Hat die CBF600 PC43 einen Drehzahlbegrenzer und wann greift der?

  • Folks,


    heute bei tiefstehender Sonne und Einleiten eines Überholvorganges lag ich wohl einen Gang zu tief. Beim Durchbeschleunigen ist meine offene PC43 wohl tief in den roten Bereich gezogen und geschätzt bei 12.500-13.000 UPM regierte der Motor hart zugeschnürt.


    Ich nehme an dass das die elektronische Drehzahlbegrenzung war; und das der etwa bei 12.500 UPM greift, richtig?


    Einen Gang höher komme ich mit so einem scharfen Überholvorgang knapp an den roten Bereich.


    Da der PC43-Motor von der Hornet kommt und in der CBR eingesetzt wird sollten noch ein paar Drehzahlreserven drin sein. Auch wenn die Maschine nach 20-25 km absolut warm war bleibt das bei mir eine Ausnahme.


    Gruß


    Wolfgang

    Wieder da XJ600N-RJ01 (2011, 61PS), Umleitung ins neue/alte Forum http://www.xj-forum.de
    ----
    Vorherige Vierzylinder: Yamaha XJ600-3KN (1991, 50PS; ca. 1996, 66PS), XJ900F-4BB (1993, 92PS), Honda CBF600NA-PC43 (2013, 77PS)

  • Also ich kenn das von Auto und Motorrad, das der Begrenzer immer erst so 500 rpm nach Beginn des "roten" Bereichs auf der Tachoscheibe anfängt ...
    Passiert jedem einmal ... Dem Motor selbst sollte nix passieren, solange man nicht dauerhaft im Begrenzer fährt.


    Meines Wissens unterbricht der Begrenzer ja auch einfach nur die Zündung, somit ist das ja dann auch keine ganz klare Drehzahl, sondern wenn mich meine Logik nicht irreführt ein "schwammiger" Bereich ... Das Gefühl ... nja ... immerhin beschleunigt man - dann wird die Zündung kurzzeitig unterbrochen und sobald der Motor wieder eine normale Drehzahl erreicht zündet's ja auch wieder ...


    Mittlerweile gibt's glaube ich aber auch Begrenzer die einfach nur die Spritzufuhr "herunterfahren", sodass einfach keine Leistung mehr zum Beschleunigen da ist ... hier fühlt sich das ganze etwas angenehmer an ... du beschreibst das ganz schön "hart zugeschnürt" ... fehlt ja auch schlagartig alle Leistung ...


    Wie genau das bei der PC 43 genau ist, weiß ich allerdings nicht
    Glaube aber nicht, dass du dir Sorgen machen musst ... immerhin waren Öl und co. ja auf Betriebstemperatur und außerdem .... funktioniert der Begrenzer ja :D


  • Der Begrenzer greift bei 12k.


    Man rufe sich die Funktionsweise eines Ottomotors in den Kopf: Die Drosselklappe steuert die Leistung. Wenn man die Zündung abschaltet sinkt die Leistung auf 0 (bzw unter 0 wegen Motorbremse) und wenn man weniger Benzin einspritzt auch - 10% zu viel oder zu wenig Sprit sind nur noch gerade so zündfähig.
    Ergo ist bei einem Ottomotor der Drehzahlbegrenzer prinzipiell ein Zweipunktregler: Entweder der Motor gibt Leistung ab oder halt nicht.
    Daher auch dieses markerschütternde NJENGNJENG Geräusch, der Motor pendelt zwischen Volllast und komplett aus.


    Wenn man eine "weiche" Regelung haben will wirds schwierig. Ein PID Regler arbeitet stetig, ein Motor aber nicht. Man müsste Zylinderabschaltung einbauen. Braucht aber keine Sau.


    Wenn der Motor warm war, interessiert den das kaum.


    Aber die Argumentation "Is ja auch in der CBR drin" ist falsch. Wenn die PC43 den gleichen Ventiltrieb hat fresse ich nen Besen. Die CBR600 macht 16k weil Sie vermutlich deutlich härtere Ventilfedern drin hat.
    Wenn du den PC43 Motor auf 16k drehst berühren sich im schlimmsten Fall Ventile und Kolben.


