CBF 500 Lenkkopfrastpunkt - Kein Tüv

  • Hallo,


    war gestern beim KÜS in München. Hab nichts schlimmes erwartet und war mir sicher die Plakette zu bekommen. Doch dann....


    Alles in Ordnung, sozusagen 1a. Nur, ja nur der Lenkkopf hat einen kleinen Rastpunkt. Keine Plakette. :mad:


    Jetzt hab ich 4 Wochen Zeit das Lenkkopflager zu erneuern und darf dann nochmal zum KÜS.


    Meine Honda Werkstatt meinte mit ca. 300 € bin ich dabei.


    Hat das von Euch schonmal wer machen lassen. Wieviel habt ihr bezahlt.

  • Die Überprüfung des Lenkkopflagers gehört zum kleinen Einmaleins der Prüfingenieure
    und wenn das Lager in Mittelstellung rastet, dann ist dies ein erheblicher Mangel.
    Sicher ärgerlich, gerade weil es einem selbst beim Fahren nicht auffällt,
    weil man sich an die schleichende Veränderung anpasst.


    Du wirst aber sehen, dass sich das Motorrad hinterher besser fährt.


    Was die Kosten betrifft:
    Neue Lager kosten ~40 Euro.
    Die Reparatur ist nicht schwierig,
    kostet aber (viel) Zeit.
    Reparieren lassen geht deshalb ins Geld.

    Scheiß drauf, ich probiers!

    :hehe:

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  • Und die Prüfer sind soooo was von zielsicher....die wissen haargenau wann das LKL fällig ist.
    Darf ich mal Fragen, wieviele KM du mit deiner CBF gefahren bist?


    Gruß


    Rheinbiker

    mein Mopped ist häßlich, aber es fährt und fährt und fährt.......
    Wichtig: Der Beitrag oben stellt meine eigene Meinung dar.:boesel:


  • Die Reparatur ist nicht schwierig,
    kostet aber (viel) Zeit.
    Reparieren lassen geht deshalb ins Geld.


    Und von denen, die es das erste Mal selbst machen und dann drei Tage lang mit Hammer und Schraubendreher ihren Lenkkopf verstümmeln, dabei immer wütender werden und letzten Endes nur noch das Ganze irgendwie wieder zusammenzimmern wollen, möchte ich kein Motorrad kaufen.


    Leicht geht es, wenn es ein erfahrener Schrauber mit Lagerring-Innenabzieher, Temperaturdifferenz und gefühlvollem Einstellhändchen aus- und einbaut. Dem Eher-Nicht-Am-Motorrad-Schrauber mit Normalwerkzeug würde ich in keinem Fall dazu raten, das selbst zu machen. Ich habe schon einige Lenkköpfe gesehen, die zum Opfer von Gewaltschraubern wurden. :(

  • Dem Eher-Nicht-Am-Motorrad-Schrauber mit Normalwerkzeug würde ich in keinem Fall dazu raten, das selbst zu machen. Ich habe schon einige Lenkköpfe gesehen, die zum Opfer von Gewaltschraubern wurden. :(


    Stimmt!


    Der Eher-Nicht-Am-Motorrad-Schrauber hat mehrere Möglichkeiten:


    Lächeln und zahlen,
    alleine reparieren
    (mit hoher Wahrscheinlichkeit Murks),
    oder bei erfahreneren Schraubern lernen
    (Schraubergemeinschaften sind eine feine Sache,
    schon wegen der Erfahrung und dem Werkzeugfundus).


    Nichtsdestotrotz ist das Aus- und Eintreiben der Lager kein Hexenwerk.
    Man sollte sich allerdings bewußt sein,
    dass das Lagerspiel entscheidend auf das Fahrverhalten einwirkt.
    Bei Supersportlern wird das Anzugsmoment dieses Lagers
    mit der Federwaage bestimmt!


    Nix für Eher-Nicht-Am-Motorrad-Schrauber. :nono:

    Scheiß drauf, ich probiers!

    :hehe:

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  • Es soll aber auch Prüfer geben, die bei älteren Moppeds generell ein LKL-Problem feststellen ....
    Hat meim Kollege mit der 450er grad hinter sich.
    3 erfahrene Schrauber haben aber anschließend nix feststellen können und der KÜS bei unserem Schrauber hat problemlos die Plakette drauf gemacht.
    Bei meiner Bolle wollte der Dekra-Prüfer damals auch unbedingt was am LKL feststellen, hat dann aber nach gefühlten 5 Minuten hin und her drehen aufgeben müssen.
    Der wollte auch eine nicht funktionierende Hupe bemängeln ... bei eingeschalteter Zündung und Licht an!
    (Licht aus ... hup hup hup)

    gesendet von meinem Quad-Core-PC via 50000er DSL

  • Bescheinigte Mängel kritisch zu hinterfragen,
    ist demnach nicht falsch.
    Hakelnde Lenkkopflager kann sogar ein Laie fühlen.
    Wenn´s rastet, ist das ein Mangel mit negativem Einfluss auf das Fahrverhalten.

    Scheiß drauf, ich probiers!

