Schrauberbuch" habe ich wahrscheinlich eine zu konkrete Aussage getroffen, es sollte "ein Schrauberbuch" sein. Ich habe das vom Bucheli-Verlag. Ansich ganz brauchbar nur steht halt gar nichts zum Thema ABS drin.

  • Ich weiß schon warum er fragt: Im Schrauberbuch was es bei der Louise gibt ist nähmlich das Kapitel ABS entlüften komplett rausgenommen, bzw. nur für die Versionen ohne ABS beschrieben. Beim ABS ist da dick und fett der Vermerk: Nur von Profis machen lassen, weshalb es garnicht erst im Buch drin steht etc. (aber wie man die Ventile einstellst steht peinlichst genau drin -> muss ich das verstehen?). Bin daher ziemlich enttäuscht, muss ich sagen. Aber soooo oft muss man die flüssigkeiten ja jetzt auch nicht tauschen und bei der Werkstatt um die Ecke kostet das jetzt auch nicht sooo viel find ich.

  • Nun, wenn du einen Fehler beim Bremsen entlüften machst finde ich das schon grawierender als wenn du das Ventilspiel falsch einstellst.
    Wenn man keine oder wenig Ahnung davon hat würde ich Sie zu einem bringen der sich damit auskennt.

  • Och da sind einige Sachen, die manch einer für recht harmlos empfindet, aber bei falscher Ausührung schlimme Folgen haben kann.



    z.B.
    - Lenkkopflager....blockieren bei falscher Ausführung
    - Bremsen...ist ja auch klar

    Manchmal muss man auch ein Auge zu drücken:o


    Am Ende wird alles gut...ist es nicht gut...ist auch nicht das Ende

    Gruß einer vonni Michels

  • Danikutyo: Ventile einstellen ist reine Fleißarbeit wo man echt wenig falsch machen kann. Schlimmstenfalls ruiniert man sich den Motor, aber die Bremsen klappen noch. 78PS + defekte Bremsen sind dann doch deutlich unangenehmer ;)


    Ich hab grad mal im WHB der PC43 geguckt...im Abschnitt zur Bremsenentlüftung steht nichts ungewöhnliches. Entlüftungswerkzeug praktisch aber nicht zwingend notwendig, Entlüftung solange durchführen bis die Bremse nicht mehr schwammig wirkt, Nur ungeöffnete DOT4 Bremsflüssigkeit verwenden.


    Sonst die gleiche Prozedur wie bei der S/N Ausführung. Der einzige Unterschied: Die PC43 hat ein C-ABS, weshalb man auch noch den Fußbremhebel treten muss um das Stück zu entlüften, was zur Vorderradbremse führt. Das hat die PC38 ja nicht. Vom ABS selbst ist in der Anleitung nichtmal die Rede...der Modulator bleibt völlig unangetastet.


    Ich verzichte mal aufs scannen der entsprechenden Seiten...in der Bucheli Anleitung steht das bestimmt ganz genauso drin, nur halt in der Ausführung der PC38. Warum die schreiben "ABS nur für Profis" ist mir grad schleierhaft. Der ganze Vorgang unterscheidet sich überhaupt nicht.


    Gruß, Sascha

  • Schlimmstenfalls ruiniert man sich den Motor, aber die Bremsen klappen noch.

    Ganz ehrlich: das klingt für mich nach "Pest oder Cholera"! Beides finde ich persönlich gleich schlimm und kann, wie Danikutyo, nicht verstehen, dass im Bucheli-Buch zwar die Bremse ansich, nicht aber die ABS-Bremse beschrieben wird. Zumal es ja offensichtlich keinen Unterschied macht. Wenn also, dann bitte komplett die Arbeiten an der Bremse herausnehmen.


    ... in der Bucheli Anleitung steht das bestimmt ganz genauso drin, nur halt in der Ausführung der PC38.

    Eben nicht, da steht das nur für die nicht-ABS-Ausführung. Ein Vermerk, dass das für die ABS-Ausführung analog erfolgt, fehlt ebenso. Mir Wurst, ich habe mir das WHB nun bestellt und werde mich am Wochenende an die Arbeit machen.

  • Das entlüften einer nicht ABS-Bremse ist eigentlich kein Hexenwerk. Man hat eine direkte Verbindung von Vorratsbehälter und Bremssattel, manchmal ist noch ein T-Stück zwischen. Bei ABS zweigt das aber zu einer "Kiste" ab. wenn sich hier eine Luftblase "verirrt" ist das eben nicht möglich für den Laien die Luft aus dem Totraum zu entfernen. Wenn dann das ABS anspricht, bewegt sich die Blase irgendwohin weiter und es kann zum Ausfall der Bremse führen. Bestimmt ein "besonderes" Gefühl wenn die Bremse in Leere greift bzw. man den Hebel bis zum Anschlag an die Griffe zieht.


    Bei meiner XJ damals hab ich das noch selbst gemacht inkl Umbau auf Stahlflex, bei der TDM und der CBF lass ich das lieber machen.

  • da hast Du absolut Recht, das mit der sich verirrenden Luftblase habe ich mir auch schon gedacht. Ich denke, dass man das Problem einfacher umgehen kann, wenn man die Anlage per Druck wieder von unten befüllt. Dann treibt man die Luft vor sich her und direkt nach oben aus dem System heraus.


    Unabhängig davon werden die das in der Werkstatt ja auch "irgendwie" machen können, sonst könnte man ja keine CBF 600 NA/SA mehr entlüften. Und wenn man nun das WHB hat, was bei mir hoffentlich morgen endlich der Fall ist, und sich an die Anweisungen hält, macht man das auch nicht anders, als in der Werkstatt. Damit sollte man die Luft auch aus dem System bekommen. Man muss halt gleich testen: nach getaner Arbeit auf die Schotterpiste und reinlangen. Wenn's nicht läuft, hat man noch Luft im System. Dann entweder nochmal mit größerer Sorgfalt ran oder doch noch zur Werkstatt. Spätestens die sollten es dann können.


    Außerdem: mit dem ABS-Modulator scheint es lt. Honda nicht weiter schwierig zu sein. Der hat einen definierten Zustand. Wenn er den nicht erreicht, etwa durch Luft im System, erlischt die ABS-Leuchte nach dem Anfahren nicht. Die Bremse funktioniert dann noch immer, nur halt nicht das ABS. Das ist also ein weiteres Kontrollmerkmal.

  • Was wird das?, learning by doing, probieren und schauen was dabei raus kommt, Nicht genau wissen was man tut, aber trotzdem mal dran rumspielen.
    Was kostet ein Bremsflüssigkeitswechsel? 100.-€? 150.-€


    Viel Geld, aber dafür mit einem guten Gefühl und Vertrauen das auch im Notfall das Teil auch funktioniert.


    Aber "ich mach mal und probiere, wenn es nicht klappt muss ich nochmal ran" ist nicht meine Einstellumg zumindest nicht bei Bremsen