CB 650 C RC05 Ventile einstellen (lassen) oder Austauschmotor ein

    Hallo Forum,


    hab mir am Wochenende eine CB 650 RC05 gekauft. Mir fiel sofort auf der linken Seite das "typische" ?? Zylinderschwitzöl auf. Beim Starten des Motors (100.000 km Laufleistung) dann ein klackern was an zu großem Ventilspiel liegt.
    Mit dem Kauf habe ich einen kompletten Austauschmotor mit allen Anbauteilen erhalten Laufleistung knapp 40.000. Ein Austausch wäre daher nicht besonders zeitintensiv.
    Mein Frage nun, bei 100.000 km Laufleistung macht es da Sinn nur die Ventile einzustellen (einstellen zu lassen) und die Kopfdichtung zu erneuern oder ist es ratsam den kompletten Motor überholen zu lassen falls man den Austauschmotor nicht einbauen möchte? Was würdet ihr machen?


    Gruß und danke
    Michael

    Moin,


    es ist natürlich die Frage, in welchem Zustand der 40 Tausender ist. Manche Motore sind schon mit weniger Kilometern völlig fertig, z.B. durch mangelnde oder mangelhafte Wartung.
    Wenn Du selbst nicht besonders viel Erfahrung hast, würde ich an Deiner Stelle jemanden bitten, der Fachmann/Frau ist, sich mal beide Motore anzusehen um dann eine Entscheidung zu treffen.
    Was hat Dich bewogen, so einen "unsicheren" Kauf vorzunehmen?


    Gruß
    CPG

    Wir sind die, vor denen unsere Eltern uns immer gewarnt haben!

    Hallo CPG,


    mir gefiel das Teil vom Handling und Aussehen und die Aussicht direkt einen Austauschmotor mit allen Anbauteilen mit zu bekommen. Die Austauschmaschine an sich sieht gut aus, gepflegt und ohne Ölverlust am Zylinder. Du machst mich jetzt ein wenig nachdenklich. Vielleicht habe ich doch vorschnell gekauft...

    Moin,


    ich musste an meine eigenen Erfahrungen denken :)-


    ... erst einmal das "Traummotorrad" kaufen - und dann schau'n wir mal.
    Deine Freude wollte ich Dir aber nicht kaputt machen.


    Natürlich kann man erst einmal prüfen, ob das Klackern tatsächlich an einem zu großen Ventilspiel liegt und die Dichtung erneuern. Das ist wesentlich weniger Arbeit als ein Motortausch. Allerdings frage ich mich manchmal: wenn es wirklich nur eine Kleinigkeit ist, warum hat der Verkäufer das nicht geregelt? Immerhin ist er mit dem Klackern gefahren (?)
    Eine Inspektion mit Kontrolle der Ventile würde auch bei dem Motortausch auf Dich zukommen...



    Gruß
    CPG

    Wir sind die, vor denen unsere Eltern uns immer gewarnt haben!

    Bei alten Kipphebelmotoren sind schon mal die Öldosierbohrungen zum Kopf verstopft und NW und Kipphebel verschlissen.
    Darum würd ich jeden gebrauchten OHC Motor öffnen und da mal nach dem Rechten sehen.
    Sind zwar urig die alten Hondas, die SOHC Köpfe hatten aber so ihre Macken

    Hallo,


    Zitat von hondaschlumpf

    Sind zwar urig die alten Hondas, die SOHC Köpfe hatten aber so ihre Macken


    Und die wären (bei CB650)? Wenn man nicht gerade mit einem von Spänen verstopften Ansaugsieb und falsch eingebautem oder zugesetztem Ölfilter rumfährt, passiert da eigentlich nichts. Kopflagerfresser durch verstopfte Hülsen scheinen sehr selten und regelmäßig die Folge schlampiger Wartung zu sein.


    Das Ölleck seitlich am Zylinder ist quasi normal (beidseitig). Ist im wesentlichen auf den 5x2.5mm O-Ring der Steigleitung zum Kopf zurück zu führen, der macht regelmäßig schlapp.


    Ventile einstellen ist eh klar. Vorher Steuerkette spannen, klingt ziemlich genauso. Mit einem Schraubendreher als Stethoskop außen auf die Kipphebelachsen kannst Du ein lautes Ventil lokalisieren. Bei falsch eingebautem Steuerkettenspanner kriegt man das Klackern aber nicht weg.


    Ich würde an beiden Motoren auch einmal die Ölwanne abnehmen. Geht nach Öl ablassen auch bei eingebautem Motor. Dann mal schauen, was da so außer Öl noch so drin ist. Dann kann man evtl. auch entscheiden, ob der 100000km Motor noch tut. Kompression messen kann auch helfen, dazu müssen aber die Ventile passen. Auf jeden Fall ist dann aber die Steuerkette überfällig! Eine offene Kette kann man aber bei eingebautem Motor ersetzen. Ventilschaftdichtungen müssen dann auch neu, sonst hast Du über 5000U/min eine Nebelwand hinter Dir. Wenn der Motor dann ohne großen Ölverbrauch mechanisch einigermaßen gut klingt und läuft, kann man ihn evtl. noch weiter fahren.


