CB350K mehr Hubraum

  • ich kaper mal den thread, weil ich gerade an meiner "G" ein wenig rumspiele.


    ich hätte da mal ein akademisches problem:


    wenn ich für eine anpassung des quetschmasses eine dickere fussdichtung
    verbauen muss, dann verändern sich ja auch die steuerzeiten der nockenwelle.


    nur, damit ich ein gefühl dafür bekomme:


    ich hab schlau ausgerechnet, dass bei einem nockenwellenzahnraddurchmesser von
    88mm und einer um 1mm dickeren fussdichtung die steuerzeiten um 1,3° richtung
    früher (?) verstellen.


    kann das bitte jemand verifizieren?


    und, viel wichtiger: ab wieviel "früher" wirds denn kritisch?
    oder anders herum: wieviel "früher" kann man machen, ohne dass ich
    das nockenwellenrad modifizieren muss?


    herzlichen dank.

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    David Bailey wrote: If you don't have a Honda ... well, you don't have a Honda!

  • Dickere Fußdichtung? 1-2mm würde ich lieber vom Kolben wegnehmen. Das können sie in den meisten Fällen ab.
    Kritisch wirds mit Verstellung der Steuerzeiten erst wenn dein Kolben deinem Ventil zu nahe kommt, also du weniger als 1mm Abstand zwischen beidem hast. Meist ist das bei Auslass-schließt am knappsten. Ich denke alles <5Grad fällt nicht auf bei der Seriennockenwelle.
    Erstrecht nicht beim G Modell.


    bei 1.3 Grad würde ich gar nichts machen, ab 2-3 Grad eventuell die Taschen am Steuerrad ovalisieren um dies zu kompensieren.


    Bei meinen aktuellen Kolben hat ein schlauer Brite etwa 2mm vom Zylinder abgefräst, vielleicht auch nur 1.5mm. Nachdem ich den Zylinder von den Schruppspuren vom stumpfen Fräser befreit hatte, war Feuerstegoberkante gleich Zylinderoberkante. Das heißt übersetzt Kopfdichtungsdicke=Platz zwischen Kolben und Quetschkante.
    Darauf hin habe ich den Platz zu den Ventilen überprüft: mehr als 3mm, zu jedem Zeitpunkt.


    Hier ein Bild, jedoch noch ohne Fußdichtung. Eigentlich kann man den Quetschkantenabstand sogar noch kleiner machen, hat den Vorteil dass der Kolben von der Quetschkante aufgefangen wird, bevor das Pleuel sich plastisch verformt, entsprechend einem Abriss entgegenwirkt. Irgendwo in meinen Büchern steht auch das Idealmaß für Quetschkantenabstand zum Kolben für maximale Turbulenz.


    Aber wie gesagt, ich würde Dir ohnehin zur Verwendung des 250er Kopfes raten, und in diesen dann eine 350er Quetschkante fräsen, wie beim 350K. Damit erreichst du bei kleinerem Kolbengewicht schon eine höhere Kompression wegen dem winzigen Brennraum. Fast schon eine Badewanne.
    IMG_1516.jpg

    Einmal editiert, zuletzt von ricardo ()

  • die kolben, die ich dafür auserkoren habe, sind im aufbau deutlich anders als die originalkolben.
    die bauen oben viel weiter auf.


    ich kann aber erst messen, wenn der zylinder vom schleifen zurück ist, aktuell ist das alles nur
    wages schätzen.
    ich hab mir heute aus einer alten kopfdichtung eine fußdichtung gestanzt. ging schnell, ist billich.
    wenns nicht reicht, dreh ich die kolben noch was runter.


    btw: wie misst man eigendlich die verdichtung?

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    David Bailey wrote: If you don't have a Honda ... well, you don't have a Honda!

  • Die Verdichtung musst Du auslitern. Also Brennraum mit $Flüssigkeit füllen, vom Volumen dann die Verdrängung des Kolbendomes (kopfüber in Messbecher) davon abziehen. Recht Subtil.


    Andere Form hin oder her, wen es nur 1.*mm sind, ist das eigentlich kein Problem.

