Stoppie/Überschlagsgefahr bei PC38 und Co?

  • Hab gerade in der vorletzten MOTORRAD den Artikel über die Gefahr eines Überschlags bei Gefahrbremsungen gelesen. Habt ihr da Erfahrungen gemacht mit? Speziell PC38, die noch kein Verbund-ABS hat? War schon öfter auf Sicherheitstrainings und habe das noch nicht beobachtet. Von anderen Moppeds mit kürzerem Radstand ist es wohl eher so. Bitte um Eure Erfahrung.:roll:

  • Wenn du schnell genug bist und progressiv bremst,
    schafffst du fast mit jedem Motorrad ein Stoppie und hast die Gefahr des Überschlagens :wink1:


    Ich habe mit der ABS/CBS Bremse der Pan auch schon ein Stoppie geschafft.

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  • Nur einmal im Stadtverkehr gehabt, als ich (leicht schreckhaft) bremsen mußte.
    Es war auch mehr ein tiefes EIntauchen mit leichter Tendenz, daß Heck zu heben.

  • Keine Probleme die PC38 geht wohl mal etwas tiefer runter aber abgehoben hat sie hinten noch nie bei mir höchstens vorne wenn man Vollgas gibt und es kommt ne Bodenwelle :D

  • Beim vorletzten Sicherheitstraining hat meine PC38 bei der Übung Vollbremsung aus 70 km/H zum Ende hin hinten etwa 15 cm abgehoben. Hätte mich der Trainer nicht drauf hingewiesen, hätte ich es auch nicht so hoch eingeschätzt. Ich bin die Übung 3 mal gefahren den Mini Stoppie hat sie nur einmal gemacht. Da waren ein paar GS Fahrer, bei denen das Hinterrad fast 50 cm hoch kam.
    Auf 2 weiteren Sicherheitstrainings hatte ich keine Stoppies. Also die PC38 neigt eher nicht so leicht zum Stoppie.


    Zu deiner Bemerkung: hat ja noch kein Verbund ABS. Gerade das hat die genannte GS gehabt die so schön hoch kam. Je nach Auslegung kann Verbund ABS auch per Fusshebel auf ein Vorderrad die volle Bremsleistung bringen. Und ist das Hinterrad erst mal 1 cm in der Luft, hat man keine Verbund Bremse mehr sondern nur noch 100 ℅ Vorderradbremse.
    LG Torsten

    Einmal editiert, zuletzt von hilter69 () aus folgendem Grund: Auf Frage eingehen

  • Zum Überschlag neigen vor allem zB Enduros mit langern Federwegen vorn und hohem Schwerpunkt. Bin mit der XR 600 bergab hinter einem plötzlich abrupt abbremsenden und einbiegenden PKW nachgefahren. Schreckbremsung und ca 15m am Vorderrad dahingefahren bis das Heck aus geschätzt 1m Höhe wieder auf den Asfalt aufgeknallt ist.
    Konsequenz war dass damit der Verkauf der XR besiegelt war. Ist eben doch eine Hard- Enduro für eher weniger griffigen Untergrund.
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  • Mit meiner PC38 habe ich noch keinen Stoppi geschafft.... habe es oft probiert.....

  • Mit der PC43 ist es ähnlich. Die Maximalverzögerung wird wohl begrenzt. Allgemein kann man für Honda eher Stoppie-vermeidende ABS als Regel ansehen. Andere Hersteller konstruieren eher auf kürzestmögliche Bremswege, wo oft der Überschlagschutz weggelassen wird, der vorn die Bremse öffnet, wenn das Hinterrad abhebt oder eben die Maximalverzögerung begrenzt. Ich erinnere mich unabhängig von dem genannzen Artikel aber an Probleme bspw. mit verschiedenen Ducati und auch der BMW S1000. Grundsätzlich muss man eben beim Bremsen aufpassen und wenn es verschiedene Bremsmappings gibt, möglichst das stabilste nehmen.
    Am meisten hängt es vom Asphalt ab. Ich übe meine Vollbremsungen gerne auf dem olympischen Platz, da sind rissige, glatte Platten mit Versatz, teils uneben, bissel Dreck, dazwischen anderes Pflaster. Wenn da mü 0,9 ist bei warmen Reifen, ist das schon gut. Stoppiegefahr sehr gering. Rennstreckenasphalt, sehr griffige, warme Reifen, dann ist der Stoppie wahrscheinlicher.