    Der 40000-er Motor kann gut sein, muß aber nicht. Auch hier gibt ein Blick in die Ölwanne einen ersten Eindruck.


    Vergleiche auch mal die Zylinderköpfe. Es gab zwei Vergasertypen mit unterschiedlichen Abständen der Ansaugstutzen am Kopf. Du wärst nicht der erste, der sich da wundert, daß die Vergaser am Tauschmotor nicht passen wollen. Die Köpfe sind aber einfach austauschbar.


    Wenn Du aber schon Ventile einstellen machen lassen mußt, ist eine alte CB wahrscheinlich nicht die richtige Maschine. Der Motor ist wirklich nicht anfällig, aber Kleinigkeiten sind immer mal wieder und das läppert sich auch, wenn man dazu in die Werkstatt muß.


    Zitat von rebelmike

    mir gefiel das Teil vom Handling ...


    Hmm, das Fahrwerk gehört zu den Schwächen, von daher sollte Dir jedes modernere Nichtchoppermotorrad besser gefallen.

    2 Mal editiert, zuletzt von fogi ()

    Hallo Fogi,


    Zitat von fogi

    Wenn Du aber schon Ventile einstellen machen lassen mußt, ist eine alte CB wahrscheinlich nicht die richtige Maschine. Der Motor ist wirklich nicht anfällig, aber Kleinigkeiten sind immer mal wieder und das läppert sich auch, wenn man dazu in die Werkstatt muß.


    Ich traue mir schon zu ein paar Dinge selbst hinzubekommen. Das Werkstattbuch gibt es für "günstige" 90 Euro. Überlege mir ob ich so etwas kaufen soll , aber der Preis schreckt mich ein wenig könnte aber später doch lohnenswert sein. PDFs als kostengünstige Alternative konnte ich im Netz nicht finden...


    Bezüglich des Handlings: Die modernen Moppeds sind nichts für mich. Und da ich von einer Honda Rebel 125 umsteige ist die CB 650 C schon eine ganz gute Steigerung :wink:


    ...das ist mit Sicherheit lohnenswert und aus gutem Grund gibt es kaum PDF`s

    So habe mein Mopped heute geliefert bekommen und müsste eigentlich riesige Freude verspüren. Leider ist dem nicht ganz so. Ich habe heute die kalte Maschine gestartet und dabei fiel mir auf das sie sich bei niedrigen Drehzahlen wie ein Schraubenmahlwerk anhört. Da ist das Ventilklackern Peanuts gegen. Ich konnte die Geräusche auch nicht genau lokalisieren nur meine ich behaupten zu können das sie nach dem erwärmen des Motors leiser wurden. Ich finde das hört sich trotzdem schlimm an. Steuerkette?
    Erst dachte ich das käme vom Anlasser aber der spurt doch nach dem starten wieder aus oder laufen da Teile mit? Oh man, oh man.....

    hallo,
    wird das klappern wenn du die kupplung ziehst besser? wenn nicht kupplungskorb.
    das "rasseln" ist bei den ohc motoren doch eher die regel.
    wenn die vergaser nicht ordentlich synchronisiert sind hast auch so einen unruhigen klapper-rassel-motorlauf.
    bei 100000 km ist der eine oder andere verschleiss von manchen teilen sogar mehr als warscheinlich.
    ich würde jeden motor ab ca. 25-30 jahren öffnen. du weisst nicht was die anderen fahrer damit angestellt haben, ich hab da schon die tollsten sachen zum vorschein geholt.
    manche sind an improvisationstalent kaum zu überbieten...


    ölfuss

    Hallo,


    das klappern ist Kupplungsunabhängig. Wird auch leiser je wärmer der Motor wird. Ich hab ja noch einen 40000 km Austauschmotor liegen. Wahrscheinlich besser wenn ich den nehme...


    Gruß
    Michael

    hallo,
    das mit dem anderen motor ist schon ok, aber wenn das ventilspiel nicht stimmt und die vergaser nicht synchron laufen, hast du die gleichen geräusche bzw. einen unrunden lauf.
    ich würde die ventile ordentlich einstellen (lassen), die vergasersache ist mit dem synchronisieren alleine nicht getan.
    da muss innen alles sauber sein, die leerlaufregulierschraube laut angaben eingestellt sein, der schwimmerstand muss auch stimmen. sonst fummelst dir einen wolf.
    ist der luftfilter sauber? läuft genug sprit nach bzw. ist ein evtl. eingebauter benzinfilter frei usw....
    du siehst, sehr viele faktoren.
    um entsprechende lektüre kommst nicht herum.
    leider sind die preise für die bucheli reparaturanleitungen astronomisch angestiegen....
    die enthalten eigentlich alle einstelldaten die man so braucht.


    ölfuss

    ...und das originale WHB von HONDA ist kaum zu ersetzen!!!