    Gruß, Sascha

  • Bei Motorrädern ist (ältere Modelle wie z.B. PC43) das Abschalten aller Zündspulen üblich, bei neueren Modellen sogar nur ein zylinderselektives Abschalten von Zündspulen (3 aktiv 1 inaktiv) und eine zylinderselektive Abschaltung von Einspritzventilen möglich und üblich. Selbst preiswerte Steuerelektroniken bieten heute den Wegfall jedes zweiten Zündfunken an....


    Der Drehzahlbegrenzer greift etwa 1000 RPM vor der Resonanzdrehazhl ein, um auch bei älteren Motoren genügend Sicherheitsabstand zu wahren. Ist für den Motor also grundsätzlich unschädlich wenn so etwas mal passiert.

  • Vielen Dank für die Beiträge. Ein wenig verdutzt war ich ja schon.



    Gruß


    Wolfgang

    Wieder da XJ600N-RJ01 (2011, 61PS), Umleitung ins neue/alte Forum http://www.xj-forum.de
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  • Mit meinem alten Ford Focus hab ich den Begrenzer des öfteren mal getroffen - der hatte übrigens keinen roten bereich. Mit dem Citroen Xsara Picasso von meiner Freundin auch (hoppala...) Mitm Motorrad noch nicht. Fühlt sich normalerweise fies an und klingt auch so, macht dem Motor aber nicht so viel (wenn er warm ist). Und der CBR und CBF Motor haben zwar die gleiche Basis, aber doch signifikante Unterschiede was das drumherum angeht. Der Begrenzer hat normalerweise seinen Punkt genau da, wo es sinn macht (mit kleiner sicherheitsreserve).

  • Der Begrenzer hat normalerweise seinen Punkt genau da, wo es sinn macht (mit kleiner sicherheitsreserve).


    Wie Manfred schrieb, ca. 1000 vor der Resonanzdrehzahl. Wobei ich nicht genau weiß, was das ist. Kanns mir aber denken, auch in der Eletrotechnik gibt's ja schließlich Resonanzen. :D

  • Resonanzdrehzahl scheint mit der Eigenfrequenz der Kurbelwelle zu tun zu haben, wenn ich das im Internet grad richtig gesehen habe. Also ja, so ungefähr das was der Name sagt. Da wäre meine Frage jetzt allerdings ob das tatsächlich der einzig begrenzende Faktor ist. Bisher hab ich beim Auto eher von der Trägheit der Ventile / des Ventiltriebs etc. gelesen. Kann natürlich sein das das beim Bike anders ist oder das ich beim Auto die falschen Quellen hatte.

  • Resonanz ist normalerweise die Eigenschwingung eines Gegenstandes (sehr gut zu sehen hier: https://www.youtube.com/watch?v=j-zczJXSxnw - wenig Wind, aber eben genau die Eigenschwingung der Konstruktion angeregt/getroffen ... und irgendwann führt das ganze dann eben zur Material-Ermüdung oder es schaukelt sich eben über die möglichen Grenzen hinaus)
    Beim Motor glaube das bezieht sich auf die Gesamtheit des Motors ... vorallem natürlich die bewegten Teile; insofern natürlich auch der Kurbelwelle ...


    Was ChoMar über die Trägheit der Ventile sagt, kommt vermutlich noch erschwerend hinzu ... ;)
    Verbessert mich, wenn ich mich irre

  • Der Begriff ist bescheuert, Ventilflattern ist kein Resonanzeffekt.


    SpynexX: Die tanzende Betty ist auch kein Resonanzeffekt. Der Wind wehte an diesem Tag konstant.

  • Zitat

    ...und die Ventile nicht mehr der Nockenwelle folgen...

    Wie muss ich mir das vorstellen? Die Ventile öffnen ja dadurch, dass die Nockenwelle sie (unfachmännisch gesagt) in den Brennraum drückt und somit die Kanäle öffnet; Geschlossen werden sie meist durch Federkraft (Desmodromik mal beiseite) ...
    Heißt das, dass die Federkraft nicht mehr ausreicht, die Ventile schnell genug wieder zu schließen (quasi wie von ChoMar angeschnitten), oder ...??? Klär(t) mich bitte auf, damit ich's in Zukunft besser weiß ^^


    @Rastaman: Ich hab's damals im Physikunterricht im Zusammenhang mit der Eigenschwingung (wir nannten das auch Resonanz...) kennen gelernt. Deshalb dachte ich, dass das Eine mit dem Anderen etwas zu tun haben könnte. Klang in meinem Kopf logisch. ^^
    Das der Wind konstant wehte, weiß ich...