  • So, ich habe den neuen "346er" fertig und eingebaut.
    In der letzten Woche habe ich ihn auf dem Prüfstand ca. 1 Stunde eingefahren (wegen der Kühlung) und dann auch mal gemessen.
    Rausgekommen sind 43 PS an der Kupplung. Ich finde, dass ist für einen Motor mit serienmäßiger Nockenwelle sehr ok.
    Viel mehr wird in dieser Konfiguration wohl auch nicht gehen.


    In Bremerhaven zu Pfingsten werde ich sehen, was geht.

    Grüße
    Alo K


    Jungs werden nicht erwachsen, nur ihre Spielzeuge werden größer!

  • Gratuliere Alois! 43PS an der Kupplung mit Seriennocke sind verdammt gut. Obwohl ich glaube dass der Motor noch an Leistung zulegen wird, 1h ist zu wenig als dass die Ringe wirklich perfekt tragen. Meine hat nach dem Prüfstand damals noch ordentlich zugelegt als ich einige Male gefahren bin!


    Ich bin gespannt!


    Ich habe es mit meiner immer noch nicht auf den Prüfstand gebracht, ich schätze etwas über 30PS am Hinterrad.....mal sehen. Das Vierzylinderprojekt hat Vorrang fertig zu werden.

  • Und Alois, wie fährt sich dein neuer Motor?


    Ich bin mittlerweile ein Bergrennen gefahren, Leistung war obenraus etwas zäh aber der Fehler lag in einer auf spät verstellten Zündung, jetzt sollte das wieder passen. Übermorgen gehts auf die Strecke, Fahrertraining. :wink:

  • Hallo Andreas,


    der Motor ist sehr gut. Er dreht von unten raus schön sauber hoch und hört erst auf, wenn ich schalte :o
    In Bremerhaven konnte ich in der 500er Klasse bei zurückhaltender Fahrweise und knapp 40 Startern den 15. Platz einfahren.
    Und in der Klassik Trophy beim Manfred John habe ich in der Meisterschaftswertung 3 x gewonnen und 3 x den 2. Platz.


    Ist doch ordentlich, oder?

    Grüße
    Alo K


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  • So gestern wieder mal in Italien ein kleines Ringtraining absolviert. Das neue Megaphon funktioniert bestens, die ganze Runde geht sogar in einem einzigen Gang. Den Motor kann man runterkommen lassen bis auf 2500U/min dann einfach wieder Gas geben und er zieht durch bis 100000.....einfach genial!:happy:

  • :gruebelx:


    ... bis 100000 ...



    Das ist wirklich 'ne geniale Leistung :ablach:




    Ansonsten Glückwunsch und :topX:






    :wavey:

    [SIGPIC][/SIGPIC]
    Meine Maschinen sind alt genug, um selbst zu entscheiden, das macht es manchmal etwas anstrengend, mit ihnen unterwegs zu sein.
    Wenn meine Fähigkeiten nachlassen und ich meine CM 400T nicht mehr fahren kann, dann hole ich mir 'n Motorrad - und wenn's damit nicht mehr geht, 'n Lanz Bulldog.

  • Für mich spannend wäre mal der optische Eindruck des Setups mit dem Alois seine Kupplungsleistung misst.
    Kannst Du mir zuliebe davon vielleicht einmal ein Bild hochladen?


    Danke, und Glückwunsch!

  • Hey Alois,


    schöne Bilder vom schönen Moped - besonders die Detaillösungen wie der Ölkühler gefallen mir. Bitubo Federbeine? Aber ich meinte eigentlich nicht das Moped :-) Eher die Bremse daran. Ich habe selbst noch eine Wirbelstrombremse im Regal, mit der ich mal einen Prüfstand bauen möchte (wer weiß*in welchem Jahrzehnt ich dafür Zeit finde), und war neugierig wie das bei Dir aussieht.
    Bei am Hinterrad gemessener Leistung ist das ja recht einfach, aber an der Kupplung zu messen ist schon spannender. Desshalb meine Frage nach dem Versuchsaufbau :-)