  • Vielen Dank für Eure Antworten. Bestätigt meine Einschätzung, dass wir mit unserem Mopped hier relativ sicher sind. Das Assistenzsystem Hirn sollte halt immer eingeschaltet sein. Mit dem Fahrrad hab ich den Salto über den Lenker schon vollbracht. Muss ich nicht nochmal haben. Mein Zahnarzt war erfreut.

  • Stoppie? Bei einer PC38? Ha, davon höre ich zum ersten mal. Ich bremse auch nicht gerade zögerlich aber dass sich das Heck auch im geringsten hebt habe ich nie erlebt. Man müsste es schon echt provozieren dass sich da überhaupt was regt. ;)

  • Mich hat mal ein Fahrschullehrer am olympischen Platz angequatscht und meinte, bei ihm in der Fahrschule sei mal ne PC43 hochgekommen. Fand ich sehr erstaunlich, vielleicht hat er sich ja geirrt.
    Wie gesagt, bei mir regt sich nix. Regelt für meinen Geschmack zu stark ab, mit der CB bremse ich trocken beim Üben kürzer. Real im Verkehr natürlich nicht, nur bei einem exakt definierten Bremspunkt auf ebener Fahrbahn. Zudem braucht die CBF aber auch recht viel Handkraft und der Druckpunkt ist schwammig, was man wohl nur mit Stahlflex bessert.
    Eine sichere, aber keine sportlich formidable Bremse.
    Wobei die Frage ist, ob jeder so ne radiale Bremszange braucht, wie sie jetzt auch die CB1100 bekommt. Schlecht ist sowas aber nicht, keine Frage.

  • man muß einfach nur richtig progressive Bremsen, dann kommt die schon hoch, die meisten trauen es sich nur nicht. Im allgemeinen bleibt die schon "bodenständig"


    Wenn du zu schnell rein fast, dann hat der Reifen keine Zeit richtig Gripp aufzubauen und das ABS schlägt an....


    Die Pan European mir ABS/CBS wiegt 330kg, auch die kommt hoch!

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  • man muß einfach nur richtig progressive Bremsen, dann kommt die schon hoch, die meisten trauen es sich nur nicht. Im allgemeinen bleibt die schon "bodenständig"


    Ich weiß nicht, bei der normalen Vollbremsung bekommt man die PC43 imho nicht zum Überschlag und wohl kaum zum Stoppie.
    Sobald du in den ABS-Regelbereich kommst, ist die Bremse sehr defensiv, das ABS "macht auf", die Seriengabelfedern tauchen sehr tief ein, auch dadurch (auf Block gehen) kommt es zur Blockadeneigung und öffnender Bremse. Auch sorgt die Kombibremse für viel Bremsstabilität.
    Kann sein, dass mit sehr griffigen Reifen auf Topp-Asphalt beim Bremsen nur vorn kurz vor Eingreifen des ABS ein Abheben provoziert werden kann, wenn man im richtigen Moment sein Gewicht nach vorn verlagert. Keine Ahnung. Wäre mal interessant, aber die CBF mit dem Radstand, dem tiefen Schwerpunkt, der defensiven, stabilen Bremse?
    Jedenfalls ist das Gute bei der CBF, dass du jederzeit voll reinlangen kannst. Ein ABS mit starker Überschlagseignung fände ich gar nicht lustig, für mich hat das ABS die Funktion, dass ich auch bei Müdigkeit auf glitschigen Landstraßen jederzeit gut bremsen kann und mich nicht langlege.
    Deswegen finde ich es gut, wenn die ABS-Bremse vorn bei abhebendem Hinterrad aufmacht.


    Das Gegenteil liest man ja manchmal in der Unfallmeldung. Letztens war mal jemand mit einem aktuellen Supersportler irgendwo umgekommen, in der Meldung stand, er habe beim Bremsen die Kontrolle verloren und sei gestürzt. Auf einem ABS-Motorrad. Da denke ich mir meinen Teil. Man sollte da im Alltag vielleicht auf den letzten Meter theoretischen Bremsweg verzichten oder zumindest das Vollbremsen üben, besser aber nicht den Sportmodus des ABS aktivieren, wenn man nicht gerade Rennstrecke fährt.