    :hehe:

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    Einmal editiert, zuletzt von Moerser () aus folgendem Grund: gehört hier nicht her

  • Richtig. Jeder Prüfer hat, was absolut menschlich ist, "Lieblingsfehler". In letzter Zeit gerate ich z.B. gern an Prüfer, die Kettenverschleiß diagnostizieren. Zitat: "Ja, jetzt ist die noch okay, aber wenn die erst mal weiter verschlissen ist, geht es sehr schnell!".
    Recht hat er, der Gute, wenn man da noch mal 10.000 km mit fährt, muss die bestimmt neu. Da wirft man sie am besten gleich weg, denn die Verkehrssicherheit leidet massiv unter leicht gelängten Ketten. Per Zufall habe ich beim Aufladen des Motorrades dann gesehen (!!!), dass die Steckachsenmutter nicht festgedreht war -und bestimmt 5 mm vom Tauchrohr entfernt war! Mein Fehler, das weiß ich wohl, ich hatte tags zuvor Gabeldichtringe gewechselt und offenbar das Anziehen vergessen -uuups! Aber die Kette, die sollte man unbedingt im Auge behalten. Nun denn.


    Back to topic: der Ausbau des Lagers ist mit einem passenden Abzieher sehr schonend machbar. Der kostet aber einen Hunderter und diese Ausgabe scheuen hundert von hundert Fahrern. Das Herumschlagen mit Hammer und Schraubenzieher auf dem Lagerrand, bei dem man immer und immer wieder abrutscht und auch verkantet, ruiniert aber den wohl wichtigsten Bereich des Fahrwerks. Da würde ich persönlich die Ausgabe auf mich nehmen, wenn ich selbst beigehen will -oder dem Profi mit dem guten Werkzeug den Stundenlohn gönnen. Immer in der Hoffnung, dass der in Werkzeug investiert hat...


    Beim Wiedereinbau lege ich die Außenringe über Nacht ins Gefrierfach und erwärme den Innenring mit der Heißluftpistole.

  • Hallo Zusammen.


    Meine CBF 500 ist auch Bj 2004 und hat jetzt ca. 31500 km auf der Uhr. Nachdem ich diesen Thread gelesen hatte, untersuchte ich an meinem Moped ebenfalls das LKL.
    Diese Rastung in der Mitte habe ich leider auch. :( Wenn ich den Lenker langsam von einer Seite zur anderen bewege, ist das Rasten in der Mittelstellung deutlich zu spüren. Rütteln am Vorderrad ( entlastet natürlich ) zeigt mir aber keinerlei Spiel im Lager.
    Ist ein Austausch vom LKL jetzt nötig oder nicht? Ich muss im November zum TÜV und bin mir jetzt unsicher.
    Weiss jemand noch Rat?


    Gruß Jürgen

  • Hallo Jürgen,


    es gibt eigentlich vier Fehlermöglichkeiten am Lenkkopflager:
    -Zu fest angezogen: Lager schwergängig über den gesamten Lenkwinkel.
    -Zu lose angezogen, "klappert" bei Unebenheiten
    -Schmutz oder Rost im Lager, fehlendes Fett, schwergängiger und rauer Lauf
    -Lager eingeschlagen, Rastpunkt in der Mitte


    Das eingeschlagene Lager ist oft eine Folge zu großen Spiels, aber auch starker (z.B. unfallbedingter) Stöße. Manche Schrauber stellen sogar bei eingeschlagenem Lager das Spiel noch etwas größer ein, da man das Rasten dann bei entlasteter Gabel weniger deutlich spürt. Eigentlich ziemlicher Unfug, weil man nicht mit entlasteter Gabel fährt und das Rasten eben unter Last das Gleiche bleibt -ergänzt um das Fahrwerksproblem, das sich durch das zu große Spiel ergibt.


    So oder so muss ein defektes Lager -und defekt ist nur das eingeschlagene Lager, das Spiel kann man ja nachstellen- getauscht werden. Auch wegen der TÜV-Abnahme, vor allem aber, weil es sich damit nicht gerade angenehm fährt.


    Was mich allerdings wundert, ist das eher jungfräuliche Alter und die Kilometerleistungen eurer Maschinen. Das Lenkkopflager ist eigentlich nicht so frühzeitig austauschreif. Andererseits verbaute Honda bis hinauf zur CB1300 normale Kugellager, die schneller verschleißen als Kegelrollenlager. Der Grund: Kegelrollen haben im Vergleich zu Kugeln eine größere Auflagefläche. Ein Einschlagen von Kegelrollenlagern ist darum deutlich seltener der Fall.

  • kann man so nicht verallgemeinern.


    BMW verbaute bei der F650GS "hochwertige" kegelrollenlager die oft schon unter 20tkm deftige rastpunkte haben.

  • Hallo Michael!
    Vielen Dank für die Info. Dann steht wohl ein Austausch an. Vorallem beim Langsamfahren in der Stadt macht sich die Rastung unangenehm bemerkbar. Vielleicht liegt es auch daran, dass der Erstbesitzer eine Fahrschule war.
    Gruß Jürgen

  • ich war im März beim TÜV, 49TKm, Lenkkopflager ok. Und das, obwohl ich die Maschine oft voll beladen über Alpenpässe gejagt habe.


    Der Prüfer hat gemeint, es seien oft Standschäden, wenn die Maschine über den Winter immer gleich steht, dann presst sich die Kugel ein wenig ein und es rastet.


    Jedenfalls erheblicher Mangel -> Richten lassen!
    Ich schraube selbst, aber dazu braucht es Werkzeug, das ich nicht habe.

    Gruß, Hajo

  • Gewagte Theorie, das mit dem Winter :gruebelx:
    So ein gehärtetes Lager hält also Fahren, Bremsen, Schlaglöcher usw. problemlos aus, aber wenn das Motorrad ruhig steht, dann drücken sich die Lager platt? Ah ja. :)-